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Reichsstadt Nordhausen

Nordhausen liegt am Südrand des Harzes. Kg. Heinrich I. errichtete 927 dort eine Königspfalz. Seine Ehefrau gründete 961 ein Damenstift "Zum Heiligen Kreuz", das 962 von Otto II. Markt-, Zoll- und Münzrecht erhielt. 1180 brannte Heinrich der Löwe die Stadt nieder. Ks. Barbarossa ließ die Stadt wieder aufbauen, Friedrich II. wandelte das Damenstift in einen Domstift um und setzte einen kaiserlichen Vogt ein. 1220/23 wurde die Stadt eine Reichsstadt. Die Münzstätte verblieb mit dem Schulzenamt beim Reich. Die Stadt erlangte die eigene Gerichtsbarkeit durch Kg. Rudolf. 1524 wurde die Reformation eingeführt, die Stadt blieb aber kaisertreu. In der Neuzeit wurden städtische Münzen 1556, 1616-1624, 1660 und 1685 geprägt. Die Stadt mußte sich mehrfach von den eingesetzten Vögten freikaufen. Endgültig gelang dies erst 1715, für 50.000 Taler. 1802 erwarb Preußen die Stadt. Nach einem Zwischenspiel in der Napoleonischen Zeit fiel die Stadt nach dem Wiener Kongress 1815 endgültig an Preußen.

Wappen: In Gold ein gekrönter, schwarzer Adler mit roter Zunge und roter Bewehrung. Darüber der ursprünglich landgräflich-thüringische Helm mit schwarz und gelben Decken, Krone und zwei weissen Büffelhörnern, deren jedes auswärts mit vier oder fünf weissen Stäbchen mit je zwei bis vier gelben abhängenden Lindenblätter besteckt ist.

Das erste Siegel der Stadt zeigt zwei königliche Gestalten zwischen zwei Türmen.
Daneben führte die Stadt seit dem Jahre 1336 ein Sekretsiegel, das die Umschrift "+SᗺᗭRᗺᏖ norᏖhVS' ᗭIVIᏖAᏖIS IᙏPᗺRII" sowie einen einfachen Adler zeigt, dessen Kopf ein Helme mit zwei Büffelhörner trägt (Quelle: nordhausen-wiki.de ).


Liste   nach P. Lauerwald
(getrennte Katalogliste mit Verweisen auf einzelne Münzen dieser Seite)


1.   Münzstätte der Benediktinerinnenabtei (vor 1220/23)


Pfennig (Brakteat ca.1140-60).     Ø 36 mm, 0,75 g.   Posern-Klett 661, Tf.23/2; Lauerwald 1.1.8.
CEC - ILI - A ABB   -   Wahrscheinlich Äbtissin Cäcilia (unter der Schrift)
und Königin Mathilde, Stifterin der Abtei (mit Palmzweig und Lilie), dazwischen ein
Kreuzstab und ein Knieender (Vogt des Stiftes oder der hl. Eustachius, Schutzpatron der Abtei).
Siehe einen ähnlichen Brakteat im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig.

962/63 erhielt die reichsunmittelbare Frauenabtei zum heiligen Kreuz offenbar das Markt- und Münzrecht verliehen. Ab ca. 1130 sind Prägungen (Brakteaten) der Abtei nachweisbar. Anfang 1174 ließ Kaiser Friedrich Barbarossa während eines kurzen Aufenthalt kaiserliche Brakteaten prägen. Die Abtei mit ihre vielen Besitzungen geriet in Agonie und war unter schwache Vögte geraten, als 1220 eine Neuordnung gelang: Die Frauenabtei wurde ein Domherrenstift, während die Stadt Nordhausen reichsunmittelbar wurde. Gerichtsbarkeit, Zoll und die Münze werden aber einem königlichen Statthalter (Vogt) unterstellt. Im Laufe der Zeit wurden Reichsstadt und Reichsmünze öfters unabhängig voneinander an unterschiedliche Inhaber verpfändet.

