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Reichsstadt Donauwörth

Donauwörth ("Schwäbisch Wörth": Wörth = Werder, d.h. Flußinsel, lat. "Suevica Werda") liegt an der Donau und wurde 1301 Reichsstadt. Die Stadt wurde großteils protestantisch und trat 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei. Die Unterwerfung unter Ks. Karl V. verlief 1546 glimpflich. Streit wegen der Durchführung kath. Prozessionen führte jedoch 1607 zur Reichsacht, Besetzung durch Bayern und Verlust der Reichsunmittelbarkeit. Nach der Exekution gegen Donauwörth verließen die protestantischen Stände den Regensburger Reichstag und begründeten die Union. Kurz darauf bildete sich die katholische Liga. Damit bereiteten sich die Kontahenten auf den 30-jährigen Krieg vor.

Wappen seit 1530 unverändert: In Gold ein rot bewehrter Doppeladler, zwischen den nimbierten Köpfen eine goldene Kaiserkrone; im blauen Brustschild der goldene Großbuchstabe W. (Von Ks. Karl V. mit Wappenbrief vom 21. Oktober 1530 verliehen.)

Die Stadt, in der schon früher eine Reichsmünzstätte geprägt hatte, bekam 1532/4 von Karl V. das eigene Münzrecht verliehen. Schwierigkeiten in der Silberbeschaffung und dessen Verteuerung verzögerte die Ausmünzung. Von 1543 bis 1548 wurden Goldgulden sowie ganze, halbe und viertel Taler geschlagen. Alle diese Prägungen zeigen auf der Vorderseite das Stadtwappen und auf der Rückseite das Hüftbild des Kaisers.


Goldgulden o. J. :  mit Varianten in der Umschrift (Gebhart Nr.44-47).     Ständiges Münzbild:
Vs.:   Doppeladler mit ausgebreiteten Schwingen und Kopfscheinen. Darüber Krone. Brustschild "W".
Rs.:   Hüftbild des Kaisers rechts, gekrönt und geharnischt, das Zepter schulternd, in der Linken Reichsapfel.


Goldgulden o. J.     Ø 22,5 mm, 3,23 g.   Gebhart 45; Friedb.853.
Exemplar in der Staatlichen Münzsammlung München.

◦MO◦NO◦AVREA◦CIVI◦SVE◦WERD◦   //   ❀CAROLVS◦V◦ROM◦IMP◦SEM◦AVG


Goldgulden o. J.     Ø 22,5 mm, 3,25 g.   Gebhart ?; Friedb.853.
Exemplar im Münzkabinett, KHM, Wien, Foto Margit Redl.

◦MO◦NO◦AVREA◦CIVI◦SVE◦WERDA   //   ❀CAROLVS◦V◦ROMA◦IMP◦SE◦AV·

Silbermünzen 1543 :  Taler 1543 (Gebh. Nr.48-62),    1/2 Taler 1543 (63-66),    1/4 Taler 1543 (67)


Taler 1543.     Ø 41 mm, 28,81 g.   Gebhart 48-62; Dav.9170.
MON⁑NO⁑ARGE⁑CIVI⁑SVE⁑WERDA⁑43   //   ❀CAROLVS⁑V⁑ROMA⁑IMP⁑SEMP⁑AVGVST⁎


1/4 Taler 1543.     Ø 29 mm, 7,05 g.   Gebhart 67.
Exemplar in der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   MO◦NO◦ARGE◦CIVI◦SVE◦WERDA◦43  -  Bekrönter und nimbierter Doppeladler mit W im Wappenschild auf der Brust.
Rs.:   ❀CAROLVS◦V◦ROMA◦IMP◦SEMP◦AVG  -  Gekröntes Hüftbild im Harnisch mit umgehängter Vließkette nach rechts, das Zepter geschultert, die Linke am Schwertknauf.

Silbermünzen 1544 :  Taler 1544 (Gebh.Nr.68-87),    1/2 Taler 1543 (88-91).


Taler 1544.     Ø 40 mm, 28,75 g.   Gebhart 68-87, Dav.9170.
◦MO⁎NO⁎ARGE⁎CIVI⁎SVE⁎WERDA⁎44   //   (Mz.)CAROLVS⁎V⁎ROMA⁎IMP⁎SEMP⁎AVGVST
Mz. Kreuzblume = Münzzeichen für Balthasar Hundertpfund, Münzmeister 1543-48 in Donauwörth.


Taler 1544.     Ø 40 mm, 28,75 g.   Gebhart 69, Dav.9170.
◦MO⁎NO⁎ARGE⁎CIVI⁎SVE⁎WERDA⁎44◦   //   (Mz.)CAROLVS⁑V⁑ROMA⁑IMP⁑SEMP⁑AVGVS⁑
Mz. = Münzzeichen für Münzmeister Balthasar Hundertpfund, tätig 1521-43 in Augsburg, 1543-48 in Donauwörth, 1546-48 in Ulm und 1548-50 in Erlangen.
Er war auch als Stempelschneider tätig, so in Kaufbeuren 1542-48 für den Münzmeister Hans Apfelfelder.


1/2 Taler 1544.     Ø 35 mm, 14,35 g.   Gebhart 88var, Schulten 757.
◦MO◦NO◦ARGE◦CIVI◦SVE◦WERDA◦44   //   (Mz.)CAROLVS◦V◦ROMA◦IMP◦SEMP◦AVG

Silbermünzen 1545 :  Taler 1545 (Gebh. Nr.92-102),    1/2 Taler 1545 (Nr.103-104).


