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St. Gallus
Festtag: 16. Oktober
auf Münzen von St. Gallen und Appenzell

St. Gallen


Abtei St. Gallen, Ulrich IV., 1167-1199 : Brakteat (Pfennig um 1180/1190).
Ø 23 mm, ca. 0,5 g.   Klein/Ulmer 63.3; HMZ 1-463a.
Kopf des Hl. Gallus mit Tonsur v. vorne. Umschrift: MONETA SANCTI GALLI (Geld des Hl. Gallus).
Auf einem sehr dünnen Schrötling einseitig geprägt.


Stadt St. Gallen :   Plappart 1424.     Ø ca. 24 mm, 2,04 g.   Iklé 277; HMZ 2-882c.
Vs.:   +MONETA NOVA SANT:GALLE'.  -  Vierpass mit Blumenkreuz, im Zentrum Wappenschild mit einköpfigem Adler nach links.
Rs.:   :SANTTVS:GA - LLVS:1424   (Die 4 mittelalterlich als unten offene 8)
Der Heilige Gallus von vorn mit Krummstab in der rechten Hand, im Vordergrund sein Attribut, der Bär, welcher ein Holzscheit schultert und mit einem Brot belohnt wird.
Die älteste Münze in der Schweiz mit Datumsangabe und die erste Münze in Europa mit arabischen Datumsziffern.


Abtei St. Gallen, Bernhard II. Müller von Ochsenhausen, 1594-1630: Taler 1622.
Ø mm, 27,97 g.   HMZ 746; Dav.4671.
Vs.:   MONETA·NO·MONA - STERII·S·GALLI·1622
Doppelköpfiger Adler mit Nimben, oben Krone, unten vierfeldiger Wappenschild mit Mitra und zwei Krummstäben. Vierfeldiges Wappen: aufrechter Bär (Stift St. Gallen), Osterlamm mit Kreuzfahne (die zu St. Gallen gehörende, ehemalige Abtei St. Johann im Thurtal), Mühlrad (Familie Müller),
Dogge mit Halsband (Gft. Toggenburg).

Rs.:   ¤GLORIA·ET·HONOR·ET·PAX·OMNI·OPERANTI·BONVM
Der hl. Gallus im Strahlennimbus, in der linken Hand einen Stab, in der Rechten einen Brotlaib,
nach dem der Bär greift.


Abtei St. Gallen, Beda Angehrn von Hagenwyl, 1767-96 :   Dukat 1773.
Ø 22 mm, 3,48 g.   HMZ 2-865a; Friedb.363.
Vs.:   BEDA·Dei·Gratia·Sacri·Romani·Imperii·Princeps·Sancti· - Galli·Et·Sancti·Ioannis·In·Valle·THurae·Abbas·Virginis·Annunciatae·Eques
Quadriertes Wappen: Abtei St. Gallen (Bär) / Osterlamm (Abtei St. Johann im Thurtal) / Familie Angehrn / Gft. Toggenburg (Dogge). Darüber Mitra und zwei Krummstäbe.
Rs.:   Gloria·Et·Honor·Et·Pax·Omni·Operanti·Bonum·1773·
Thronender hl. Gallus überreicht dem einen Holzstamm tragenden Bären einen Brotleib.


Abtei St. Gallen, Beda Angehrn von Hagenwyl, 1767-96 :   20 Kreuzer 1774.
Münzstätte des Klosters, Mzz. H auf Rückseite.     Ø 28 mm, 6,61 g.   HMZ 2-871a.


Abtei St. Gallen, Beda Angehrn von Hagenwyl, 1767-96 :   Taler 1777.   Ø 39 mm, 27,96 g.   D./T. 841b; Dav.1778
Vs.: BEDA·Dei·Gratia· - Sacri·Romani·Imperii·Princeps
Rs.: ABBas·Sancti·Galli· - Et·Sancti·Iohannis·A·Valle·E·
Die Rückseite zeigt den Bären des Hl. Gallus, das Wappentier von St. Gallen und Appenzell,
mit geschultertem Baumstamm.

Gallus (oder mit seinem irischen Namen Kallech), der um 550 in Ulster geboren wurde, erhielt dort auch seine Ausbildung zum Priester im Kloster Bangor. Er gehörte zu den 12 Mönchen, die zusammen mit dem Hl. Columban eine Missionsreise nach Frankreich, wo Columban das Kloster Luxeuil bei Mühlhausen gründete, antraten. Später wanderte Gallus zusammen mit seinem Lehrer und Freund über Metz, Zürich, Tuggen am Zürichsee und Bregenz an den Bodensee. Die Missionstätigkeit der Iren hatte, nicht zuletzt wegen des aufbrausenden Charakters St. Columbans, keinen bleibenden Erfolg. Als Columban im Jahre 612 nach Italien aufbrach, wo er das Kloster Bobbio, in dem er auch begraben liegt, gründete, blieb der kranke Gallus in Arbon zurück. Nach seiner Gesundung zog sich dieser in eine Klause an der Stelle der späteren Abtei St. Gallen zurück, wo er mit der Zeit eine Schar von Gleichgesinnten um sich sammelte. 615 wurde dem Klausner das Amt des Bischofs von Konstanz, 625 sogar das des Abtes des berühmten Klosters Luxeuil angetragen, doch lehnte er beidemal ab.
Gallus starb, fünfundneunzigjährig, an einem 16. Oktober zwischen 640 und 645 in Arbon. Er wurde in seiner Klause begraben, und ungefähr 80 Jahre später begann St. Otmar, der im Jahre 719 die Leitung der Mönchsgemeinschaft am Grabe des Gallus übernahm, mit dem Bau der Benediktiner-Abtei St. Gallen, die sich zu einem der bedeutendsten Klöster des Abendlandes entwickelte.
St. Gallus ist der Patron von St. Gallen, doch auch der Hähne (lat. "gallus"), Hühner und Gänse. Er wird dargestellt als Einsiedler mit Brot und Pilgerstab, oft auch mit einem Bären, der zum Wappentier von Abtei und Stadt St. Gallen und von Appenzell wurde. Dieser hatte einst versucht, St. Gallus das Essen zu stehlen, und er mußte dann zur Strafe dem Einsiedler dienen und ihm sein Brennholz herbeischleppen. Aus diesem Grunde erscheint der Bär auf Münzen manchmal auch mit einem Baumstamm.
Hans Herrli, MünzenRevue 10/1989, S.958f
Siehe auch heiligenlexikon.deund Wikipedia.

Appenzell


Kanton Appenzell :   4 Franken 1816.     Ø 40 mm.
Vs.:   Der zum Wappentier von Appenzell gewordene Helfer von St. Gallus
zwischen V - R (Usser Rhoden = Ausserrhoden)

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