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Reichsstadt Ravensburg

Ravensburg liegt in Württemberg nahe dem Bodensee. Mit dem Untergang der Staufer wurde die Stadt 1276 Reichsstadt, und blieb es bis 1803.
Obwohl die Stadt nur sporadisch prägte, liess sie sich das Münzrecht bei jedem Thronwechsel in Wien bestätigen.

Wappen: In Silber auf gemauerter Konsole eine doppeltürmige blaue Burg mit hochgezogenem Fallgatter; zwischen den Zinnentürmen ein blauer Schild, darin ein silbernes Kreuz mit Tatzenenden.


Liste   nach E. Nau
(Katalogliste mit Verweisen auf einzelne Münzen dieser Seite)


Königliche Münzstätte


Brakteat (um 1230, zur Zeit von Friedrich II., 1215-50).     Ø 21 mm, 0,35 g.
Berger 2537; Klein/Ulmer (CC) 201.
Gekröntes Brustbild v. v. über sechs geperlten Felsen und zwischen zwei Kuppeltürmen.


Brakteat (um 1230, zur Zeit von Friedrich II., 1215-50).     Ø 21 mm, 0,45 g.
Berger 2535; Klein/Ulmer (CC) 202.
Gekrönter Kopf über perlenbesetztem Stadttor, das von zwei Kuppel­türmen flankiert ist.


Brakteat (um 1230, zur Zeit von Friedrich II., 1215-50).     Ø 21 mm, 0,47 g.
Berger 2540; Klein/Ulmer (CC) 206.
Gekrönter Kopf v. v. in Torbogen, darüber Turm mit drei Zinnen, zu den Seiten je ein weiterer Turm mit Spitzdach.


Brakteat (um 1250-1270).    Ø 21 mm, 0,37 g.   Klein/Ulmer (CC) 211; Klein (KP) 113.
Dreitürmige Torburg, jeder gedeckte Zinnenturm mit einem Fenster. Der zweistöckige Mittelturm mit einer Toröffnung, die beiden Seitentürme stehen jeweils auf einem Unterbau, darin ein Ringel.


Brakteat (um 1275, königliche Münzstätte. Anonym, 1268 - 1300).     Ø 21,5 mm, 0,41 g.
Berger 2551; Klein/Ulmer (CC) 215; Lanz 36(51).
Torgebäude mit gezinntem Mittelturm und zwei seitlichen Türmen mit spitzen Dächern,
im Tor ein sechsstrahliger Stern.

Städtische Münzstätte


Hohlpfennig o. J. (ab 1404).     Ø 16-17 mm, 0,30 g.   Nau 9; Lanz 43; Klein/Ulmer (CC) 219.1.
Zweitürmiges Torgebäude. Auf zwei dreistufigen Unterbauten, die durch einen Spitzgiebel miteinander verbunden sind, erheben sich zwei Zinnentürme. Wulstring ohne Perlkreis.


Hohlpfennig o. J. (um 1420).     Ø 16-17 mm, 0,38 g.   Klein/Ulmer (CC) 220.
Torturm mit drei Zinnen.


Schilling o. J. (nach 1426)     Ø 22 mm, 1,74 g.   Nau 10; Lanz 44.
Vs.:   +MOnᗺTAᕁRAVᗺnSPVRGᗺnS   -   Stadtwappen in Vierpass.
Rs.:   +ᕁGLORIAᕁፘIbIᕁ;DOMInᗺ   -   Adler in Achtpass.
Diese Prägung erfolgte nach dem Riedlinger Vertrag von 1423, in dem sich schwäbische Städte
mit dem Bodenseegebiet zusammenschlossen.


Einseitiger Pfennig o. J. (ab 1423 & 1501-03).     Ø 14 mm, ca.0,3 g.   Nau 15.
Stadtschild im Perlkreis hier mit 19 Perlen (sonst bis zu 26 Perlen).


Gemeinschaftsprägung Ulm - Ravensburg - Überlingen, 1501-02
Diese Stücke mit den Wappen der drei Städte wurden in Ulm geprägt, siehe unter Ulm.


Ag-Abschlag vom einseitigen Cu-Kreuzer o. J. (1622).     Ø 15 mm.   Nau 19; Lanz 52.
Wappen zwischen Punkten, oben Wertzahl 4 für 4 Pfennige.

Kreuzer o. J. wie nachfolgend, aber Doppeladler mit Krone: Nau 22.


Kreuzer o. J. (ab 1693).     Ø 14 mm, 0,65 g.   Nau 23.
Vs.:   Geschweifter Schild: zwei Zinnentürme, dazwischen Eingang mit Fallgitter.
Rs.:   Nimbierter Doppeladler ohne Krone mit Wertzahl 1.


Kreuzer o. J. (ab 1693).     Ø 14 mm, 0,56 g.   Nau 25.
Vs.:   Geschweifter Schild: zwei Zinnentürme, dazwischen Eingang mit Fallgitter.
Rs.:   Nimbierter Doppeladler, belegt mit K im Ovalt.


1/2 Kreuzer o. J.     Ø 13 mm, 0,35 g.   Nau 26.
Vs.:   Blattornament über zwei Wappen, darunter Wertzahl 1/2 im Oval.
Rs.:   Wertzahl 1/2 im Feld.


Einseitiger 1/2 Kreuzer o. J. (ab 1693).     Billon.   Ø 13 mm, ca.0,3 g.   Nau 27; Lanz 64.
Drei Ovale mit Doppeladler, Stadtwappen und Wertzahl 1/2.   Rs. leer.


