Startseite Texte zur Prägetätigkeit von Städten

Die Münzen der Stadt Hannover
Im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt Hannover
bearbeitet von
Heinrich Buck und Ortwin Meier
Hannover 1935

(hier ein Auszug von Teil VII, der Münzbeschreibung)
Inhaltsverzeichnis
VII.
Die Münzen der Stadt Hannover nebst kurzer Behandlung der stadthannoverschen Siegel
1. Die Siegel und die Wappenbilder auf den stadthannoverschen Münzen _ S.107
2. Übersicht nach Nominalen geordnet _ S.109
3. Die in Hannover tätig gewesenen Münzmeister und ihre Zeichen _ S.110
4. Die Beschreibungen der stadthannoverschen Münzen _ S.112
    Mm. Dietrich Prall, 1501-12  &  D. Becker, 1512-32 _ S.126, Nr.87
    Mm. Dietrich Fründ, 1535-42 _ S.131, Nr.92
    Mm. Kunze Stridinger, alias Martin Keule, 1543-47     _ S.137, Nr.106
    Mm. Hans Riechert, 1547-54     _ S.140, Nr.112
    Mm. Christof Diess d.Ä., 1589-1590     _ S.143, Nr.118
    Mm. Heinrich Depser, 1588-90 & 1596-97     _ S.147, Nr.122
    Mm. Melchior Kohl, 1616 (ᄼ & MK) und Valentin Block, 1616-18     _ S.152, Nr.125
    Mm. Tönnies Bremer, Ende 1619 - Ende 1620 & 1622-28     _ S.159, Nr.139
Teil 2 (Fortsetzungsseite)
    Mm. Moritz Bergmann, Oktober 1628 bis † 2. Oktober 1666   M·B· oder   _ S.169, Nr.157
    Mm. Andreas Schele, 12.10.1628 bis 27.11.1674   (A·S·)   _ S.198, Nr.240-295



Der Münzbeschreibung liegen u.a. folgende große Spezialsammlungen zugrunde:
• Münzkabinett des Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg (1934-45 in Blankenburg-Harz), 1983-2010 Münzkabinett der Deutschen Bank AG, Hannover, danach Münzkabinett im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover
• Slg. im Vaterländische Museum Hannover (heute Historische Museum am Hohen Ufer, Hannover)
• Knigge: Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherren Wilhelm Knigge, Hannover 1901 bei H. S. Rosenberg versteigert
• Slg. Knyphausen, Münzen- und Medaillen-Kabinett, Teile1,2,4. Versteigerungskataloge Henry Seligmann 1930/31
Hier oft zitiert:
• Engelke, B.:  Münzgeschichte der Stadt Hannover, Hannoversche Geschichtsblätter 18(1915),1-219



VII. Die Münzen der Stadt Hannover nebst kurzer Behandlung der stadthannoverschen Siegel.



1. Die Siegel der Stadt Hannover und die Wappenbilder auf den stadthannoverschen Münzen.

Auf den nachstehend beschriebenen Münzen der Stadt Hannover finden wir - abgesehen von den Hohlpfennigen der ersten Zeit und dem Witten von 1408 - also seit 1482, auf der Vorderseite stets das Stadtwappen oder einen Teil desselben. Nun muß aber der Rat der Stadt Hannover nach einer in der Kämmereirechnung der Stadt Hildesheim von 1438 befindlichen Notiz:

Ø 70 mm
Abb.36: Hauptsiegel der Stadt Hannover, das seit 1266 üblich war, nach dem Original an einem Rentenbrief von 1374 im Stadtarchiv zu Hannover.
Ø 58 mm
Abb.37: Secretsiegel der Stadt Hannover an ewer Hannoverschen Urkunde von 1429 im Stadtarchiv zu Hannover. Das Siegel wurde von 1429 his zum 3. April 1481 für Beglaubigungen von Rentenbriefen und dergleichen mehr gebraucht.

"gedan to provegelde, alse men de Hannoversche biafferde und Soltwedelschen versochte" (Urkundenbuch der Stadt Hildesheim VI, S.106), sogenannte "Blafferte" ausgebracht haben, die jedoch bis heute unbekannt geibliehen sind. Engelke vermutet (a. a. O. S.41), daß diese hannoverschen "Blafferte" von 1438 das Wappen der Stadt Hannover, nämlich die zweitürmige mit Zinnen versehene Stadtmauer, in der sich ein Torbogen mit aufgeschlagenen Türflügeln befindet, als Prägelbild getragen haben. Allerdings - so fÜhrt Engelke weiter aus - sei es nicht wahrscheinlich, daß das den "Blafferten" aufgeprägt gewesene Wappen die Form des seit 1266 unverändert gebliebenen Hauptsiegels (s. Abb.36) gehabt habe, sondern es sei wohl von der abweichenden Zeichnung des Secretums gewesen (s. Abb.37), das zuerst an einer hannoverschen Urkunde von 1429 und zuletzt an einer solchen vom 3. April 1481 hänge.
Ø 44 mm
Abb.38: Secretsiegel der Stadt Hannover an einer Obligationsurkunde von 1482 im Stadtarchiv zu Hannover. Das neue Wappenbild wurde gleichzeitig als Siegel wie auch als Münzbild für die 1482 ausgebrachten Groschen eingeführt.
Ø 42 mm
Abb.39: Secretsiegel der Stadt Hannover aus dem Jahre 1534 nach dem Original an einer Urkunde im Stadtarchiv zu Hannover. Bei diesem Siegel ist erstmalig das Kleeblatt als ein Bestandteil des Stadtwappens wiedergegeben und in die offenen Torflügel gesetzt.

Wie schon gesagt, tragen die hannoverschen Münzen von 1182 an auf der Vorderseite das Stadtwappen oder einen Teil desselben. Die in diesem Jahre ausgebrachten Groschen oder Schillinge waren im Aussehen den gleichen Prägungen der Städte Lüneburg und Hamburg angepaßt. Entgegen allen übrigen Prägungen der Stadt Hannover ist bei diesen Stücken der Löwe schreitend dargestellt, während er sonst auf den Münzen immer steigend erscheint. Engelke ist nun bezüglich der Darstellung des Wappens auf diesem Groschen der Ansicht, daß sie insofern für die Entwicklung des Stadtsiegels von besonderer Bedeutung sei, als die Darstellung nicht dem Bilde des Hauptsiegels (s. Abb.36) entspreche, sondern sich in der Zeichnung als eine Nachahmung des Secretsiegels der Stadt ausweise, das zuerst an einer Ratsurkunde vom 21. September 1484 hänge. Da nun der Schilling schon im Jahr 1482 ausgebracht worden sei, müsse man zu dem Schluß kommen, daß das zum ersten Male an der Urkunde von 1484 erscheinende Secretsiegel schon 1482 im Gebrauch gewesen sein müsse. Bei der seit dem Jahre 1915 - dem Erscheinungsjahr der Engelkeschen Münzgeschichte - vorgenommenen Neuordnung der Urkundenbestände des Stadtarchivs zu Hannover, ist eine stadthannoversche Obligationsurkunde festgestellt, die aus dem Jahre 1482 stammt, und an der dasselbe Secretsiegel hängt, das Engelke als erstes dieser Art für die Ratsurkunde vom 21. Septemher 1484 in Anspruch nimmt. Durch die Auffindung der Obligationsurkunde von 1482 mit dem nach dem 3. April 1481 neu eingeführten Secretsiegel wird aber nunmehr der Beweis geliefert, daß das neue Wappenbild sowohl auf den 1482 ausgebrachten Groschen, wie auch als Siegel gleichzeitig in Gebrauch genommen wurde (vergl. dazu Abb.38).

Aus der Wiedergahe des Siegels von 1482 (Abb.38) ist ferner zu entnehmen, daß im Torbogen ein halb herabgelassenes Fallgatter erscheint. Diese Darstellung erfährt bei den Secretsiegel vom Jahre 1534 eine Ergänzung, und zwar ist in den leeren Raum unter dem Fallgatter ein dreiblättriges Kleeblatt eingefügt, von dem ein Blatt nach unten und zwei Blätter nach oben gerichtet sind. Dieses Kleeblatt ist in Wirklichkeit eine dreiblättrige Blume mit Samenboden, die sich in der mittelalterlichen Heraldik des öfteren findet, so im Wappen der Stadt Orléans. Auf den Löwener Petergröschlein steht sie in den Winkeln des Kreuzes (v. d. Chiys, Taf.IX, Nr.23). Bei den Pfennigen tritt das Kleeblatt im Torbogen von 1537 an auf, dann aber ununteribrochen, und zwar im freien Felde, während es in den Siegeln mit wenigen späteren Ausnahmen stets vom Schilde eingefaßt wird. Es hat die oben beschriebene Form - mit Ausnahme der Klippe des Groschens von 1620 - wo zwei Blätter nach unten und eins nach oben gerichtet sind. Die Flügeltüren finden wir nicht vor dem Taler von 1590, dann aber stets. Eine Wiedergabe des Siegels vom Jahre 1531 mit dem Kleeblatt im Torbogen ist unter Abbildung Nr.39 beigefügt.

Entsprechend den Siegeln der Stadt steht das Stadtwappen zur Zeit der städtischen Münzprägung im freien Felde, nicht im Schilde. Eine Ausnahme bildet der Taler von 1630. Auf diesem trägt der Schild noch einen Spangenhelm mit zwei nach außen gebogenen Büffelhörnern als Zier, zwischen denen ein Kleeblatt schwebt. Seitlicher Helmschmuck vervollständigt das Wappenbild.

Diejenigen Münzen, die nicht das ganze Stadtwappen führen, haben entweder das Kleehlatt allein, sei es im Schilde oder im freien Felde, oder sie zeigen - von dem Münzmeister Andreas Schele zuerst eingeführt - das Kleeblatt unter dem steigenden Löwen. Bezüglich der RÜckseiten der Münzen sei erwähnt, daß die Madonna von 1501-1622 mit, seit 1623 ohne Nimbus auftritt.


2. Übersicht über die bekannten Münzen der Stadt Hannover,
nach Nomialen geordnet.
Dukat: 1640, 1650(?), 1666, 1667.
Goldgulden : 1616, 1625, 1628, 1629, 1630, 1635, 1650.
Taler: 1590, 1597, 1616, 1624, 1625, 1629, 1630, 1631, 1635, 1636, 1637, 1639, 1646, 1649, 1660, 1665, 1666, 1670.
Vierundzwanzig Mariengroschen: 1674.
Halbe Taler: 1590, 1597, 1624, 1625, 1626, 1629, 1666.
Zwölf Mariengroschen: 1669, 1670, 1671, 1672, 1673, 1674.
Viertel (Orts-) Taler: 1624, 1629, 1654, 1666.
Sechs Mariengroschen: 1668, 1669, 1671, 1673, 1674.
Achtel (halber Orts-) Taler: 1624, 1625, 1628, 1629 (?), 1666.
Vier Mariengroschen: 1666, 1667, 1669, 1670, 1671, 1671.
Zwei Mariengroschen: 1666, 1667, 1668, 1669.
Annengroschen: 1501.
Groschen (Schilling): 1482, 1483.
Reichsgroschen (= 1/24 Taler): 1589, 1590, 1596, 1597, 1616, 1617, 1618, 1619, 1620, 1623, 1626, 1632, 1633, 1636, 1639, 1640, 1641, 1642, 1644, 1645, 1646, 1647, 1648, 1658, 1659(?), 1666. Mariengroschen: 1535, 1536, 1537, 1538, 1539, 1540, 1541, 1542, 1543, 1544, 1545, 1546, 1547, 1548, 1549, 1550, 1551, 1552, 1554, 1597, 1622, 1623, 1652, 1653, 1654, 1ß55, 1656, 1657, 1658, 1659, 1660, 1661, 1664, 1665, 1666, 1667, 1668, 1670.
Witten (= 3 Pfennige) o. J. (Diese Münzgattung ist im Jahre 1408 geprägt.)
Kreuzgroschen (Matthier): 1536, 1543, 1545, 1546.
Vier Gute Pfennig: 1666, 1667.
Dreier: 1620, 1622, 1623, 1641(?), 1646, 1648, 1649, 1650, o. J. um ca. 1650, 1651, 1652, 1653, 1654, 1655, 1656, 1657, 1658, 1659, 1660, 1661, 1662, 1663, 1664, 1665, 1667, 1668, 1670, 1673, 1674.
Einseitige Pfennige: 1618, 1628, 1632, 1635, 1636, 1639, 1640, 1641, 1642, 1643, 1644, 1645, 1646, 1647, 1648, 1650, 1653, 1655, 1656, 1657, 1658, 1659, 1660, 1661, 1663, 1664, 1665, 166ß, 1667, 1668, 1670.
Blaffert o. J. (Diese Münzgattung ist 1482 ausgebracht.)
Hohlpfennige:
a. Ganzer (Helm-, Kleeblatt-, Stadtwappen-) Pfennig o. J., Stadtwappenpfennig: 1536.
b. Helm-, Kleeiblatt-Hälbling o. J.
c. Kleeblatt-Vierling o. J.