2.   Brakteaten aus der Reichsmünzstätte Nordhausen (1223-1336)

Das von der Abtei geschaffene Münzbild mit zwei sitzenden Figuren hatte sich so eingebürgert, dass es von der Reichsmünzstätte beibehalten wurde und jetzt das Kaiserpaar darstellte.


Brakteat.     Ø 46 mm.   Posern-Klett 665; Lauerwald 2.1.1.5.
Im doppelten Perlenkreis sitzt das gekrönte Kaiserpaar: rechts der Kaiser mit Kugel und Lilienzepter,
links die Kaiserin mit kleinem Kreuz und auf den Nachbarn zeigend. Dazwischen ein Kreuzstab.
Unten: ᗺPATO (Imperator).


Brakteat (Anf. 13.Jh.).     Ø 45 mm, 0,94 g.   Berger 2164; Slg. Bonhoff 1199.
Im doppelten Punktkreis: Kaiserpaar sitzt nebeneinander v. v. dazwischen Kreuzstab, der Kaiser hält ein Lilienzepter, unten dreitürmiges Gebäude mit Tor.
Die Dt. Bundesbank zeigt so einen Brakteaten in "Brakteaten der Stauferzeit 1138-1254" (1977) Nr.59,
wie auch das Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig.
Das Münzbild wurde im Laufe der Zeit anspruchsloser, siehe nachfolgend.


Brakteat (ca.1247-1274).     Ø 39? mm, 0,54 g.   Slg.Bonh. 1202ff vgl.; Lauerwald 2.2.3?
Im doppelten Punktkreis: Kaiserpaar von vorn thronend, beide mit in Blütenform (rosettenartig) dargestellten Körpern (ohne erkennbaren Armen), außen jeweils zwei Kugeln.
Zwischen ihnen ein aus mehreren Kugeln bestehender Kreuzstab über einem turmartigen Gebäude.
Auf dem Rand vier achtstrahlige Sterne.
Siehe einen ähnlichen Brakteaten im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin.

3.   Die Hohlpfennigprägungen

Die Brakteatenprägung in Nordhausen wurde 1336 abgelöst durch die Hohlpfennigprägung. Gleichzeitig ging durch Richterspruch des königlichen Hofgerichts die Verfügung über die Pacht der Nordhäuser Münzstätte an die Stadt Nordhausen. So konnte das Wappen von Nordhausen - der Adler - erstmals als Münzbild dienen. Damit ging auch der Zeit der Münzverrufung über in die Zeit des Ewigen Pfennigs.


Hohlpfennig o. J. (nach 1336).     Ø 21 mm, 0,35 g.   Posern-Klett 704; Lauerwald 3.1.1.
n - O - R - T - h   -   Adler mit ausgestreckten Flügeln, nach rechts blickend.


Hohlpfennig o. J. (14. Jh.).     Ø 19 mm, 0,31 g.   Posern-Klett 700; Lauerwald 3.3.3.
И O R T   -   Gekrönter Kopf von vorne.


Hohlpfennig o. J. (14. Jh.).     Ø 19 mm, 0,38 g.   Posern-Klett 705; Lauerwald 3.5.1.
N O R T   -   Zwei Adlerköpfe nach rechts bzw. links blickend, Krone darüber.


Hohlpfennig o. J. (15. Jh.).     Ø 19 mm, 0,30 g.   Posern-Klett 709var; Lauerwald 3.7.1.
+ n O R T h   -   Gekrönter Adler, Flügel mit 4 Federn, Kopf nach l. gewandt.

5.   Münzprägungen von 1556


Taler 1556.     Ø 40 mm, ca. 28 g.   Lejeune 1b; Lauerwald 5.1.2; Schulten 2401; Dav.9598.
Vs.:   MOneta:Nova:NORTHVSENsis:CIVITATIS·IMPERV
"Neue Silbermünze der Reichsstadt Nordhausen"   -   kleines Adlerwappen, darüber großer Helm mit Zier.
Rs.:   D·G·CARLVS·V·ROM·IMP·SEM·AVGVSTVS (herabhängendes Kleeblatt für Valentin Sickel, Münzmeister)   "Karl V., von Gottes Gnaden Römischer Kaiser, immer erhaben" (auch übersetzt mit "Mehrer des Reiches")   -   Gekrönter Kaiser fast von vorne in Rüstung mit Zepter, Reichsapfel und Orden vom Goldenen Vlies am Band, Hüftbild zwischen den Jahreszahlen 5 - 6.


