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Westfälische Stadtwappen auf Kupfermünzen

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Herford auf einer getrennten Seite

Landkarte, darin diese Städte hervorgehoben.

Stadt Osnabrück

Wappen: Rad mit sechs Speichen, davon zwei senkrecht stehend. Das Rad der Stadt ist schwarz, das des Bistums rot.

Die Prägung von Kupfermünzen begann wie in Münster im Jahr 1560, zunächst ohne Jahreszahl. In den Jahren bis 1805 hat die Stadt Osnabrück mit 37 verschiedenen Jahrezahlen Kupfermünzen geprägt, und zwar 1/2-, 1-, 1½-, 2-, 3- bis 12-Pfennigstücke, ausser 11-Pfennigstücke.


Cu 8 Pfenning 1597.     Ø 27 mm.   Kennepohl 432, Weingärtner 297.
Vs.:   ✼STADT⁎OSNABRVGK⁎A◦15◦97   -   Rad, umher Verzierung.
Rs.:     Wert VIII im Innenkreis, umher Kranz.

1597 wurden auch 7 Pf.-Stücke (Weing.298) geprägt, wie vor aber mit VII.


Cu 6 Pfenning 1597.     Ø 26 mm.   Kennepohl 434, Weingärtner 300.
Vs.:   ✼STADT⁎OSNABRVGK◦97·  -  Rad in Verzierung.
Rs.:   Oval mit ·VI·, darunter C - D (für Conrad Delbrügge), umgeben von Verzierung und Kranz.


Cu 4 Pfenning 1599 ohne Gegenstempel.     Ø 20 mm.   Kennep.437; Weing.302.
STADT◦OSNABRVGK◦1599◦   -   Rad.   //   Wert II·II auf Kartusche, außen 4 Sterne


Cu 4 Pfenning 1599 mit Gegenstempel Rad (1702).     Ø 20 mm.   Kennep.437c.1; Weing.302b.
Durch Zustrom massenhafter Fälschungen war das Osnabrücker Kleingeld nur noch mit Abschlägen kursfähig zu halten. Daher wurde 1702 beschlossen, nur noch gegengestempelte Geldstücke zu
akzeptieren und sonstige zu verrufen (Kennep. 318).


Cu 12 Pfenning 1615.     Ø 30 mm.   Kennep.445; Weingärtner 312b.
✱STADT✴OSNABRVCK⦂Ao◦1◦6◦15◦  -  Rad in Kartusche.   //   Wert ✱X·II✱ in Kartusche.


Cu 9 Pfenning 1625.     Ø 28 mm.   Weingärtner 315.
⁕STADT⁕OSNABRVCK⁕AO 1◦6◦25  -  Rad in Kartusche.   //   Wert VIIII in Kartusche.


Cu 5 Pfenning 1625.     Ø 25 mm.   Kennepohl 451; Weingärtner 319a.
✱STADT⁎OSNABRVGK⁎25  -  Rad in Kartusche.   //   Wert V in Verzierung, umher vierteiliger Kranz.
Walzenprägung dezentriert ausgestanzt?


Cu 6 Pfenning 1666.     Ø mm.   Kennepohl 402; Weing.318?
Rad im Schild, oben Jz. LXVI   /   Wert VI, oben Jz. 66.
Wegen seiner Einfachheit vielleicht zeitgenössische Fälschung?


Cu 1½ Pfennig 1676.     Ø 17 mm.   Kennepohl 463; Weingärtner 332.
✼STADT·OSNABRVGK 1676     //     ·I· mit Querstrich darunter (oder darüber, je nach Ansicht).


Cu 1 Pfenning 1731.     Ø 16 mm.   Weingärtner 366; Kennep.483.
STADT·OSNABRVCK·1731·  -  Rad in Verzierung.   //   Wert I in ovaler Kartusche.
Dezentrierte Walzenprägung?