3. Die herzoglichen, ständischen und städtischen in Hannover tätig gewesenen Münzmeister und ihre Zeichen

a. Herzogliche Münzmeister:
1. Conradus, monetarius in Honovere, Sohn von Johannes dictus de Domo (v. Kemnade?), stammt aus Wernigerode und war daselbst Bürger. Er wird erwähnt im Wernigeroder Urkundenbuch Nr.50 am 21. November 1307 als "Conradus, monetarius in Honovere". Sein Wappen ist daselbst Tafel VII, Nr. 68, abgebildet und führt die Legende: ·*·S'·CONRADI·MOnETARII _ Im Siegelfeld: drei Muscheln in folgender Anordnung: oben, unten, oben
Arnold Suring, 1321.

b. Die Münzmeister der Stände:
1. Henrick de muntemester, 1378-1390.
2. Lente de muntemester, 1396.
3. Dederek von Hildensem, bis 1438. Letzter Münzmeister der Stände.

c. Die stadthannoverschen Münzmeister:
1. Heinrich Berner aus Braunschweig, 1138.
2. Ludolf Goldschmidt, 1439.
3. Bartholomäus Legenitz, 1441.
4. Dietrich Prall, 1501 bis Anfang 1512. Prall war von 1501 bis 1525 Münzmeister in Lüneburg. Engelke nimmt an, daß er niemals in Hannover gewohnt hat. Für Hannover führte er kein Münzmeisterzeichen.
5. Dietrich Becker, 1512-1515, (vielleicht bis 1534, nach Engelke. Becker wurde 1498 Bürger der Stadt Hannover, war 1501-1510 Ohm an der hannoverschen Münze unter Prall, 1510-1512 Münzmeister des Bischofs Franz I. von Minden, wurde wahrscheinlich 1532 Münzmeister der Stadt Rostock und 1547/48 Münzmeister der Stadt Wismar. Becker führte in Hannover kein Zeichen.
6. Dietrich Fründ, Frühjahr 1535-1542. Fründ war Anfang August 1542 zum Münzmeister der Stadt Bremen gewählt, wurde aber zu gleicher Zeit vom Rat der Stadt Hannover unter der Beschuldigung, zu leichte Matthier (Kreuzgroschen) geschlagen zu haben, gefangen gesetzt und erst im März 1543 als schuldlos auf Ersuchen der Stadt Bremen aus Hannover nach Bremen entlassen. Fründ blieb in Bremen bis 1568. In Hannover führte er kein Zeichen.
7. Kunze Stridinger alias Martin Keule aus Passau, von März 1513 bis August 1547. Stridinger wurde auf Grund seines Geständnisses wegen Falschmünzerei und Einbruches in des Rates Gießkammer im September 1547 des Landes verwiesen und sein Vermögen vom Rat eingezogen. Stridinger wandte sich nach Northeim, wo er von 1547-1548 Münzmeister war, um dann Ende 1548-1549 in derselben Eigenschaft nach Göttingen zu gehen. Sein Zeichen war: Vogelkeule mit Krallen gekreuzt mit einem Zainhaken:
8. Hans Riechert, von September 1547 bis 1554. Sein Zeichen für Hannover war: ein nach links gewandter Löwenkopf mit offenem Rachen. Unter Stridinger war Riechert Ohm.
9. Hans Berndt aus Goslar, 1585. Für Hannover prägte er nur einen Satz (100 Mark) Pfennige, die aber nicht bekannt sind. Berndt war 1566-1567 Münzmeister der Stadt Göttingen, 1572 des Pfalzgrafen Georg Johann zu Pfalzburg, 1584/85 der Stadt Northeim, 1587-1589 der Herzöge Wolfgang und Philipp von Braunschweig zu Osterode. Er starb im Frühjahr 1589. Auf den Northeimer und Osteroder Münzen ist sein Zeichen: Schreitender Bär, einen Zainhaken in den Tatzen haltend:
10. Christoph Dieß, von September 1589 bis Anfang März 1590. Dieß war 1583-1594 und 1599-1601 Münzmeister der Stadt Hildesheim, 1594-1599 Münzmeister des Bischofs Anton von Minden. Sein Zeichen für Hannover war: zwei gekreuzte Zainhaken:
11. Heinrich Depser, von Anfang März 1590 bis Ende Mai 1590, dann von Ende 1596 und 1597. Depser war 1586-1590 herzoglicher Münzmeister in Wolfenbüttel, von 1593 bis Anfang 1611 herzoglicher Münzmeister in St. Andreasberg, seit 1599 bis zu seinem Tod im Jahre 1612 auch herzoglicher Münzmeister in Goslar, wo er seit 1599 auch wohnte. Sein Zeichen für Hannover war: Herz mit zwei kreuzweise durchgesteckten Berghämmern (Schlägel und Eisen), zwischen diesen senkrecht gestellt ein Zainhaken:
12. Melchior Kohl, vom 23. Januar bis 18. Dezember 1616. Kohl ging als Nachfolger seines Bruders als gräflich Lippescher Münzmeister nach Blomberg. Sein Zeichen in Hannover war: ein Zainhaken ᛚ oder auch ein aneinander gehängtes MK: MK(lig)
13. Valentin Block aus Goslar, vom 28. Dezember 1616 bis Juni 1618. Block ging als städtischer Münzmeister nach Hildesheim. Als Zeichen für Hannover gebrauchte er: ein aneinandergehängtes VB und VB mit Zainhaken:
14. Andreas Fricke, vom 24. Oktober 1618 bis Dezember 1619. Fricke war von 1622 bis 1630 Münzmeister der Stadt Hildesheim. In Hannover führte er kein Münzmeisterzeichen.
15. Tönnies Bremer, vom 30. Dezember 1619 bis Ende 1620, dann vom Frühjahr 1622 bis zu seinem Tode, Ende März 1628. Bremer war gelernter Goldschmied, seit 1611 Wechselherr in Hannover, später, bis zu seiner Anstellung als Münzmeister, Wardein in Hannover. Sein Zeichen war ein aneinandergehängtes TB:
16. Moritz Bergmann, von Ende Oktober 1628 bis zu seinem Tod am 2. Oktober 1666. Sein Zeichen war M·B oder auch ein aneinandergehängtes MB
17. Andreas Schele, vom 12. Oktober 1666 bis 27. November 1674. Schele war gelernter Goldschmied. Von 1668-1671 war er auch Münzmeister der Stadt Einbeck. Am 16. Februar 1675 wurde er herzoglich Braunschweig-Lüneburgischer Münzwardein. Sein Zeichen war: A·S·


4. Die Beschreibungen der stadthannoverschen Münzen

a. Die Barrenmarkstücke
fehlt hier

b. Die Prägungen der Hannoverschen Stände 1322-1437
Die Helmpfennige (1322-1437) _ 6 Typen _ Nr.23-80 ... fehlt hier



Ø 19 mm, 0,88 g
Slg.KniggeØ 18,5 mm, 1,08 g.
Nr.81. Witten (= 3 Pfennige) o. J. (1408) _ Im Feld auf der Vs. und Rs. der mit einer dreigezackten Krone geschmückte braunschweigische Helm inmitten der Helmzier, die aus zwei mit je sechs Pfauenspiegeln besetzten Hörnern besteht. Die Zacken der Krone haben die Form von gestielten Dreiblättern. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen.
(Dreiblatt)ИOnᗺTA - hOnOVᗺRᗺ   ||   +SIT⁑LAVS⁑DᗺO PATRI

Dieser Witten mit dem Zeichen der Ständeprägung wurde geschlagen auf Grund des Münzvertrages der Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Wismar und Hannover vom 31. März 1406. Es sollten 196 Stück aus der 12lötigen gemischten Mark ausgebracht werden, also Rauhgewicht des Stückes 1,19 g, Silbergehalt 0,90 g. Blankenburger Exemplar: Ø 18 mm. 1,07 g.

Nr.82. Vierling o. J. (um 1408) _ Dreiblättrige Blume mit Samenboden im glatten Rande. Blankenburger Exemplar: Ø 11 mm, 0,14 g. Nach dem Strich 6lötig.

Aus dem zwischen 1406 und 1416 vergrabenen Trierer Fund (Buchenau in: "Blätter für Münzfreunde" 1902, Nr.3, Taf.145, Nr.47). _ Im Jahr 1406 wurde angeordnet, daß aus eingeschmolzenen böhmischen Groschen Scherfe geprägt werden sollten. Buchenau a. a. O. bemerkt dazu: "Ein Vierling gleichen Gepräges, gefunden zusammen mit braunschweigischen Löwenpfennigen in Northeim, ist mir im Jahre 1879 zugegangen, auch ein gewichtiger Grund, um dieses Münzchen nicht nach Pommern (etwa Treptow), sondern nach Hannover zu verweisen".

Die ersten rein städtischen Münzmeister.
Heinrich BERNER aus Braunschweig. 1438. Über seine Anstellung siehe die Notiz im Rats-Protokollbuch II, S.120, der Stadt Hannover 1438, hier abgedruckt im Abschnitt "Zur Münzgeschichte". Ein Heinrich Berner war 1403-1409 als Silberbrenner in Braunschweig angestellt.
LUDOLF, Goldtschmidt - wohl richtiger "Goldschmied" - aus Hannover, 1439. Seine Verpflichtungsurkunde hier im Auszuge wiedergegeben im Abschnitt "Zur Münzgeschichte".
Bartholomäus LEGENITZ. 1441. Er hatte einen Streit mit Dietrich von Wintheim, in dem Legenitz den letzteren verklagte. Es war ein Streit "van des rades to Hanover unde ok siner egen wegen, van der munte wegen, de ome Diderik scholde vorboden hebben, eder wu men de sake benomen mochte". Der Zwist wurde laut Urkunde vom 7. September 1442 durch den Rat der Stadt Hildesheim beigelegt.

Nr.83: Schwarzer Hohlpfennig o. J. (1438 fg). _ a. b. Im Rand mit 24 Strahlen: dreiblättrige Blume mit Samenboden. Blätter herzförmig. Pfennig ist von schwarzem Aussehen. _ Blankenburger Ex.: Ø 13,5 mm, 0,35 und 0,36 g. Feingehalt nach dem Strich: 5- bis 6lötig. Erster Pfennig rein städtischen Ursprungs.

Ø 25 mm
Nr.84: Groschen (Schilling) 1482. _ Vs.: Im Feld ein Teil der runden zinnengekrönten Stadtmauer mit zwei Zinnentürmen, zwischen ihnen der schreitende Löwe mit erhobener rechter Vorderpranke von links. Im Torbogen halbaufgezogenes Fallgatter. _ Rs.: Im Feld auf befußtem Kreuz halbrunder Schild mit "Kleeblatt". In den Winkeln des Kreuzes 1= ጸ = 8= Z _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
ИOnᗺTA◦nOVA◦hOnOVᗺRᗺnᗭIS+   ||   Bᗺ'DIᗭTA◦SIT◦SAnᗭTA◦TRInIT'+
Blankenburger Ex.: Ø 25 mm, 2,00 g, abgebildet.

Nr.84¤: Groschen (Schilling) 1483. _ Vs. und Rs.: Die gleiche Darstellung wie bei Nr.84, aber auf der Rs. Iጸ83 und TRIn'⚬ _ Ex. der Slg. Knigge-Hannover (Nr.5289): Ø 24 mm, 2,08 g. Vergl. N.S.A.1890, S.75 mit Abb. Ein weiteres Stück im Staatl. Kabinett zu Berlin.

Dieser Groschen entspricht dem Schilling des Wendischen Münzvereins gemäß dem Vertrage vom 22. Februar 1468. Er ist der erste Groschen der Stadt Hannover. Nach dem Vertrag von 1468 sollten 103½ Stück aus der neunlötigen Mark ausgebracht werden, also Rauhgewicht des Stückes 2,26 g, Feingewicht 1,269 g. Von ihm heißt es in der Valvation des hannoverschen Rates von 1501: "Item de nige schillinger, bi der sehe (von den Seestädten des Wendischen Münzvereins) geschlagen unde hir to Honover am latesten gesclagen, der grossen einer vor 13½ nige Honoversche penninghe, so komen 24 vor einen gulden" (wie der Christophgroschen des Hildesheimer Vertrages von 1501). In den hannoverschen Stadt-Statuten vom Schoß um 1525 lesen wir: "De neigen schillinge, tho Lubeke, Hamborch, Luneborch, Wismer unde Honover geslagen, ok Christoffer grossen einen vor VIII witten", und 1534 wurden dieselben Groschen mit 7½ Witten bewertet und so zur Schoßzahlung zugelassen. Der hannoversche Groschen war also auch damals noch gängige Münze, woraus Engelke wohl mit Recht den Schluß zieht, daß er auch nach 1483 noch weiter geprägt worden ist.

Nach obigem Groschen wurden von Fälschern hannoversche Taler von 1482 hergestellt (siehe Abb. Nr.84a, Ø 42 mm). Im Blankenburger Kabinett liegt jetzt ein solcher, aus der ehemaligen Slg. des Provinzial-Museums zu Hannover erworbener, aus recht gutem Silber bereiteter Taler, der nichts anderes ist als eine ziemlich plumpe Vergrößerung des Groschens von 1482, desgleichen bei Kni.5059. Vergl. H.Grote in Münzstudien, Bd.I, S.412, ...

Nr.85: Blaffert (Hohlpfennig) o. J. (1482). _ a.-d. Stadtmauer mit einem in gerader Linie verlaufenden Abschlusse von sieben Zinnen und einem Torbogen, dessen Fallgatter ganz herabgelassen ist. Seitwärts über der Mauer zwei Türme mit je drei Zinnen, zwischen den Türmen ein nach links schreitender Löwe mit erhobener rechter Vorderpranke. _ a.-c. mit 24 Strahlen anf dem Rand. _ d. mit etwas anders gezeichneten Türmen mit 28(?) Strahlen. _ Blankenburger Ex.: Ø 18-19 mm, 0,48, 0,50, 0,49, 0,52 g. _ Feingehalt nach dem Strich 6lötig. _ Berliner Stück (Abb.). ...

Ø 15,5 mm
Nr.86: Hohlpfennig o. J. (1482 fg). _ a.-c. Im Rand von 24 Strahlen dreiblättrige Blume mit Samenboden. Blatt herzförmig. Blattnerv in der Mitte kugelförmig verdickt. Nach dem Strich etwa 6lötig. _ Blankenburger Ex.: Ø 15-16 mm, 0,32, 0,35, 0,37 g. _ Weitere Exemplare in Berlin 4 (Ø 15,5 mm, 0,31 g, abgebildet), Dresden 1, Kopenhagen 1 und im Vaterländischen Museum Hannover 1.

Es sind dies die sogenannten Margenblömeken. Das Anschreibebuch des hannoverschen Münzohms Dietrich Becker von 1503-1509 hat auf dem Umschlag die Notiz: "ltem de Honogen (?) ₰ Mergenbl ... helt de Mark 5 Lot 8 gren". Das Korn muß im Laufe der Jahre verschlechtert worden sein, denn der rheinische Gulden galt 1483: 25-27 ß, 1497/99 aber 37½ ß. Vergl. im Kapitel über das Geldwesen der Stadt das über diesen Pfennig Gesagte.


Münzmeister Dietrich Prall, 1501-1512 ohne Münzzeichen.

Prall war 1501-1525 auch Münzmeister der Stadt Lüneburg, wo er auch wohnte. Die Bedienung der Münze in Hannover übertrug er seinem Ohm (Alt-Gesellen) Dietrich Becker. Am 4. April 1505 ließen Rat und Geschworene Dietrich Prall wissen, man wolle ihn gern als Münzmeister behalten, er müsse aber dann zu Michaelis mit seiner Familie seinen Wohnsitz in Hannover nehmen, sonst müßten sie sich nach einem anderen Münzmeister umsehen. Da aber das Münzschreibebuch auch nach 1505 von Dietrich Becker weitergeführt wurde, so scheint Prall der Aufforderung nicht nachgekommen zu sein.

