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Niederländische Zeitgenossen
Papst Hadrian VI. (*1459), 1522-1523
Erasmus von Rotterdam (1466/9-1536)
Maximilian von Berghes (1483-1522), Herr von Zevenbergen, Diplomat Habsburgs
Karl von Egmond (1467-1538), ab 1492 Herzog von Geldern
Grafen von Bergh ('s-Heerenberg):  Oswald II., 1511-46  und  Wilhelm IV., 1546-86
Viglius Zuichemus (1507-1577), Jurist, Humanist, Staatsmann
Philippe de Montmorency (1518/26-1568), Graf von Hoorn, Freiheitskämpfer
Lamoral von Egmond (1522-1568), Graf von Egmond, Freiheitskämpfer
Wilhelm I. von Oranien (1533-1584), niederländischer Freiheitskämpfer

Papst Hadrian VI. (*1459), 1522-1523
Adrian Florensz wurde als Sohn armer Eltern in Utrecht geboren. An der Universität von Löwen studierte er Theologie. Der Gelehrte war bekannt für sein Wissen und seinen makellosen Lebenswandel. Als Professor und Kanzler in Löwen wurde er 1507 auch Erzieher und Ratgeber Karls V. in Mecheln. Hadrian wurde 1517 Kardinal und blieb 1520 als Karls Statthalter in Spanien zurück, als dieser zur Kaiserkrönung nach Aachen fuhr.
Anfang 1522 wählte man ihn nach einer länger dauernde Konklave zum Papst. Hadrian wurde der erste Reformpapst - wegen seiner Gelehrsamkeit und der Reinheit seiner Absichten einer der ehrenswürdigsten Päpste. Er lebte asketisch und pflichtbewusst, war barmherzig und bekämpfte die Korruption, aber er war kunstfeindlich. Der Reformation in Deutschland wollte er durch eine gründliche Kirchenreform entgegenwirken. Seine Pläne scheiterten jedoch am Widerstand der römischen Kurie. Er war unentschlossenen bei seinen Vermittlungsversuchen zwischen Karl V. und Kg. Franz I. Daher gelang es ihm auch nicht, Europa gegen die Türken zu einigen, die 1522 Rhodos eingenommem hatten.
Hadrian starb 1523 nach kurzer Regierungszeit. Er war in Rom so verhasst, dass die Römer nach seinem Tod seinen Leibarzt als Befreier feierten. Hadrian VI. war der letzte nichtitalienische Papst bis zur Wahl des polnischen Johannes Paul II. 1978.


Giulio o. J., Parma.   Ø 27,2 mm, 3,76 g.   CNI IX p.417 n.4; Muntoni I 21; Berman 805.
Vs.:   HADRIANVS·SEXTVS·Pontifex·MAXimus·   -   Büste n. links mit Tonsur und Pluviale.
Rs.:   ·DOMINVS· - ·PARMAE·   -   grosses Familienwappen, darüber gekreuzte Schlüssel und Tiara.


Giulio o. J., Parma.   Ø 27 mm, 3,70 g.   CNI IX p.417 n.9; Muntoni I 23.
Vs.:   HADRIANVS·ELECTus·PONTifex·MAXimus   -   Büste n. rechts mit Tonsur und Pluviale.
Rs.:  VRBIS PARMAE - SECVRITAS  -  kleines Familienwappen, darüber gekreuzte Schlüssel und Tiara.
Parma, das zu Mailand gehörte, wurde 1512 vom Kirchenstaat erobert. Ab dann prägte der Kirchenstaat auch in Parma. Schliesslich schuf Papst Paul III. 1545 aus der Stadt das Herzogtum Parma und übertrug es seinem unehelichen Sohn Pier Luigi, womit die Familie Farnese eine herzögliche Dynastie wurde.


Einseitige Bronzegußmedaille o. J. (1522) von Conrat Meit von Worms.     Ø 80,8 mm-
Köhler, Münzbelustigung I (1729) Nr.16 S.121; Van Mieris II, S.158; Slg.Lanna 497;
W.Louwet / C.Meit: RBN 139 (1993) 120, pl.8/5.
Umschrift :   M ADRIÆN VAN GOD GHEKOREN PAVS VA ROMEN T'VTRECHT GHEBOREN
"Herr Adrian, von Gott erkorener Papst in Rom, in Utrecht geboren" (Mit Blüten zwischen den Worten.)
Brustbild des Papstes nach links in reichem Gewand mit der Tiara auf dem Haupt, den Orden des Hl. Georg umgehängt, vor ihm das Wappenschild seiner Familie und hinter ihm das Wappen seiner Heimatstadt Utrecht. Es hat viele Spekulationen über seine Familie gegeben, die wohl nicht wappentragend war. Möglicherweise hat Kaiser Karl V. ihm dieses Familienwappen verliehen.
Vergleiche das Ölbildnis auf Holz (1522) von Bernaert van Orley (1488-1542).


Silbermedaille (1522-23).     Ø 34 mm, 20,12 g.   Armand II, 115,36.
Exemplar im Münzkabinett, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart.