1/4 Taler 1556.     Ø 29 mm, 6,67 g.   Lejeune 2; Lauerwald 5.2.
Exemplar im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

Vs.:   ·MO·N·NORTHVSEN·CIVIT:IMPE   -   Behelmtes Stadtwappen, darüber Helm mit Zier.
Rs.:   ·D·G·CARL·V·R·IM·S·AVGVSTVS· (herabhängendes Kleeblatt = Zeichen für Valentin Sickel)
gekrö. Hüftbild des Kaisers Karl V. mit Zepter und Reichsapfel halbrechts zwischen der Jahreszahl 5-6.

Mit der Prägung kaum begonnen und schon beendet
Die 1556 von Münzmeister Valentin Sickel (Münzmeisterzeichen Kleeblatt) begonnene Prägung von Talern und Vierteltalern musste sogleich wieder eingestellt werden. Die Prägestempel waren noch nicht bezahlt worden, so dass der Stempelschneider aus Braunschweig seinen Lohn einklagen musste. Erst 1616 wurde die städtische Prägung fortgesetzt. Wegen steigender Silberpreise wurde die Reichsmünzordnung von 1551 allgemein kaum mehr befolgt. Das Augsburger Münzmandat vom 26. September 1555 untersagte daraufhin allen Ständen ohne eigene Bergwerke das Münzprägen bis zum Zustandekommen einer neuen Münzordnung. Die Nordhausener Prägung hätte also gar nicht erst beginnen dürfen. Auch zeigt die Rückseite nicht den Doppeladler mit Reichsapfel, wie von der Reichsmünzordnung von 1551 vorgeschriebenen. Andere Städte, die schon länger münzten, darunter z.B. Kempten, hatten dem Münzmandat sogleich Folge geleistet und bereits 1555 ihre Münzprägung eingestellt, also noch bevor Nordhausen 1556 mit seiner Münzprägung begonnen hatte. So wurde der erste Nordhausener Taler zugleich der letzte datierte Taler mit dem Bildnis von Kaiser Karl V. zu seiner Lebzeit.


Dreier 1556.     Ø 17 mm, 0,86 g.   Lejeune -; Lauerwald 5.3.
Vs.:   Adler, Flügel mit 5 Federn. Pkt. zwischen Schwanzfeder, keine Schrift.
Rs.:   Reichsapfel mit Wertzahl 3, oben gekürzte Jz. 5 - 6,
rechts daneben herabhängendes Dreiblatt (Münzmeisterzeichen).

6.   Die Gepräge vor, in der ersten Kipperzeit und danach

6.1.   Prägungen des Jahres 1616


Taler 1616 IH.     Ø 39 mm, 28,7 g.   Lejeune 3; Lauerwald 6.1.2; Dav.5621.
Exemplar der Slg. Lauerwald, gezeigt von Lauerwald, Nordhäuser Münzen S.257 (extrem selten).

Vs.:   ༌MO༌NO༌CIVITAT༌ - ༌IMP:NORTHAVS   -   Behelmtes Stadtwappen zwischen I - H (Isaak Henniges, Stempelschneider). Zwischen den Hörnern: Zainhaken und Jz. 1616.
Rs.:   ༌MATHI·I·D:G༌ROMA༌ - ༌IMP·SEMPER·AVGVS   -   Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel.
Von den gleichen Stempeln entstand ein Goldabschlag und ein 1/2 Taler.


1/24 Taler (Groschen) 1616.     Ø ca.20 mm, ca.1,3 g.   Lejeune 6a var; Lauerwald 6.1.5.1.1 var.
Vs.:   ♣:MO·NO·IM·CIUI·NORTH   -   kleines Stadtwappen mit Helm und Zier.
Rs.:   MATI·D·G·RO·I·S·A· (Mz. Eichel-Zainhakenkreuz) 16 - 16   -   Reichsapfel mit Wertzahl Z4.