Dietrich Becker, 1512 bis wahrscheinlich 1532 ohne Münzzeichen.

Zuerst (1501-1510) als Ohm Dietrich Pralls tätig, verwaltete er anscheinend seit 1506 von Hannover aus auch die bischöfliche Münzschmiede zu Minden, übersiedelte 1510 als Münzmeister nach Minden, kam 1512 als Nachfolger Pralls nach Hannover zurück und wurde 1534 (bis 1540) Münzmeister der Stadt Rostock, 1547/48 der Stadt Wismar, wo er auch schon 1532 tätig war. Von seiner Hand ist ein Münz-Anschreibebuch mit Aufzeichnungen aus den Jahren 1503 bis 1509 erhalten. ...



Ø 27 mm
Nr.87: Annengroschen 1501. _ Vs: Im Feld auf gleichschenkligem befußtem Kreuz, dessen Arme fast bis zum Münzrand reichen, ein halbrunder Schild mit dem Kleeblatt. Oberhalb des Schildes zu den Seiten des Kreuzarmes 0 = I. _ Rs.: Im Feld die hl. Anna, auf dem rechten Arm Maria, auf dem linken das Jesuskind tragend, alle drei mit Schein, oben und unten bis zum Münzrand reichend. _ Umschriften zwischen gekerbten Kreisen:
MOnᗺ = nOVA = hOnO = VᗺR'S'   ||   AnA⚬MAT = V'GIS⚬MARIᗺ
Blankenburger Ex.: Ø 27 mm, 2,78 g. Zwei weitere Stücke in der Staatl. Slg. in Berlin, außerdem ein ebensolches im Britischen Museum zu London (Ø 27 mm, 2,68 g, abgebildet).

Dieser Annengroschen, 77 Stück aus der 12 lötigen Mark, Rauhgewicht 3,037 g, Feingewicht 2,277 g, wurde geprägt gemäß dem Hildesheimer Münzvertrage vom 15. März 1501. Ihrer 12 sollten einen rheinischen Gulden gelten.

Die zweite Sorte, die nach diesem Vertrage zu 108 Stück aus der 8¼ lötigen Mark geschlagen werden sollte, und deren 24 einen rheinischen Gulden gelten sollten, der sogenannte Christophgroschen, Rauhgewicht 2,165 g, Feingewicht 1,116 g, wurde in Hannover nicht geprägt. Seine Stelle vertrat der hannoversche Groschen (Schilling) von 1482, der in Anlehnung an den Schilling der Städte des Wendischen Münzvereins von 1468 geschlagen war, Rauhgewicht 2,26 g, Feingewicht 1,269 g. Vergl. Nr.84.

Ø 23,5 mm
Nr.88: Kreuzgroschen 1501 Typ I. _ Vs.: Im Feld Schild und Kleeblatt ( Es ist auch hier nicht ein eigentliches Kleeblatt, sondern eine dreiblättrige Blume mit Samenboden, wofür wir aber von jetzt an gewöhnlich die übliche Bezeichnung "Kleeblatt" gebrauchen werden ), über dem Schild und zu seinen Seiten je em Ringel. _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in dessen 4 Winkeln je ein Kleeblatt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a.c. _ MOn'⦂nOV'⦂hAnOVᗺRS'⦂I70I+   ||   SALVᗺ⦂ᗭRVX⦂BᗺnIGhnA+
Drei geringe Stempelverschiedenheiten. _ Blankenburger Ex.: Ø 23,5 mm, 1,78, 1,78, 1,80 g. _ Außerdem gleiche Stücke mit unwesentlichen Abweichungen in Berlin, Staatl. Slg. (2, s. Abb. Ø 23,5 mm, 1,79 g); Dresden, Staatl. Slg. (4); im Königl. Kabinett Kopenhagen (1); Vaterländischen Museum der Stadt Hannover (2). ...

Ø 23 mm
Nr.89: Kreuzgroschen 1501 Typ II. _ Im Feld auf der Rs. keine Kleeblätter in den Kreuzwinkeln, sonst wie Typ I.
a. _ MOn'⦂nOV'⦂hAnOVᗺRS'⦂I70I+   ||   SALVᗺ⦂ᗭRVX⦂BᗺnIGInA(!)+
b. _ wie vor, aber richtig BᗺnIGnA+
c. _ wie b., aber I07I+
d. _ wie c., aber BᗺnIGhnA+
Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 1,90, 1,70, 1,65, 1,53 g. _ Kny.3168 (wie a), 5170 (wic c). ... Wie c. ein Ex. in Berlin (abgebildet, Ø 23 mm, 1,74 g).

Dieser Kreuzgroschen entsprach der dritten Groschensorte des Vertrages von 1501, 126 Stück aus der 6¼ Lot Fein enthaltenden gemischten Mark, 36 = 1 rheinischen Gulden, Rauhgewicht 1,856 g, Feingewicht 0,724 g. Von den Münzproben der Kreuzgroschen von 1501 und 1505, die auf dem Rathaus in Hannover aufgefunden wurden, und die also noch nicht im Verkehr gewesen sind, wogen die 3 Stück von 1501: 1,90, 1,84, 1,73 g, derjenige von 1505: 1,98 g (s. Abb.53). In Lüneburg wurde dieser Groschen mit 7 lübischen Pfennigen bewertet, was bei einem Silbergehalt des letzteren von 0,101 g auch durchaus entsprechend war.

Zu den Probezetteln sei noch bemerkt, daß ein Kreuzgroschen mit der Jz. 1501 nach der dem Probezettel beigegebenen Aufschrift im Juni 1503, ein anderer - ebenfalls mit der Jz. 1501 - Ende Dezember 1505, und ein dritter endlich mit der Jz. 1505 am Abend Laurencii (9. August) 1505 (s. Abb.53) geschlagen wurde. Außerdem bewahrt das Vaterländische Museum der Stadt Hannover noch zwei weitere, aber leere Probezettel auf, die aus dem Jahre 1503 stammen und die nach ihrer Zusammenfaltung ebenfalls Kreuzgroschen enthalten haben müssen, Man hat also sowohl im Jahre 1503, als auch einmal Ende Dezember 1505 zur Prägung der Kreuzgroschen einen Stempel mit der Jahreszahl 1501 verwandt, während bei einer Prägung im August 1505 ein Stempel von 1505 gebraucht worden ist. Da nun bislang von hannoverschen Kreuzgroschen jener Zeit nur solche mit den Jahreszahlen 1501 und 1505 vorgekommen sind, darf man wohl annehmen, daß für die Kreuzgroschen der nächstspäteren Jahre immer nur Stempel mit den Jahreszahlen 1501 und 1505 benutzt worden sind.

Abb. fehlt
Abb.53 _ Die Aufschrift lautet: Am avende Laurencii (9. August) anno domini zc (etc.) quinto (1505) overantworde de munther j (1) prouve. Der in dem Zettel verschlossen gewesene Kreuzgroschen hat ein Gewicht von 1,98 g.

Im Jahr 1512 beklagt sich ein Herrych Snelvot bei "dem ersamen mester Dyrk (Becker) muntemester to Hannover", daß die ihm gesandten Pfennige zu rot, kupferhaltig seien: "wetet, dat yck de ₰ de gy my sent hebben, de wyllen dass nycht don, se synt alto roith, gy moiten se wedder up seyden. yk mochte dar mydde to schaden komen, yk bat yu, dat gy se scholden swart munten".


Abb.54 _ Die Aufschrift lautet: Am fridage nha Sebastiani (22. Januar) anno 1502 heft de muntemestere overantwordet de prove der munte hir inne versloten. Die in dem Zettel verschlossen gewesenen 3 Kleeblatt-Hohlpfennige im Strahlenrand haben ein Gesamtgewicht von 0.90 g.


Nr.90: Hohlpfennig o. J. (1501 fg.)
a.-f. _ Im Strahlenrand das "Kleeblatt", a. b. 23, c. 24, d. 32 Strahlen, e. und f. ausgebrochen. Alle Stücke liegen in Blankenburg (Harz). _ Durchmesser und Gewichte: a. 16 mm, 0,30 g. b. 16 mm, 0,27 g. c. 15 mm, 0,30 g. d. 14 mm, 0,28 g. e. 14 mm, 0,23 g (ausgebrochen). f. 14 mm, 0,24 g (ausgebrochen).

Die Zeichnung des "Kleeblatts" unterscheidet sich von allen bisherigen Darstellungen auf den Hohlpfennigen dadurch, daß die Blätter nicht mehr herzförmig sind mit der leichten Einbiegung am oberen Rande, sondern spitz zulaufen, indem der - nicht mehr wie 1482 in der Mitte kugelförmig verdickte - Blattnerv oben scheinbar aus dem Blatte heraustritt. Von diesen neuen Pfennigen sollten 846 Stück aus der 4½ Lot Fein haltenden rauhen Mark geschlagen werden, also Rauhgewicht des Stücks 0,276 g, Feingewicht 0,077 g. Von dem Pfennige des Hildesheimer Vertrages unterscheidet er sich dadurch, daß von dem ersteren nur 752 Stück aus der Mark ausgebracht wurden, 9 hannov. ₰ = 8 ₰ des hildesh. Vertrages.

Ø 17 mm
Abb.55: Wiedergabe des Probepfennigs nach Stange in: "Hannoversche Geschichtsblätter", Jg.1913, S.164.

Die Zuteilung der oben beschriebenen Pfennige ist dadurch gesichert, daß uns, wie schon erwähnt, aus diesen Jahren (1502-1505) von den damals geprägten Münzen Proben in Probezettel gehüllt (s. Abb.55) erhalten sind. Es sind 3 Zettel vorhanden:
1. "Am fridage nha Sebastiani (22. 1.) anno 1502 heft de muntemestere overantwordet de prove der munte hir inne versloten". Zettel mit 3 Kleeblatt-Hohlpfennigen, Gesamtgewicht 0,90 g (s. Abb.54).
2. "Am avende nativitatis Christi (21. 12.) anno 1502 overantworde de muntemester dusse probe der munthe". Zettel mit 1 Kleeblatt-Hohlpfennig, Gewicht 0,275 g.
3. "Anno domini 1504 am avende Magdalene (21. 7.) wart entfangen dusse probe der munthe". Zettel mit 2 Kleeblatt-Hohlpfennigen, Gesamtgewicht 0,42 g.

Neun dieser neuen hannoverschen ₰ galten soviel wie acht der bisherigen, Margenblömeken genannten ₰.

Ø 23 mm
Nr.91: Kreuzgroschen 1505. _ Vs.: Im Feld Schild mit Kleeblatt, über dem Schild und zu seinen Seiten je ein Ringel. _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in dessen vier Winkeln je ein Kleeblatt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
MOn'⦂nOV'⦂hAnOVᗺRS'⦂1707+   ||   SALVᗺ⦂ᗭRVX⦂BᗺnIGhnA+
Blankenburger Ex.: Ø 23,5 mm, 1,70 g. _ Kny.5171. ... Kni.5292. Buchenau 322. Außerdem 1 Stück im Britischen Museum in London (s. Abb.), 1 in Dresden und 1 im Vaterl. Museum Hannover.

Über die Prägungen der Jahre 1503-1509 berichtet das von Stange in den "Hannoverschen Geschichtsblättern", Jg.1913, S.160 fg. veröffentlichte Anschreibeheft des Münzohms Dietrich Becker, das uns zugleich einen Einblick gewährt in den Betrieb der hannoverschen Münze zu dieser Zeit. Danach wurden nach der Berechnung von Engelke von 1503 an 2865 Mark Kreuzgroschen und 33 Mark 10 Lot Pfennige in Hannover geprägt. Wenn der Vorschrift gemäß aus der rauhen Mark an Kreuzgroschen 126, an Pfennigen 846 Stück ausgebracht wurden, so ergibt das für die Zeit von sieben Jahren rund 361000 Kreuzgroschen und 28500 Pfennige. Wir kennen Kreuzgroschen nur mit den Jahreszahlen 1501 und 1505. Es wäre aber falsch, daraus zu schließen, daß sie nur in diesen Jahren geprägt wurden. Denn ein Probezettel vom 23. Juni 1503 enthielt einen Kreuzgroschen von 1501, und ein Probezettel vom 31. Dezember 1505 gleichfalls einen Kreuzgroschen nicht von 1505, sondern von 1501 (vergl. dazu Abb.53). Man verwandte also 1503 und 1505 Stempel von 1501. Daraus dürfen wir schließen, daß auch in den folgenden Jahren, so oft Kreuzgroschen geprägt wurden, immer nur Stempel mit den Jahreszahlen 1501 und 1505 benutzt wurden. Im Vaterländischen Museum Hannover liegen vier Münzstempel zur Rückseite des Kreuzgmsehens von 1501 oder 1505. Von den auf Veranlassung von Rat und Geschworenen im Jahr 1508 geschlagenen Witten - einem Geldstück von 3 ₰ - ist kein Stück auf uns gekommen. Neben diesen Witten, die bald im Gehalte so verschlechtert wurden, daß sie auf den Wert eines hannoverschen Pfennigs herabsanken, so daß schließlich die Pfennige den Namen "Witten" erhielten, wurden auch Schwaren geprägt, worunter wir dementsprechend Hälblinge (mit Kleeblattgepräge) zu verstehen haben. Aus der rauhen Mark wurden etwa 100 ß ausgebracht.

Der angebliche Taler von 1528 in Zetters Münzbuch, S.236 und Praun Nr.1251 ist eine Fälschung. Vergl. darüber das beim Schilling von 1482 Gesagte und Abbildung Nr.84a.


Münzmeister Dietrich Fründ, 1535-1542 August.
Ohne Münzzeichen.

Am 3. August 1542 wurde er als Münzmeister von der Stadt Bremen angestellt und erhielt 1568 altershalber seine Entlassung. Näheres über ihn bei Engelke S.66 und bei Jungk, Die bremischen Münzen 1875, S.123.