Cu 3 Pfenning 1752.     Ø 21 mm.   Weingärtner 254; Kennepohl 486.
Vs.:   ✱·STADT✱OSNABRVCK✱AO1752·  -  Rad in Kartusche.
Rs.:   zwischen Palmzweigen: ◦+✱+◦ / ✱I·I·I✱ / PFENNING / Verzierung / ·I·W·


Cu 1 Heller 1795 (1/2 Pf.).     Ø 16 mm.   Weingärtner 373; Kennep.509.
STADT.OSNABRVCK - ·1·H·  -  Rad.   //   I / HELLER / 1795


Cu 2 Pfennig 1805.     Ø 22 mm.   Weingärtner 375b; Kennepohl 512.


Cu 1½ Pfennig 1805.     Ø 19 mm.   Weingärtner 376; Kennepohl 514.
*STADT.OSNABRUCK* / ·1½·P·  -  Rad     //     *I½* / PFENNING / 1805

Lit.:
• Weingärtner, J. :  Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst histo. Nachrichten. S.110-129.
• Kennepohl, K. :  Die Münzen von Osnabrück. Die Prägungen des Bistums und des Domkapitels Osnabrück,
    der Stadt Osnabrück, sowie des Kollegiatstiftes und der Stadt Wiedenbrück
. S.311-359. München 1938.
    396 S. Nachdr.1967.

Stadt Paderborn im Quellgebiet von Pader und Lippe
An der Paderquellen (patris brunna) gründete Karl der Grosse das Bistum Paderborn und empfing 799 auf seiner Pfalz den Hilfe suchenden Papst Leo III.
1222 revoltierten Bürger gegen die Bischofsherrschaft, worauf der König die Macht des bischöflichen Grafen einschränkte und der Bürgerschaft Privilegien einräumte.
Wappen: im roten Feld, oben ein goldenes Kreuz und unten vier goldene Pfähle. Das Kreuz geht auf das Bistum Paderborn zurück, die Pfähle auf den Stadtbanner aus dem 13. Jh.

Prägezeit: 1605 und 1622.

Der Bischof Theodor von Fürstenberg (1585-1618) hatte sich in einer Fehde gegen die Stadt durchgesetzt, die ihre Freiheiten verlor. 1605 erhielt sie sie teilweise zurück und durfte sogar Kupfermünzen schlagen: 12-, 6-, 3-, 2- und 1-Pf.-Stücke.


Cu 12 Pfennig 1605.     Ø 26 mm.   Weingärtner 693; Schwede 361.
Vs. :  ·STADT:PADERBORN:1605·•   -   Stadtwappen.
Rs. :  THEODORI·ΔΩPON  "Theodors Geschenk" (griechisch)   -   Wertzahl X·II im verzierten Oval.


Cu 6 Pfennig 1605.     Ø 22 mm.   Weingärtner 694; Schwede 362A/a.
Vs.:   STADT:PADERBORN·፧·   -   Stadtwappen.
Rs.:   THEODORI·ΔΩPON:   -   VI im Quadrat, darüber ·16·05·


Cu 1 Pfennig 1605.     Ø 15 mm.   Weingärtner 699.
STADT·PADERBORN⁘  -  Stadtwappen.   //   TΔ·፧·ANNO·፧·1605  -  Wertzahl ·I·
TΔ für THEODORI·ΔΩPON

Unter der Oberhoheit von Fürstbischof Ferdinand von Bayern (1618-1650), zugleich u.a. Kurfürst und Erzbischof von Köln prägte die Stadt 1622 ein zweites mal Kupfermünzen:
4-, 3- und 1-Pf.-Stücke sowie einseitige 2-Pf.-Stücke.
Anlass war die 1621 ausgebrochene Kriegsnot, verursacht durch Verwüstung und Kontributionen.


