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Reichs- und Hansestadt Lübeck

Ks. Friedrich II. bestätigte 1226 Lübeck (lat. Lubeca) die Reichsfreiheit. Sie wurde führende Hansestadt und ihr Stadtrecht entwickelte sich zum Vorbild im Ostseeraum. Ks. Ludwig IV., der Bayer, erweiterte 1340 das Münzrecht auf Goldmünzen. Die Stadt begann sofort mit der Prägung von Gulden nach Florentiner Art (Lilie / Hl. Johannes), den ersten deutschen Goldgulden. Lübeck wurde massgebliches Mitglied des 1379 gegründeten Wendischen Münzvereins der norddeutschen Hansestädte. Grundlage war die Lübische Mark. 1½ Mark galten einen Goldgulden bzw. Taler.

Wappen: In Gold ein rot bewehrter schwarzer Doppeladler mit einem von Silber und Rot geteilten Brustschild. Dieses Wappen entstand 1450 aus zwei Teilen: Der Reichsdoppeladler (1341 zuerst auf Münzen), Symbol der Reichsfreiheit, und das lübische Schild - Silber über Rot - für die Hansestadt.




Hohlpfennig o. J. (um 1500).     Ø 14 mm, 0,18 g.   Behrens 38; Jesse -.
Strahlenrand, darin Doppeladler, Flügel mit 3 Federn.


Zweiseitiger Pfennig o. J. (vor 1353).     Ø 13 mm, 0,38 g.   Behrens 39a; Jesse 312.
Auf beiden Seiten: Doppeladler im dreiseitigen Schild, an dessen Ecken Kleeblätter,
von den Buchstaben L - V - B' im Dreieck umstellt.


Witten o. J. (vor 1379).     Ø 20 mm, ca.1,3 g.   Behrens 45; Jesse 302.
Vs.:   ✼MONETA:LVBICENS':   -   Doppeladler.
Rs.:   ✼CIVITAS:IMPERIAL'   -   Kreuz, in dessen Mitte ein Vierblatt mit Punkt.

Um 1360 begann Lübeck mit der Prägung von Witten zu 4 Pfennige. Diese Münze war anfangs 1,33 g schwer und hielt 1,12 g Silber. Sie wurde die erste Hauptmünze des Wendischen Münzvereins (Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Wismar).


Witten o. J. (nach 1398).     Ø 20 mm, 0,93 g.   Behrens 50a; Jesse 429.
Vs.:   ✼MONETA:LVBICENS   -   Doppeladler im Dreipass, mit einer Spitze nach oben.
Rs.:   ✼CIVITAS·IMPERIALI   -   Doppeladler im Dreipass.


Witten 1502.     Ø 19 mm, 0,76 g.   Behrens 52; Jesse 591.
Vs.:   MONETA LVBICEN'170Z   (7 für 5)   -   Stadtwappen.
Rs.:   +AVE·CRVX·SPES VNICA   "Sei gegrüßt Kreuz, einzige Hoffnung"   -   befußtes Kreuz.
Dies ist die letzte Wittenprägung.


Sechsling o. J. (seit 1403).     Ø 20 mm, 1,72 g.   Behrens 57.
Vs.:   ✱MOnᗺTA¤LVBIᗭᗺnSIS   -   Doppeladler im dreieckigen geperlten Schild zwischen drei Punkten
Rs.:   ✱ᗭIVITAS¤IMPᗺRIALIS   -   Doppeladler wie auf der Vs.


1/3 Mark 1502 (= 16 Witten).     Ø 32 mm, 7,15 g.   Behrens 78; Jesse 566.
Vs.:  ✠MONETA⦂NOVA⦂LVBICENSIS 1702   (7=5)   -   Wappenschild mit Doppeladler, dahinter Kreuz.
Rs.:   ✠TERNARIVS:MARCA:LVBICENSIS   "Drittel Teil der Lübischen Mark"
Die Wappen von Hamburg (10 h), Lüneburg (2 h) und Wismar(6 h) ins Dreieck gestellt,
in der Mitte kleines Lübecker Stadtwappen.

Nachdem Sachsen 1500 der Guldengroschen als erste Großsilbermünze einführte, folgte Lübeck und Lüneburg mit der Mark: 1502 die 2/3- und 1/3-Markstücke und 1506 die 1-, 1/2- und 1/4-Markstücke des Wendischen Münzvereins (Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Wismar). Eine Mark galt 48 Witten, 1½ Mark galt ein Goldgulden.