92bØ 25 mm
Nr.92: Mariengroschen 1535. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im verzierten und mehrfach eingebogenen Schild, über dem Schild +1535+ _ Rs.: Im Feld, oben und unten bis zum Münzrand reichend, die gekrönte Madonna in Flammenglorie mit Kind und Zepter. Mutter und Kind beide mit Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ ⁑MONETA⎊NOVA⎊HONOVERENS✤   ||   MARI⎊VIRGI = NE⎊NATVS⎊
b. _ wie a.   ||   MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVS
c. _ MONETA ...   ||   MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVE(!)
d. _ wie c.   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS

Der erste Mariengroschen der Stadt. Näheres im Abschnitte über das Geldwesen. _ Ø 24,5-25 mm. Gewicht der 3 Blankenburger Stücke (a-c): 2,39, 2,16, 2,28 g. _ d. liegt in der Slg.Knigge-Hannover (Ø 24,5 mm, 2,34 g). Es muß nach der Fertigstellung des Kataloges erworben sein, da es daselbst nicht erwähnt wird. _ Im Kabinett zu Blankenburg (Harz) liegt außerdem ein Abschlag des Vs.-Stempels auf beiden Seiten eines Kupferschrötlings. ... Abgebildet ist das Ex. des Dresdener Kabinetts (wie b., Ø 25 mm, 2,36 g).

Kni.5354: 39x38,5 mm, 58,43 g.
Nr.93: Klippenabschlag in Silber, aber Rs. wie d., nur ⎊ hinter NATVS (Kni.5354, abgebildet).

Nr.94: Mariengroschen 1536, Typ I. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im verzierten und mehrfach eingebogenen Schild, über dem Schild +I536+ _ Die 6 aus 5 geändert _ Rs.: Im Feld Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONOVERENS⁑✤   ||   MARI⎊VIRGI⎊ = NE⎊NATVS
b. _ wie a.   ||   wie a., aber NATVS⎊
Blankenburger Ex.: Ø 24,5 mm, 1,82, 2,34 g. _ Schellhass 401. Kny.9411. Kni.5353.

Ø 25 mm
Nr.95. Mariengroschen 1536, Typ II, mit nicht abgeänderter Jahreszahl. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im verzierten und mehrfach eingebogenen Schild. Über dem Schild: +I536+ _ Die 6 ist aber nicht aus der 5 geändert. _ Rs.: Im Feld Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
✤MONETA⎊NOVA⎊HONOVERENS⁑   ||   MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVE
Ex. der Slg. Knigge-Hannover Nr.5355 abgebildet: Ø 25,0 mm. 2,28 g.

Ø 25 mm
Nr.96: Mariengroschen 1536, Typ III. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im unverzierten, oben und an den Seiten eingebogenen Schild, über dem Schild und zu seinen Seiten je ein fünfstrahliger Stern. Die Jz. am Ende der Umschrift. _ Rs.: Im Feld Madonna wie Typ I, aber Krone von anderer Zeichnung. _ Umschriften zwischen Strichkreisen.
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⁑1536✠   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS
b. _ wie a., aber ⎊1536✠   ||   ⎊MARIA⎊VIR= GINE⎊NATVS⎊
c. _ wie b.   ||   MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVE(!)
a.-c. = Blankenburger Ex.: Ø 24-25 mm. 2,12. 2,16. 1,97 g. ... Abgebildet ist ein Ex. c aus der Slg.Knigge.

97aØ 21 mm
Nr.97: Kreuzgroschen (Matthier) 1536. _ Vs.: Im Feld halbrunder Schild mit Kleeblatt, zu den Seiten des Schildes je ein Ringel, über ihm +H+ _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in den vier Winkeln je ein Kleeblatt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MON⁑NOV⁑HNNOVERE(!)⁑1536✖   ||   SALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA⎊✖
b. _ wie a.   ||   SALVE⁑CRVX⁑BENIGHNA⁑✖
Blankenburger Exemplare: Ø 21 mm, 1,23, 1,08 g. _ Auffallend ist das geringe Gewicht der Exemplare gegenüber demjenigen der Jahrgänge 1543 und 1546. Ein drittes Exemplar (wie a), ebenfalls im Blankenburger Kabinett, hat auch nur 1,10 g. _ Ex. wie a. im Vaterl. Museum Hannover (21 mm, 1,15 g, Abb.).

Der Matthier ist das Halbstück des Mariengroschens. Nach Ausweis der Münzbücher wurden Kreuzgroschen geprägt in den Jahren 1536, 1537, 1540, 1542 und 1543, außerdem kennen wir solche von 1545 und 1546. Die Jahrgänge 1537, 1540 und 1542 sind bisher nicht zum Vorschein gekommen. Das Ausmaß der Prägungen ist nicht sehr groß gewesen, von 1536-1543 wurden 986 Mark vermünzt, es wurden also rund 157800 Stück ausgebracht.

Ø 15 mm
Nr.98: Hohlpfennig (Witten) o. J. (seit 1536), Typ I. _ Glatter Rand.
a-e. Das Stadtwappen: Bezinnte Mauer mit Tor, von zwei Türmen flankiert, zwischen den Türmen der aufgerichtete Löwe von links, über dem Löwen ein "H", im Torbogen unter dem halbaufgezogenen Fallgatter bei a-c drei kleeblattartig gestellte Kugeln, bei d und e wirkliche Kleeblätter mit der Spitze nach unten. _ Von den 5 Exemplaren im Blankenburger Kabinett sind 4 Stempelverschiedenheiten. _ Ø 16,5-17 mm, Durchschnittsgewicht 0,34 g.
d und e sind geringhaitiger als a-c, deshalb und wegen der anderen Kleeblattform sind sie vielleicht in einer späteren Zeit, etwa 1585, 1589, 1590 oder 1596 geschlagen.

Engelke hat Taf.II,27 ein Exemplar, das statt des "H" über dem Löwen die Jahreszahl 1536 hat, 16,5 mm, 0,35 g. Er nimmt deshalb an, daß nur die Witten von 1535 und ein Teil der im Jahr 1536 geprägten Witten mit der Bezeichnung des Prägejahres versehen sind, zumal auch von den Mariengroschen nur die von 1535 und die ersten Prägungen von 1536 über dem Wappen die Jahreszahl tragen, andererseits schon die Matthier von 1536 über dem Wappen ein "H" aufweisen (S.71). Ein gleiches Stück mit 1536 über dem Löwen liegt im Britischen Museum in London (16,5 mm, 0,34 g). Zwei Stücke von der Gattung a-c in der Staatl. Slg. in Berlin und eins in der Staatl. Slg. Dresden. Eins der Berliner Stücke ist abgebildet (Ø 15,0 mm, 0,33 g). Je ein Stück von der Gattung d und e in London und in der Slg.Knigge-Hannover.

Ø 16 mm
Nr.99: Hohlpfennig (Witten) o. J. (seit 1536), Typ II. _ Strahlenrand.
a. b. Dasselbe Münzbild wie Typ I. Im Torbogen drei kleeblattartig gestellte Kugeln. Zwei Stempelverschiedenheiten. _ Blankenburger Ex.: Ø 17 mm, Durchschnittsgewicht : 0,41 g. _ Geringhaltiger als a und b von Typ I. _ Kny.9415. ... Nach Engelke weisen die meisten Witten einen Strahlenrand, nur wenige einen glatten Rand auf. Außerdem je ein Stück wie Typ II in den Staatl. Slg. Berlin und München (Ø 16,0 mm, 0,40 g, abgebildet).

Von den Witten gingen nach Engelke im Durchschnitte 700 auf die zu 3 Lot fein ausgebrachte gemischte Mark. Sie sind die Nachfolger der seit 1508 geprägten, in Schrot und Korn mit der Zeit immer mehr verringerten Blafferte, in der äußeren Gestalt sind sie den Blafferten von 1482 nachgebildet, nur fehlt bei den letzteren das H und das Kleeblatt unter dem Torgatter, da es ganz heruntergezogen ist. Auch ist der Löwe schreitend und nicht wie bei den Witten steigend dargestellt.

Außer den Witten wurden auch Schwaren gleich einem halben Pfennig geprägt, nach Engelke etwa 1000 Stück aus der 2½lötigen Mark, Prägebild vielleicht das Kleeblatt: Engelke, Taf.II,29. Über das Ausmaß der Prägung vergleiche die Übersicht weiter unten.

Nr.100: Mariengroschen 1537. _ Vs.: Im Feld der eingebogene Schild mit Kleeblatt. Über dem Schild und zu seinen Seiten je ein fünfstrahliger Stern, wie beim Jg. 1536, Typ III. _ Rs.: Im Feld Madonna mit Krone und Schein, oben und unten bis zum Münzrand reichend. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. b. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊1537+   ||   MARIA⎊VIRG = INE⎊NATVS
Zwei geringe Stempelverschiedenheiten. _ a. b. = Blankenburger Ex.: Ø 24 mm, 2,13, 2,25 g. Ein gleiches Stück (2,26 g) im Staatl. Kabinett in Berlin.
c. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊1537+   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS
c.: Ø 23 mm, 2,10, 2,12 g, beide im Vaterl. Museum Hannover. _ Kny.5183. 9407. Kni.5359. 5360.

Nach dem Prägeverzeichniss wurden 1537 auch 65 Mark Matthier geschlagen. Matthier mit der Jahreszahl 1537 sind bisher nicht bekannt geworden.

Nr.101: Mariengroschen 1538. _ Vs.: Im Feld der eingebogene Schild mit Kleeblatt zwischen 3 fünfstrahligen Sternen. _ Rs.: Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⁑I538+   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS⎊
b. _ wie a.   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS
c. _ wie a.   ||   MARIA⎊VIRG = INE⎊NATVS
Blankenburger Exemplare: Ø 24-25 mm; 2,01, 1,98, 2,13 g. ...

Nr.102: Mariengroschen 1539. _ Vs.: Im Feld der eingebogene Schild mit Kleeblatt zwischen 3 fünfstrahligen Sternen. _ Rs.: Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a.b. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I539+   ||   MARIA⎊VIRG = INE⎊NATVS⎊
c. _ ⎊MONETA⎊ ...   ||   ... ⎊NATVS
a. und b. zwei geringe Verschiedenheiten. _ Blankenburger Ex.: Ø 24 mm, 2,19, 2,30, 2,30 g. _ Schellhass 407. Kni.5364. _ In Slg. Lejeune ein Ex. mit HONNOVE _ In den Staatl. Slg. Berlin und Dresden, in der Slg. Knigge-Hannover und im Vaterl. Museum Hannover je ein Stück wie c., Durchmesser und Gewichte wie bei den Blankenburger Stücken.

103eØ 24 mm
Nr.103: Mariengroschen 1540 _ Vs.: Im Feld der Schild mit Kleeblatt usw. _ Rs.: Madonna wie bisher, aber bei b-d mit Bügelkrone, bei b und c ohne Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. __ MONETA+NOVA+HONNOVER+I5ጸ0C   ||   MARIA⎊VIRG = INE⎊NATVS⎊
b.c. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I540+   ||   ⎊MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS⎊
d. __ wie b.   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATV'
e. __ wie b., aber HONNOVE⎊   ||   ⎊MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS⎊
a-d = Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm; 2,10, 2,05, 2,15, 2,18 g.
Ex. e liegt in Berlin: Ø 24 mm, 2,16 g, abgebildet wegen seiner Eigenart. _ Kni.5365. Je ein Stück wie b und c in der Bundessammlung in Wien, im Kabinett zu Kopenhagen und im Vaterl. Museum Hannover. Auffallend niedrig ist das Gewicht des Wiener Stückes (1,84 g), auch der Durchmesser ist geringer als der der anderen Stücke (23 mm). Von den 1540 geprägten Matthiern ist kein Stück auf uns gekommen.

Ein wegen Falschmünzerei 1540 zu Herzberg gefänglich eingezogener Cyriacus Link gestand, falsche Münzen der Stadt Hannover geschlagen zu haben. Von den Jahrgängen 1535-40 der Mariengroschen liegt eine größere Anzahl (110) Vorderseitestempel neben zwei Rückseitestempeln im Vaterl. Museum in Hannover (Engelke S.69).

Nr.104: Mariengroschen 1541. _ Vs.: Im Feld der Schild mit dem Kleeblatt usw. _ Rs.: Madonna, mit Bügelkrone und Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊154I+   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS
b. _ wie a., aber HONNOV⁑   ||   wie a.
c. _ wie a.   ||   wie a., aber NATV:
a und b Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm, 2,05, 2,07 g. _ Kni.5366. 5367. _ Außerdem ein Stück wie a in der Bundessammlung in Wien, Ø 21 (!) mm, 2,35 g. _ Das unter c beschriebene Ex. befindet sich in der Staatl. Slg. in Berlin, Ø 24 mm, 2,24 g.

Nr.105: Mariengroschen 1542. _ Vs.: Im Feld der Schild mit dem Kleeblatt usw. _ Rs.: Madonna, mit Bügelkrone und Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊145Z+   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS
Blankenburger Ex.: Ø 24,5 mm, 2,73(!) g. _ Kni.5368. 5369. Außerdem je ein gleiches Stück wie das beschriebene in der Staatl. Slg. in Berlin und im Vaterl. Museum der Stadt Hannover.

Von den 1542 geprägten Matthiern ist kein Stück auf uns gekommen. Das mag damit zusammenhängen, daß sie als zu gering ausgeprägt wieder eingezogen wurden. Der Rat ließ 1542 verkünden, daß "nademe etzlige Hannoversche matier to geringe an schrode dorch der stad muntemester uff den schlag dusser stad gemuntet und geslagen", solche geringe Matthier dem Stadt-Zisemeister auf die Zisebude gebracht werden sollten, der sie gegen gute Stücke umtauschen würde (Engelke S.66).


Münzmeister Kunze Stridinger, alias Martin Keule, 1543-1547
Münzzeichen: Vogelkeule mit Krallen gekreuzt mit Zainhaken

Es stammte aus Passau. Im September 1517 wurde er auf Grund seines Geständnisses wegen Falschmünzerei und Einbruchs in des Rats Gießkammer, Entwendung von Silber usw. des Landes verwiesen und sein Vermögen eingezogen (Engelke S.67, 214). Er wandte sich nach Northeim, wo er von 1547-1518 als Münzmeister tätig war, aber unter falschem Namen, indem er sich mit Beziehung auf sein Münzzeichen Martin Keule nannte. Ende 1548-1549 war er Münzmeister in Göttingen. Nach Wolff soll er auch in Einbeck gewesen sein, sein Zeichen ist dort aber nicht nachzuweisen. Ebenso wenig ist er in Goslar und im Dienste der braunschweig-lüneburgischen Herzöge zu finden.



