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Stadt Neuss

Neuss entstand als römisches Militärlager an der Mündung der Erft in den Rhein. Im Mittelalter geriet Neuss unter die weltliche Hoheit des Erzbistums Köln. 1050 kamen die Gebeine des Hl. Quirinus von Rom nach Neuss. 1209 begann der Bau des Quirinus-Münsters in Neuss.
1474/75 widerstand die Stadt der fast einjährigen Belagerung durch Herzog Karl den Kühnen von Burgund. Zur Belohnung verlieh Kaiser Friedrich III. Neuss das Münzprivileg und ein neues Wappen, mit dem gekrönten doppelköpfigen Adler.

Quirinus-Wappen: neun Kugeln.
Stadt-Wappen seit 1217 belegt: ein weißes Kreuz auf rotem Grund.
1550 wurden das alte und das neue Wappen in einem gespaltenen Schild vereinigt.




Weißpfennig o. J. (um 1481).     Ø 23 mm, ? g.   Noss 2; Schulten 2385.
Vs.:   M - O - NOVA - NVSSI'   -   Schilde im Dreipass nach Kölner Vorbild.
Rs.:   ·S QVRIN - PTECTOR'   -   Hüftbild des Hl. Quirinus v.v., darunter Schild des Quirinus.


Hohlringheller o. J.     Ø ? mm, ca.0,2 g.   Noss 5.
Wappenschild mit dem Doppeladler und den neun Kugeln des Hl. Quirinus.


Weisspfennig, 1492.     Ø 31 mm, 3,14 g.   Noss 7; Levinson I-283.
Vs.:  MONE' NOVA CIV (⨁) IT NVSSIENSI  -  Krone, neues, Quirinus- und altes Stadtwappen (⨁).
Rs.:   ✠SIT·NOMEN·DomiNI'·BENEDICTVm'·149Z   "Der Name des Herrn sei gelobt"
Kreuz mit Blumen in den Winkeln.


Albus o. J. (um 1506).     Ø 23 mm, ca.2 g.   Noss 10.
Vs.:   M - O - ·NOVA·NVSSIENS   -   gekröntes neue Wappen (Doppeladler) zwischen drei Wappen.
Rs.:   ·S'QVIRIN' - PTECTN'   -   Hl. Quirinus mit Schwert und Fahne, davor sein Wappen (9 Kugeln).


Hohlringheller o. J. (um 1504)     Ø 13 mm, 0,26 g.   Noss 11; Schulten 2391.
Vier Wappen im Kreuz: Doppeladler (oben), Kreuze (seitlich) für das Erzstift Köln,
das andere für Neuss (alte Wappen), Hl. Quirinus (unten).
Der doppelköpfige Adler als Wappen des Reiches durfte die Stadt seit ihrem Widerstand gegen Karl den Kühnen führen, obwohl Neuss keine Reichsstadt war.

Die erste Münzperiode ender 1505, die zweite Periode beginnt 1525.


Doppelalbus 1526.     Ø 30 mm, 3,97 g.   Noss 12.
Vs.:   ◦ᙏOn'◦ - ◦noV'◦ - ◦CIVI' - ◦NVSS'
Blumenkreuz, aufgelegt der gekrönte Schild mit Doppeladler ('neues' Wappen).
Rs.:   ◦S'◦QVIRIn'◦15-26◦PTᗺᗭT'◦nR'◦  -  Hl. Quirin mit Schwert hinter seinem Wappen.
Gestaltet angelehnt an den Lübecker Doppelschilling 1522.


6 Heller 1561.     Ø mm, ? g.   Noss 46.
Vierfeldriger Schild / Reichsapfel.


6 Heller 1564.     Ø mm, 086 g.   Noss -.
...   Vierfeldriger Schild Köln/Neuss   //   SOLI DEO GOLRIA·1564   Reichsapfel mit Wert 6.


Einseitiger Heller o. J. (1568/69)     Ø mm, 0,15 g.   Noss 53.


