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St. Antonius der Grosse
Festtag: 17. Januar
auf Münzen des Bistums Hildesheim


Bm. Hildesheim, Jobst Edmund von Brabeck, 1688-1702 :   Taler 1699, Hildesheim.
Ausbeutetaler der Grube "St. Antonius Eremita".   Ø 42 mm, 29 g.   Dav.5412.
Vs.:   IN PACE ET ÆQUITATA   "In Frieden und Gerechtigkeit"
Dreifach behelmtes Wappen (quadriert: Btm. Hildesheim | Fam. Brabeck),
besteckt mit Schwert und Bischofsstab.

Rs.:   HÆC SUNT MUNERA MINERÆ S:ANTONy EREMITÆ
"Dies ist der Ertrag der Grube St. Antonius Eremita"
Hl. Antonius steht mit Buch und Bischofsstab, der Kopf im Strahlenkranz.
T-förmiges Kreuz an der Schulter und in der Krümme des Krummstabes.
Prägestand (Bistum) und Münzherr (Bischoff) geben sich nur im Wappen zu erkennen. Der Bezug zum Heiligen ergibt sich allein aus dem Namen des Bergwerkes, das sich im Privatbesitz des Bischofs befand und für ihn ein Zuschussgeschäft war.

Antonius wurde im Jahre 251 in Kome bei Heraklea in Mittelägypten in eine wohlhabende Familie geboren. Nach dem Tode der Eltern gab er seine kleine Schwester in ein Heim und verschenkte sein ganzes Erbe an die Armen, um in Zukunft als Asket zu leben. Mehrere Jahre verbrachte er in einem Felsengrab in der Thebäis, am Rande der Libyschen Wüste, um dann 286 in die Einöde in der Nähe der verlassenen Festung Pispir umzuziehen, wo er bis 306 als Eremit lebte. Wie viele andere Einsiedler und Asketen erlebte auch Antonius in der Wüste immer wieder Anfechtungen durch den Teufel. Dieser versuchte ihn in der Gestalt schöner Frauen zu verführen und als dies keinen Erfolg brachte, wurde er von wilden Dämonen angegriffen, in die Lüfte entführt und seine Zelle niedergebrannt. Während der Christenverfolgung des Maximinus Daia, wohl des grausamsten Christenfeindes unter den römischen Kaisern, finden wir Antonius um 308 in Alexandria, wo er die Gefangenen und verurteilten Glaubensbrüder tröstete. Der Eremit war nun berühmt geworden und nach seiner Rückkehr in die Wüste sammelte sich eine große Schar von Anhängern um ihn, er korrespondierte mit Konstantin dem Großen und ein nichtabreißender Strom von Besuchern, von Asketen und Kranken, Priestern und Bischöfen, suchte ihn auf, um seinen Rat zu hören. Gegen Ende seines Lebens, im Jahr 355, reiste Antonius nochmals nach Alexandria, um dort einem Freund, dem Patriarchen Athanasius, gegen die Arianer beizustehen. Im Alter von 105 Jahren starb Antonius im Jahre 356. Nach seinem Wunsche wurde er an einem geheimgehaltenen Orte in der Wüste begraben, doch wurden seine Gebeine 561 aufgefunden und zuerst nach Alexandria, 635, nach der Eroberung Ägyptens durch die Araber, nach Konstantinopel überführt. Um das Jahr 1000 gelangte der größte Teil der Reliquien in die Prioratskirche in St. Didier-dela-Mothe bei Vienne, einem Ort, der im Mittelalter zum Ziel der Pilger wurde, die am "Antoniusfeuer" litten. Der Pflege dieser Kranken, die, wie wir heute wissen, Opfer einer Mutterkornvergiftung waren, widmete sich besonders der in St. Didier gegründete und bald in weiten Teilen Westeuropas verbreitete Hospitalorden des heiligen Antonius.
Die Gemeinde von Einsiedlern, die St. Antonius um sich sammelte, wurde zur Keimzelle des ersten, 320 von St. Pachomius in Tabennisi am Nil gegründeten Mönchsklosters.
Der im Mittelalter vor allem bei den Mönchen ungemein beliebte St. Antonius ist der Schutzheilige der Haustiere und besonders der Schweine, mit denen er häufig abgebildet wurde. Eigentlich war das Schwein hier das Symbol der durch den Einsiedler überwundenen Sinnlichkeit, doch wurde Antonius durch die bei Heiligen allgemein übliche, oft sehr wörtliche Auslegung ihrer Attribute zum Patron aller Berufe, die auch nur entfernt etwas mit Schweinen, ihrem Leder oder ihren Borsten zu tun haben, der Schweinehirten, Metzger, Bürsten- und Handschuhmacher, aber auch der Pächter, Korbflechter, Weber, Totengräber und Zuckerbäcker. St. Antonius wird auch angerufen gegen Menschen- und Tierseuchen, gegen alle ansteckenden und Hautkrankheiten und gegen Feuersnot.
Die um 370 von Athanasius verfaßte Lebensbeschreibung des Heiligen, der schon bald nach seinem Tode auch St. Antonius der Große genannt wurde, gilt bis heute als eine der klassischen Heiligenviten. Künstler haben daraus immer wieder Ideen für Bilder geschöpft, die mit Vorliebe den Einsiedler zeigen, der vom Teufel mit den verschiedensten Marterinstrumenten angegriffen wird. Beliebt waren aber auch Darstellungen des Heiligen in der Gesellschaft schöner Frauen, die ihn zu verführen versuchen; unauffällig kleine Hörnchen auf ihrem Kopfe verraten aber dem aufmerksamen Beobachter oft den wahren Charakter dieser Damen.
Hans Herrli, MünzenRevue 1/1992, S.36
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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