Taler 1545.     Ø 40 mm, 28,76 g.   Gebhart 92; Dav.9170.
◦MO⦂NO⦂ARGE⦂CIVI⦂SVE⦂WERDA⦂45◦   //   (Mz.)CAROLVS⦂V⦂ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂AVG
Mz. Kreuzblume = Münzzeichen für Balthasar Hundertpfund, Münzmeister 1543-48 in Donauwörth.


Taler 1545.     Ø 40 mm, 28,76 g.   Gebhart 97; Dav.9170.
◦MO⦂NO⦂ARGE⦂CIVI⦂SVE⦂WERDA⦂45◦   //   (Mz.)CAROLVS⦂V⦂ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂AVGV.


Taler 1545.     Ø 40 mm.   Gebh.98; Dav.9170.
◦MO⦂NO⦂ARGE⦂CIVI⦂SVE⦂WERDA⦂45◦   //   (Mz.)CAROLVS⦂V⦂ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂AVGVS


Taler 1545.     Ø 40 mm, 28,61 g.   Gebhart 99; Dav.9170.
◦MO⦂NO⦂ARGE⦂CIVI⦂SVE⦂WERD⦂45◦   //   (Mz.)CAROLVS⦂V⦂ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂AVGVS


1/2 Taler 1545.     Ø 35 mm, 14,35 g.   Gebh.104.
◦MO⦂NO⦂ARGE⦂CIVI⦂SVE⦂WERD⦂45◦  //   (Mz.)CAROLVS⦂V⦂ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂A

Silbermünzen 1546 :  Taler 1546 (Gebh. Nr.105-111),    1/2 Taler 1546 (Nr.112).


Taler 1546.     Ø 41 mm, 28,81 g.   Gebhart 107; Dav.9170.
MO:NO:ARGE:CIVI:SVE:WERDA:46·   //   (Mz.)CAROLVS:V:ROMA:IMP:SEMP:AVG·

Silbermünzen 1548 :  Taler 1548 (Gebh.Nr.113-121),    1/2 Taler 1548 (Nr.122-123).


Taler 1548.     Ø 41 mm, 28,81 g.   Gebhart 118/115; Dav.9170.
Vs.:   ·MOneta:NOva:ARGEntea:CIVItatis:SVEuica:WERDa:48·
"Neue Silbermünze der Stadt Donauwörth 1548"
Stadtwappen (gekrönter Doppeladler mit Kopfscheinen und 'W' auf der Brust).

Rs.:   (Mz.Kreuzblume)CAROLVS:V:ROMAnorum:IMPerator:SEMPer:AVGustus (Mz. Kreuzblume)
"Karl V., Römischer Kaiser, immer erhaben" (auch übersetzt mit "Mehrer des Reiches")
gekröntes Hüftbild in Rüstung mit Zepter, Schwertgriff und Orden vom Goldenen Vlies am Band.
Mz. Kreuzblume = Münzzeichen für Balthasar Hundertpfund, Münzmeister 1543-48 in Donauwörth.


Taler 1548.     Ø 41 mm.   Gebhart 113; Dav.9170.
MONOARGECIVISVEWERDA48   //   (Mz.)CAROLVS:V:ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂AVG


Taler 1548.     Ø 40 mm.   Gebhart 113var; Dav.9170.
MONOARGECIVISVEWER48   //   (Mz.)CAROLVS⦂V⦂ROMA⦂IMP⦂SEMP⦂AVG


Taler 1548.     Ø 41 mm, 28,53 g.   Gebhart 119; Dav.9170.
MONOARGECIVISVEWERDA48   //   (Mz.)CAROLVSVROMAIMPESEMPAV

Bilder ebay, USA
Berühre die Abbildung, um die Rückseiten zu sehen.
Zwei einseitige Taler-Klippen, 1548.     Gebhart zu 119 ; Davenport zu 9170.
MONOARGECIVISVEWERDA48   //   (Mz.)CAROLVSVROMAIMPESEMPAV
Münzbilder und Umschriften genau wie vor.
Gebhart schrieb: "Ein dreifacher Taler des Jahres 1548 hat sich als Neuabschlag aus den im Besitz von Gebert befindlichen Stempel erwiesen. Eine Doppeltalerklippe (Auktion C.F. Gebert XII, Nürnberg 1900, Nr.484) ist ebenfalls ein Neuabschlag." Die bei ebay aufgetauchten einseitigen Klippen wären demnach auch moderne Abschläge aus erhaltenen Stempeln (vergleiche das Stück darüber). Davenport hingegen bezeichnet die Klippe und den dreifachen Taler als 'moderne Fälschungen'.


1/2 Taler 1548.     Ø 35 mm, ca.14 g.   Gebhart 123.
◦MO⦂NO◦ARGE◦CIVI◦SV◦WERDA◦48◦   //   (Mz.)CAROLVS◦V◦ROMA◦IMP◦SEMP◦AV

Lit. :
• Gebhart, H. :  Die Münzen und Medaillen der Stadt Donauwörth. Halle 1924.
    daraus das Kapitel Taler- und Goldguldenprägung im 16. Jahrhundert (2 Seiten PDF)

zuletzt erweitert: Feb.2023

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