Vs.:   ·ADRIANVS·VI·PONT·MAX·  -  Büste nach links, im schlichten Gewand und einer Haube.
Rs.:   S·PETRVS·S·PAVLVS
Apostel Petrus v. vorne, hält Petris Schlüssel. Apostel Paulus schaut hinter einer Säule hervor.
Vergleiche die Radierung von Daniel Hopfer (um 1470-1536).


Silbermedaille (1522-23).     Ø 33 mm, 21,24 g.   Armand III, S.198.G.
Exemplar im Münzkabinett, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Auf die Gelehrsamkeit dieses Papstes.

Vs.:   ·ADRIANVS·VI·PONT·MAX·  -  Büste nach links, im schlichten Gewand und einer Haube.
Rs.:   PIRITVS SAPIENTIÆ / ROMA   "Geist der Weisheit"
Bücher, darüber schweben die Schlüssel Petri und die Tiara. Überstrahlt wird die Szene von den göttlichen Strahlen und dem Heiligen Geist in Gestalt einer Taube.

Vorgänger auf den heiligen Stuhl was Leo X. und Nachfolger war Clemens VII.

Lit.:
• Corpus Nummorum Italicorum [CNI],   Indici vol. I-XX:   vol.IX mit Parma.
• Muntoni, Francesco: Le monete dei papi e degli Stati Pontifici, 4 Bd.: Bd.I (bis 1559), Rom, 1972-73.

Desiderius Erasmus von Rotterdam ,   *1466/9  †1536
Erasmus, der bedeutende niederländische Humanist, wurde 1466/9 in Rotterdam geboren. Früh elternlos geworden musste er in ein Kloster eintreten, aber dank der Hilfe des Bischofs von Cambrai konnte er in Paris studieren und nach England reisen. Während des Studiums entwickelte er eine Aversion gegen die traditionelle Scholastik. Seine Schriften kritisierten und verspotteten kirchliche Missbräuche und er unterstützte die immer lauter werdende Forderung nach Reformen. Anfangs sympatisierte er mit den Protestanten, doch wollte er weder für noch gegen Martin Luther eingreifen, als dieser 1521 vor dem Reichstag zu Worms stand. Erasmus lehnte Luthers dogmatisches Sendungsbewustsein ebenso ab wie das Machtstreben der Päpste, so dass ihm in beiden Lagern mißtrauisch begegnet wurde. Seine Anhänger hingegen schätzten seine Unabhängigkeit in der konfessionellen Auseinandersetzung. Erasmus schrieb Papst Hadrian VI., den er aus Löwen kannte, dass eine Aussöhnug mit den Protestanten möglich sein müsste, wenn die Kirche nur die schlimmsten Reglementierungen, z.B. das Pristerzölibat, aufheben würde.
Erasmus und Luther führten eine heftige Auseinandersetzung über den freien Wille und die Heilslehre. Erasmus verteidigte entschieden den freien Willen (De libero arbitrio, 1524) und Hyperaspistes (1526-27). Luther entgegnete mit einer seiner wichtigsten theologischen Schriften (De servo arbitrio, 1525).
Erasmus legte Wert auf das Studium der klassischen wie der christlichen Antike und wurde der größte Gelehrte des 16. Jahrhunderts. Er edierte und kommentierte die wichtigsten Schriften der Kirchenväter in Latein und Griechisch. 1516 veröffentlichte er das Neue Testament im griechischen Original zusammen mit seiner eigenen lateinischen Übersetzung, die eine Erneuerung des wahren christlichen Glaubens anstoßen sollte.
Erasmus wurde zum Ratgeber des 16jährigen Erzherzog Karl, dem späteren Karl V., ernannt und erhielt den Auftrag, einen Leitfaden für die Prinzenerziehung zu verfassen (Institutio principis Christiani, 1516).

Erasmus beteuerte, sein bestes Portrait sei in seinen Büchern zu finden. Trotzdem bestellte er Portraits bei grossen Malern seiner Zeit: Matsys, Dürer und Holbein. Matsys hatte ihn bereits 1517 gemalt. Zwei Jahre später schuf er die erste Medaille des berühmten Humanisten, als dieser gerade in Antwerpen weilte.

Bild aus 'The Currency of Fame'
Bronzegußmedaille 1519,  von Quentin Matsys.     Ø 105 mm.
The Currency of Fame 157.   Exemplar im Fitzwilliam Museum, Cambridge.

Vs. :   HN KPEITTΩ TA ΣYΓΓPAMMATA ΔEIΞEI : IMAGO AD VIVA[m] EFFIGIE[m] EXPRESSA
"Seine Schriften geben ein besseres Bild: Portrait vom Lebendem ausgeführt"
Büste nach links, mit Haube und Mantel mit Pelzkragen.
Im Feld links ER[asmus] und rechts ROT[terdamensis]   "Erasmus von Rotterdam".
Unten das Datum 1519.
Rs. :   OPA TEΛOΣ; MAKPOY BIOY - MORS VLTIMA LINEA RERV[m]
"Bedenke das Ende eines langen Lebens - Tod ist die äußerste Grenze aller Dinge"
Die Büste von Terminus auf einem auf Felsen stehenden Sockel.
Auf dem Sockel: TERMINVS   (altrömischer Gott des Grenzsteines).
Im Feld das dem Gott zugeschriebenen Motto :   CONCEDO - NVLLI   "Ich unterwerfe mich niemandem".
Die Legenden passen zum Denken des Erasmus: der griechische Text auf der Rückseite entspricht seiner Behauptung, daß sein wahres Bild in seinen Werken zu finden sei.