18 Heller 1572.     Ø 21 mm, 1,73 g.   Noss -.
Vs.:   +·MONE·NO·CIVITATIS·NVSSIEN·  -  Gekrönter Stadtschild.
Rs.:   MAXIMI·II·RO·IM·SEM·AV·1572  -  Gekrönter Doppeladler.
Vgl. Noss S.34-37, wo die probeweise Ausprägung der Münzen in Köln außerhalb der städtischen Münze beschrieben wird, um diese zur Prüfung vorzulegen. Ein weiteres Exemplar im Handel (Auktion 6
Meister & Sonntag, Stuttgart 2008, Los 2075 - unpubliziertes Unikum!).

Seit 1539 wurden auch ganze, halbe und viertel Taler geprägt.


Taler 1557.     Ø 43 mm, ca.28,7 g.   Noss 32; Dav.9593.
Vs.:   NVSSIA·SANta·ECCLessia·COLOniensis·FIDELIS·FILIA
"Neuss, treue Tochter der heiligen Kirche von Köln"   -   gekrönter Doppeladler.
Rs.:   S·QVIRINVS·PATRONVS·NOST·1557   -   Stehender Hl. Quirinus im Harnisch und mit Hut zwischen zwei Wappen (Neuss & Quirinus), in der Rechten eine Fahne (mit neun Kugeln).
Dieser Taler wurde mit Unterbrechungen von 1539 bis 1558 geprägt.
Vergleiche das Standbild des Hl. Quirinus auf der Kuppel des Münsters in Neuss. [Foto: H.Wessels, Wikipedia]


Taler 1569.     Ø mm.   Noss ; Dav.9595.
Exemplar im Historischen Museum Frankfurt..
Vs.:  ·MONETA·NOVA·CIVITATIS·NVSSIENSIS·  -  Stadtwappen mit Krone, Doppeladler und Kreuz.
Rs.:  ·MAXIMI·II·ROMA·IM·SEM·AV·1569·  -  gekrö. nimbierter Doppeladler, Reichsapfel auf der Brust.


Taler 1570.     Ø mm.   Noss 58; Dav.9595.
·MONETA·NOVA.CIVITATIS·NVSSIENSIS·  //  ·MAXIMI·II·ROMA·IM·SEM·AV·1570·
Wie vor.
Dieser Taler wurde 1568-70 und 1572 geprägt.


Taler 1577.     Ø 41,5 mm, 28,93 g.   Noss 65; Dav.9596.
Exemplar der Deutschen Bundesbank, Frankfurt, abgebildet in: Deutsche Taler, Tf.41 (1966).

Vs.:  ·MONETA·NOVA CIVITATIS·NVSSIENSIS·
Gekrönte Stadtwappen (gespalten: Doppeladler, Kreuz).
Rs.:  :S:QVIRINVS·PATRONVS·NOSTRE'· - ·1577  -  Geharnischter hl. Quirinus, Schutzpatron der Stadt. In der Rechten eine Standarte mit langen Wimpel, an seiner Linken Seite ein Schild mit neun Kugeln.


Taler 1580.     Ø mm.   Noss 68: Dav.9597.
Ohne Angabe des Münzstandes! Die Rückseite des vorherigen Talers wird hier zur Vorderseite.

Vs.:   S·QVIRINVS·PATRONVS·NOSTE' - 1582    
Rs.:   RVDOLP·II·ROM·IMP.SEM·AVGVS·     gekrö. nimbierter Doppeladler, Reichsapfel auf der Brust.


Taler 1582.       Dav.zu9597 (Taler 1580).
Wie vor, nur geänderte Jahreszahl 1582.
Davenport kennt diesen Taler nur mit der Jz. 1580.

Die Stadt konnte ihr Münzregal bis 1583, dem Beginn der Truchsesschen Wirren, ausüben. Bei der Eroberung der Stadt 1586 wurde die zwischen Markt und altem Friedhof gelegene Münzprägestätte zerstört. Versuche, das Münzrecht wieder auszuüben, scheiterten endgültig in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Lit.:
Noss, A. :  Die Münzen der Städte Köln und Neuss 1474-1794, Köln 1926.

zuletzt erweitert: Nov.2022

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