Einseitiger Pfennig o. J. (1/4 Kreuzer).    Billon   Ø 12 mm, 0,23 g.   Nau 28; Lanz 65.
Nimbierter Doppeladler, belegt mit "R" im Oval.


Einseitiger Cu-Pfennig o. J. (ab 1693).     Ø 13 mm, 0,66 g.   Nau 29.
geschweifter Stadtschild zwischen Sternen oder Rosetten, darüber ·4·.
Trotz der irreführenden Wertzahl 4 handelt es sich nicht um Vierer (Kreuzer), sondern um Pfennige.
Die Kupfer-Kreuzer von 1622 wurden schon im Folgejahr offiziell auf 1 Pfennig abgewertet.
Auch dattiert von 1693 bis 1698 (Nau 32- 37


Einseitiger Cu-Pfennig 1695.     Ø 14 mm, ca.0,8 g.   Nau 34.
Stadtwappen zwischen 16 - 95.


Einseitiger Cu-Pfennig 1697.     Ø 13 mm, 0,75 g.   Nau 36.
Stadtwappen zwischen 16 - 97.
Trotz der irreführenden Wertzahl 4 sind diese einseitigen Kupfermünzen als Pfennige anzusprechen und nicht als Vierer (Kreuzer). Der Grund liegt darin, das die Kupferkreuzer von 1622 (Nau 19) im folgendem Jahr schon vom Rat auf 1 Pfennig abgewertet worden waren.


1/2 Batzen 1701.     Ø 18 mm, 0,75 g.   Nau 40.
Vs.:   ⚛MONETA·NOVA·RAVENSPVRGENS  -  Geschweiftes Stadtwappen, Punkt darüber.
Rs.:   SOLI·DEO·GLORIA·17 - 01·  -  Gekrö. Doppeladler, darauf Wertzahl 1/2 im Oval.


1/2 Batzen 1701.     Ø 18 mm, 0,90 g.   Nau 41, Lanz 75.
Vs.:   ⚛MONETA·NOVA·RAVENSPVRGENSIS  -  Stadttor ohne Schild, darüber ·⚛·.
Rs.:   wie zuvor.


Regimentstaler 1624.     Stempel von Daniel Sailer in Augsburg.   Ø 49 mm, 28,30 g.
Nau 45; Lanz 108; Binder 14; Forster 483.   187 Exemplare in Augsburg geprägt.

Vs.:   Ansicht der Stadt. Vorne das Frauentor. Links hinten der runde Turm Mehlsack.
Oben in 2 Kartuschen der Reichsdoppeladler und das Stadtwappen sowie MDCXXIV.
Unten eingefasst RAVENSPVRG und darüber im Bogen DS.

Rs.:   Fünf behelmte Wappen der Mitglieder des Kleinen Rates mit den Wappenböden zueinander gestellt, umgeben von 10 Wappen der Ratsherren.


Silberabschlag des 1 1/2fachen Goldgulden 1624.     Stempel von Daniel Sailer.
Ø 21 mm, 2,32 g.  Nau 47; Lanz 111.

Vs.:   Stadtansicht aus der Vogelschau, oben Reichs- und Stadtwappen, unten RAVENSPVRG.
Rs.:   Fünf Wappenschilde der Mitglieder des kleinen Rates.


Dukat 1717 auf das 2. Reformationsjubiläum.     Ø 20 mm, 3,02 g.   Nau 49.
Wie nachfolgend.


Silberabschlag vom Dukat 1717.     Ø 20 mm, 2,5 g.   Nau 50; Lanz 114.
Vs.:  +IVBILÆVM.SECVNDVM.LVTHERANVM.D31OCT
Barocker Stadtschild zwischen 17 - 17, oben Spruchband: RAVENSPVRG.
Rs.:  +VERBVM.DOMONI.MANET.IN.ÆTERNVM   -   Aufgeschlagene Bibel zwischen Palmzweigen.


Silbermedaille 1730.     Ø 26 mm, 5,74 g.   Nau 52; Brozatus 1091.
Von Ch. E. Müller, auf die 200-Jahrfeier der Übergabe der Augsburger Konfession.

Vs.:   ☆ VICIT.IO! CONFESSA FIDES RVRS VSQVE TRIVMPHAT
Ein Engel überreicht Ks. Karl V. ein aufgeschlagenes Buch mit den Buchstaben Confessio Augustana
Rs.:   VIM VIRTVS VINCENDO VIRESCIT.   -   Baum von Blitzen umgeben. Rechts unten M (Ch. E. Müller). Abschnitt: SIC IVBILAT ECCLESIA / RAVENSBVRGENSIS / EVANG.
zwei Chronogramme: M D CC VVVVV IIIII = 1730

Lit.:
• Nau, Elisabth :  Die Münzen und Medaillen der oberschwäbischen Städte, S.94-101. Freiburg 1964.
• Lanz, O. :  Die Münzen und Medaillen von Ravensburg im Verlauf seiner Münzgeschichte, Stuttgart 1927.
    206 S., 6 Tfn., Nachdruck o.J.
• Klein/Ulmer (CC):  Concordantiae Constantienses. Tabelarischer Katalog der Bodensee-Brakteaten
    in: Beiträge zur süddt. Münzgeschichte 2001. Stuttgart 2001.

zuletzt erweitert: Jan.2023

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