Cu 4 Pfennig 1622.     Ø 20 mm.   Weingärtner 704; Schwede 371.
Vs.:   STADT⁎PADERBORN⁎   -   Wappen und Gegenstempel 32
Rs.:   FERDINAND⁎16ZZ⁎   -   Wertzahl II·II


Cu 1 Pfennig 1622.     Ø 15 mm.   Weingärtner 709b; Schwede 374.
STADT·PADERBORN  -  Stadtwappen.   //   FERDINAND·16ZZ·  -  im Feld: ✶I✶ ·

Lit.:
• Weingärtner, J. :  Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten. Hft.2,
    S.232-238.
• Berghaus, P. :  Kleine Paderborner Münzgeschichte. Paderborn 1969 u. 1977.
• Schwede, A. :  Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803. Paderborn 2004.

Stadt Rheine entstand an einer Furt über die Ems westlich von Osnabrück.
Das dem Kloster Herford gehörige Rheine bekam 1327 vom Bischof von Münster (Stadt-)Rechte verliehen, wie sie Münster besaß. Zugleich verzichtete der Bischof auf die Hälfte der Gerichtseinnahmen in Rheine, damit diese sich befestige und unter den Einfluß des Fürstbistums Münster geriete.
Wappen: In Gold ein roter Balken belegt mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen. (Ursprünglich Gold-Rot-Silber wie das Wappen von Münster, ergänzt mit drei Sternen.)

Geprägt wurde 1602: 12-, 8-, 6-, 4- und 3 Pf.-Stücke, dazu undatierte 1-Pf.-Stücke und 1 Hellerstücke.


Cu-Marke zu 12 Pfennig 1602.     Ø 28 mm.   Weingärtner zu 241; Döll 10.2.
mit vier Gegenstempeln auf der Vorderseite: R (3x), darüber drei Sterne in rechteckiger Einfassung.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts benötigte die Stadt Rheine Marken für besondere Dienste. Dafür wurden die stark abgenutzten und unbeliebten 12-Pfennig-Stücke bzw. Schillinge verwendet. Zur Kennzeichnung ihrer neuen Verwendungsart wurden ein R bzw. drei R eingeschlagen. Die Erhaltung der Kupferstücke spielte keine Rolle, sie mußten nur die Größe der alten Schillingstücke haben.
RRR soll ein alter Wahlspruch der Stadt sein, "Rheine Richtet Recht", der in benachbarten Städte als "Rechte Reinsche Riekel" gedeutet wurde.


Cu-6 Pfennig 1602.     Ø 23 mm.   Weingärtner 243var; Döll 6.2b.
Vs.:   ✴STADT·REINE·1602✴   -   Stadtwappen.
Rs.:   Wertzahl ·V•I· , umher ein Ring aus Mond-Verzierungen mit vier Unterbrechungen.


Cu-4 Pfennig 1602.     Ø 20 mm.   Weingärtner 244; Döll 5.1a.
Vs.:   ✴STADT·R - EINE·1602✴   -   Stadtwappen.
Rs.:   Wertzahl ·I·I·I·I· in einer verzierten Einfassung.


Cu-1 Pfennig o. J. (1602).     Ø 17 mm.   Weingärtner 246b; Döll 2.3c.
Vs.:   ✴STADT·REINE·✴   -   Stadtwappen.
Rs.:   Wertzahl ✴I✴ diagonal in einem Zier-Quadrat.

Lit.:
• Weingärtner, J.: Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten. S.89-91.
• Döll, W.: Die Kupfermünzen und Kupfermarken der Stadt Rheine. Rheine 1980, 44 S.

Die Stadt Rietberg liegt an der oberen Ems südwestlich von Bielefeld. Sie hat stillschweigend in der gräflichen Münzstätte in Rietberg gemünzt: Stücke zu 4, 3 und 1 Pfennig mit den Jahreszahlen 1617, 1626, 1631, 1639 und 1651.

Das städtische Wappen führt den Adler der Grafen von Rietberg. Das moderne Stadtwappen ist geteilt: Adler der Grafen von Rietberg und zwei Seerosen des Hauses Kaunitz, das 1699 die Grafschaft erbte.


Cu Pfennig 1639.     Ø 17 mm.   Schwede 130 B/a; Weingärtner 933b.
*STADT·RITPE  -  Adler.    //    ⁎ANNO⁎1639  -  Wertzahl I.