106bØ 24 mm
Nr.106: Mariengroschen 1543. _ Vs.: Im Feld zwischen drei fünfstrahligen Sternen der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt _ Rs.: Madonna usw. mit Bügelkrone und Schein _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I543+   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS
b. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I543   ||   wie a.
c. _ wie b.   ||   MARAA(!) ...
Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm, 2,04, 2,06, 2,07 g. _ Kny.5186 (wie a). Kni.5370 (wie a), 5371 (wie b). ... Wie a außerdem ein Stück im Berliner Kabinett; wie b je eins im Vaterl. Museum Hannover (Ø 24 mm, 2,13 g, abgebildet) und in der Bundessammlung in Wien.
Das obige Münzzeichen findet sich auch auf einem undatierten, aber aus derselben Zeit stammenden Hamelner Körtling vom Typ des Tiroler Kreuzers. Der Münzmeister ist nicht bekannt, seine Tätigkeit fällt in die Vakanzzeit zwischen Fründ und Stridinger, es wird sich entweder um einen hannoverschen Münzohm handeln, wie Engelke vermutet, oder um den Münzmeister von Hameln, der aushilfsweise in Hannover tätig war.

Ø 21 mm
Nr.107: Kreuzgroschen (Matthier) 1543/1545 (Zwitter). _ Vs.: Im Feld halbrunder Schild mit Kleeblatt. Zu den Seiten des Schildes je ein Ringel, über ihm: ⚬H⚬ _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in den vier Winkeln: I-5-4-5 _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
MON⁑NOV⁑HNNOVERE(!)⁑1543X   ||   SALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA⎊
Blankenburger Exemplar: Ø 21 mm, 1,33 g, abgebildet. _ Auch in Slg. Lejeune, vergl. Engelke S.70. Gewöhnliche Matthier 1543 scheinen nicht bekannt zu sein.

Ø 23 mm
Nr. 108. Mariengroschen 1545. _ Vs.: Im Feld der eingebogene Schild mit Kleeblatt zwischen 3 fünfstrahligen Sternen. _ Rs.: Madonna mit Schein usw., wie sonst, Krone ohne Bügel. Münzzeichen Stridingers:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊1545   ||   MARIA⎊VIR = GINE*NATVS
b. _ wie a., aber HONNN(!)OV⎊   ||   MARI⎊MAT = ER⎊DOMINI
c. _ wie a., aber HONNOVE⎊   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATV⎊
a-b =Blankenburger Exemplare: Ø 23,5 mm, 1,95, 2,18 g. _ Kni.5372. Von sämtlichen Stücken der Slg. Knigge sind im Jahre 1922 - also zu einer Zeit, da sie noch im unbeschränkten Besitz des eigentlichen Sammlers Wilhelm Freiherrn Knigge war - Gipsabgüsse hergestellt und diese dann sorgfältig verpackt aufbewahrt worden. Bei Sichtung der Gipse finde ich aber den Jahrgang 1545 nicht, so daß ich annehmen muß, im Katalog Knigge (5372) ist die Jahreszahl des PrägestÜckes nicht richtig wiedergegeben. - Heye 4978 (HOINOVE·I·1545). Wie a außerdem ein Stück im Berliner Kabinett (Ø 23 mm, 2,11 g) und in der Wiener Bundessammlung (Ø 23 mm, 2,81(!) g). Nach Engelke (S.18) sind auch Mariengroschen von 1544 bekannt.
c. Dieser Stempel liegt im Vaterländischen Museum Hannover. Das Stück (Ø 23 mm, 2,15 g) ist abgebildet.

Ø 21,5 mm
Nr.109: Kreuzgroschen (Matthier) 1545. _ Vs.: Im Feld halbrunder Schild mit Kleeblatt. Zu den Seiten des Schildes ⚬ = ⚬, über ihm ⚬H⚬ _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in seinen Winkeln 1- 5 - 4 - 5 _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
MONE⎊NOVA⎊HONNOVER   ||   SALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA⎊
Blankenburger Ex.: Ø 21,5 mm, 1,52 g. _ Erbstein 16470. Engelke Taf.II,25. Ein gleiches Ex. im Vaterl. Museum Hannover (Ø 20,6 mm, 1,49 g, abgebildet). _ Der Löwenkopf ist das Münzzeichen von Hans Riechert, der unter Stridinger Münzohm und 1547 bis 1554 Münzmeister in Hannover war.

Nr.110: Mariengroschen 1546. _ Vs.: Im Feld zwischen drei fünfstrahligen Sternen der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Madonna usw. wie sonst, bei b und c mit Bügelkrone. _ Umschriften zwischen Strichkreisen. Münzzeichen des Kunze Stridinger
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVE⎊1546   ||   MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI
b.c. _ wie a., aber HONNOVER⎊   ||   MARIA⎊VIR = GINE⎊NATV'⎊
d. _ wie b.   ||   wie a.
b. und c. zwei geringe Stempelverschiedenheiten. _ Bis auf d. Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm, 1,87, 1,83, 1,95 g. _ Kny.2408 (Vs. wie a, Rs. wie b, aber NATVS⎊). Kni.5373 (wie a, aber HONNOVER), 5374 (wie a), 5375 (ähnlich b, aber NAT). Außerdem ein Stück wie b-c im Berliner Kabinett.

Nr.111: Kreuzgroschen (Matthier) 1546. _ Vs.: Im Feld halbrunder Schild mit dem Kleeblatt. Zu den Seiten des Schildes ⚬ = ⚬ über ihm ⚬H⚬ _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in dessen Winkeln I-5-4-6
a. _ ·ONE⎊NOVA⎊HONNOVER·   ||   ·ALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA·
Blankenburger Ex.: Ø 20,5 mm, 0,98 g (ausgebrochen).
b. _ MONE⎊NOVA⎊HONNOVER   ||   SALVE⎊CRVX⎊BENIGHNAXS
b. liegt im Vaterl. Museum Hannover, während im Britischen Museum in London ein anderer liegt, der nur BENIGHNAX aufweist.

Zu Kni.5294 mit dem Münzzeichen Stridingers. In Slg. Lejeune in Frankfurt am Main ein Kreuzgroschen von 1546 mit dem Zeichen Stridingers und ein anderer mit dem Zeichen Riecherts. Beim Blankenburger Exemplar ist an der Stelle, wo das Münzzeichen steht, ein Stück ausgebrochen.


Münzmeister Hans Riechert, 1547-1554
Münzzeichen: Nach links gewandter Löwenkopf

Er war Münzohm unter Stridinger, und sein Zeichen findet sich auch schon auf Münzen von 1545 und 1546. Von 1568 bis April 1569 war er in Wunstorf tätig.



Ø 23 mm
Nr. 112: Mariengroschen 1547. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt mit der Spitze nach unten im oben und an den Seiten eingebogenen Schild wie bisher, aber über und an den Seiten des Schildes je ein Ringel. _ Rs.: Im Feld die Madonna mit Kind im Strahlenglanze wie bisher, die Krone ohne Bügel. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA+NOVA⨯HONNOVER✴1547   ||   MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI
b. _ MONETA⨯NOVA⨯HONNOVER⨯1547   ||   wie a.
c. _ MONETA+NOVA✴HONNOVER✴1547   ||   wie a.
Blankenburger Exemplare: Ø 23 mm, 1,93, 2,14, 2,28 g. _ Kny.5188. Kni. 5376. Abgebildet ist das Stück a. (Ø 23 mm, 2,18 g) des Vaterl. Museums Hannover.

Nr.113: Mariengroschen 1548. _ Vs.: Im Feld zwischen drei Ringeln der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs. Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen.
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVE⎊I548   ||   MARIAxMAT = ERxDOMINI
b. _ wie a., aber HONNOVER⎊   ||   MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI
a. = Blankenburger Exemplar: Ø 23 mm, 1,85 g. _ Kny.5189. Kni.5377 (DOMIN). Wie a ein weiteres Stück im Vaterl. Museum Hannover und im Staatl. Kabinett zu Berlin, jedoch nur DOMI.
b. liegt im Vaterl. Museum Hannover (Ø 23 mm, 1,78 g).

Nr. 114: Mariengroschen 1549. _ Vs.: Im Feld zwischen drei Ringeln der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER I549   ||   ⎊MARIA⎊MAT = ER⎊DOMIN⎊
b. _ wie a.   ||   MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI
c. _ wie a., aber HANNOVE⎊   ||   wie b., aber DOMIN
d. _ wie a., aber HANNOVA⎊   ||   wie c.
Bei d ist das letzte A der Vs.-Umschrift verbessert in E. _ a-d = Blankenburger Ex.: Ø 23-23,5 mm, 2,04. 2,00. 1,96. 1,86 g. _ Kny.9409 (DOMI). Kni.5378 (wie c), 5379 (wie c, aber DOMINI), 5380 (wie b, aber ⎊ nach HONNOVER), 5381 (wie c, aber DOMI). Martin 13-15. Engelke Taf.II,23 (wie c). Wie c ein weiteres Stück im Berliner Kabinett.

Nach Engelke sind Mariengroschen auch von 1550 bekannt.

Nr.115: Mariengroschen 1551. _ Vs.: Im Feld der Schild mit dem Kleeblatt, aber neben und über dem Schild wieder Sterne statt der Ringel. _ Rs.: Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVE⎊I55I⎊   ||   MARIA✴MAT = ER⨯DOMINI
b.c. _ wie a., aber I55I   ||   ⎊MARIA⎊MAT = ER⎊DOMIN
d. _ wie a., aber HONNOVER⎊51   ||   wie b., aber DOMINI
a-d = Blankenburger Exemplare: b, c zwei geringe Stempelverschiedenheiten. Ø 23 mm, 1,96, 1,85, 1,96, 1,73 g. _ Martin 16-19 (bei 19 Vs. HANNOVER und 5I, Rs. MATE DOMINI). Kni.5382 (wie b), 5383 (wie d). Wie a je ein weiteres Stück im Britischen Museum zu London und im Vaterl. Museum Hannover, wie b, c je ein Exemplar in Berlin und Wien.
Im Vaterl. Museum Hannover ein Stück wie c., aber die Jz. 1551. Ebenso in Wien (Bundessammlung), aber nur die verkürzte Jz. 5I und DOMIN (Ø 23 mm, 1,86 g).

Nr.116: Mariengroschen 1552. _ Vs.: Im Feld zwischen drei fünfstrahligen Sternen der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Madonna wie sonst. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA⨯NOVA✶HONNOVER 5Z   ||   MARIA✶MA = TER✶DOMIN
b.c. _ wie a.   ||   MARIA✶MA = TE✶DOMIN
d.e. _ wie a.   ||   MARIA✶MAT = ER✶DOMINI
a-e = Blankenburger Exemplare: Ø 23 mm, 1,71, 1,95, 1,68, 1,74, 1,93 g; bei b, c und d, e zwei geringe Stempelverschiedenheiten. _ Kny.5190. ... Engelke kennt neun Stempelverschiedenheiten. Außerdem gleiche Stücke wie a in den Slg. zu Berlin, Dresden, Nürnberg (Germ. Museum) und im Vaterl. Museum Hannover, wie d-e in Berlin und Wien und wie a - jedoch mit 15Z und DOMINI - im Britischen Museum in London. Mariengroschen mit der Jz. 1553 sind nicht bekannt, obwohl sie nach den Münzbüchern in großer Zahl geschlagen wurden. Man wird alte Stempel verwandt haben.

Ø 23 mm
Nr.117: Mariengroschen 1554. _ Vs.: Im Feld zwischen drei Ringeln: der eingebuchtete Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
MONETA✶NOVA⨯HONNOVE 1554   ||   MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI
Das einzige Prägestück, das bisher bekannt geworden ist, befindet sich in der Staatl. Slg. zu Berlin (Ø 23 mm, 1,72 g, Abb.).



Die amtlichen, aber zum Teil unvollständigen Münzbücher geben nachstehende Auskunft über die Prägungen der Stadt Hannover in der Zeit von 1535-1554 (nach Engelke S.194).
JahrMarien-
groschen  
Matthier oder
Kreuzgroschen  
Witten
oder Pf.
Schwaren
oder Hälblinge  
} nach Markgewicht
1535    3230 M.    -134 M.--
15364435 M.162 M.480 M.--
15373492 M.65 M.423 M.53 M.-
15386973 M.----
15391796 M.-37 M. 4 L.  --
15404128 M.178 M.308 M.--
15414028 M.-151 M.--
15422976 M.345 M.247 M.--
15432853 M.236 M.-33 M.-
15441334 M.-177 M.-Münzbuch unvollständig
1545Münzbuch fehlt
1546Münzbuch fehlt
15471533 M.-295 M.-Münzbuch unvollständig
15483223 M.----
15494767 M.--40 M. 1 L.  -
1550348 M.---nur Verzeichnis vom 13.Febr.
1551das Verzeichnis fehlt
15525033 M.-95 M.59 M.-
15535113 M.--50 M.-
15542849 M.--55 M.unvollständig (*)
(*) Mitte Oktober sind dem Münzmeister noch überliefert 204 M. zu Witten und 72 M. zu Schwaren.




Münzmeister Hans Berndt aus Goslar, 1585

Er war 1566-1567 Münzmeister der Stadt Göttingen, 1572 des Pfalzgrafen Georg Johann zu Pfalzburg, 1583-1585 der Stadt Northeim, 1587-1589 der Herzöge Wolfgang und Philipp von Braunschweig und Lüneburg zu Osterode. † 1589. Sein Münzzeichen in Northeim und Osterode: Bär mit Zainhaken (Engelke S.214.)
Berndt münzte 1585 einen Guß von 100 Mark Witten (Pfennigen), deren 9 auf einen Mariengroschen gehen sollten. Das Korn war 2 Lot, aus 92 Mark 8 Lot weißer Platten wurden 263 Gulden 2 Groschen in Witten gezählt, das sind 76387½ Pfennige, so daß aus der rauhen Mark 825 Stück ausgebracht wurden, also Rauhgewicht 0,283 g, Silbergehalt 0,035 g. Die Stadt hatte von diesem Werk einen Reingewinn von 22 Gulden 2 Groschen. Von diesen sehr geringhaltigen, nur als Stadtmünze gedachten Pfennigen sind keine Exemplare erhalten geblieben. Vergl. Engelke S.78.