Hieronymus Hopfer benutzte die Medaille von 1519 als Vorlage für eine Radierung [Landesmuseum Münster].
Albrecht Dürer hat Erasmus 1520 in Brüssel porträtiert. Diese Kohlezeichnung diente nicht als unmittelbare Vorlage für Dürers bekannte Kupferstich von 1526, in dem er den griechischen Text der Medaille einbezog. An Dürers Bildnissen fand Erasmus wenig gefallen. Hans Holbein d. J. malte Erasmus 1523 mehrfach auf Leinwand.

Lit.:
• Stephen K. Scher [Hsg.]: The Currency of Fame - Portrait Medals of the Renaissance, NY 1994,
  S.348-350, 361.

Maximilian von Berghes (1483-1545), Herr von Zevenbergen, Diplomat Habsburgs
Maximilian, Herr zu Zevenbergen, stammt aus der Linie der Marquis de Bergen op Zoom im niederländisch-belgischen Adelsgeschlecht der Glymes. [Er ist nicht zu verwechseln mit Maximilian de Berghes (um 1512-1570), Fürsterzbischof von Cambrai, auch ein Mitglied des Geschlechts Glymes.]
Unser Maximilian wurde 1516 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. Er spielte im Dienst der Erzherzogin Margarete von Österreich eine wichtige diplomatische Rolle, um Kg. Franz I. bei der Kaiserwahl 1519 auszustechen. Zur Zeit der Kaiserwahl 1519 in Frankfurt unterstütze Maximilian von Berghes den Schwäbischen Bund im Kampf gegen Herzog Ulrich von Württemberg, ein Feind der Habsburger und Parteigänger Kg. Franzs I. Der Schwäbische Bund besetzte fast kampflos das Hzm. Württemberg und stand bereit zum Eingreifen am Wahltag (28.6.1519) in Frankfurt. Maximilian von Berghes, der die Übernahme Württembergs gegen Entschädigung der Kriegskosten des Schwäbischen Bundes betrieben hatte, was 1520 Statthalter des Kaisers in Württembergs.


Bronzegußmedaille 1518 von Hans Schwarz.   Ø 53 mm.
Habich I,1 142; Kastenholz 39; Wettstreit in Erz 68c.
Vs.: Staatliche Münzsammlung, Munich     Rs.: Cabinet des Médailles, Brüssel.

Vs.:   ❀MAXIMILIAN·DE·BERGHES ÆTatis·ANNo·XXXV   "... im Alter von 35 Jahren"
Umgehängt die 1516 erhaltene Ordenskette mit dem Goldenen Vlies.

Rs.:   REG·CAT·HISP·ORATOR·AN·S·M·DXVIII
Wappen des Hauses de Glymes-Berghes: steigender Löwe / drei Balken / drei konturierte Rauten.
Umschriften erhaben im Holzmodell geschnitzt.
Siehe eine Vorzeichnung der Medaille von Hans Schwarz, Breite 178 mm, Staatsbibliothek Bamberg, Inv.-Nr.IA 33.
Maximilian von Berghes traf zum Reichstag in Augsburg am 16.10.1518 ein.

Lit.:
Wettstreit in Erz - Porträtmedaillen der deutschen Renaissance, Berlin München 2013
• R. Kastenholz :  Hans Schwarz - Ein Augsburger Bildhauer und Medailleur der Renaissance. 2006