1/24 Taler (Groschen) 1616.     Ø 20 mm.   Lejeune 8f; Lauerwald 6.1.5.3.7.
Vs.:  ♣:MO·NO·IMP·CI·NORTHAV (Mz. Kleeblatt♣ oder Lilie⚜ ?)  -  grosses Stadtwappen in Kartusche.
Rs.:   MAT·D·G·RO·IM·S·A·16 - 16   -   Reichsapfel mit Wertzahl Z4.


1/24 Taler 1616 (Groschen).     Ø 20 mm.   Lejeune 11c/b; Lauerwald 6.1.5.10.1var.
Vs.:   ᛚMON·NO·CIV·IMP·NORTH   -   Kartusche mit kleinem Wappen.
Rs.:   MAT·D·G·RO·IM·S·AV 16 - 16   -   Reichsapfel mit Wertzahl 24.


Adler-Dreier o. J. (1611-22) Goslar !    Ø 14-16 mm, 0,74 g.   BBK 249.
Ungekrönter (?) Adler im verzierten Oval.   //   Reichsapfel in verzierter Raute.
Diese datierten sowie undatierten "Adler-Dreier" passen viel besser zu Goslar als zu Nordhausen.
Der Goslarer Adler ist ungekrönt, während der Nordhäuser gekrönt ist.

6.2.   Prägungen des Jahres 1617 (nur Groschen)


1/24 Taler 1617.     Ø 19 mm, 1,47 g.   Lejeune 22a/c; Lauerwald 6.2.1.12.4.
Vs.:   ⚜MO·NO·CI·IMP·NORTHAV   -   gekrönter (!?) Adler n. links ohne Schild im Perlkreis.
Rs.:   MAT·D·G·RO·IM·S·A·16 - 17   -   Reichsapfel mit Z4.
NORTHAUSEN ist die alte Schreinweise, NORDHAUSEN die moderne.

6.3.   Prägungen des Jahres 1618 (nur Groschen)


1/24 Taler 1618.     Ø 19 mm, 1,36 g.   Lejeune 30; Lauerwald 6.3.1.2var.
Vs.:  ❀MO·NO·IMP·CI·NORTH:  -  Grosser gekrö. Adler im unvollständigen Fadenring, ohne Kartusche.
Rs.:   MAT·D·G·RO·IM·S·AV·16 - 18   -   Reichsapfel mit Z4.
Die Rosette ❀ kommt 1618 nur bei dieser Katalog-Nr. vor.


1/24 Taler 1618.     Ø 19 mm.   Lejeune 27; Lauerwald 6.3.1.5.1.
Vs.:   ⚜MO·NO·IMP·CI·NORTH·   -   Kartusche mit Adler n. links im offenen Fadenring.
Rs.:   MAT·D·G·RO·IM·S·A·16 - 18   -   Reichsapfel mit Wertzahl Z4.


1/24 Taler 1618.     Ø 19 mm.   Lejeune 28a; Lauerwald 6.3.1.7.1.
Vs.:   ⚜MO NO CIV IMP NORT·   -   Kartusche mit Adler n. links, ohne Fadenring.
Rs.:   MATI·D·G·RO·IM·S·A·16 - 18   -   Reichsapfel mit Z4.

6.4.   Prägungen des Jahres 1619


Goldgulden 1619.     Ø 21 mm, 3,15 g.   Lejeune 31; Lauerwald 6.4.2; Friedb.1792.
Dieses einzig noch erhaltene Exemplar liegt im Münzkabinett, Kunsthistorisches Museum Wien.

Vs.:   MON:AVR·CIVIT·· - ·· IMPERI·NORTH   -   Behelmtes Stadtwappen.
Rs.:   THEODOSIVS❀ - ❀D·G·RO·IM·SEM·A 16 - 19
Der gekrö. Theodosius thront v. vorne mit Reichsapfel und Zepter in Händen.
Nach einer (lächerlichen) Tradition soll der oströmische Kaiser Theodosius II. (408-450) Nordhausen gegründet haben. Der Verfasser der "Auserlesenen Sammlung", Hamburg 1739, berichtet, über dem Stadttor hätte sich die Inschrift befunden: Anno Domini 410. Theodosius secundus nobilissimus Hispanus Rom. Imperator Anno Imperii sui quarto, hanc urbem fundavit, libertatibus donisque Imperialibus dotavit ("... Im vierten Jahr seiner Herrschaft gründete der Kaiser diese Stadt, stattete sie mit Freiheiten und kaiserlichen Gaben aus.")


