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Stadt Thann im Elsass

Thann, 15 km nordwestlich von Mülhausen i.Elsass gelegen, stammt aus der Erbschaft der Grafen von Pfirt und kam 1324 durch Heirat an das Haus Habsburg. Der Ort bekam 1360 Stadtrechte, besaß aber niemals den Charakter einer Reichsstadt. Das 1387 erhaltene und ab 1418 ausgeübte Münzrecht konnte daher auch nicht ihr Eigentum sein, sondern sie prägte im Auftrag des Landesherrn, dessen Münzrecht benutzend, allerdings unter ihrem eigenen Wappen.

Wappen seit 1498: geteilt, vorne die Binde von Österreich, hinten eine Tanne.
Beachte: Zur Tanne gehören immer auch die Wurzeln dazu.

Liste   nach Engel / Lehr
(Katalogliste mit Verweisen auf einzelne Münzen dieser Seite)


Rappen, Brakteat nach 1425.    Ø 17 mm, 0,40 g.  Slg.Wüthrich 65e; Slg.Volz 774; Cahn Taf.1,16; EL -.
Geteiltes Wappen von Österreich und Burgund im Wulstring. Perlkreis.
Ausgegeben von Katharina von Burgund als Statthalterin in der Zeit des Rappenmünzbundes, 1425.


Pfennig (Stebler), nach 1498.     Ø 17 mm, 0,39 g.   EL 48 pl.24/15.
Schild (Binde / Tanne mit Wurzeln) im Wulstrand und Perlreif. Randausbruch.


Groschen 1499 (12 Rappen).     Ø 27 mm, 3,76 g.   EL 2
nach dem Münzvertrag des Rappenmünzbundes von 1498.
Exemplar in Augustinermuseum, Städtisches Museum Freiburg i.Br., Online Sammlung, Foto: A.Kilian.

Vs.:   +GROSSVS⁑nO⁑TAnnᗺnS'⁎99:   -   Wappen im Sechspass
Rs.:   S⁑ThᗺOB - ALDVS ᗺPS
Hl. Theobald stehend v.v. mit segnender Rechten und Bischofsstab in der Linken.


Dicken 1499 (1/4 Taler).     Ø 29 mm, 7,23 g.   EL 4, pl.24,8.
Vs.:   ✠MOnᗺTA⁑nO'.TAnnᗺnSIS⁎1ጸ99   (ጸ = 4)
Stadtwappen auf einem Blumenkreuz im leicht verzierten Vierpass.

Rs.:   *S'.ThᗺOBA - LDVS⁑ᗺPS*
der hl. Theobald thront von vorn mit Krummstab und zum Segen erhobener Rechten.

Stadtpatron von Thann ist der Hl. Theobald, dem die gotische Hauptkirche der Stadt gewidmet ist.


Doppelvierer o. J. (doppelter Rappen-vierer zu 4 Pfennig)     Ø 19 mm, 1,00 g.   EL 5; Slg.Voltz 780.
✠MOnETA᛭nO'᛭TAnᗺNSI'   Wappen   //   SAL - Vᗺ᛭C - RVX - Bᗺn'᛭   Langkreuz..
Sehr ähnlich wie nachfolgende EL 6 bis EL 8. Ist Aussehen des Langkreuzes ein Unterscheidungsmerkmal?


Doppelvierer o. J. (doppelter Rappen-vierer zu 4 Pfennig)     Ø 19 mm, ca.1,3 g.   EL 6 pl.24,13.
Vs.:   ✠MOnᗺT:nO:TAnnᗺnSIS   -   Wappen mit Binde und Tanne.
Rs.:   SAL - Vᗺ'*ᗭ - RVX - Bᗺn'igna◦   "Sei gegrüßt, wohltätiges Kreuz"
Hier glattes gegabeltes Langkreuz.