Lit.:
Weingärtner, J.: Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten.
 -  Hft.3, 1875. S.332f, 336-338.

Stadt Soest am Hallweg zwischen Dortmund und Paderborn
Von Soest (Sosat, latinisiert: Susatum) stammt das älteste aufgezeichnete Stadtrecht, das Vorbild etwa für Lübeck wurde. Die Hansestadt Soest konnte die Unabhängigkeit von Kurköln erreichen und begab sich in den Schutz des Herzogtums Kleve. Mit dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit (ab 1609) fiel Soest an Brandenburg. So wurde Soest 1616 erstmals besetzt.

Wappen: In Silber ein aufrechterer roter Schlüssel, dessen Bart nach links mit kreuzförmigen Einschnitten.

Prägezeit 1559-1749.


Cu-12 Pfennig 1594.     Ø 24 mm.   Weing.524b; Krusy 25c.
Vs.:   SVSATE - NSIS•1594 ✱  -  Schlüssel unterlegt von Perlenreif.
Rs.:   ⁘X·II·   umgeben von Ringen und Perlkreis.


Cu-3 Pfennig 1602.     Ø 17 mm.   Weing. 536; Krusy 74 b.
1✴6✴ - ✴0✴Z✴ Schlüssel   //   III im Rechteck umgeben von 4 Lilien.


Cu-2 Schilling 1620.     Ø 25 mm.   Weingärtner 530.
Vs.:   ·SVSATENSIS⁕·  -  Schlüssel im verzierten Oval, oben Lilie zwischen Jz. 16 - 20.
Rs.:   Im Feld: ⁕I·I⁕, unten S, Rand mit Verzierungen.


Cu-6 Pfennig o. J.     Ø 19 mm.   Weing. 535; Krusy 67 Anm.
Vs.:   SVSA - TEN...?     Schlüssel mit Bart links, unter dem Bart ·VI·
Rs.:   Im Feld: VI, umher Kranz mit Verzierungen. Gegenstempel: 38 über Schlüssel.


Cu-3 Pfennig o. J. (1691/92)     Ø 18 mm.   Weing. 539c; Krusy 92.
Ohne Schrift. Schlüssel mit Bart nach rechts zwischen 2 Blumen.
Rs.:  Wert III zwischen 2 Blumen im rechteckigem Ornamentrahmen.

Lit.:
• Weingärtner, J. :   Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten.
    1872-75, Hft.2, S.173-190.
• Krusy, K. :   Beiträge zur Münzgeschichte der Stadt Soest. Soester Zeitschrift 87(1975)5-17,
    88(1976)28-46, 89(1777)78-95, 91(1979)71-131.

Stadt Telgte an der Ems, 10 km östlich von Münster

Wappen: auf grünem Rasen ein grüner Eichenbaum mit zwei grünen Eicheln. (Telgte stammt ab vom Wort "Telge" = "kleiner Baum".)

Weingärtner waren keine Kupfermünzen bekannt. Er kannte nur Bleimarken zu 4 und 3 Pf. von 1620 von schlechtem Gepräge.


4 Pfennig 1620, Blei.     Ø <19 mm.   Weingärtner 248.
Baum mit 5 Zweigen, von denen 2 nach unten gebogen.   //  1620   (die 2 verkehrt).


3 Pfennig 1620, Blei.     Ø ? mm.   Weingärtner 249.
STADT - TELGETE   Baum.   //   Wertzahl III, darüber 16S0.

Lit.:
Weingärtner, J. :  Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten. S.91.

Stadt Warburg zwischen Paderborn und Kassel
Warburg, früher Wartberch, kam 1020 vom Grafen Dedico von Wartberch an das Bistum Paderborn. Im 30jährigen Krieg hat die Stadt stark gelitten, 1622 wurde sie verwüstet. Zur Linderung der Not gestattete der Bischof, Kupfermünzen im Wert von 4000 Taler innerhalb von 4 Jahre zu schlagen, und dafür Wechsel zu hinterlegen. Die Münzen sind offenbar ausserhalb der Stadt nicht angenommen worden. Eine weitere 1626 erteilte Prägeerlaubnis hat die Stadt nicht genutzt.