1/2 Taler 1619 HG als 4 Dukaten-Goldabschlag.     Ø 33 mm, 13,81 g.
Lejeune 33; Lauerwald 6.4.6; Friedb.1791.

Vs.:   ·MO·NO:CIUITAT· - ·IMP:NORTHAVS·
Behelmtes Stadtwappen, zwischen den Hörnern des Helmes ein Zainhaken und
die Signatur H G (Hans Gruber, Stempelschneider und Münzmeister in Nordhausen 1618-24)

Rs.:  ·MATHI·D·G·ROM· - ·IMP·SEMP·AUG·16 - 19   Titel des Ks. Matthias,
gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust.


1/4 Taler 1619.     Ø 28 mm, ca.7 g.   Lejeune 34; Lauerwald 6.4.7.
Vs.:   ·MO·NOVA·IMP· - ·CIVIT·NORTHAV
Behelmter Schild; Jz. neben u. zwischen den Hörnern: 1 - 61 - 9.
Rs.:   MATHI·D·G·RO· - ·IMP·SEMP·AV   -   gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel.


1/24 Taler 1619.     Ø 19 mm.   Lejeune 37d; Lauerwald 6.4.11.1.5.
Vs.:   ·MO·NO·IMP·CIV·NORTHV·   -   Adler l. im Schild, kein Innenkreis.
Rs.:   MAT·D·G·RO·I·S·AU·16 - 19   -   Reichsapfel mit Z4.

6.5.   Prägungen des Jahres 1620


Taler 1620 HG.     Ø 40 mm, ca.29 g.   Lejeune 45; Dav.5623; Lauerwald 6.5.2.
Vs.:   ✥MON:NOV:CIV· - ·IMP:NORTHUS✥
Gekrö. Adler l. blickend im verschnörkelten Schild mit grossem Helm. An den Hörnern jeweils 5 Zweige mit Blättern. Zainaken zwischen den Hörnern. Am Adlerkopf: H - G (Hans Gruber, Münzmeister 1616-24).
Rs.:  ✥FERDI·II D.G·RO✥ - ✥IMP:SEMP:AUG 1·6 - 2·0
Gekrönter nimbierter Doppeladler, leerer Reichsapfel.


Taler 1620 HG.     Ø 40 mm, 29,15 g.   Lejeune 43a; Dav.5626; Lauerwald 6.5.4.
Exemplar im Münzkabinett, Kunsthistorisches Museum, Wien.

Vs.:   ✥MON♦NOV♦CIVI✥ - ✥IMP♦NORTHUSŒ  -  Gekr. Nordhäuser Adler, Mz. H - G.
Rs.:   ✥FERDI·II D.G·RO✥ - ✥IMP:SEMP:AUG I·6 - 2·0  -  wie vor.

6.6.   Prägungen ohne Jahresangabe (1620-1621)


Kipper-12 Kreuzer o. J. (1620-21)     Ø ca.24 mm, 2,10 g.   Lejeune 51; Lauerwald 6.6.1.3.1 var.
Vs.:   MO·NO·CI· - ·IM·NORT  -  behelmtes Stadtwappen.
Rs.:   ·FERD·II·ROM·IMP·SEM·AV  -  gekrönter Doppeladler mit Wertzahl auf der Brust.


Kipper-12 Kreuzer o. J. (1620-21)     Ø ca.24 mm, 2,10 g.   Lejeune 57; Lauerwald 6.6.1.9.1.
Vs.:   ·MO·NOO[!]·CI·IM·NORTHVSN·  -  gekröntes Wappen mit ungekröntem Adler.
Rs.:   ·FERD·II·RO O[!]M·IMP·SEM·A  -  gekrönter Doppeladler mit Wertzahl auf der Brust.