Münzmeister Christof Diess (Dys, Thyes) d. Ä., Sep. 1589 bis Anf. März 1590
Münzzeichen:

Er war 1573-74, 1589-94 und 1599-1601 Münzmeister der Stadt Hildesheim und versah von dort aus vorübergehend das Amt in Hannover. Von 1594-99 bekleidete er dieselbe Stellung beim Bischof Anton von Minden. Wardein war zu gleicher Zeit Curt Lohmann. Thyes begann am 12. September 1589 mit der Prägung von Reichsgroschen. Das Werk Dreier, Anfang Dezember 1589, wurde schon nicht mehr von ihm, sondern von "Henrick dem Munthemester" geprägt (Engelke S.81). Jedoch sind die Probezettel bis zum 3. März 1590 von ihm unterschrieben, er muß also wohl bis dahin in Hannover tätig gewesen sein.



Der Reichsgroschen.

Der Reichsgroschen tritt auf Grund des Kreisabschiedes vom 26. April 1572 an die Stelle des Fürstengroschens von 1555, dessen Namen er noch eine Zeitlang beibehält; sonst wird er auch einfach Groschen, Silbergroschen, Apfelgroschen (wegen des Gepräges) und Guter Groschen (im Unterschied vom Mariengroschen) genannt. Die Zahl Z4 im Reichsapfel bedeutet, daß 24 Stücke einen Taler gelten. Zuerst wurden 108½ Stück aus der 8 Lot feines Silber haltenden rauhen Mark ausgebracht. Silbergehalt des Stücks 1,077 g. Seit 1591 trat eine Verschlechterung des Gehalts ein, der in der Kipper- und Wipperzeit seinen Tiefstand erreichte. Durch Kreisabschied vom 22. Juni 1622 wurde der Fuß von 1572 wieder hergestellt.

Ø 23 mm
Nr.118: Groschen (= 1/24 Taler) 1589. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer mit 2 Türmen, zwischen denen der frei schwebende steigende Löwe von links, über dem Löwen , im Torbogen Kleeblatt unter Fallgatter. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit Z4, zwischen 8 = 9 _ Umschriften auf der Vs. zwischen innerem Linien- und äußerem gekerbtem Kreis, auf der Rs. zwischen Perlenkreisen:
MONE✶NO✶HONNOV   ||   RVDOL·Z·D·G·RO·IM·SE·A·
Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 1,92 g, siehe Abb.
In der Slg. Lejeune, Frankfurt a. M. zwei Varianten der Vs.:
a. _ MONETA·NOVA·HONNOVER*
b. _ ·MONE·NOVA·HONNO·
Bei a bleiben die Türme innerhalb des inneren Kreises, daher ist das Stadtwappen kleiner, an den äußeren Seiten der Türme je ein Ringel. Kein Münzzeichen. _ Bei b über dem inneren Kreise zwischen den Türmen , die Mauer niedrig.
Kni.5295 (wie Lejeune b). Engelke S.84: MONETA·NO·HONNOV (im Vaterl. Museum Hannover).

Über einen angeblichen hannoverschen Dreier ...

Die Witten von 1589 und 1590 werden wir unter den bei den Jahren 1536/54 beschriebenen zu suchen haben mit dem H über dem Löwen. Es werden einmal die geringhaltigeren und sodann die an Gewicht schwereren in Betracht kommen, wenigstens sollten die von 1590 ein Rauhgewicht von 0,41 g haben.


Ø 40 mm
Nr.119: Taler 1590. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen: Zinnengekrönte Mauer mit zwei auf den Zinnen stehenden, den inneren Kreis durchbrechenden Türmen, zwischen ihnen auf der Mauer stehend der steigende Löwe von links. Im Bogen des Tores, dessen Flügeltüren geöffnet sind, das Kleeblatt unter halb aufgezogenem Fallgatter. _ Rs.: Im Feld der Doppeladler, mit der Krone den inneren Kreis durchbrechend, auf der Brust den Reichsapfel mit Z4. _ Umschrift auf der Vs. zwischen innerem Perlenkreise, der zwischen den Türmen in einen Linienkreis übergeht, und äußerem · -· - · Kreis, auf der Rs. zwischen innerem Linien- und äußerem · - · - · Kreis.
❖MONE❖NO❖HONNOVER❖ = 15 90   ||   +RVDOLPHVS·Z·D:G·RO·IM·SE·AVG:+
Blankenburger Ex.: Ø 41 mm, 29,09 g. _ Das Knigge'sche Ex. Nr.5060, Ø 40 mm, 28,96 g, abgebildet.

Von den am 11. Mai 1590 geprägten 315 Goldgulden scheint kein Stück auf uns gekommen zu sein.


Ø 40 mm
Nr. 120: Taler 1590 (Goldabschlag). _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen: Zinnengekrönte Mauer mit zwei auf den Zinnen stehenden, den inneren Kreis durchbrechenden Türmen, zwischen ihnen, auf den Zinnen stehend, der steigende Löwe von links. Über dem Löwen (bogig) 15 90. Im Torbogen unter halb aufgezogenem Fallgatter das Kleeblatt. _ Rs.: Innerhalb eines dreifachen (Perlen-Linien-Strich-)Kreises die sechszeilige Inschrift.
Umschrift des Vs. zwischen Perlenkreisen:   + MONEᏪ + NOᏪ + HONNOVER +
Inschrift der Rs.:   O· | HERRE· | BEHEVTE·(!) V· | VNDE:GEBE | VNS·DEINEN | FREIDE·
Blankenburger Ex.: Ø 44 mm, 12,55 g. Köhler Duc.-Cab. 2938 (3½ Goldgulden). _ Staatl. Kabinett Berlin: Silbertaler 1590: Vs.: wie Nr.119, Rs. wie hier Nr.120, der auch abgebildet ist. _ Vogel Abt.3, Taf.47, Nr.2397: Silbertaler 1590, Vs. wie hier Nr.120, Rs. wie Nr.119, jedoch aus einem etwas anderen Stempel.

Ø 34 mm
Nr.121: Halbtaler 1590, aber Silberabschlag von doppeltem Gewicht.
Vs.: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer mit zwei auf den Zinnen stehenden, den inneren Kreis durchbrechenden Türmen, zwischen ihnen freischwebend der steigende Löwe von links. Im Bogen des Tores, dessen Flügeltüren geöffnet sind, das Kleeblatt unter halb aufgezogenem Fallgatter. _ Rs.: Im Feld der Doppeladler, mit der Krone den inneren Kreis durchbrechend, auf der Brust den Reichsapfel mit IZ _ Die Umschriften zwischen innerem Linien- und äußerem Perlenkreis.
+ MONE + ᏪNOᏪ + HONNOVER· = 15 90   ||   + ·RV·VDOLPHVS·(!)Z·D·G·RO·I·SE·AVG· +
Blankenburger Ex.: Ø 34 mm, 28,65 g, abgebildet. _ Ein zweites Ex. im Staatl. Münzkabinett Berlin (Ø 33 mm, 31,02 g). Der einfache Halbtaler bei Reimmann 6708. Kni.5090 (mit RVDOLPVS· und IM·).

Nach dem Münzbuch wurden 11 Halbtaler geprägt. Die nach dem Bericht von Steffen Brüning geschlagenen Vierteltaler sind bisher nicht bekannt geworden.


Münzmeister Heinrich Depser, Anfang Dez. 1589 bis Ende Mai 1590.
Dann Ende 1596 und 1597.
Münzzeichen 1596-97: Herz mit zwei kreuzweise durchgesteckten Berghämmern (Schlägel und Eisen), zwischen ihnen senkrecht ein Zainhaken:

Geboren als Sohn eines aus Osterode stammenden Zellerfelder Berggeschworenen wurde er 1585 von Herzog Julius als Münzmeister für die neu errichtete Münze in "unserer Juliusfriedensstadt bei der Heinrichstadt zum Gotteslager" (Wolfenbüttel) bestellt und als solcher im Oktober desselben Jahres auf dem Generalprobationstag zu Braunschweig vereidigt. Im Jahr 1593 wurde er Wardein, dann auch Münzmeister auf der von den Herzögen Wolfgang und Philipp zu Braunschweig-Lüneburg, Linie Grubenhagen, neu errichteten Münze zu St. Andreasberg. Nach dem Tode von Andreas Köhne wurde ihm 1599 auch die herzogliche Münze in Goslar übertragen, wo er seinen Wohnsitz nahm. 1610-1612 versah er zu gleicher Zeit die Münze der Stadt Goslar. Er starb 1612.
Schon das Werk Dreier am 10. Dezember 1589 wurde nicht mehr von Christoph Diess, sondern von "Henrick dem Munthemester" geprägt, ebenso wie auch bei den folgenden Prägungen des Jahres 1590 als Münzmeister ein "Heinrich" genannt wird (Engelke S.81). Jedoch sind die Probezettel bis zum 3. März 1590 von Diess unterschrieben, die beiden Münzmeister, die in Hannover ja nur nebenamtlich wirkten, müssen dort also zur gleichen Zeit tätig gewesen sein. Vom 11. März bis zum 25. Mai 1590 haben die Probezettel die Unterschrift von Heinrich Depser. Alle Münzen von 1589 und 1590 tragen das Zeichen von Christoph Diess.



Ø 23 mm
Nr.122: Groschen (= 1/24 Taler) 1590. Abschlag auf dickem Schrötling.
Vs: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer, zwei auf den Zinnen stehende, den inneren Kreis durchbrechende Türme, zwischen ihnen freischwebend der steigende Löwe von links, über dem Löwen . Im Torbogen unter Fallgatter das Kleeblatt. _ Rs.: Im Feld zwischen 9 = 0 der den inneren Kreis oben durchbrechende Reichsapfel mit Z4
MONE✴NO✴HONNOV   ||   ·RVDOL·Z·D:G·RO·IM·SE·A
Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 5,84 g, abgebildet.

Der Groschen hat noch das Münzzeichen von Diess, da er aber erst am 7. April geprägt wurde, und die Probezettel seit dem 11. März die Unterschrift von Heinrich Depser tragen, so muß der letztere ihn gemünzt haben mit einem Stempel, der zu einer Zeit geschnitten oder doch bestellt wurde, als Diess noch Münzmeister war (Engelke S.81).

Über die Münzprägung der Stadt in den Jahren 1589 und 1590 erfahren wir aus dem Niedersächsischen Münzarchiv Nachstehendes:
1. Berichte der General-Kreiswardeine.
a. Visitationsbericht Christof Bieners vom 28. Mai 1590:
"E. E. Rath der Stadt Hannover haben auch lassen anfangen zu münzen, werden allda Goldgulden, Thaler und halbe Thaler, Reichsfürsten- oder gute Groschen, auch Reichsdreier verfertiget". Geprägte Groschen gingen im Durchschnitt 107¾ Stück auf 1 Mark und waren 8 Lot 1 Grän fein.
"Es werden auch an diesem Orte Pfennige, so Witte genannt und weiter nicht als in der Stadt gangbar, gemünzt, welcher 9 einen Mariengroschen gelten, sollen auf das Loth 40 und auf die Mark 640 Stück gehen, hält 1 Mark 2½ Lot fein, wird demnach die feine Mark vermünzt um 14 Fl. 9 Gr. 4 Pfg. Meißnische Währung, wäre also Unterschied, daß die feine Mark höher als die Münz- und Probation-Ordnung vermag, 3 Fl. 20 Gr. 7 Pfg. vermünzt und ausgebracht. E. E. Rath allda haben ihren vorgewesenen Wardein Curt Lohmann, die Werk, was gemünzt worden, zu probieren vermocht".
b. Visitationsbericht Steffen Breunings vom 29. Mai 1590:
Hannover prägt ganze, halbe und viertel Taler, Reichsgroschen und Witte. Talerschroten 14 Lot 4 Gr. fein. Die Witten gelten 9 = 1 Mariengroschen, 304 (richtig 324) = 1 Reichstaler, gehen 680 Stück auf 1 Mark, 2 Lot 9 Gr. fein, wird die feine Mark ausgemünzt zu 15 Fl. 7 Gr. 4½ Pfg., gegen die Reichsmünzordnung um 4 Fl. 9 Gg. 10 Pfg. zu hoch.

2. Probezettel. Verzeichnis des Inhaltes der Fahrbüchse. ... (fehlt hier)

3. Bericht der bei den General-Kreiswardeine über die von ihnen auf dem Tage zu Braunschweig im Mai 1590 ausgeführten Proben: ...

4. Auf dem Kreis- und Probationstag zu Lüneburg am 30. Juli 1589 war beschlossen worden, daß jeder Münzstand zum Anfang 100 Mark kleine Sorten und dann gegen die 7. Mark Thaler 1 Mark kleines Geldes verfertigen lassen sollte. Da Hannover in kleinen Sorten 492 Mark ausgeprägt hatte, so hatte es 369 Mark 8 Lot mehr geschlagen als es verpflichtet war.

Von den oben unter 2. aufgeführten Probezetteln weicht der Inhalt des auf der Münze zu Hannover geführten Münzbuches erheblich ab. Nach diesem wurden 1589/90 geprägt: Goldgulden 292 (statt 315) Stück, Taler 191 Mark 3½ Lot (statt 157 Mark 8 Lot), Groschen etwa 373 Mark 4 Lot (statt 355 Mark 12 Lot), Dreier 45 Mark 4 Lot (statt 50 Mark) und Witten 290 Mark 10½ Lot (statt 85 Mark 4 Lot!). Der größte Unterschied besteht bei den Witten, und da deren Ausmünzung überhaupt unvorschriftsmäßig war, so hatte der Münzmeister gerade bei dieser Sorte allen Grund, das Gesamtgewicht der Prägungen auf den Probezetteln möglichst niedrig anzugeben (Engelke S.81).

Von Juni 1590 bis gegen Ende 1596 wurde von der Stadt Hannover nicht gemünzt.




Nr.122a: Groschen 1597. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. Zwischen den Spitzen der Mauertürme _ Rs.: Reichsapfel mit Z4 zwischen der abgekürzten Jahreszahl 9 = 6
MONE+NO+HONNOV   ||   RVDOL Z(gespiegelt !) D:G·RO·IM·SE·A·
Exemplar der Slg.Lejeune: Ø 22 mm, 1,70 g.


Ø 39,5 mm
Nr.123: Taler 1597. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. Zwischen den Türmen der zinnengekrönten Mauer der steigende Löwe von links. Im geöffneten Torbogen unter einem halbaufgezogenen Fallgatter das Kleeblatt mit der Spitze nach unten. _ Rs.: Im Feld gekrönter Doppeladler mit Z4 im Reichsapfel, den inneren Schriftkreis durchbrechend.
MONETA·NOVA·HONNOVER·1597   ||   +RVDOLPHVS·Z·D·G·RO·IM·SE·AV+
Ø 39,5 mm, 31,04 g. _ Exemplar Knigge Nr.5061, abgebildet. _ Madai 2250. ...