Doppelvierer o. J. (doppelter Rappen-Vierer = 4 Pfennig)     Ø 19 mm, 1,21 g.   EL 8var; Slg.Voltz 779.
Vs.:   ✠MOnᗺTA·nO'·TAnᗺnSI   -   Stadtwappen.
Rs.:   ·SAL - Vᗺ·ᗭ - RVX - Bᗺnigna:   -  hier konturiertes stumpfes Langkreuz.


Vierer o. J. (Rappen-Vierer = 2 Pfennig)     Ø 17 mm, ca.0,75 g.   EL 9var; Slg.Voltz 781.
Vs.:   ✠MOnᗺT'᛭nO⁑TAnnᗺnS   -   Stadtwappen.
Rs.:   ✠SALVᗺ·ᗭRVX·SAnᗭTA   "Sei gegrüßt, heiliges Kreuz"   -   Blumenkreuz.


Plappert o. J. (nach 1498).     Ø 24 mm, ca.1,9 g.   EL 10, pl.24,18.
Vs.:   ✠MOnᗺTA·nOVA·TAnnᗺnSIS   -   Wappen im doppelt linierten Dreipass.
Rs.:   S'·ThᗺOBAL - DVS᛭ᗺPSᕁ
Thronender Hl. Theobald v. vorne, mit Krummstab und segnend mit der Rechten.


Plappart o. J. (nach 1498).     Ø 24 mm, 1,93 g.   EL 11; Slg.Voltz 783.
Wie EL 10, jedoch mit ⁑ als Trennzeichen:
✠MOnᗺTA⁑nOVA⁑TAnnᗺnSIS⁑   //   S'◦ThᗺOBAL - DVS⁑ᗺPS°

Taler 1511.     Ø 46 mm, ca.29 g.   EL 12, Dav.9908.
Wie nachfolgend, aber mit halben Gewicht.


Dicker Doppeltaler 1511.     Ø 44 mm, 59,21 g.   EL 13; Dav.9907.
geschlagen mit den Stempel des Talers auf einem doppelt dicken Schrötling.

Vs.:   ♔ᙏONETANOVAARGENTEATANNENSIVM
Stadtwappen von zwei zugewandten Löwen gehalten, auf einem Band darüber die Jahreszahl 1511.
Rs.:   ⚛S⁕ThEOBALDVSEPSTANENSIVMPATRONVS
der Hl. Theobald mit Krummstab und segnender Rechten thront zwischen zwei Engeln und zwei Pilgern.


Batzen 1533.     Ø 26 mm, 3,51 g.   EL 16; Schulten 3500.
Vs.:   ✠MONETA·NOVA·TANNENSIS·1533   -   Stadtwappen.
Rs.:   ✠DOMINE·CONSERVA·NOS·IN·PACE   -   Adler blickt nach links.

Taler 1556.     Ø 41 mm, 28,7 g.   EL 19 pl.24,11; Dav.9910.
✠MONETA᛭NOVA᛭TANNENSIS 1556  Wappen  //  ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE᛭  Adler.
Eine Variante davon, mit ᛭I556 erhielt die nachfolgende Nr. EL 20.


Reichstaler 1556.     Ø 41 mm, 28,72 g.   EL 20var; Slg.Voltz 787; Dav.9910.
Vs.:  ✠MONETA᛭NOVA᛭TANNENSIS᛭1556  -  Stadtwappen im gespaltenen deutschen Schild.
Rv.:  ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE᛭  -  Einfacher Adler, den Kopf nach links.


Taler 1556.     Ø 41 mm, 29,11 g.   EL zu 19 & 20; Dav.9910.
Vs.:   ✠MONETA᛭NOVA᛭TANNENSIS᛭1556   -   Stadtwappen (mit Doppelschlag der Tanne!).
Rs.:   ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE:᛭:   -   Adler n. links blickend.
Dieser Talertyp ist mit mehreren Jahreszahlen erschienen: 1542-45, 48, 50-51, 53, 56-57 (Dav.9910).