6.7.   Prägungen des Jahres 1621

6.8.   Prägungen des Jahres 1622


1/24 Taler 1622 (Groschen)     Ø 21 mm, 2,10 g.   Lejeune 63; Lauerwald 6.8.2.1.1.
MO·NO·CI· - ·IM·NORT·   //   FERD·II·RO·IMP·S·A·16· - ·ZZ·


Dreier 1622     Ø 17 mm, 0,96 g.   Lejeune 67b; Lauerwald 6.8.3.1.3.
·NORTHAVSEN· - Wappen im Schild   //   Reichsapfel mit Wertzahl 3, Jz. bogig 16 - ZZ


Dreier 1622     Ø ca.17 mm.   Lejeune 77; Lauerwald 6.8.3.1.7.
NORTHAVSEN - Wappen ohne Schild   //   Reichsapfel mit Wertzahl 3, Jz. bogig 16 - ZZ


Dreier 1622     Ø 17 mm.   Lejeune 70; Lauerwald -.
Wappen in Kartusche ohne Umschrift   //   Reichsapfel mit Wertzahl 3, Jz. bogig 16 - ZZ
Adler ungekrönt? - daher eher Goslar und nicht Nordhausen?
Lauerwald kennt keine Nordhäuser Dreier 1622 ohne Umschrift.

6.9.   Prägungen des Jahres 1623


Doppeltaler 1623 HG.     Ø 43 mm, 58,88 g.   Lejeune 79(Taler); Lauerwald 6.9.1; Dav.5625.
Abschlag auf doppelt dickem Schrötling von den Talerstempeln Lejeune 79. Unikum, Ex. Slg. Dr. Lutz.

Vs.:   +MON·NOV·CIVI+ - +IMP·NORTHUSIŒ
grosser gekrönter Adler, seitlich H - G (Hans Gruber).
Rs.:   ·FERDI·II·D:G·RO+ - +IMP·SEMP·AVG·16· - ·23
gekrönter Doppeladler, auf der Brust der leere Reichsapfel.


Taler 1623 HG.     Ø 43 mm.   Lejeune 78b var; Lauerwald 6.9.4; Dav.5627.
Vs.:   ✥MON·NOV·CIVI· - ·IMP·NORTHVS✥
grosser gekrönter Adler, seitlich H - G (Hans Gruber).
Rs.:   ·FERDI·II·D:G·RO✥ - ✥IMP·SEMP·AVG·16· - ·23
gekrönter Doppeladler, auf der Brust der leere Reichsapfel.


Mariengroschen 1623.     Ø 21 mm, 1,29 g.   Lejeune 80c; Lauerwald 6.9.5.3.
Exemplar im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Foto Christian Stoess.

Vs.:   ·MO·NO·CIV· - IM·NORTHV·16 - 23  -  Stadtwappen.
Rs.:   MARIA·MA - TER·DOMIN  -  Stehende Madonna mit Kind.


Dreier 1623.     Ø 16-17 mm.   Lejeune 81; Lauerwald 6.9.6.1.
NORTHAVSEN - ungekrönter Adler, Kopf nach links   //   Reichsapfel mit Wertzahl 3, darüber 16 - Z3.


Stummer Dreier 1623.     Ø 16 mm.   Lejeune 82b; Lauerwald -.
Im verzierten Schild: gekrönter(?) Adler, n. links.   //   Reichsapfel mit Wertzahl 3, darüber 16 - Z3.
Dieser Dreier gehört laut Lauerwald zur Münzstätte Allstedt der Herzöge von Sachsen-Altenburg.

6.10.   Prägungen des Jahres 1624


Taler 1624 HG.     Ø 43 mm, ca.28,7 g.   Lejeune 84c; Lauerwald 6.10.1.1; Dav.5628A.
Vs.:  +MO:NOV·CIVI· - ·IMP·NORTHVS+  -  Stadtwappen, darin H - G (Hans Gruber, Münzmeister).
Rs.:   ·FERDI·II·D:G·RO+ - +IMP·SEMP·AVG·16· - ·24·
gekrönter u. nimbierter Doppeladler, leerer Reichsapfel.
Eine Variante, bei der die Umschrift der Vs. +MON.NO ... NORTHV lautet, wird katalogisiert als:
Lejeune 84d; Lauerwald 6.10.1.2; Dav.5628.