Wappen: silberne Doppel-Lilie auf blauem Grund.

Geprägt hat Warburg nur 1622-23: kupferne 4-, 3- und 1-Pf.-Stücke. [Weing.]


Cu 4 Pfennig 1622.     Ø 20 mm.   Weingärtner 712a; Schwede 376 A/a.
STAT·WARBVRG·*·  -  Lilie   //   ANNO·16ZZ·*·  -  IIII, darunter drei Punkte.


Cu 4 Pfennig 1622.     Ø 20 mm.   Weingärtner 713b; Schwede 377 A/a.
STAT·WARBVRG·*·  -  Lilie   //   FERDINAND·EPS·16ZZ·*   II·II, darunter drei Punkte.
Gemeint ist Ferdinand, Kurfürst und Erzbischof von Köln sowie Bischof von Paderborn.


Cu 3 Pfennig 1622.     Ø 17 mm.   Weingärtner 714d; Schwede 378 B/a.
STAT·WARBVR·*·   Lilie   //   ANNO·16ZZ·*·   III, darunter drei Punkte.


Cu 4 Pfennig 1623.     Ø 20? mm.   Weingärtner 717b; Schwede 381a.
STAT·WARBVRG   Lilie   //   FERDINAND·AEPS·16Z3*   II·II, darunter drei Punkte.

Lit.:
Weingärtner, J.: Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten. S.238-242.

Stadt Warendorf an der Ems östlich von Münster

Wappen: zinnenbewehrte Stadtmauer mit Turm und Stadttor vor goldfarbenem Hintergrund. Über dem geöffneten Stadttor befindet sich ein silberfarbenes Fallgatter. Das frühere Wappen besteht aus Fallgatter und Querband.

Warendorf prägte Kupfermünzen 1574, 1594, 1613 und 1690.


Cu-Heller o. J. (1574).     Ø 13 mm.   Weingärtner 268a.
Vs.:   STADT·WARENDORP ⁕  -  Fallgatter als Stadtwappen in einem ausgeschweiftem Schild.
Rs.:   Im Feld Wertangabe: ·I· über ·H· .   Verzierungen in Außenring.


Cu-12 Pfennig 1594.     Ø 31 mm.   Weingärtner 253a.
Vs.:   STADT·WARENDORP∗A°1594  -  Fallgatter im gebogenen Schild zwischen ⁘ - ⁘; oben Blume.
Rs.:   Im Feld Wertangabe: XII  -   zwischen Kerbkreisen Halbmonde und Ringel als Verzierung.


Cu-3 Schilling 1613.     Ø 34 mm.   Weingärtner 251.
Vs.:   STADT:WARENDORP⁘  -  Fallgatter mit Querband im deutschen Schild, umher Verzierungen.
Rs.:   Wertzahl III und Jz. 1613 ineinander gelegt im Rechteck, oben W, unten S, außen Verzierungen.
Das Querband reicht hier über die ganze Breite des Wappens.


Cu 12 Pfennig 1613.     Ø 30 mm.   Weingärtner 254.
Vs.:   STADT·WARENDORP  -  Fallgatter als Stadtwappen in verzierter Kartusche.
Rs.:   Wertzahl XII und Jz. I6I3 ineinander gelegt im Rechteck, aussen Verzierungen.
Das Querband im Wappen besteht hier aus zwei Linien.


Cu 6 Pfennig 1613.     Ø 26 mm.   Weingärtner 257.
Vs.:   ·STADT:WARENDORP· - AN° - 1613  -  Fallgatter im deutschen Schild, umher Verzierungen.
Rs.:   Innen: Wertzahl VI.  -  Außen Verzierungen zwischen Perlkreisen.


