Zeitgenossen im Heiligen Römischen Reich
Ferri IV., 1312-1329
Quart de gros o. J., "Spadin", Nancy. Ø ? mm, ca.0,9 g. Flon 394/4; de Saulcy Tf.3/Fig.23. Vs.: + - F D - VX LOTO - R - stehender Herzog mit Helm, Schwert und Wappenschild. Daneben ein senkrechtes Band, darauf drei Adler übereinander. Rs.: ᙏOnᗺTA - D nAᗭᗺI - Senkrechtes Band mit drei Adlern übereinander, daneben ein Schwert. |
Groschen o. J., Saint Mihiel. Ø 25 mm, 2,21 g. Flon 487/1; de Saulcy Tf.10/Fig.10; Boudeau 1494. Vs.: Rᗺn'AT' - D - BAR ᙏ'·P'·CO' - stehender Herzog von vorne mit Schwert und Schild. Quadriertes Schild: Anjou (Lilien) / Bar (Fische); Herzwappen: Lothringen. (Dieses Wappen führte René 1420-34) Rs.: + SIT nOᙏᗺn : DOᙏInI : BᗺnᗺDIctum "Der Name des Herren sei gelobt in alle Ewigkeit" ᙏOn - ᗺTA - S ᙏI - ᗭhA "Moneta St. Mihiel" - Fußkreuz.
Pacifico de oro o. J., Barcelona (Dukat, ab 1465). Ø 24 mm, 3,37 g. Cayon 1929; Friedb.27. Vs.: +RENAT9us PRIM DEI GRA REX·ARAGO Gekrö. Brustbild v. vorne mit geschultertem Lilienzepter. Rs.: +DEVS IN ADIVTOR MEVM:INTENDE "lass Got mein Helfer sein" Gekröntes Wappen von Aragón im Vielpass. Der Münzname "Pacifico" reflektiert den Wunsch nach Befriedung.
1/4 Pacifico de oro o.J., Barcelona (1/4 Dukat). Ø 16 mm, 0,83 g. Cayón 1931; Friedb.29. +RENAT9us P9 DEI GRA REX ARA // DE9I ADIVTOR MEV ITENDE
Bronzegußmedaille 1461, Modell von Pietro da Milano. Ø 81 mm, 137.14 g. Armand I 39/3. Nachguß mit Gußfehlern, ohne Rückseite mit Jz. und Signatur. RENATVS·DEI·GRACIA·IHERVSALEM·ET·SICILIE·REX·ET CETERA Corpus numismatique des Alpes de Haute-Provence zeigt diese Medaille (zweiseitiges Exemplar im Bargello, Mailand) und weitere Medaillen auf René I.
Vergleiche das Ölgemälde von 1474, Detail des Matheron-Diptychons im Louvre. Wikipedia zeigt ein weiteres zeitgenössisches Bildniss, im Hintergrund sein Wappen von 1434-43: Oben: Ungarn, Alt-Anjou, Jerusalem Unten: Neu-Anjou, Bar, Lothringen. |
Teston. Ø 28 ? mm, ca. 10 g. de Saulcy Tf.13/Fig.2, äusserst selten. Vs.: +REnATVS:D:G:REX:SICILLIE:LOT:DVX - gekröntes Brustbild mit Mantel nach rechts. Rs.: +ADIVVA:nOS:DEVS:SALVATRIS:nOST' "Hilf uns Gott, unser Retter" gekröntes Schild, in der Mitte aufgelegt das Wappen von Lothringen, wie nachfolgend besser erkennbar. |
Florin 1515, Nancy. Ø ca.24 mm. de Saulcy Tf.15/Fig.14 (3,67 g); Friedb.142. Vs.: AnThonius:CALABriae:LOTharingiae:Z:Barri:DVX - gekrönter jugendlicher Büste, perfekte Raumaufteilung. Rs.: ‡FLOR:nAnCEII:CVSVS:1515 "Floren in Nancy geprägt" gekröntes Schild mit vielen Wappen: obere Reihe: Alt Ungarn, Anjou-Neapel, Jerusalem, Alt Provence (= Aragón), unten: Anjou (gerahmte Lilien) und Bar (2 gekrümmte Fische und Kreuze), Herzwappen: Lothringen (Schrägbalken mit drei Adlern). Im Titel erscheint CALAB für Kalabrien. Den Normannen war 1297 in Apulien das Haus Anjou gefolgt. Antoine trug von Geburt an den Titel des Herzogs von Kalabrien.
1/4 Teston 1523, Nancy. Ø 24 mm. de Saulcy Tf.15/Fig.12. Vs.: ‡ANTHOn◦LOThOҰ:ET◦BAҰ◦DVX ( Ұ = R ) Rs.: Gekröntes Wappenschild und zwei Lothringer Kreuze (Zeichen von René I. von Anjou, 1431). Im Abschnitt die Jahreszahl 1523.