1/2 Mark 1506 (24 Witten).     Ø 30 mm, 9,45 g.   Behrens 76a; Jesse zu 570.
Vs.:   ✠SEMIS⦂MARCE⦂LVBICENSIS·15o6   "Halbe Lübische Mark, 1506"
kleines Lübecker Wappen in der Mitte, umgeben von den Wappen von Hamburg (6 h),
Lüneburg (10 h) und Wismar (2 h) ins Dreieck gestellt, dazwischen je ein Herz.

Rs.:  ·SANCT·IOH': - :NES·BAPTIS·  -  im Oval: Hl. Johannes d. Täufer mit Lamm, Wappen zu Füssen.


Mark 1523 (= 48 Witten).     Ø 35 mm, 19,43 g.   Behrens 72 var.
Vs.:   ✼MONETA◦NOVA◦LVBICENSIS◦15Z3◦   -   Doppeladler.
Rs.:   STATVs - MARCEarum - LVBICensis'·   "Lübische Standard Mark"
Wappen von Hamburg (2 h), Lüneburg (6 h) und Wismar (10 h) ins Dreieck gestellt,
in der Mitte das Lübecker Stadtwappen.


Guldiner 1528.     Ø 42 mm, 29,42 g.   Behrens 81a; Dav.9395.
"silberner Gulden" geprägt nach Maßgabe der Esslinger Reichsmünzordnung von 1524.

Vs.:   (Lilie) IMPERIALIS (Lilie) CIVITATIS (Lilie) LVBICENSIS (Lilie) INSIGNE 15Z8
Die Lilie zwischen den Worten ist das Münzmeisterzeichen von Statius Wessel.
Stadtwappen (Doppeladler mit Schild auf der Brust).

Rs.:   (Lilie) CAROLVS (Lilie) QUINTVS (Lilie) ROMANORUM (Lilie) IMPERAT.
Brustbild des jugendlichen bartlosen Kaisers mit offenem Mund, Hut, Mantel und Goldenem Vlies.


Taler 1549.     Ø 41 mm, 28,63 g.   Behrens 94; Dav.9405.
Vs.:   ·MONETA·NOVA·LVBICENSIS·1549 (Hundekopf)   -   Doppeladler
Rs.:   ·CIVITATIS - IMPERIALS (Hundekopf)   -   Hüftbild des hl. Johannes von vorn über dem Stadtwappen, zu dessen Seiten die Wappen der Bürgermeister Gotthard von Höveln und Anton von Stiten.


Sechsling 1557.     Ø 18 mm, ? g.   Behrens 423; Jesse 626.
Vs.:   MONETA·LVBICENS·1557(Mz.)  -  Wappenschild auf Kreuz, Ringe in den Winkeln.
Rs.:   CIVITAS·IMPERIALIS·(Mz.)  -  Doppeladler-Schild.


Reichstaler 1581 (32 Schilling).     Ø 42 mm, ca.29 g.   Behrens 109a , Dav.9411.
Vs.:   ✼MONETA·NOVA·♣· - ·♣LVBICENS·1581   -   Hl. Johannes, Wappen und
Abzeichen ♣ des Bürgermeisters Johann Brokes.

Rs.:  RVDOLPHVS·II·D·D·IMP·SE·AVGV.   -   gekrö. nimb. Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 32.


Dukat 1613.     Ø 21 mm, 3,50 g.   Behrens zu 602; Friedb.zu 1477.
Vs.:   MONE·NO· - A - VREA·LVBEC·
gekrönter Kaiser in Harnisch v. vorne, mit Schwert, Zepter und Reichsapfel.
Rs.:   CIVITATIS· -1613- IMPERIALIS   -   gekrö. Doppeladler mit Stadtwappen auf der Brust,
Abzeichen des Bürgermeisters Alexander Lüneburg zwischen der Jahreszahl 16 - 13.
Dieser seit 1603 fast gleichbleibend geprägte Dukat zeigt den stehenden Kaiser als unpersönliche Figur,
und ohne seinen Titel anzuzeigen.


Breiter Doppeltaler o. J. (1619/1627).     Ø 55 mm, 57,63 g.   Behrens 139d; Dav.LS:339.
Vs.:   ADVERSVS·HOSTES·NVLLA - PRÆTERE·VNDA·E·OCCASI·
"Den Feinden gegenüber ist keine Gelegenheit zu versäumen"   -   Gekrönter Doppeladler, auf der Brust Stadtwappen, unten das Wappen des Bürgermeisters Alexander Lüneburg.
Rs.:   MEDIOCRITAS·IN·OM - NI·RE·EST·OPTIMA·☼   (☼ für Münzmeister Heinrich von der Klähren)
"Der (goldne) Mittelweg ist immer der beste"   -   St. Johannes steht v. v., den Kopf nach l. gewandt, in der Linken Buch mit dem Lamm Gottes, zu den Seiten ein Baumstumpf sowie ein belaubter Baum.