Cu 4 Pfennig 1690.     Ø 21 mm.   Weingärtner 258c var.
Vs.:   MO.CIVITA - WARENDORP  -  Hl. Laurentius mit Palmzweig und Fallgatter. (S - L fehlt hier.)
Rs.:   Im Feld: Wertzahl II·II, darunter Jz. 1690. Verzierungen im Außenring.


Cu 3 Pfennig 1690.     Ø 21 mm.   Weingärtner 261d.
Vs.:   MO CIVITA - WARENDOR  -  Hl. Laurentius mit Palmzweig und Fallgatter.
Rs.:   Innen: Wertzahl III, darunter Jz. 1690, umher Palmzeige, oben und unten verbunden.

Lit.:
Weingärtner, J.: Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten. S.91-96,368.

Stadt Werl, nahe Soest, seit 2015 Wallfahrtsstadt Werl

Wappen: In Silber ein schwarzes Balkenkreuz, darin ein silberner Schlüssel. Das Wappen besteht aus dem Kreuzpfahl des Erzbistums Köln und dem Schlüssel des Hl. Petrus.

Prägezeit: 1567-1612 (auch Silbermünzen).
Kupfermünzen wurden geprägt 1567: 3-Pf.-Stücke
und ohne Jahreszahl am Anfanf des 17. Jh. : 12-, 6- uns 3-Pf.-Stücke.


Cu-12 Pfennig o. J.     Ø 26 mm.   Weingärtner 452.
STADT· - ·WERLL   Schlüssel auf Kreuz.   //   Wertzahl X·I·I, umher 4x ፨, aussen Punkte.Kranz.


Cu-6 Pfennig o. J.     Ø 22 mm.   Weingärtner 453.
Schlüssel auf Kreuz, umher ein Punkte-Kranz   //   Wertzahl V·I, umher ein Punkte-Kranz.

Lit.:
• Weingärtner, J. :   Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst histo. Nachrichten. S.155f.
• Krusy, K. :   Die Münzen von Werl. Nachrichten aus dem Werler Stadtarchiv 4, Werl 1979.

Stadt Werne im südlichen Münsterland an der Lippe
1263 wurde hier der Werner Städtebund geschlossen zur Sicherung des Friedens und des freien Handels in der Region.

Wappen : Balken gold-rot-gold (das Wappen der Grafen von Cappenberg, deren Besitzungen an das Bistum Münster kam).

Wahrscheinlich wurde nur 1602 und 1610 geprägt: kupferne 12- und 6-Pf.-Stücke. Die Münzen von Werne sind besonders selten. [Weingärtner]


Cu-12 Pfennig 1602     Ø 26 mm.   Weingärtner 272.
STADT*WERNE*1602*   Stadtwappen.   //   Wertzahl X·II, oben ein W, umher Kranz aus Verzierungen.


Cu-12 Pfennig 1610     Ø 25 mm.   Weingärtner 274.
Vs.:   STADT·⁝·WERNE·⁝·1610·⁝·   -   Stadtwappen.
Rs.:   Wertzahl ·X·I·I·, oben ein W, umher Kranz aus Verzierungen.

Lit.:
Weingärtner, J. :   Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst histo. Nachrichten. S.96-97.

Stadt Wiedenbrück an der Ems, in Rheda-Wiedenbrück aufgegangen

Wappen: Rad mit 6 Speichen, wie das Wappen von Osnabrück.

Nachdem Bischöfe von Osnabrück in Wiedenbrück Silbermünzen bis 1532 geprägt hatten, erlaubte Bischof Sigismund 1596 der Stadt Wiedenbrück, Kupfermünzen als 1/2- bis 6-Pfennig-Stücke im Wert bis zu 200 Reichstalern zu münzen - mit dem Zusatz, dass dies nicht als Münzrechtverleihung zu verstehen sei. Erhalten hat sich eine Urkunde von 1681, in der die Erlaubnis erneuert wurde mit Bezug u.A. auf "Ablohnung der Arbeiten" am neuen Rathaus. Eine erhaltene Aufstellung führt auf die Prägungen zwischen 1623 und 1692, insgesamt für 5884 Reichstaler.
Geprägt wurde in den Jahren 1596, 1601, 1610, 1614-15, 1619, 1634, 1636, 1640, ... 1680-83, 1686-87, 1690-94, 1707, 1710, 1716, o.J., meist 3- und 1-Pf.-Stücke.