Karl von Egmond (1467-1538), Herzog von Geldern 1492-1538
Der erste Herzog von Geldern aus dem Hause Egmond war Karls Grossvater Arnold. Dieser war Enkel der Schwester des kinderlos verstorbenen Vorgängers, Raimund IV. aus dem Hause Jülich-Hengebach. Arnold musste zunächst Erbfolgekriege mit Prätendenten aus Berg und Jülich-Berg bestehen. Es folgte ein Konflikt mit den eigenen Ständen, die Arnolds Sohn Adolf zum Herzog gewählt hatten. Karl der Kühne von Burgund setzte 1471, nach einem vergeblichen Vermittlungsversuch, den kompromisslosen Adolf fest. Doch Arnold konnte sich in Geldern nicht durchsetzen und so verpfändete er schliesslich sein Land an den mächtigen Burgunderherzog als lachenden Dritten.
Adolf von Egmond und Karl der Kühne von Burgund starben beide 1477. So wurde Adolfs Sohn Karl von Egmond (*1467) am Hofe von Maria von Burgund und Erzherzog Maximilian erzogen. Er begleitete Maximilian in den Krieg gegen Frankreich, wo er 1487 in französische Gefangenschaft geriet. Gelderns Stände brachten das Lösegeld auf und Karl von Egmond konnte 1492 in das Herzogtum Geldern zurückkehren.
Der Konflikt um den Besitz von Geldern ging weiter. Ein Schiedsspruch der Kurfürsten erklärte 1494, das Herzogtum Geldern sei bereits 1423 mit dem Tod von Rainald IV. an das Reich zurückgefallen. Daher sei seither die Herrschaft des Hauses Egmond über Geldern eine Usurpation. Karl und die Stände von Geldern akzeptierten dieses Urteil nicht und Geldern blieb im erbitterten Dauerkonflikt mit Habsburg, nur von kurzen trügerischen Pausen unterbrochen.
Der bedrängte und kinderlose Karl schlug schliesslich 1537 den von kriegerischen Auseinandersetzungen erschöpften Ständen vor, die Erbfolge an Frankreich zu vergeben. Die Stände verweigerten dies und erzwangen die sofortige Regierungsübergabe an Wilhelm V. den Reichen, den Sohn des Herzogs von Jülich-Kleve. Karl von Egmond starb 71-jährig 5 Monate später. Habsburg hielt seinen Anspruch aufrecht und so schwelte der Konflikt weiter. Der Geldrische Erbfolgestreit mit Ks. Karl V. endete erst 1543 mit dem Sieg des Kaisers, der das Herzogtum Geldern endgültig in seinen Machtbereich übernahm.


Teston o. J. (1496), Dickstück im doppelten Gewicht.   Ø 29 mm, 28,39 g.   Delmonte 514.
Vs.:   *kAROLus'·DVX·GELRIaƐ·IVL'iaci·ᗭOM'es·ƷVT'phaniae   [ƷVT = ZVT]
"Karl, Herzog von Geldern und Jülich, Graf von Zütphen"

Geharnischtes Brustbild mit Barett nach links, zu den Seiten Ringel mit Punkt.
Rs.:   ƐQVITAS·IVDI - CIA·TVA·DOMI'ne   "Gerechtigkeit heißt Dein Urteil, Herr"
Wappen von Geldern und Jülich mit hohem Helmzier.
Die Grafschaft Zütphen wurde bereits im 12. Jh. mit Geldern vereint.
Karls Vater, Adolf von Egmond, führte auch den Titel "Herzog von Geldern und Jülich, Graf von Zütphen" auf seinem Schild anlässlich des Festes des Ordens vom Goldenen Vlies 1468. Wie auf der Münze zeigt dieser Schild den Löwen von Geldern (Gold auf blauem Grund) und den Löwen von Jülich (Schwarz auf goldenem Grund).
Herzog François I. von Lothringen (1544-45), dessen väterliche Grossmutter Philippa die Schwester von Karl von Egmond war, wird dieses Wappen mit den beiden Löwen als Anspruchswappen in sein vielfeldiges Wappen von Lothringen übernehmen.

Siehe das Porträt, 1528 von Jan Swart van Groningen gemalte, im Historischen Museum Arnheim.


Goldgulden o. J., Nijmegen (sog. Reitergoldgulden).   Ø 24 mm, ca.3,2 g.   Delmonte 620; Friedb.68.
Vs.:   k'AROLVS◂DVX◂G◂LRiae - IVLiaci◂ᗭomes◂ƷVtphaniae
Der mit gezogenem Schwert nach rechts reitender Herzog in voller Turnierrüstung. Im Abschnitt: ◂GᗺL◂.
Rs.:   ✥ᙏONᗺta◂nOVA◂AVRᗺA◂DVᗭIS◂GᗺLRiae
Auf Blumenkreuz zweigeteilter Wappenschild von Geldern|Jülich.


Snaphaan o. J.     Ø 36 mm, 7,48 g.   Delmonte 516.
Vs.:  kA - ROL∗DVX∗GELR∗IVL∗ - CO ƷV'
Geharnischter Herzog zu Pferd nach rechts sprengend. Im Abschnitt: ◂GᗺL◂.
Rs.:   ƐQVITAs - IVDIᗭ - IA·TVA - DOMIne   "Gerechtigkeit heißt Dein Urteil, Herr"
Wappen auf Blumenkreuz.

Lit.:
• Delmonte, A.: Le Benelux d'argent. De zilveren Benelux. The silver Benelux. Amsterdam 1967, p.129-131.
• Delmonte, A.: Le Benelux d'or. ... Amsterdam 1964.

Oswald II., Graf von Bergh ('s-Heerenberg) 1511/24-1546
Oswald II. (1508-1546) von der Adelsfamilie "von dem Bergh" hatte seinen Stammsitz auf Huis Bergh, einem Schloss in 's-Heerenberg in der niederländischen Provinz Gelderland, an der Grenze zu Deutschland.


Exemplar im Teylers Museum, Haarlem, NL (Inv. TMNK 07580).
Daalder o. J. (1544).     Ø 40 mm, 28,33 g.   Delmonte 568; Davenport 8576.
Vs.:   (1) OSWALD'C (2) OMes·De·MON (3) Tes·DomiNuS·De·BIland (4) WISch·Z(=et)·HOmoet
"Oswald, Graf von Bergh, Herr von Byland, Wisch und Homoet"   -   Brusbild mit Barett n. rechts
mit dem Wäppchen: (1)=Bergh ; (2)=Egmond ; (3)=Culemborg ; (4)=Moers-Saarwerden.