Teston 1532, Nancy. Ø 29 mm, 9,39 g. de Saulcy Tf.15/Fig.16. Vs.: ‡ANTHON◦∂◦G◦LOTOҰ◦Z◦BAҰ ∂VX Rs.: MONETA◦NANCEII◦CVSA "Geld in Nancy geprägt" im Abschnitt das Prägejahr 1532. Vielfeldiges Wappen, oben: Altungarn, Anjou-Neapel, Jerusalem, Alt-Provence (= Aragón) unten: Anjou (gerahmte Lilien) und Bar (2 gekrümmte Fische und Kreuze). Herzwappen: Lothringen (Schrägbalken mit drei Adlern). Besitzwappen sind nur die von Lothringen und Bar.
Grand écu o. J., Nancy. Ø 44 mm, 30,90 g. de Saulcy Tf.16/Fig.2; Flon 9; Dav.9381. Vs.: ‡ANTHONIVS:∂ei:Gratia:LOTHOҰingiae:ET:BARI:∂VX ( Ұ = R ) Rs.: Das gekrönte Lothringer Wappen umgeben von weiteren 8 Wappen: Die Lilien stehen für Anjou (8h) bzw. Anjou-Neapel (1h), die Fische für Bar (4h) und Pfirt (5h).
Demi écu o. J., Nancy. Ø ca.31 mm, 14,12 g. de Saulcy Tf.16/Fig.3. Vs.: ✥ANTHO9·∂VX·CALABҰiae·LOTHOҰingiae·Z(et)·Bar: ( Ұ = R ) gekröntes Hüftbild in Rüstung mit erhobenem Schwert. Rs.: MONETA - NANCEI schräggestellte 7-feldige Schild mit gekröntem Helm und Mantel, darüber ein Adler.
Silbermedaille o. J. von Matteo del Massaro(?) Keine Innen- & Aussenkreise. Ø 41,5 mm. Kress Coll.539 (Ø 42 mm), Köhler VIII (1736) 33. Vs.: ·ANTHONIVS·D·G·LOTHORingiae·ET·BARi·DVX·‡ (R als 4 gesetzt) Brustbild n.r. mit Haarnetz und breiten Hut. Rs.: RENATA·DE·BORBOnIA·LOTHORingiae·ET·BARi·DVCISSA·:· Brustbild Renate von Bourbon nach links mit Haube.
Die Mutter von Antoine le Bon war Philippa von Geldern, die Schwester von Herzog Karl von Geldern, der 1538 kinderlos starb. Darauf entbrannte der Geldrische Erbfolgestreit zwischen Wilhelm V. von Jülich-Berg und Kleve und Ks. Karl V., den der Kaiser 1543 gewann. Doch auch Philippas Nachkommen in Lothringen erhoben Anspruch auf Geldern, wie nachfolgende Münzen belegen.
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Teston 1545, Nancy. Ø 28 mm, 9,45 g. Cat.Boudeau 1517 ; de Saulcy Tf.17/Fig.8. Vs.: +FRANCISCVS·∂ei·Gratia·LOTHOҰ(r)ingia·Bar·Z(et)·GueL∂rie:∂ux Rs.: MONETA·NANCEII·CVSA "Geld in Nancy geprägt"
Siehe das Gemälde [www.altesses.eu/princes075.php] ohne Herkunftsangabe. |
Bronzegußmedaille ca. 1545 (?) Ø 36 mm. de Saulcy Tf.18/Fig.20. Exemplar der Sammlung Frick, N.Y., Schenkung von Stephen K. und Janie Woo Scher, 2016. Vs.: KAROLI·D:G·LO - TOR·BAR:GEL·DVX Jugendliches Hüftbild rechts, hält ein Paar Handschuhe in der Rechten. Rs.: Vier Engel halten das vollständige lothringer Wappen unter einer Krone. Abschnitt: *A(E)NDVRER·PO / VR·RECOVVR / IRE Französisch, "Ertragen, um sich zu erholen"
Teston o. J., Nancy. Ø 27 mm, 9,14 g. de Saulcy Tf.19/Fig.7; Flon 628/7. Vs.: ‡CAROlus·Dei:Gratia:CALabriae·LOTARringiae·Barri·GEL(d)riae·DVX "Karl von Gottes Gnaden Herzog von Kalabrien, Lothringen, Bar, Geldern" Gekrönte jugendliche Büste links in Rüstung. Rs.: ‡MONETA·NOVA·NANCEI·CVSA "Neue Münze, geprägt in Nancy" Gekröntes quadriertes Wappen: oben Ungarn/Neapel und Jerusalem/Aragon, unten Anjou/Geldern und Flandern/Bar, Herzwappen: Lothringen. Auf der Vorderseite kann CAL auch als GALlia für Burgund lesen werden [Walter Holtz, GN 63 (1978), S.12],
doch CAL kommt auch ausgeschriebener als CALAB vor, etwa bei obigem Florin 1515 von Antoine le Bon.