Taler 1624 CM.     Ø 43 mm, ca.28,4 g.   Lejeune 84b; Lauerwald 6.10.2.2; Dav.5629.
Vs.:   ✱MON·NOV·CIV· - ·IMP·NORTHVS✱   -   Stadtwappen wie vor, aber ohne Münzzeichen.
Rs.:   ✱FERDI·II·D·G·ROM· - ·IMP·SE·A✱16Z4✱
gekrönter u. nimbierter Doppeladler, leerer Reichsapfel, seitlich C - M (Conrad Marquardt, Münzmeister).


1/8 Taler 1624.     Ø 25 mm, 3,45 g.   Lejeune 86b; Lauerwald 6.10.4.2.
Exemplar im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Photo Christian Stoess .

Vs.:   ·MO·NOV·CIV· - ·IM·NORTHv  -  Behelmtes Stadtwappen.
Rs.:   ·FERDIN·II·ROM·IM·SEM·Av16v24  -  Im Feld: ·EIN· / ·HALB· / REICH / S.ORT·


Mariengroschen 1624 CM.     Ø 22 mm, 2,05 g.   Lejeune 87a; Lauerwald 6.10.5.1.
Exemplar im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin .

Vs.:   ·MO·NO·CIV - IM·NORTH·16+24
Stadtwappen zwischen den Initialen C - M (Conrad Marquart, Münzmeister).
Rs.:   ·MARIA MA - TER·DOMI   -   Strahlenmadonna.
Eine Variante zeigt auf der Vorderseite rechts 10 Strahlen, statt sonst 8.


Einseitiger Schüsselpfennig 1624.     Ø 11-13 mm.   Lejeune 88; Lauerwald 6.10.6.1.
16NZ4, darunter Stadtwappen zwischen: Münzzeichen C - M (Conrad Marquardt) / ◦ - ◦.

Keine Münzen mit Prägejahr 1625 bis 1659.

7.   Prägungen des Jahres 1660


Reichstaler 1660 IK.     Ø 44 mm, 28,99 g.   Lejeune 90; Lauerwald 7.2; Dav.5631.
Vs.:  ·MO·N·LIB·IMPER·CIVITATIS·NORTHVSÆ·  "Neue Münze der freien Reichsstadt Nordhausen."
Stadtwappen mit Helm und Helmzier, oben im Feld Jz. 16 - 60, unten I - K (Johannes Krieg, Münzmeister).

Rs.:   LEOPOLDVS·D·G·ROM·IMP·S·AVG·E·REX·GERMAN   Titel des Ks. Leopold I.,
gekrönter Doppeladler mit Kopfscheinen, auf der Brust der Reichsapfel.


1/24 Taler 1660 (Groschen).     Ø 23 mm, 2.17 g.   Lejeune 92c; Lauerwald 7.4.2.
Vs.:   ❀MO:NO:LI:IMP:CI:NORTH❀16 - 60   -   gekrönter Stadtschild.
Rs.:   LEOPOLD:D·G·RO:IMP:S·A·E·R·GERM❀   -   Reichsapfel mit Z4 zwischen I - K / · - ·.

Keine Münzen mit Prägejahr 1661 bis 1684.

8.   Prägungen des Jahres 1685


2/3 Taler 1685 AD.     Ø 39 mm, ca.18 g.   Lejeune 93; Lauerwald 8.1.1; Dav:705.
Vs.:  MO:NO:LI:IMPER:CIVITATIS NORTHUS   -   Wappen im behelmten unten einbogigen Schild,
zu den Seiten Jz. und A-D (Andreas Detmar, Münzmeister in Nordhausen 1685).

Rs.:   ✼·INCLINATA·RURSU - S·IN DEO ERIGAR·   "Rückwärts geneigt - von Gott aufgerichtet"
Die Personifikation des Windes bläst nach l. gegen eine sich nach links neigende schlanke Säule,
die vom strahlenden Namen Jehovas l. von links gestützt wird.