Nr.123a: Halbtaler 1597. _ Vs.: Im Feld Stadtwappen. Zwischen den Türmen der zinnengekrönten Mauer der steigende Löwe von links. Im geöffneten Torbogen unter einem halbaufgezogenen Fallgatter: das Kleeblatt mit der Spitze nach unten. _ Rs.: Im Feld gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel, den inneren Schriftkreis durchbrechend.
MONETA·NOVA·HONNOVER·1597   ||   +RVDOLPHVS·Z·D·G·RO·IM·SE·AV+
Durchmesser und Gewicht können nicht angegeben werden, da noch keine Prägung aufgetaucht ist. Der Stempel der Vs. befindet sich im Vaterl. Museum zu Hannover. Da nur der Vorderseitenstempel bekannt ist und dieser dem Stempel des ganzen Talers vollkommen gleicht, ist angenommen, daß auch der Rückseitenstempel des Halbtalers dem Rückseitenstempel des ganzen Talers ähnlich war.


Ø 22 mm
Nr.124: Mariengroschen 1597. _ Vs.: Im Feld zwischen 9= 7 der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Im Feld, oben und unten bis an den Münzrand reichend, gekrönte Madonna mit Kind, beide mit Scheinen. _ Beiderseits äußerer Strichkreis, auf der Vs. innerer Linien-, auf der Rs. innerer Strichkreis.
MONETA·NOVA·HONNOVE   ||   MARIA·MA = TER DOM
Blankenburger Ex.: Ø 22 mm, 1,25 g, abgebildet.

Als durch die Braunschweiger Münzgenossenschaft 1555 die Meißner Währung eingeführt wurde, verbot man zugleich die weitere Prägung der Mariengroschen, im Verkehr behaupteten sie sich jedoch andauernd. Der Abschied des Kreistages zu Lüneburg vom 26. April 1572 ließ ihre Ausmünzung wieder zu, aber bis zum Jahre 1621 hat von den niedersächsischen Städten, wenn wir von der Probemünzung Hildesheims 1593 absehen, nur die Stadt Hannover einmal, nämlich 1597, von dieser Erlaubnis Gebrauch gemacht. Über seinen Fuß sind wir nicht unterrichtet. Ganz allgemein galten in Niedersachsen bis zum Beginne der Kipperzeit 36 Mariengroschen einen Taler.

Nr.124a. Groschen 1597. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit Z4 Oben: 9 = 7
MONEᕁNOᕁHONNOV =   ||   RVDOL·Z·D·G·RO·IM·SE·A✱
Exemplar Knigge: Ø 23 mm, 1,83 g. _ Je ein Stück in den Slg. Knigge und Lejeune.

Die 1597 gleichfalls geprägten Scherfe oder Pfennige sind wohl unter den Pfennigen mit H über dem Stadtwappen zu suchen.

Über die Münztätigkeit der Stadt im Jahre 1597 erfahren wir aus dem Niedersächsischen Münzarchiv Nachstehendes:
1. Berichte der Generalkreiswardeine: ... (fehlt hier)
2. Die Probezettel für den Münzprobationstag zu Braunschweig, 1597 Mai 7, sind nicht mehr vorhanden, dafür gibt der nachstehende Brief des Rates der Stadt an die Kreisräte, 1597 Mai 4, über den Umfang der Prägung Auskunft: ...
3. Berichte der General-Kreiswardeine über die von ihnen auf dem Münzprobationstage in Braunschweig, 1597 Mai 7 ausgeführten Proben: Gefundener Feingehalt: Groschen 8 Lot, Scherfe 2 Lot.

Die in den Berichten nicht erwähnten Taler und Mariengroschen müssen erst nach dem 4 Mai 1597 geprägt sein.

Von 1598 bis 1615 wurde von der Stadt Hannover nicht geprägt.


Münzmeister 1616-1619


Melchior Kohl, 23. Januar 1616 bis 18. Dezember 1616
Münzzeichen: ᄼ oder MK(ligiert)

Er ging als Nachfolger seines Bruders Caspar als Gräflich Lippescher Münzmeister nach Blomberg. Auf dem Probationstag zu Lüneburg im Mai 1616 wurde er zusammen mit dem neuen Wardein Tönnies Bremer vereidigt.



Valentin Block aus Goslar, 28. Dezember 1616 bis Juni 1618
Münzzeichen: VB(ligiert) oder

Er war später städtischer Münzmeister in Hildesheim. Vorher wurde er am 27. Juni 1614 auf ein Jahr Schmiedemeister in Göttingen, vorher 2½ Jahre Münzmeister der Grafen von Stollberg, am 9. Juni 1615 wurde er in Northeim angestellt.



Andreas Fricke, 24. Oktober 1618 bis Dezember 1919.
Ohne Münzzeichen.

Er war 1622 bis 1630 Münzmeister der Stadt Hildesheim.



Ø 21,5 mm
Nr.125: Goldgulden 1616. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen wie bisher: Bezinnte Mauer mit 2 Türmen, den inneren Kreis oben zweimal, unten einmal durchbrechend. Zwischen den Türmen steigender Löwe von links. Im offenen Tor mit zwei Flügeln: Kleeblatt unter Falltür. _ Rs.: Im Feld gekrönter Doppeladler ohne Scheine, den inneren Kreis viermal durchbrechend, mit leerem Reichsapfel auf der Brust. Krone bis zum Münzrande reichend. _ Umschrift der Vs. zwischen Strichkreisen, der Rs. zwischen innerem Linien- und äußerem Strichkreise:
·MON·NO·AUR·CI·HONOUER· = 1616   ||   ·MATHI·D·G·ROM·IMP·SEM·AUG·
Blankenburger Ex.: Ø 21,5 mm, 3,24 g. abgebildet. _ Köhler: Duc.-Cab. 2939.

Nr.125a. Doppeltaler 1616. _ Vs.: Das Stadtwappen wie bisher, über ihm 1616 _ Rs.: Der Doppeladler mit Reichsapfel.
MONETA·NOVA·HONOVER·   ||   MATHIAS:D:G:RO:IMP:SEMPER·AV·
Durchmesser und Gewicht stehen nicht fest. : Exemplar Madai Nr.1950.

Groschen (= 1/24 Taler) 1616.
Sieben Typen: Typ I-V haben auf der Vs das Kleeblatt im verzierten Schild, Typ VI und VII haben das vollständige Stadtwappen. Im Feld der Rs. stets der Reichsapfel, mit Z4, Typ V mit 24


22x22,5 mm
Nr.126: Groschen 1616, Typ I. _ Vs.: Schild halbrund. Ohne Münzzeichen. Über Z4 ein Punkt. Nur äußerer Strichkreis. _ Rs.: Die Umschrift zwischen Strichkreisen. Klippe.
MO·NO·CIVIT·HONOVER···   ||   MAT·D·G·RO·IM·P·S·AV 16 = 16 (Pkt. über =)
Blankenburger Ex.: 22 x 22,5 mm, 4,97 g, abgebildet.
a. Ähnlich Lejeune (nicht Klippe), aber MON·NO·CIVI· und IM·S·AV: 16 = 1 6 (3 Pkte. über =)
b. Fast gleiches Stück (ebenfalls nicht Klippe) in der Slg. Knigge, doch nur 16 = 16 (Pkt. über =), wie bei dem Klippenabschlag.
c. Weiteres ausgestanztes Stück in der Slg. Knigge, aber MATI, sonst wie der Klippenabschlag.
d. Ein gleiches Stück wie bei Knigge unter c in der Staatl. Slg. Berlin, aber ebenfalls nicht Klippe.

Ø 21 mm
Nr.127: Groschen 1616, Typ II. _ Vs.: Schild halbrund, mit gleicher Verzierung wie bei Typ I. Münzzeichen ᄼ des Münzmeisters Melchior Kohl. _ Auf der Vs. bei a nur äußerer Strichkreis, bei b innerer, zweimal durchbrochener Linienkreis und äußerer Strichkreis. _ Rs.: Die Umschrift zwischen Strichkreisen. Bei b im Reichsapfel über Z4 ein Punkt.
a. _ ᄼ MO NO CIVIT HANOVER✼   ||   MATI·D·G·RO·IM·S·A·16 = ·16
b. _ ᄼ·MO·NOV·CIVIT·HANOVER   ||   wie a., aber AV:16 = 16
Blankenburger Exemplare: Ø 19,5 mm, 1,48, 1,44 g. _ Engelke Tf.III,36 (wie a, aber S·A:16 = 16)
In der Slg. Lejeune drei weitere Varianten mit Münzz. ᄼ, aber anders verziertem Schild:
1. _ ᄼ·MON·NOVA·HONOVER:   ||   MAT·D·G·RO:IM·S·A·16 = 16
2. _ wie a.   ||   MAT·I·D·G·RO·IM·S·A·16 = 16
3. _ ᄼ MON·NOVA·HONOVER·   ||   MAT·D·G·RO·IM·S·A·16 = 16

Kny.5112 (wie Lejeune 3, aber AV). Bei Knigge ein Stück wie Lejeune 1, aber AV _ Ein weiteres Stück bei Knigge wie a, aber AV (Ø 21 mm, 1,51 g), abgebildet. Je ein Stück wie b, aber Vs. NO und Rs. MATHI in der Bundessammlung Wien und Sig. Knigge-Hannover.

Ø 20 mm
Nr.128: Groschen 1616, Typ III. _ Vs.: Schild halbrund. Darüber von einer palmettenartigen Verzierung überhöht das Münzzeichen MK (lig., Martin Kohl). Innerer und äußerer Strichkreis. _ Rs.: Reichsapfel mit Z4. Innerer und äußerer Strichkreis.
a. _ ·MO·NO·CIVI·HONOVER·   ||   MATHI D G·RO I S·A·16 = 16
b. _ wie a.   ||   MATI D G·RO I S·AV 16 = 16
Ø 20 mm, 1,49, 1,46, 1,48 g.
Von a je ein Stück in der Slg.Knigge, im Vaterl. Museum Hannover (abgebildet) und in der Staatl. Slg. in Berlin. Von b nur ein Stück in Berlin.

Ø 20 mm
Nr.129: Groschen 1616, Typ IV. _ Vs.: Schild halbrund, andere, die Umschrift unten durchbrechende, Verzierung. Münzzeichen des Münzmeisters Valentin Block. _ Auf der Vs. kein innerer Kreis, sonst Strichkreise.
·MO·NO·CIV· = HANNOV   ||   MATI·D·G·R·I·S·A·17(!)· = ·16·
Blankenburger Ex.: Ø 20 mm, 1,40 g, abgebildet. _ Suchier 1256. ... Slg.Lejeune.

Ø 19 mm
Nr.130: Groschen 1616, Typ V. _ Vs.: Schild oval. MÜnzzeichen VB(ligiert)
MO·NO·CIV·HANNOVE VB(lig)   ||   MATTI·RO·IM·S·16· = ·16
Blankenburger Ex.: Ø 19 mm, 1,13 g, abgebildet.

Ø 19 mm
Nr.131: Groschen 1616, Typ VI. _ Vs.: Vollständiges Stadtwappen: Stadttor, Löwe zwischen den Türmen, Kleeblatt im Torbogen mit Spitze nach unten. Zweimal durchbrochener innerer Linienkreis, sonst Strichkreise.
MO NO CIVI HANOV = ER   ||   MAT·D·G RO IM S AV 16 = 16
Blankenburger Ex.: Ø 19 mm, 1,24 g. _ Abgebildet ein gleiches Stück des Vaterl. Museums Hannover, aber Rs. MAT·I·D und am Schluß S·A

Ø 20,5 mm
Nr.132: Groschen 1616, Typ VII. _ Vs.: Vollständiges Stadtwappen wie vorher, aber Kleeblatt mit der Spitze nach oben. Zweimal durchbrochener innerer Linienkreis, sonst Strichkreise.
a. _ MO·NO·CIV·HONOVER· = MK =   ||   MATI·D.G:RO·IM·S·A·16 = 16
b. _ wie a., aber HANOVE   ||   wie a.
c. _ MO NO CIVI HANOVE = R ᄼ   ||   MAT·D·G·RO·IM·S·AV 16 = 16
Von a. Ø 20,5 mm, 1,46 g, abgebildet.
a. liegt in der Slg.Knigge-Hannover, b. in der Staatl. Slg.Berlin und c. ist unter Nr.1254 bei Suchier aufgeführt.
In der Slg.Lejeune ein weiteres Stück mit dem Münzzeichen MK(lig) des Melchior Kohl über dem Löwen und der Kleeblattspitze nach oben. Vs.: ·MO·NO·CIV·HONOVER· Rs.: MATI·D·G·RO·IM·S·AV·16 = 16

Ø 20 mm
Nr.133. [keine Angabe] _ Vs.: Darstellung wie vorher.
MO NO CIVI HANOVE = R ᄼ   ||   MAT·DGR·O IM S·AV·16 = 16
Ø 20 mm, 1,56 g. Das Prägestück liegt in der Bundessammlung in Wien, abgebildet.
Kni.5296-5309 hat zwölfmal das Kleeblatt im Schild, als Münzzeichen zehnmal ᄼ, einmal MK(lig) und einmal kein Münzzeichen. Außerdem zweimal das vollständige Wappen. Vergl. die Abb. Engelke Taf.IV,37.

Ø 19 mm
Nr.134: Groschen (= 1/24 Taler) 1617, Typ I. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im verzierten halbrunden Schild. _ Rs.: Der Reichsapfel mit 24 _ Umschriften zwischen Linienkreisen, auf der Vs. fehlt der innere Kreis.
MO·NO·CIV·HANNO VB(lig) ᄼ   ||   MATTI·RO·IM·S·A·16 = 17
Blankenburger Ex.: Ø 19 mm, 1,42 g. _ Ein gleiches Stück (Ø 20 mm, 1,46 g) in der Slg. Knigge und der Staatl. Slg. Berlin, bei letzterem jedoch der Schild größer. _ Das Ex. der Slg. Lejeune hat das Kleeblatt im ovalen Schild und Z4 auf der Rs. Ferner HANNOVE VB(lig) und MAT·I·D·G·R·I·S·AV·16· =·17 _ Ein gleiches Ex. wie bei Lejeune (Ø 19 mm, 1,43 g), in der Slg. Knigge, hier abgebildet.