Rs.:   DomiNuS'PROTECTOR·VITE·MEE·A·QVO·TREPID - AB°
"Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen!"
doppelt behelmtes, quadriertes Schild mit den Wappen (1)-(4).

Wilhelm IV., Graf von Bergh ('s-Heerenberg) 1546-1586
Wilhelm (1537-1586) war der älteste Sohn von Oswald II. von dem Bergh (1508-1546). Zur Ausbildung war er in Löwen und am kaiserlichen Hof in Brüssel.
Er war ein prominentes Mitglied der etwa 200 Adligen, die sich im November 1565 zu dem Eidverbund zusammenschlossen, der im Streit mit der spanischen Regierung in Brüssel um verschärfte Religionsedikte und Inquisition einen Kompromiss suchte. Am 5. April 1566 wurde ihr "Kompromiss von Breda" an die spanische Statthalterin Margarete von Parma in Brüssel überreicht. Aber Kg. Philipp II. nahm den Kompromiss nicht an und entsandte statt dessen 1567 Herzog von Alba mit einem Heer, um die Rebellion niederzuschlagen. Alba bestellte Wilhelm vor den "Rat der Unruhen" (vom Volk Blutrat genannt), worauf dieser zu seinem Schwager Wilhelm von Oranien nach Dillenburg flüchtete. Seine Besitzungen in den habsburgischen Niederlanden wurden konfisziert. 1572 kehrte er mit einem kleinen Heer zurück, war zunächst auch erfolgreich, musste aber dann doch wieder nach Deutschland fliehen. Erst durch die Genter Pazifikation von 1576 konnte er seinen Besitz wieder übernehmen. 1582 wurde er Statthalter von Gelderland innerhalb der 1579 gegründeten Utrechter Union. Nachdem seine Korrespondenz mit Brüssel abgefangenen worden war, setzte man ihn fest. Nach der Haftentlassung 1584 floh er nach Brüssel zur Königsseite.


Daalder o. J..     Ø 39 mm, 27,03 g.   Delmonte 569; Davenport 8577.
Vs.:   (Granatapfel) GVILielmus·COmes·De·MONte·Z[et]· DomiNuS·De·BILand·HEdel·BOXmeer·HOernoet·Z·WISch
"Wilhelm Graf von Bergh und Herr von Byland, Hedel, Boxmeer, Homoet und Wisch"   -   Büste n. links.
Rs.:   DomiNuS·PROTECTOR·VITE·MEE·A·Quo·TREPIDABO
"Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen!"   -   behelmtes Wappen von Bergh.

Wilhelms Taler tragen allgemein sein Hüft- oder Reiterbild. Doch einige unter seinem Namen geprägten Taler tragen ein Hüftbild, das den wehrhaften Hl. Oswald darstellen soll. Dieses Hüftbild wurde zuvor von mehreren Reichsstädten zur Darstellung von Ks. Karl V. benutzt. Wilhelms Vater und Urgrossvater trugen den Namen Oswald. Man könnte meinen, so kam Ks. Karl V. zurück, um als Heiligen in den Niederlanden verehrt zu werden.

Viglius Zuichemus (1507-1577), Jurist, Humanist, Staatsmann
Viglius Zuichemus (Latinisierung von Wigle Aytta van Zwichem) bildete sich zu einem der ersten Juristen seiner Zeit aus. 1535 wurde er Assessor am kaiserlichen Reichskammergericht in Speyer. Dann folgte er einem Ruf an die Universität Ingolstadt. 1542 berief ihn Karl V. nach Brüssel in den Geheimen Rat der Regentin Maria von Ungarn und 1543 kam er in den großen Rat von Mecheln. Er war als Botschafter Karls V. im Schmalkaldischen Krieg tätig, über den er ein Tagebuch aufsetzte. Nach der Abdankung Karls V. blieb er auch bei dessen Sohn Kg. Philipp II. Rechtsberater, wofür er unter anderem mit Pfründen des Klosters der St.-Bavo-Kathedrale in Gent belohnt wurde, wo er auch begraben liegt.
Zur Zeit der Regentschaft Margaretes von Parma gehörte Viglius der "Consulta" an, die eigentliche Regierung unter der absolutistischen Führung Antoine de Granvelles. Als humanistisch Gebildeter riet er zur Nachgiebigkeit gegenüber der 'Adelsopposition' (siehe nachfolgend) und wünschte sich das persönliche Erscheinen Philipps II. in den Niederlanden. Auch in der Regierung Herzog von Albas (1567-73) vertrat er vergeblich eine gemäßigtere Religionspolitik, weswegen er sich auch immer unwohler fühlte. Viglius war ein Verfechter des Friedens und der Mäßigung und konnte daher von den Hardlinern auf beiden Seiten des Streits keine Unterstützung oder Sympathie erwarten. 1576 wurde er kurz mit den meisten anderen Mitgliedern des Staatsrates vom Brüsseler Stadtkommandanten verhaftet. Schwach und krank starb er kurz darauf.