Cu-1 Pfennig 1596.     Ø 17 mm.   Weingärtner 381b; Kennep.522.
MO:WIDENBRVGGE፨ - Rad.   //   Wertzahl I zwischen Jz. 1 - 5 / 9 - 6. im Strahlenkranz.


Cu-6 Pfennig 1619.     Ø 24 mm.   Weingärtner 384; Kennep.526.
Vs.:   MO:CIVIT:WIDENBRVGGE·ANNO 16·19⁕   -   Rad.
Rs.:   SI DEVS PRO NOBIS QVIS CONTRA NOS✱   "Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?"
Wertzahl VI und Gegenstempel Rad.
Wiedenbrück hat unter den Städten die schlechtesten Münzen geprägt. Daher fiel es schwer, falsche von echten Münzen zu unterscheiden. Weingärtner hatte in seiner Sammlung Stücke mit "völlig corrumpierter" Umschrift. Nach einer Fürstbischoflichen Verfügung von 1702 sollten alle guten 3 Pf.-Stücke gestempelt werden, was die Stadt ablehnte. Sie befürchtete Unruhen und den unerwünschten Rückfluss aus Nachbarstädten.


Cu-3 Pfennig 1674.     Ø 20 mm.   Weingärtner 399b; Kennep.560.
Vs.:   MO·CIVI·WIDEN·1674·   -   Rad.
Rs.:   Wertzahl III im Innenkreis, umher Punktblumen und Punkte.


Cu-3 Pfennig 1692 mit Gegenstempel Rad.     Ø 18 mm.   Weingärtner 408c; Kennep.574.
MO·CIVI·WIDENB·1692·  -  Rad.   //   ·I·I·I·  -  - umher Strahlen


Cu-1½ Pfennig 1707.     Ø 18 mm.   Weingärtner 438a; Kennepohl 577.
MO·CIVI:WIDENBG (NB ligiert)     //     ፨ANNO፨DNI፨1707 - im Feld I Strich darüber.


Cu 4 Pfennig 1716.     Ø 26 mm.   Weingärtner 435; Kennep.579.
Vs.:   ANNO⁕DOMINI⁕17⁕16ᕠ⁕   -   Rad umgeben von Verzierung.
Rs.:   WIDENBRVCK⁕STADT⁕MVNTZ⁕   -   Wertzahl ◂IIII◂ / PFENN / A⁕R·.

Lit.:
• Weingärtner, J. :   Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst histo. Nachrichten. S.129-151.
• Kennepohl, K. :  Die Münzen von Osnabrück. Die Prägungen des Bistums und des Domkapitels Osnabrück,
    der Stadt Osnabrück, sowie des Kollegiatstiftes und der Stadt Wiedenbrück
. S.129 ff. München 1938,
    396 S. Nachdr.1967.

Lit.:
• Weingärtner, Joseph :  Beschreibung der Kupfer-Münzen Westfalens nebst historischen Nachrichten.
    Paderborn 1872-75 - Nachdr.1976, im Netz, sowie Auszug aus der Einführung
    - Heft 1 (1872): S.1-97 (Nr.1-277), Tf.1-2
    - Heft 2 (1873): S.101-242 (Nr.278-717), Tf.3-5
    - Heft 3 (1875): S.243-370 (Nr.718-1064), S.371: Inhaltsverz., Tf.6-8
    - 2. Teil (1881): Inhaltsverz., S.383-441.
• Künker :  Slg. Dieter Braun, Münster und Westfalen. Auktion 249 (7.2014) Nr.1865-1929.
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