Zeitgenossen im Heiligen Römischen Reich
Bartgroschen 1492, Zwickau. Ø 25 mm, 2,40 g. Krug 1869; Levinson I292; Schulten 2972. Vs.: FRIDEricus - I◦GEoRgius - DVCeS - ◦S AXoniae - Büste im Kurornat r. mit geschultertem Schwert. Rs.: ♣ GROSSVS◦nOVVS◦ZWICKAVIE◦ - Helm mit sächsischer Helmzier zwischen Jz. 14 - 92. ♣ steht für Münzmeister Augustin Horn. Laut Umschrift der Vorderseite handelt es sich hier um eine Gemeinschaftsprägung mit Herzog Georg.
Dies ist die früheste sächsischen Münze, die ein Bildnis trägt.
Bartgroschen 1493, Zwickau. Ø 26 mm, 2,50 g. Exemplar im Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Ähnlich wie zuvor.
Guldengroschen (1. "Klappmützentaler") o.J. (1500), Annaberg. Ø 43 mm, 28,70 g. Schnee 1; Keilitz 4; Dav.9705. Vs.: FRIDERICVS - ¤ALBERTV - S Ꮺ IOH - ANNES Ꮺ - "Friedrich Albert Johannes" unterbrochen von den Wappen von Kursachsen (oben), Hzm. Sachsen (rechts), Mgft. Meissen (unten) und Lgft. Thüringen (links) Brustbild von Kurfürst Friedrich im Kurornat mit geschulterten Schwert in der rechten Hand. Rs.: ·MONETA· - ·ARGENTIN - DVCVM Ꮺ - SAXONIaE¤ (statt ...TIN richtig ...TEA) "Silbergeld des Herzogtums Sachsen" unterbrochen von den Wappen von Sachsen, Meissen, Pfalzsachsen und Thüringen; Brustbilder der Herzöge Albert und Johann im Wams mit Klappmützen, sich anschauend. Albert der Beherzte, der Gründer der Albertinischen Linie, war Friedrichs Onkel.
Johann der Beständige war der jüngste Bruder von Friedrich dem Weisen, sein Mitregent und Nachfolger. Während der Kurfürst durch seine Atribute erkennbar ist, sind Onkel und Sohn nur durch ihre Namen erkennbar, aber nicht unterscheidbar.
Guldengroschen ("Klappmützentaler") o. J. (1507-25), Annaberg. Ø 41 mm, 29,20 g. Umschriften mit grosser Antiquaschrift. Schnee 18; Keilitz 43; Dav.9709. Vs.: FRIDE - RIcus⦂IOH - ANnes⦂GE ORGIVS - Brustbild Friedrichs III. nach rechts. Rs.: MONEta - ARGEntea - DVCVM - SAXOniae - zugewandte Brustbilder Georgs und Johanns. Beide Münzseiten zeigen einen Zentralpunkt.
Dies ist ein ungewöhnlich gut ausgeprägtes Exemplar. Diese Taler dienten nicht der Representation, sie waren vielmehr für den Umlauf bestimmt, womit die reiche Silberausbeute der sächsischen Bergwerke verwertet wurde.
Friderich als "Imperii locum tenens generalis" (Generalstatthalter im Reich) Doppelter Goldgulden 1507 (1508), Nürnberg. Ø 26 mm, 6,29 g. Keilitz 67; Friedb.2934. Auf die Statthalterwürde des Kurfürsten, von Ks. Maximilian 1507 erhalten. Vs.: FRIDEricus'◦ELECtor◦IMPeriI◦Que3◦LOCVm◦TeneNS◦GeNerALis' Brustbild n.r. in Rüstung mit Drahthaube, darunter Kurwappen und Wappen von Sachsen. Rs.: ⦂MAXIMILIANVS◦ROmanorum◦REX◦SEMPER◦AVGVSTus' Einköpfiger Adler mit Brustschild (Österreich/Burgund), nimbierter Adlerkopf zwischen Jz. 15 - 07.
Schreckenberger 1507, Nürnberg. (1/7 Gulden) Ø 25 mm, ca.4,5 g. Keilitz 79; Schulten 3031. Auf die Statthalterwürde des Kurfürsten, von Ks. Maximilian 1507 erhalten. Vs.: FRIDericus'ELECTor◦IMPeriI⦂Que3 - LOCVM◦TEnenS⦂GENEraLIs' bärtige Büste mit langen Haaren n. rechts, Kur- und Sachsen-Wappen in der Umschrift. Rs: MAXIMILIANVS◦ROmanorum◦ REX◦SEMPER◦AVGVSTVS - Nimbierter Adler mit Schild (Österreich/Burgund) auf der Brust, oben die geteilte Jz. 15 - 07.
