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Danziger Kogge auf Siegel und Münzen
1. Frühe Danziger Siegel
aus Münzgeschichte der Stadt Danzig von : F. A. Vossberg, 1852
2. Späte Danziger Münzen


1.   Frühe Danziger Siegel

Siegel aus der Zeit der Herrschaft des Deutschen Ordens

Der Deutsche Orden sicherte sich den Besitz Pomerellens, indem er zuvörderst den Markgrafen Waldemar von Brandeuburg mit seinen Ansprüchen durch eine bedeutende Geldsumme abfand, der auch die Verzichtleistung der übrigen beteiligten Fürsten herbeizuführen versprach. Erst nach harten Kämpfen konnte jedoch König Kazimir von Polen im J. 1335 zur Entsagung seiner Ansprüche an Pomerellen vermocht werden.

Inzwischen war seit dem Jahr 1311 zu Danzig eine Ordenskomturei errichtet worden, die sich bis zum Abfall der Stadt von der Ordensherrschaft im J. 1454 erhielt. Es liegen mir drei verschiedene Siegel der Komturei aus den J. 1348, 1399 und 1433 vor. Alle zeigen einen deutschen Ordensherren geharnischt und behelmt im Waffenrocke, mit der Rechten eine Fahne, mit der Linken den deutschen Ordensschild haltend, mit der übereinstimmenden Umschrift in mittelalterlichen Initialien: S'·Conmendatoris·De·Danzec·. Von dem einer Urkunde vom J. 1399 anhangenden Siegel, ist die vorstehende Abbildung.

Die ältesten Siegel der Stadt

Die ältesten bisher bekannt gewesenen auf Tafel II abgebildeten Siegel der Stadt gehören dem 15ten Jahrhunderte an. Erst im vorigen Jahre gelang es dem, um die Danziger Geschichte hochverdienten Professor Hirsch, beim Ordnen des Danziger Stadtarchives u. a. auch eine Urkunde aus dem J. 1352 aufzufinden, dem das Bruchstück eine. Siegels angehängt ist, dessen Stempel vielleicht noch dem dreizehnten Jahrhunderte angehört. Es zeigt die rohen Formen eines einmastigen umfluteten Seeschiffes, vorne und hinten mit einer gezinnten Brustwehr versehen, vor dem Schiffe sieht man bedeutsam den leitenden Stern. Das Siegelfeld ist in der Mitte durch die vordrängenden Pergamentstreifen ausgesprengt, so dass von dem Mastbaume nur noch ein Wimpel erhalten ist. Wären auf diesem mit Sicherheit die beiden Ordeuskreuze zu erkennen, so liesse sich die Zeit der Anfertigung des Stempels mit grosser Wahrscheinlichkeit in die Zeit um 1309 annehmen, während es ohne diese Zeichen noch mit Sicherheit in die Zeit vor der Einnahme der Stadt durch den Deutschen Orden zu setzen ist. Die Umschrift lautet in mittelalterlichen Initialen: Sigillvrn : Bvrgeusium : In Dantzike .

Nach dem Vorbilde dieses einfachen Siegels, wurde in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts, gewiss aber noch vor dem J. 1454, ein Siegel angefertigt, das man als Kunstwerk bezeichnen kann.


Grosses Stadtsiegel etwa seit 1400
Man sieht auf demselben die zierlichen Formen eines umfluteten Seeschiffes, vorne und hinten mit verzinnten Brustwehren umgeben. Im Tauwerke bemerkt man eine Strickleiter, der Mastbaum ist oben von einem Korbe gekrönt, in dem eine Flagge seitwärts steckt, deren Enden sich flatternd um Tauwerk und Mast schlingen. Auch hier steht vor dem Schiff der Stern. Die auf einem flatternden, teilweise mit Blumenranken verzierten, an den Enden aufgerollten Bande angebrachte Umschrift lautet:
Sigillum ⦂ - burgencium - ⦂ in ⦂ dantzike .

Das kleinere oder Secret-Siegel der Stadt, demselben Zeitraume wie das vorhergehende angehörend, zeigt in einem gegitterten mit Kreuzchen verzierten Felde, in einer Einfassung von Halbbogen mit Lilien verziert, ein Seeschiff wie vorher, doch ohne Strickleiter mit einem Mastkorbe und aufrechtstehender Flagge, mit den beiden Ordenskreuzen als Stadtwappen.


Secret-Siegel
An der Seite, des Schiffs bemerkt man den Stadtwappenschild. Vor dem Schiff schwebt der Stern. Die Umschrift lautet hier abweichend: ‡ Secretum ᕠ ciuitatis ᕠ dantzi ᕠ ke ᕠ



2.   Späte Danziger Münzen
Die Danziger Kogge der frühen Stadtsiegel kehrte zurück als Erkennungszeichen auf Münzen der Frein Stadt Danzig, 1920-1939. 1923 führte die Stadt eine eigene Währung ein, mit dem Gulden zu 100 Pfennigen.


1/2 Gulden 1923.     Ag750-Ni250, Ø 19,5 mm.   Jäger D6.
Stilisierte Kogge ohne Stern   //   Wertangabe und Stadtwappen zwischen Jz. 19 - 23.


2 Gulden 1923.     Ag750-Cu250, Ø 26,5 mm.   Jäger D8.
Stilisierte Kogge mit Stern, dazu Wertangabe   //   Stern, Löwen mit Wappen, Jz. 19 - 23.


2 Gulden 1932.     Ag500-Cu500, Ø 26 mm.   Jäger D16.
Stilisierte Kogge mit Stern   //   Jahreszahl, Löwen mit Wappen.


5 Gulden 1935.     Ni1000, Ø 29 mm.   Jäger D19.
Kogge mit Stern, dazu Wertangabe   //   Spruch, Löwen mit Wappen.

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