2/3 Taler 1685 AD.     Ø 39 mm, 17,89 g.   Lejeune 94; Lauerwald 8.1.2; Dav:704.
Vs.:   MO:N·LIB·IMPER CIVITATIS·NORTHUSÆ   -   behelmtes Wappen wie zuvor,
jetzt aber im unten dreibogigen Schild.

Rs.:   ⚛INCLINATA RURSUS - IN DEO ERIGAR:   "Rückwärts geneigt - von Gott aufgerichtet" (?)
Die Personifikation des Windes bläst nach l. gegen eine sich neigende dickere Säule,
die vom strahlenden Namen Jehovas l. gestützt wird.

Für die nachfolgenden '24 Mariengroschen 1685' wurden je Münzseite zwei verschiedene
Prägewalzen benutzt:
Vs.:   A: Wappenschild unten bogig   bzw.   B: Wappenschild unten spitz.
Rs.:   a: MARIEN / GROSC. / +HEN+   bzw.   b: MARIEN / GROSCH:
Davenport zeigt nur die Paarungen Aa (Dav.707) und Bb (Dav.706).
Leujeune kennt die vier Paarungen Aa (Lej.96a), Ab (Lej.96b) sowie Ba (Lej.97a) und Bb (Lej.97b),
die auch Lauerwald katalogisiert.


24 Mariengroschen 1685 AD, Paarung Aa.  Ø 38-37   Lejeune 96a; Lauerwald 8.2.1; Dav:707.
Exemplar der Sammlung P. Lauerwald - gezeigt von P. Lauerwald, Nordhäuser Münzen S.352.

Vs.:   auf einem Band: CIVITATIS. ✥NORTHUSÆ
Wappen im unten bogigen Schild, darin unten auch A-D (Andreas Detmar, Münzmeister).
Rs.:   auf einem Band: MONETA.NOVA.ARGENTEA
Im Feld: .XXIIII. / MARIEN / GROSC. / +HEN+ / 1685


24 Mariengroschen 1685, Paarung Ba.     Ø 38-37 mm.  Lejeune 97a; Lauerwald 8.2.3.; Dav:-.
Vs.:  auf einem Band: CIVITATIS❀ - ❀NORTHUSÆ
Wappen im unten spitzen Schild, darüber Helm und Helmzier.
Rs.:   genau wie vor, also mit GROSC. / +HEN+


24 Mariengroschen 1685, Paarung Bb.    Ø 38-37 mm.  Lejeune 97b; Lauerwald 8.2.4; Dav:706.
Vs.:  genau wie vor, also mit spitzem Schild.
Rs.:   MONETA:NOVA:ARGENTEA:❀   -   Im Feld: .XXIIII. / MARIEN / .GROSCH: / ❀1685❀ / ❀

Hier fehlt die vierte Paarung Ab (Lejeune 96b; Lauerwald 8.2.2).


16 Gute Groschen 1685 (Gulden).   Ø 37 mm.   Lejeune 98; Lauerwald 8.3; Dav:708.
Exemplar der Sammlung P. Lauerwald - gezeigt von P. Lauerwald, Nordhäuser Münzen S.354.

Vs.:  Band: ❀CIVITATIS❀ - ❀NOTRTHUSÆ  -  Wappen wie vor.
Rs.:   Umschrift wie vor, im Feld: ❀16❀ / GUTE / GROSCH: / .1685. / ❀


Lit. :
• Lauerwald, Paul :  Nordhäuser Münzen. Münzgeschichte und Katalog. Nordhausen 2017.
• Lejeune, Ernst :  Die neueren Münzen und Medaillen der Reichsstadt Nordhausen.
    SD, 15 S. aus "Blätter für Münzfreunde", Dresden 1910
• Posern-Klett, Carl Friedrich von :  Sachsens Münzen im Mittelalter. Leipzig 1846 und im Netz
• Nordhausen Wiki :  Nordhäuser Münzgeschichte
• Silberborth, H. :  Geschichte der Freien Reichsstadt Nordhausen. Nordhausen Wiki
• Künker :  Auktion 237 (10.2013), Nr.2405-2422

zuletzt erweitert: Dez.2022


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