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St. Antonius von Padua
Festtag: 13. Juni
auf Münzen des Bistums Paderborn


Bm. Paderborn, Hermann Werner von Wolff-Metternich, 1683-1703 :   Reichstaler 1693
Ø 43 mm,   Dav.5710.
Vs.:   Die gekrönte Maria hält einen Kranz über den hl. Antonius, der das Jesuskind hält,
im Abschnitt:
S·ANTONIVS DE PADVA
Rs.:   behelmtes Schild von Paderborn/Pyrmont mit Herzwappen Wolff-Metternich.
Unter dem Schild:
PROVIDE ET IVSTE   "Fürsorglich und gerecht"
Umschriften: Titel des Münzherren, beginnend auf der Vorderseite:
¤HERMAN WERNER·D·G·EPS·PADERB·S·R·I PRINCEPS // ¤COM:PYRM:PRÆPOS:HILDES:ET·L:B·WOLFF:METTERNICH

Der spätere Heilige, der eigentlich Fernandez hieß, wurde wahrscheinlich am 15. August 1195 in Lissabon geboren. 1212 kam er in das Studienzentrum der Augustiner-Chorherren in der alten portugiesischen Universitätsstadt Coimbra, wo er auch zum Priester geweiht wurde. Beeindruckt durch das Martyrium von fünf franziskanischen Missionaren in Marokko, trat er 1220 in das Minoritenkloster St. Antonius in Coimbra ein und nahm dort den Namen des Klosterpatrons an. Nachdem er eine Missionsreise nach Marokko wegen einer schweren Krankheit abbrechen mußte, wurde Antonius auf der Heimfahrt nach Portugal durch einen Sturm nach Sizilien verschlagen. Er nahm 1221 in Assisi am zweiten Generalkapitel der Franziskaner teil und lernte dort den Ordensgründer kennen. Später lebte Antonius zurückgezogen im Bergkloster Monte Paolo bei Forli, wo die außergewöhnliche Rednerbegabung und das Charisma des portugiesischen Mönches entdeckt wurden. Dieser lehrte zwar auch Theologie in Bologna, Montpellier und Toulouse, aber seine wahre Berufung fand er als Prediger, der sich immer wieder gegen die Laster des Geizes und des Wuchers, aber auch gegen die verschiedenen Formen der Häresie wandte, die zu seiner Zeit großen Zuspruch fanden. 1222 bis 1224 predigte Antonius in Oberitalien gegen die Katharer, 1224 bis 1226 in Südfrankreich gegen die Albigenser, 1227 bis 1230 wieder in Norditalien. Weil er mehr Zuhörer anzog, als die Kirchen zu fassen vermochten, sprach er oft auf Markt- und anderen öffentlichen Plätzen. Die wohl berühmteste, oft auf Bildern dargestellte Legende aus dem Leben des Heiligen erzählt, daß er einst am Strande von Rimini vor einer großen Menschenmenge predigte, doch hörte ihm niemand richtig zu. Erst als die Fische ihre Köpfe aus dem Meer streckten, um den Redner besser verstehen zu können, begannen auch die Menschen, der Predigt zu lauschen. Diese soll dann so eindrücklich ausgefallen sein, daß sich daraufhin alle Einwohner von Rimini gleich taufen ließen.
Der von seinen vielen Reisen und Anstrengungen erschöpfte Antonius starb am 13. Juni 1231 im Alter von nur 36 Jahren bei den Klosterfrauen von Arcella bei Padua, und schon am 30. Mai 1232 wurde er, nach dem kürzesten Heiligsprechungsprozeß der Geschichte, von Papst Gregor IX. unter die Heiligen der katholischen Kirche aufgenommen. Obwohl er kaum Schriften theologischen Inhalts hinterließ, gehört Antonius seit dem 16. Januar 1946 sogar zu der kleinen und illustren Gruppe der Kirchenlehrer.
Die Reliquien des hl. Antonius blieben immer in Padua, wo sie seit 1263 in der Cappella dell'Arca del Santo in der gewaltigen Basilika S. Antonio ruhen und bis heute Tag für Tag große Pilgerscharen anziehen.
Antonius ist der Patron der Franziskaner, der Brautleute, Ehepaare und Familien, der Bäcker und Bergleute. Sowohl in der Umgebung des lebenden Heiligen als auch an seinem Grabe in der Kirche, welche die Einwohner von Padua einfach "Il Santo" nennen, sollen sich zahlreiche Wunder zugetragen haben, so daß schon St. Bonaventura, der Franziskanergeneral, der die Reliquien in die Antonius-Basilika überführte, sagen konnte: "Suchst du nach Wundertaten, gehe zu Antonius." Heute wird der Heilige vor allem geschätzt als Helfer bei der Suche nach verlorenen Gegenständen, doch ist ihm diese Rolle erst seit dem 17. Jahrhundert zugewachsen.
Übliche Attribute des hl. Antonius von Padua sind Buch und Lilie; in der bildenden Kunst wird er, wie auf der Münze aus Paderborn, häufig das Christuskind haltend oder den Fischen predigend dargestellt.
Hans Herrli, MünzenRevue 6/1991, S.652f
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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