1/4 Guldengroschen 1507, Nürnberg. Ø 29 mm, 6,99 g. Keilitz 73; Schulten 3029. Auf die Statthalterwürde des Kurfürsten, von Ks. Maximilian 1507 erhalten. Vs.: FRIDericus'◦ELECTor◦IMPeriI⦂Que3 - LOCVM⦂TEnenS⦂GENeraLIs'◦ bärtige Büste mit Drahthaube n. rechts, darüber Ranke. Kur- und Sachsen-Wappen in der Umschrift. Rs: MAXIMILIANVS◦ROmanorum◦ REX◦SEMPER◦AVGVSTVS - Nimbierter Adler mit Schild (Österreich/Burgund) auf der Brust, oben die geteilte Jz. 15 - 07.
Breiter Guldengroschen o. J. (1512), Hall. Stempel von Ulrich Ursenthaler. Ø 45 mm, 28,69 g. Keilitz 70.2; Schnee 37. Auf die Statthalterwürde des Kurfürsten, von Ks. Maximilian 1507 erhalten. Vs.: FRID' DVX᛫SAX'(1)ELECT'᛫IMPER(2)QVE᛫LOCVM:TEN(3)E'S:GENERA'(4) mit den Wäppchen: 1=Kursachsen, 2=Sachsen, 3=Meißen, 4=Thüringen. Geharnischtes Brustbild r. mit Drahthaube, auf der Brust: IHS:MARIA Rs.: ᛫MAXIMILIANVS᛫ (Verzierung) ᛫ROMANORVM᛫ (Verzierung) ᛫REX᛫*᛫SEMPER*AVGVST᛫ Reichsadler, den Kopf nach links, auf der Brust Wappen Österreich/Burgund.
Guldengroschen, o.J. (1513), Nürnberg. Ø 43 mm, 28,59 g. Schnee 39; Keilitz 70.5; Dav.9702. Vs.: FRIDericus DVX SAXoNiae E - LECTor ImPERIi QVE L - OCum TENEnS GENEralis "Friedrich, Herzog von Sachsen, Kurfürst, Generalstatthalter des Reiches" unterbrochen von den Wappen von Kursachsen, Sachsen, Thüringen und Meissen. Büste mit Drahthaube und Panzerkragen im Zierkreis. Rs.: MAXIMILIANVS·×·ROMANORVM·×·REX·×·AVGVSTVS·×· Der nimbierte Königsadler mit Brustschild Österreich-Burgund.
Schreckenberger 1522, Nürnberg. Ø 31 mm, 4,30 g. Keilitz 81. FRID:DVX - SAXOS - RO.IMP - ELEC // VERBVM:DOMINI:MANET:IN AETERNVM ähnlich wie nachfolgend.
Guldengroschen 1522, Nürnberg. Ø 42 mm, 25,99 g. Keilitz 71; Schnee 43; Dav.9704. Vs.: FRiDericus·DVX - SAXONiae - Sacri·ROmani:IMPerii - ELECTor - Rs.: +VERBVM.DOMINI:MANET:IN:AETERNVM. "Gottes Wort ist ewig" Blumenkreuz, in den Winkeln C-C-N-S (Crux Christi Nostra Salus = "Christi Kreuz ist unsere Rettung") darum herum die Jahreszahl M - D - XX - II mit Ornamenten zwischen den Buchstaben der Jahreszahl.
3 Mark 1917, Muldenhütten. Ø 33 mm, 16,67 g. Jäger 141. Vs.: EIN FESTE BVRG IST VNSER GOTT 1517-1917 / innen: FRIEDRICH - DER WEISE
Lit.: • Berthold Hinz : Die Bildnisse der drei letzten Emestinisch- Sächsischen Kurfürsten - Entdeckung und Gebrauch des öffentlichen Porträts. In: Lesarten der Geschichte - ländliche Ordnungen und Geschlechterverhältnisse. Festschrift für Heide Wunder zum 65. Geburtstag. Kassel, 2004, S.199-220. Darin Abb.6: L.Cranach d.Ä., Friedrich III., Gemälde 1522; ehem. Gotha, Schlossmuseum (Kriegsverlust). • Lothar Koppe : Die Münzprägung Friedrichs des Weisen in Nürnberg, NNB 10/2017 S.384-391 |
Ergänzt: 9.2017 |