1/4 Teston o.J. (1562-1574), Nancy. Ø 22 mm, ca.2,3 g. de Saulcy Tf.19/Fig.9. Vs.: ‡CAROlus·Dei:Gratia:CALabriae·LOTARringiae·Barri·GEL(d)riae·DVX "Karl von Gottes Gnaden Herzog von Kalabrien, Lothringen, Bar, Geldern" Rs.: Wie vor, aber Schild zwischen ‡ (Lothringerkreuz, gleichschenkliges Patriarchenkreuz).
Reichstaler 1557, Nancy. Ø 40 mm, 28,91 g. de Saulcy Tf.19/Fig.10, Dav.9384. Mit Spuren einer Überprägung. Vs.: +CAROL9:D:G:CALA:LOTHO:BAR:GVEL:DVX - Barhäuptiges Büste in Schmuckrüstung n.r. Rs. gekröntes Wappen von Lothringen umgeben von 7 Wappen, unten die geteilten Anspruchswappen von Geldern und Flandern zwischen der Jz. 15 - 57.
Reichstaler o. J. (1559), Nancy. Ø 38 mm, 28,90 g. de Saulcy zu Tf.20/Fig.1, Dav.9386A; Flon 39. Vs.: ‡CARO·D·G·CALabriae·LOTHOringiae·BARri·GELdriae·DVX - Barhäuptiges Buste in Rüstung. Rs.: ·MONETA·NOVA·NANCEI·CVCA - gekröntes Schild.
Reichstaler 1569, Nancy. Ø 40 mm, 28,60 g. de Saulcy Tf.20/Fig.2, Dav.9385; Flon 60. Vs.: ‡CARO·D·G·CAL·LOTHO·BAR·GEL·DVX - Barhäuptiges Brustbild in Rüstung n.r. Rs.: Ähnlich wie vor. Wappenkranz in Uhrzeigersinn: Jerusalem, Aragón, Bar, Geldern, Anjou, Alt-Ungarn, Anjou-Neapel.
Double Pistole o. J. (1581-1608), Nancy. Ø ?mm. de Saulcy -(23/1-2); Flon-; Friedb.zu148. CAROL·D·G·CAL·LOTH·B·GEL·DVX // DA MIHI·VIRTute·CONTRA (*) HOSTes TVOs "Gib mir Kraft gegen Deine Feinde" Mit Mz. (*) = G = Nicolas Gennetaire.
Teston o. J., Nancy. Ø 28 mm, 8,9 g. de Saulcy Tf.23/Fig.6. ·CAROL·D·G·CAL·LOTH·B·GEL·DVX· // ‡MONETA·NOVA*NANCEII·CVSA * = G = Gennetaire.
Reichstaler 1575, Nancy. Ø 40 mm. de Saulcy Tf.21/Fig.2; Dav.9389; Flon 84. ·CARO·D·G·CAL·LOTH·B·GEL·DVX - 1575 // MONETA✴NANCEII✴CVCA
Teston 1581, Nancy. Ø 28 mm, ca.9,1 g. de Saulcy zu Tf.22/Fig.2; Flon 98. ‡CAROLVS·D·G·CAL·LOTH·B·GEL·DVX // ·MONETA·NOVA F NANCEI·CVSA "Neue Münze, geprägt in Nancy" - Mz. F = Jean Ferry. Siehe das Aquarell um 1556, 23x34 cm von François Clouet (ca.1515-72) [Chantilly, musée Condé]
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Bistum Metz
Taler 1551, Vic-sur-Seille (Écu). Ø 39 mm, 28,43 g. Dav.9559; Flon 758/2. Vs.: +ROBERTVS·CARD·DE·LENONCOVRT·5I - Bärtiges Brustbild mit Kapuzenmantel nach r. Rs.: ·SANCTVS·STEPHANVS·METENSIS·Ꮺ Der hl. Stephan mit strichförmigen Heiligenschein kniet nach l. gewendet zwischen zwei kleinen Wappen. Die Bischöfe von Metz waren formal Oberhäupter der Stadt Metz, hatten aber ihre Residenz
Der Versuch von Kaiser Karl V. Metz Ende 1552 zurückzuerobern scheiterte. Vergleiche einen späteren Stich, 13x9 cm, Wikipedia und Rijksmuseum, Amsterdam. |
1557-59 sind in Metz Taler mit seinem Titel und Bildnis erschienen. Sie fallen aber in der Amtszeit
Taler 1558 B , Vic-sur-Seille. Ø mm, 28.50 g. Schulten 2120; Dav.9560A. Vs.: +CAROLVS:C:D:LOTHO:S:IMP:PRIN: - Brustbild nach r. Rs.: ·S·STEPHANVS· - ·PROTHOMAR· - Heiliger St. Stephan steht v. v. mit Stein und Palmzweig in einem Oval. Darunter Jz. 1559 und B (Münzmeisterzeichen). |
Lit.:
• F. de Saulcy : Recherches sur les monnaies des ducs héréditaires de Lorraine. Metz, 1841 (Google-online) • D. Flon : Histoire monétaire de la Lorraine et des Trois Évêchés. Nancy 2002 • Henry Bogdan : La Lorraine des ducs - Sept siècles d'histoire. Perrin, 2005/07 |