Taler 1542.     Ø 41 mm, 28,27 g.   EL 21; Dav.9910.
✠MONETA᛭NOVA᛭TANNENSIS 1542   //   ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE
Wie vor, nur andere Wappeneinfassung.
Mit diesem Stück beginnt die Taler-Reihe mit den Jahreszahlen 1542-45, 48, 50-51, 53, 56-57.


Taler 1551.     Ø 41 mm, 28,53 g.   EL 26; Dav.9910.
✠MONETA᛭NOVA᛭TANNENSIS᛭1551   //   ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE
Wie vor, nur andere Wappeneinfassung.


1/2 Taler 1542.     Ø ca.35 mm, 14,19 g.   EL 30.
✠MONETA᛭NOVA᛭TANNENSIS 1542   //   ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE

Bevor die Thanner Münzstätte 1564 schloss, soll noch eine Münze geprägt worden sein,
die statt des Adlers ein Bildnis der Kaisers trägt.

1622-24 wurde nochmal kurz Kleingeld geprägt.


Doppelbatzen 1624.     Ø 25 mm, 2,88 g.   EL 39.
Vs.:  +MONETA NOVA(Z)TANNENSIS:  -  Wappen im doppellinigen Sechspass, darunter Wertzahl (2).
Rs.:   S·THEOBA - LDVS·1624
Thronender Hl. Theobald v. v. mit Krummstab und segnender Rechten.


Batzen 1623.     Ø 22 mm, 1,28 g.   EL 42var; Slg.Voltz 788.
Vs.:   +MO:NO:TANNENSIS·I·6·2 3   -   Stadtwappen im Dreipass.
Rs.:   S:THEO - BALDVS·EP:   -   Hl. steht halbrechts mit Krummstab, segnend mit der Rechten.


Halbbatzen 1623.     Ø 23 mm, 1,15 g.   EL 45; de Mey 15.
Vs.:   MO NO TANNENSIS   -   Stadtwappen - Im Abschnitt: T(2) S.
Rs.:   ✥S:THEO - BALDVS✥   -   Halbfigur des Hl. - Im Abschnittdie Jz.: ·I·6·Z·3·.


Kreuzer o. J. (1622-1624, Vierer, Billon)     Ø 13 mm, 0,39 g.   EL 47.
+MO:NO:TANNENSIS   Wappen ohne Einfassung.   //   +SALVE·CRVX·SANC   Blumenkreuz.





Landesherren von Thann waren die Habsburger, die auch dort prägten, so Ks. Ferdinand I.


Guldentaler o. J. (60 Kreuzer), Thann.     Ø 38 mm, ca.25 g.   Vogelhuber 62; Dav:39.
Vs.:   +FERDinandus·Dei·Gratia·ROmanorum·IMPerator·Semper·AVGustus·GERmaniae·HVNGariae·BOhemiae·REX    
Rs.:   INFans·HISpaniarum·ARCHidux·AVSTriae·Dux·BVRgundiae·LANDgravius·ALSATIAe    
Ks. Ferdinand I. liess Guldentaler zu 60 Kreuzer in Hall, Joachimsthal, Klagenfurt, Kuttenberg, Prag, Thann und Wien prägen. Münzherr ist hier der Kaiser und Landgraf von Elsass, das im Titel und im Herzwappen Erwähnung findet; nur die Prägestätte bleibt ungenannt.

Lit.:
• de Mey, J. :  Les monnaies d'Alsace (1039-1713), S.147-152. Bruxelles-Paris 1976.
• Engel, A. / Lehr, E. [EL]:  Numismatique de l'Alsace, S.233-236. Paris 1887.
• Berstett, A.v.:  Versuch einer Münzgeschichte des Elsasses, S.89-91. Freiburg i.Br., 1840
    daraus: Auszug zu Thann.
• M&M, Basel :  Slg. Theodor Voltz - Elsässische Münzen. Auktion 82 (3.1996)
• Jean-Paul Divo, Serge Hamm:  Numismatique de Thann. Colmar 2018. 172 S.

zuletzt erweitert: Dez.2022

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