Silbergußmedaille 1556 von J. Jonghelinck.     Ø 52,2 mm, 32,79 g.   v. Loon I S.44/1.
Vs.:   VIGLIVS ZVICHEMVS PRÆSES SECreti.CONsilii.CÆSarea.Z REGiae·MAjestatis
"... Vorsitzender der Geheimrate des Kaisers und Königliche Majestät"
Brustbild mit Pelzmantel, im Armabschnitt ÆT XLIX   "im Alter von 49".

Rs.:   ·VITA·MORTA LIVM·VIGILIA   "Das Leben der Menschen ist (wie) eine Nachtwache"
Altar, darauf Sanduhr, brennende Kerze und aufgeschlagenes Buch,
angehängt das Familienwappen (Weizengarbe), unten Kartusche mit der gravierten Jz. 1556.


Silbergußmedaille o. J. von J. Jonghelinck.     Ø 39,6 mm, 21,0 g.   v. Loon I S.55/1.
Vs.:   VIGLIVS ZVICHEMVS AB AYTA Iuris·Vtriusque·Doctor·  
"Wigle Zwichem van Aytta, Jurist beider Rechte"  -  Büste nach rechts. Im Abschnitt: ...?
Rs.:   VITA MORTA LI - VM VIGILIA
Schild mit quadriertem Wappen von Gent (Löwe) und Viglius Zuichemus (Weizengarbe),
darüber Tiara mit Inful, dahinter ein Hirtenstab.


Exemplar im Teylers Museum, Haarlem, NL - Inv. TMNK 00191.
Silbergußmedaille 1568     Ø 27,3 mm.   v. Loon I S.55/2.
Vs.:   VIGLIVS - AYTA A ZVICHEM·Vtriusque·Iuris·DOCtor  -  Im Armabschnitt: 1568
Rs.:   ·VITA MORTA - LIVM VIGILIA   -   Schild ähnlich wie vor.


Silbergußmedaille o. J. (graviert 1571) von J. Jonghelinck.     Ø 39,5 mm, 23,86 g.
v. Loon I S.43/1; Smolderen (Jonghelinck) 79.

Vs.:  VIGLIVS ZVICHEMVS AB AYTA Iuris·Vtriusque·Doctor·   Im Armabschnitt: ÆT·LXV·   "65 Jahre alt".
Rs.:   VITA MORTA - LIVM VIGILIA   (Sein Wahlspruch wie zuvor).

Philippe de Montmorency (1518/26-1568), Graf von Hoorn und Freiheitskämpfer
Philippe war während der Regierung der Margarete von Parma Mitglied des Staatsrates. 1562 vereinigte er sich mit Lamoral Graf Egmond und Wilhelm von Oranien zur 'Adelsopposition' gegen Kardinal Granvelle, der für die spanische Inquisition in die Niederlande stand. Auch als Granvelle zurücktrat, hörten die drei nicht auf, gegen die spanische Herrschaft in den Niederlanden zu opponieren. Als Herzog von Alba 1567 mit einen Heer in die Niederlande kam und Margarete von Parma als Statthalter ablöste, ließ er die Grafen Egmond und Hoorn als Führer des Widerstands vom "Rat der Unruhen" verhaften, wegen Hochverrat anklagen und auf dem Großen Marks in Brüssel enthaupten. Die Hinrichtung verursachte große öffentliche Empörung und war der Beginn des "Achtzigjährigen Krieges" gegen die Spanier, der erst im Westfälischen Frieden 1648 mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der Vereinigten Niederlande endete.


Bleigussmedaille o. J. (1566) von J. Jonghelinck.     Ø 36 mm, 29,69 g.
v. Loon I S.76/2; Armand II S.241 Nr.26.

Vs.:   PHILIP:BARO DE MONTMORENCY COMES DE HORN
Büste rechts, Orden von Goldenen Vlies.
Rs.:   WALBOVRG DE NVENAR CONTESSE DE HORN   -   Büste nach links.
Philipp heiratete 1546 Anna Walburga von Neuenahr (1522-1600)
und erhielt 1555 den Orden vom Goldenen Vlies (als Philipp II. Ordenssouverän war).


Exemplar im Teylers Museum, Haarlem, NL - Inv. TMNK 00177.
Silbergussmedaille 1565 (später gefertigt).     Ø 59,1 mm.   v. Loon - (vgl. I S.102).
Vs.:   PHiLippVS·BARO·DE·MONTMORENCI∗Z·COMES·DE·HORN·ADMIRALLVS ZC.
Im Armabschnitt:1565.
Rs.:   FIDES·ET·SANCTA·SOCIETAS   -   Neptun liegt in einem Seewagen, ein Engel mit einem Palmenzweig hält ein Lorbeerkranz über eine sitzende Frau.