Dreiling (1/192 Taler) 1645.     Ø 13 mm, ? g.   Behrens 500b.
CIVITAT IMPERI   //   ★MONE NO LVB 45


Breiter Taler o. J. (1603-1609).     Ø 57 mm, 28,95 g.   Behrens 136a; Dav.LS.331.
Vs.:   ADVERSVS·HOSTES·NULLA· - PRÆTEREVNDA·EST·OCCASIO   "Den Feinden gegenüber ist keine Gelegenheit zu versäumen"  -   gekrö. Doppeladler, Wappen auf der Brust, Kreuz zwischen den Adlerköpfen, unten Abzeichen des Bürgermeisters Gotthard von Höveln.
Rs.:   ·MEDIOCRITAS·IN·OMNI· - +RE·EST·OPTIMA·+  "Der (goldne) Mittelweg ist immer der beste".


Sechsling 1620 mit Wertzahl 96.     Ø 21? mm, 0,59 g.   Behrens 439d, Slg.Dummler 296var.
Vs.:   MONE·NO (96) LVBE·20·✱   -   Stadtwappen auf einem Kreuz mit gespaltenen Füßen.
Unten Wertzahl 96. Der Stern ✱ steht für Heinrich von der Klähren, Münzmeister 1619-44.

Rs.:   CIVITAT IMPERIalis   -   gekrö. Doppeladler.


Einseitiger Kipper-Ku.-Pfennig 1621.     Ø 11 mm, 0,59 g.   Behrens -; Slg.Kraaz 1082.


32 Schilling 1671.     Ø 38 mm, 22,65 g.   Behrens 289; Dav:624.
Vs.:   32·SCHILLING·LVBE:STADT·GELT·:·   -   Wappen zwischen I6 - 7I.
Rs.:   CIVITATIS· - IMPERIAL:
gekrö. Doppeladler, unten Abzeichen des Bürgermeisters Matthäus Rodde.


Dukat 1714.     Ø 24 mm, 3,47 g.   Behrens 633; Friedb.1486.
Vs.:   MON:NOVA: - AURE:LUB:   -   Kaiser mit Zepter & Reichsapfel,
zwischen den Füßen das Münzmeisterzeichen "Arm mit Schwert".

Rs.:   CIVITATIS· - ·IMPERIALIS   -   gekrö. Doppeladler mit Wappen auf der Brust,
unten das Abzeichen des Bürgermeisters Thomas von Wickede zwischen Jz. 17 - 14


Dukat 1729.     Ø 24 mm, 3,46 g.   Behrens 637b; Friedb.1495.
Vs.:   MON·NOV·AUR· - ·CIVIT·IMP·LUB·   -   gekrönter Doppeladler mit dem Stadtwappen auf der Brust, unten das Abzeichen des Bürgermeisters Hermann Rodde zwischen der geteilten Jahreszahl 17 - 29.
Rs.:   CAROL·VI·D· - G·ROM·IMP·S·AUG·   -   geharnischtes Brustbild Kaiser Karls VI. r. mit Lorbeerkranz und umgelegter Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, darunter die Signatur J·J·J· (Zainhaken) (Johann Justus Jaster, Münzmeister der Stadt, †1758).
Einmalig nach Ks. Karl V. setzt die selbstbewusste Stadt den amtierenden Kaiser mit Portait
und Titel auf eine ihrer Münzen.


Taler 1731.     Ø 42 mm, ca.29 g.   Behrens 194; Dav.2417.
Vs.:   MON·NOVA·IMPER· - CIVIT·LUBECÆ·1731·   -   Hl. Johannes mit Lamm.
Rs.:   CAROLUS·VI·D·G - ROM·IMP·S·AUG·
gekrö. Doppeladler, Wappen auf der Brust, unten Abzeichen des Bürgermeisters Heinrich Balemann.


8 Schilling 1752.     Ø 27 mm, 5,65 g.   Behrens 325a.
MON·NOVA·IMPER·CIVITAT·LUBECÆ·   //   COURANT - GELDT·1752
Beachte die korrekte Tinkturen der Felder im Wappen.

Lit.:
• Behrens, H. :  Die Münzen und Medaillen der Stadt und des Bistums Lübeck,
    Berlin 1905, Nachdr.1972,   online bei Scribd,   daraus die Einleitung
• Jesse, W. :  Der Wendische Münzverein, Neudruck mit Nachträgen und Verbesserungen,
    Braunschweig 1967.

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