Am 6. Juni 1978 verstarb Dr. Walter Holtz, Celle, den Lesern von "mt" durch eine Reihe von numismatischen Fachaufsätzen bekannt.
Dr. Walter Holtz wurde am 9. April 1909 in Pola/Istrien (als Sohn des Pfarrers der deutschsprachigen Gemeinde) geboren. Seine Jugend und Schulzeit verbrachte er in Brandenburg/Havel, wo er an der dortigen Ritterakademie 1927 sein Abitur ablegte. Danach widmete er sich dem juristischen Studium (Berlin, Heidelberg, Kiel). Als es ihn Ende des Krieges (Flak-Offizier) nach Norddeutschland verschlug, war er unter anderm am Landgericht in Stade und ab 1954 bis zu seiner Pensionierung 1974 am Oberlandesgericht Celle als Richter tätig.
Dr. Walter Holtz war ein Mann von unverwüstlicher Schaffenskraft. Ja, etwas zu schaffen, zu erforschen und zu erarbeiten - das war seine Lebensfreude. Während seiner Dienstzeit pflegte er die Beschäftigung mit Münzen als langjähriges Hobby, nach der Pensionierung widmete er sich ausschliesslich und mit wissenschaftlicher Genauigkeit der Numismatik. Hier interessierten ihn besonders die oft schwer lesbaren Umschriften, die Abkürzungen auf Münzen. Die lateinischen Abkürzungen zu deuten, sie in den vollen Wortlaut zu übertragen und ins Deutsche zu übersetzen sowie die geschichtlichen Hintergründe, die sich zum Teil im Dunkel der Vergangenheit verloren, aufzuhellen, das lag ihm am Herzen. Er wollte den Münzen eine deutlichere Aussagekraft geben und hiermit Geschichte lebendig und verständlich machen. So war mit dem 1972 herausgegebenen Buch "Abkürzungen auf Münzen - Deutung und Erläuterung" (Verlag Klinkhardt & Biermann, Braunschweig) der Anfang gemacht.
Ein weiteres, umfassenderes Werk sollte folgen - ein Lexikon der Münzabkürzungen. Die jahrelange intensive Arbeit sollte hierin ihre Krönung finden. Das Manuskript liegt beim Verlag bereit, doch die Herausgabe seines Lebenswerkes - voraussichtlich 1979 - wird Dr. Walter Holtz nicht mehr vergönnt sein.