Lamoral von Egmond (1522-1568), Graf von Egmond, Freiheitskämpfer
Lamoral diente Ks. Karl V. in Feldzügen, so 1541 in Algier und 1552 gegen Frankreich. Er folgte seinem verstorbenen Bruder 1542 in der Regierung der Grafschaft Egmond und als Statthalter der Provinz Holland. 1546 erhielt er den Orden vom Goldenen Vlies, gleichzeitig mit Herzog von Alba. Im spanisch-französischen Krieg 1556-1559 zeichnete er sich durch Tapferkeit aus. König Philipp II. ernannte ihn 1559 zum Statthalter von Flandern und Artois. Er beteiligte sich an der 'Adelsopposition' gegen den königlichen Minister Antoine Granvelle 1564, suchte aber die Nähe zu Statthalterin Margarete von Parma. Als Sprecher der niederländischen Adelsopposition reiste Lamoral nach Madrid, um Beschwerden vorzutragen, erhielt vom König nur Höflichkeiten und kehrte ohne Ergebnisse zurück. Den 1566 ausgebrochenen Bilderstum bekämpfte er als guter Katholik tatkräftig. 1567 erschien Herzog von Alba mit Vollmachten und einem spanischen Heer in den Niederlanden, worauf Margarete von Parma ihre Regentschaft niederlegte. Graf Egmond wurde zusammen mit Graf von Hoorn am 9.9.1567 hinterlistig verhaftet, vom "Rat der Unruhen" - vom Volk "Blutrat" genannt - wegen Hochverrats verurteilt und am 5.6.1568 auf den Großen Markt in Brüssel enthauptet. Als Vliesritter hätten nur Ordensbrüder über sie richten dürfen.


Silbermedaille o. J. (1568)    Guß des 17. Jhs.   Ø 62,3 mm, 53,88 g.   v.Loon I S.102.
Auf die Gefangennahme von Philipp von Montmorency sowie von Lamoral, Graf von Egmont, Statthalter von Flandern und Artois im Jahre 1567.

Vs.:   PHiLippVS·BARO·DE·MONTMORENCy,Z·COMES·DE·HORN·ADMIRALLVS·
Büste des Grafen Horn n. rechts, ähnlich der vorherigen Vorderseite.
Rs.:   AMVRATus·PRINceps·GAVERanus·COes·EGMONTanus·FLANdriae·ARTesiaeque·PRÆFectus
"... Graf von Egmond, Landvogt von Flandern in Artois"   -   Büste des Grafen Egmont von vorne.
Siehe dazu einen einseitigen Bleiabguß der Vorderseite aus der Frick Collection, N. Y. gezeigt im Netz,
sowie eine einseitige Nachprägung der Rückseite: Elsen, Brüssel, Aukt.129 Nr.1332 (6.2016).

11 Jahre später entstand folgende Medaille zur Warnung, um sich bei dem gerade von Spanien angebotenen Frieden nicht dem Schicksal der enthaupteten Grafen von Egmond und Hoorn auszusetzen.


Medaille 1579 der Stadt Dordrecht.     Ø 35 mm, 15,45 g.   v. Loon I S.275.
Vs.:   ∗PRÆSTAT∗PVGNARE∗PRO∗PATRIA∗ ·15∗79·   "Besser ist es, für das Vaterland zu kämpfen,"
Zwei Reiter und zwei Männer - bekleidet als Spanier und Holländer - zu Fuße im Schwertkampf.

Rs.:   ∗QVAM∗SIMVLATA∗PACE∗DECIPI∗   "... als durch falschen Frieden betrogen zu werden"
Zwei am Boden liegende Leichname, dessen Köpfe man daneben auf Pfählen aufgesteckt sieht.

Wilhelm I. von Oranien der Schweiger (1533-1584),
Graf von Nassau, Fürst von Oranien, niederländischer Freiheitskämpfer
Der auf dem Nassauischen Stammsitz Dillenburg in Hessen geborene Wilhelm I. erbte 1544 11-jährig von seinem kinderlosen Vetter René von Châlon die Grafschaft Orange in der Provence sowie Ländereien in den Niederlanden, unter der Bedingung, dass er katholisch werde. Ks. Karl V. entschied, dass der nun wichtige Prinz Wilhelm am Brüsseler Hof seiner Schweste Maria von Ungarn erzogen wurde. Ks. Karls V. schätzte Wilhelm und ernannte ihn 1552 zum Führer eines niederländischen Heeres gegen Frankreich. 1555 erhielt Wilhelm den Orden vom Goldenen Vlies. Karls V. Nachfolger Kg. Philipp II. ernannte Wilhelm zwar zum Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht, doch Antoine Granvelle, Minister der Regentin Margarete von Parma, hielt ihn von der Regierung fern. In einem Brief an Philipp II. forderten die Führer der Adelsopposition (Wilhelm und die Grafen Egmond und Hoorn) 1564 die Absetzung Granvelles, was zu Granvelles Rücktritt führte. Wilhelm war in Religionsfragen sehr tolerant und trat für Glaubensfreiheit ein. Die Adelsopposition handelte mit der Regentin 1565/66 den "Compromis des nobles" aus. Der verführte radikale Kräfte zur Agitation gegen die Römische Kirche und zum Bildersturm, der vom führenden Adel erst unterdrückt wurde, als die Regentin weitere Zugeständnisse machte. Kg. Philipp entsandte 1567 Herzog Alba mit strengen Instruktionen und einem Heer in die Niederlande. Als sein "Blutrat" sich der Grafen von Horn und Egmond bemächtigte war Wilhelm von Oranien rechtzeitig nach Dillenburg geflohen. Seine niederländische Güter wurden konfisziert. Wilhelm setzte den Kampf fort, zunächst mit einer verheerenden Niederlage. Auch Kg. Philipp II. hatte Schwierigkeiten (Rückberufung Albas aus den Niederlanden 1573, ausstehende Soldzahlungen, Meutereien, Plünderungen, Staatsbankrott 1575). 1580 wurde Wilhelm von Philipp II. geächtet. 1579/81 erklärten die nördlichen sieben Provinzen ihre Unabhängigkeit von Spanien. Philipp II. setzte daraufhin ein hohes Kopfgeld auf Wilhelm aus. 1584 wurde Wilhelm von dem katholischen Fanatiker ermordet.
Im frühen 17. Jh. tauchte Wilhelms Beiname 'der Schweiger' auf. Kardinal Granvelle soll in der schwierigen Zeit von 1567 Wilhelm so bezeichnet haben. Den Niederländern gilt Wilhelm I. von Oranien als "Vater des Vaterlandes".


Tragbare Bronzemedaille 1577 von Conrad Bloc, Antwerpen.     Ø 40 mm?   v. Loon I S.240,1.
Auf die Hochzeit von Wilhelm mit Charlotte von Bourbon-Montpensier.

Vs.:   GVILELmus·Dei·Gratia·PRinceps·AVRAICÆ·COmes·NASSAVIÆ·I577 - COEN·BLOC·Fecit
"Wilhelm, von Gottes Gnaden Prinz von Oranien, Graf von Nassau 1577 - von Conrad Bloc gemacht"
Geharnischtes Brustbild mit hoherr Halskrause nach rechts.

Rs.:   CHARLOTTE·DE·BOVRBON·PRincesse·D AVRENGE·A·I577
Brustbild mit Haube, Kleid und grosser Halskrause nach links.
1571 trennte sich Wilhelm von seiner Frau Anna von Sachsen, die lutherische Tochter des Moritz von Sachsen, wegen Annas leidenschaftlicher Affäre mit dem Vater von Peter Paul Rubens. Wilhelm wurde 1573 Calvinist (sein 2. Konfesionswechsel) und heiratete 1575 aus Zuneigung in dritter Ehe Charlotte von Bourbon-Montpensier (1546-1582), die aus einem Kloster nach Heidelberg geflohen war. Sie starb an Folgen der Erschöpfung bei der Pflege ihres bei einem Attentat verwundeten Ehemannes.


Vergoldete Silbergußmedaille 1579 von Conrad Bloc.     Ø 40 mm.
v. Loon I S.240,2(1577); Pinchart S.32.

Vs.:  GVILELmus·Dei·Gratia·PRinceps·AVRAICÆ·COmes·NASSAV·I579 - CONR·BLOC·Fecit
Rs.:   CHARLOTTE·DE·BOVRBON·PRincesse·D AVRENGE·I579·  -  Brustbild Charlotte von Bourbon l.


Tragbare Silbergußmedaille 1584 von Conrad Bloc.     Ø 36,5 mm.   v. Loon I S.343.
Auf Wilhelms Tod.

Vs.:   ·GVILELmus·Dei·Gratia·PRinceps·AVRAicae·COmes·NASSaViae·ELECtus·COmes·HOLAndiae / FRISiae·ET·VTREGt - Ætatis·52·Ann·1584·
"... Fürst von Oranien, Graf von Nassau, gewählter Graf von Holland, Frisland und Utrecht
im Alter von 52 Jahren im Jahr 1584"  -  Brustbild n. links.

Rs.:   Weiblicher Genius der Freiheit, vom Himmelslicht beschienen, mit der Bibel auf dem Schoß, hält einen Degen mit dem Hut der Freiheit. Zu beiden Seiten ein Löwe mit Schwert; sie schützen die Einfriedung des Landes, unten davor ein gekrönter Wappenschild.
Seite erweitert 9.2019.

Ref.:
• Gerard van Loon :  Beschryving der Nederlandsche Historipenningen
    1. Teil 1723 (bis 1603, 574 S.) und 2. Teil (bis 1733, 68 S.) - im Netz verfügbar.
• Delmonte, A. :  La Bénélux d'or  &  La Bénélux d'argent.   Amsterdam 1964 & 1967.
Teylers Museum in Harlem NL - coins and medals overview
• Christoph Schäfer :  Die Niederlande unter spanischer Herrschaft - Philipp II., usw.   2004
    lesenswert im Netz bei uni-muenster.de
• Gorch Pieken :  Vom Thronverzicht Kaiser Karls V. bis zum niederländischen Aufstand, usw.
    lesenswert im Netz bei dhm.de

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