Nr.135: Groschen 1617 Typ II. _ Vs.: Im Feld das vollständige Stadtwappen: Stadttor, zwischen den Türmen der Löwe von links, Kleeblatt im Tor, aber ohne Fallgatter, geöffnete Flügeltüren. Zeichnung der Türme bei den drei Exemplaren verschieden. Kleeblatt mit der Spitze nach oben. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit 24. Größe der Ziffern bei den drei Exemplaren verschieden. _ Umschrift der Rs. zwischen Strichkreisen, bei c. kein innerer Kreis.
a. _ ·MO·NO·CIVI·HANO = VB(lig)   ||   MATTI·RO·IM·S·A·16· = ·17
b. _ ... I HANOV = ER   ||   ... A 16 = 17
c. _ ... I·HAN = ·   ||   wie b.
Blankenburger Exemplare: Ø 19 -20 mm, 1,12, 1,61, 1,12 g.
Weitere Varianten in folgenden Sammlungen:
• Slg. Lejeune: 1. wie a, aber HANOV· _ 2. wie a, aber A 16 = 17 _ 3. Kleeblatt mit der Spitze nach unten, im Reichsapfel 24.
• Vaterl. Museum Hannover: 1. 6 Stück wie c, aber mit innerem Strichkreis. _ 2. 1 Stück wie a, aber Rs. nur IM·S'
• Slg. Knigge: ...
• etc.
• Staatl. Slg. Berlin: ...
• Kni. hat nach dem gedruckten Katalog (Nr.5310-5322) 11 Exemplare mit dem Stadtwappen, davon 8 mit, 3 ohne Zeichen, ferner 2 Exemplare mit dem Schild, davon eins mit Zeichen. In der Slg. Engelke vier weitere Varianten, 2 mit dem Stadtwappen (1 mit Zeichen) und 2 mit dem Schild und Zeichen.

Vom 20. Februar bis zum 30. Oktober 1617 bezahlten die Münzherren dem Juden Israel Schay für geliefertes Prägesilber insgesamt 41057 Taler 18 Groschen 4½ Pfennig und zwar fast ausschließlich in hannoverschen Groschen (Engelke S.90).

Über die Münztätigkeit der Stadt in den Jahren 1616/17 erfahren wir aus dem Niedersächsischen Münzarchiv, Bd.IV, das Nachstehende: ...

Nr.136: Groschen (= 1/24 Taler) 1618. _ Vs.: Im Feld das vollständige Stadtwappen wie beim Typ II des Groschens von 1617. _ Rs.: Im Feld den inneren Kreis oben durchbrechend der Reichsapfel mit Z4. _ Auf der Vs. innerer Strichkreis, die Umschrift der Rs. zwischen Strichkreisen:
MO·N·CIVI·HANOV = ER   ||   MAT·D·G·R·I·S·A·16 = 18·
Blankenburger Ex.: Ø 18 mm, 1,05 g. _
Ein Exemplar der Slg. Lejeune - Frankfurt a.M. hat MO NO CIVI HANOV Rs.: MATI·D·G·R·ISA·16 = 18· Ein gleiches Stück (Ø 17 mm, 1,05 g) in der Bundessammlung Wien.

Nr.137: Einseitiger Pfennig 1618._ Kleeblatt mit Spitze nach unten, darüber: 1618
Ex. Nr.5478 der Slg. Knigge-Hannover: Ø 11,5 mm, 0,29 g.

Ø 17 mm
Nr.138: Groschen (= 1/24 Taler) 1619.
a-c. Vs: Im Feld das Stadtwappen und über dem Kleeblatt im Tor kein Fallgatter. _ Zwischen den Türmen: VB(lig) _ Rs.: Reichsapfel mit Z4. Äußerer Strichkreis.
a. _ M·N·C·V·HANOV = ER   ||   MAT·D·G·R·I·S·16 = 19
b. _ M N C·V HANOV   ||   MAT D·G·I·S·(!)16 = 19
c. _ MO·N·CIV·HANOV = ER   ||   wie a.
a.c. = Ø 19 mm, 1,25 und 1,32 g (Kni.5323 und 5324).
b. = Ø 17 mm, 1,21 g in der Staatl. Slg. in Berlin, abgebildet.
Ein gleiches Stück wie c (Ø 17,5 mm, 1,24 g) im Germanischen Museum zu Nürnberg. Von diesen Groschen gingen etwa 200 Stück auf die Mark.


Münzmeister Tönnies Bremer, 30. Dez. 1619 bis Ende 1620,
dann 1622 bis † Ende März 1628
Münzzeichen

Vorher, seit 1616 war er Wardein im Dienste der Stadt, an seine Stelle trat Hans Notelmann. Bei Wiederaufnahme des Münzbetriebs 1622 wurden beide am 3. April erneut vereidigt und auf dem Münzprobationstag zu Halberstadt 21.-25. Oktober desselben Jahres präsentiert. Bremer macht dabei über sich die Angabe, daß er nicht das Münzwerk, aber das Goldschmiedehandwerk gelernt habe. Als Block von der Münze abgegangen, sei er vom Rate zum Münzmeister und jetzt von der Landschaft bestellt.
In der Zeit der Münzmeistervakanz (April bis Ende Oktober 1628) hatten die Aufsicht über den Münzbetrieb Hans Lafferds und Jsaak Hennigsen, die Prägung wurde vom städtischen Münzohm Peter besorgt (Engelke S.104).



19x17 mm
Nr.139: Groschen (= 1/24 Taler) 1620 Typ I. _ Vs: Im Feld das Stadtwappen. Im Torbogen über dem Kleeblatt kein Fallgatter. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit Z4 _ Äußerer Perlenkreis.
·M·N·C·V·HANOV = ER   ||   MA·T·D·G·R·I·S 16 = Z0
Klippe im Kabinett zu Blankenburg: 19 x 17 mm, 3,45 g, abgebildet. _ Kni.5325. Lehmann 2411. Bei diesen Stücken handelt es sich aber nicht um Klippen, sondern um ausgestanzte Prägestücke.

16 mm
Nr.140: Groschen 1620 Typ II. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. Im Torbogen halb aufgezogenes Fallgatter über dem Kleeblatt(?). Über dem Löwen undeutliche Figur, Löwe? Die überaus schlechte und undeutliche Ausprägung macht eine Lesung der Umschrift unmöglich. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit 24: Umschrift: FERD·Z·R·IM 6· = ·Z0
Blankenburger Ex.: Ø 17 mm, 0,95 g.
Schlechter Kippergroschen, zweifelhaft ob in Hannover selbst geprägt. Ein ähnliches Stück in der Staatl. Sammlung Berlin. Die Figur über dem Löwen auf der Vs. ist hier als gestieltes dreiblättriges Kleeblatt deutlich erkennbar. Die verworrene Umschrift der Vs. heißt: MERVIRERVM· _ Rs. wie das Blankenburger Stück, aber FERD·Z·R·I 16 = Z0 (Ø 16 mm, 0,86 g, abgebildet).

Nach Engelke S.91 ist auch ein Dreier von 1620 bekannt, aber in den benutzten Sammlungen ist davon nicht ein Stück nachzuweisen. Ferner wurde nach Engelke S.91 im Jahre 1620 nur wenig gemünzt und noch im Winter der Betrieb ganz eingestellt, weil der hannoversche Rat das betrügerische Münzen der Kipper und Wipper nicht mitmachen wollte.

Ø 22 mm
Nr.141: Mariengroschen 1622. _ Vs: Im Feld das Kleeblatt im Schild. Über dem Schild ·*·, zu seinen Seiten je ein Punkt. _ Rs.: Im Feld Madonna mit Krone und Schein, Kind (ohne Schein) und Zepter in Flammenglorie. _ Umschriften zwischen Perlenkreisen:
MON·NOVA·HANNOVER 16ZZ· ·   ||   MARIA·VIR = GINE·NAT:
Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 1,37 g. Da 127 Stück aus der 6¼ lötigen Mark gemünzt werden sollten, so würde das Normalgewicht 1,84 g sein, welches Gewicht von den bekannten Stücken nicht erreicht wird.
Kny.9410 (HANNOVE·6ZZ und MARIA VIRGI = NE·NATVS). Kni.5389 (MARI· und NA), 5390 (MARI·VIRGI = NE·NATVS, 1,62 g, abgebildet Engelke Taf.IV,38). 5391 (6ZZ· und NAT). Martin 23 (wie Kni.5390). Ein gleiches Stück wie das Blankenburger Ex. im Vaterl. Museum Hannover (Ø 22 mm, 1,63 g, abgebildet). In der Slg.Knigge noch ein weiteres Stück, das neben der üblichen Umschrift die abgekürzte Jz. 6Z führt, es fehlt also vorn die 1 und hinten die 2.

Nach dem Ende der Kipperzeit prägte man auch in Hannover wie überall wieder den Mariengroschen, zuerst nur 1622 und 1623, dann aber von 1651 bis zum Ende der Münztätigkeit ziemlich regelmäßig. Im Jahr 1622 war der von der Reichsmünzordnung geforderte Fuß: Schrot 127 Stück, Korn 6 Lot 4½ Grän, d. h. Silbergehalt 0,719 g. Bei der Revision der hannoverschen Münze im Jahre 1659 durch den herzoglichen Münzmeister zu Zellerfeld Henning Schlüter gab der städtische Münzmeister Moritz Bergmann an, daß die seit dem Regierungsantritte des Landesherrn Georg Wilhelm (1648) von ihm geschlagenen Mariengroschen zu 144 Stück aus der 6lötigen Mark ausgebracht worden seien, was einem Silbergehalte von knapp 0,609 g entsprechen würde. Dies scheint damals der gesetzlich erlaubte Fuß gewesen zu sein. Die von Schlüter gemachten Proben der Jahrgänge 1651-1658 ergaben, daß sie am Korn mit zugelassenen Remedium teils gerecht, teils um 4½ Grän zu arm, und um 16-20 Stück zu hoch ausgeschrotet waren, so daß ihr Wert statt der vorgeschriebenen 8 nur 65/7, 6⅚ und 71/9 Gute Pfennige betrug. Nach den Angaben des städtischen Münzmeisters Scheele war auch 1669 der Fuß der Mariengroschen noch derselbe wie zu Bergmanns Zeit: Schrot 144-146 Stück, Korn 6 Lot. Der Jahrgang 1672 hatte jedoch nur 5 Lot 15 Grän, der Jahrgang 1673 genügte den Vorschriften.

142,5cØ 22 mm
Nr.142: Dreier 1622. _ a-e. Vs.: Das Stadtwappen mit Löwe zwischen den Türmen und Kleeblatt im Torbogen. Zu den Seiten des Wappens übereinander: bei a je Ring, Punkt, Rechteck, Punkt; bei b je Ring, Ring, sechsstrahliger Stern, Ring; bei c-d je Punkt, sechsstrahliger Stern, Punkt; bei e je Punkt, Punkt. _ Über dem Löwen: bei a und e ein Punkt, bei b sechsstrahliger Stern, bei c und d sechsstrahliger Stern zwischen Punkten. _ Rs.: Der Reichsapfel mit 3, unter dem Reichsapfel ein Punkt. Um denselben herum: bei a ⚬✼16 = ZZ✼⚬; bei b desgleichen, aber die Jz. nicht bogig gestellt und die Rosetten sechs blättrig; bei c und d ·*16· = ZZ*·; bei e ··16· = ZZ*·; c und d zwei geringe Stempelverschiedenheiten.
a-e = Blankenburger Exemplare: Ø 16,5-17 mm, 1,07, 0,81, 1,30, 0,84, 0,60 g.
Engelke Taf.V,39 (wie a). Kny.9413. Kni.5435-5440. Bei Engelke Taf.II,40 ein weiterer Typ dieses Dreiers: Vs.: Kleeblatt im verschnörkelten Schild, darüber ·HANNOVER· Rs.: Reichsapfel mit 3·16 = ZZ✱· Ø 17 mm, 0,92 g.
In der Slg. Lejeune vier weitere Varianten:
1. Vs. wie a, Rs.: Der Reichsapfel mit 3 zwischen Volutenverzierungen, unter denen je ein Punkt. Zu den Seiten des Kreuzes bogig: 16 = ZZ
2. Vs.: Das Stadtwappen zwischen großen Volutenverzierungen, über denen und zu deren Seiten je ein Punkt. Über dem Löwen ein Ringel. Rs.: Unter dem Reichsapfel ·•▭•· Um ihn herum: ⚬✱16 = ZZ✱⚬
3. Vs.: Das Stadtwappen zwischen kleinen Volutenverzierungen. Über dem Löwen ein Punkt. Rs.: Unter dem Reichsapfel ein Punkt. Um ihn herum: ⚬✱16 = ZZ✱⚬ Die Jz. nicht bogig gestellt.
4. Vs.: Das Stadtwappen zwischen kleinen Volutenverzierungen, über denen je ein Punkt. Über dem Löwen ein Punkt. Rs. wie bei 3., aber statt der Rosetten sechsstrahlige Sterne.
5. Außer den genannten Stücken befinden sich nach vorstehenden Beschreibungen noch folgende Exemplare in den nachstehenden Sammlungen:
a. Staatl. Slg. Berlin: je 1 Stück wie c und d.
b. Staatl. Slg. Dresden: je 1 Stück wie c und d.
c. Slg. Knigge-Hannover: 2 Stücke wie c und d. abgebildet als Nr.142,5c; 1 Stück wie e; 1 Stück wie Lejeune 3; 1 Stück mit Stadttor auf der Vs. Zu den Seiten der Türme je ein Ringel mit einem Punkt darüber, zu den Seiten der Stadtmauer je 3 Pkte übereinander Rs.: Im Feld Reichsapfel mit 3, um diesen herum: Ringel, achtbogige Rosette 16 = ZZ achtbogige Rosette, Ringel.
d. Vaterl. Museum Hannover: 1 Stück wie Engelke Taf.II, Nr.40, und 2 Stücke wie a und e.

Die Dreier wurden geprägt 222 Stück aus der vierlötigen Mark (s. Engelke S.98), daher Normalgewicht 1,05 g. Die Dreier waren anscheinend die ersten Münzen, die 1622 zu Hannover geschlagen wurden, denn bereits am 13. April des Jahres schrieb der Hannoversche Rat an Hameln, er habe "in Behuf gemeiner Bürgerschaft angeordnet, jetzt Dreier zu schlagen" (Engelke S.98).

143bØ 21-22 mm
Nr.143: Groschen (= 1/24 Taler) 1623. _ a-f. Vs: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer, darauf zwei den inneren Kreis oben durchbrechende Türme, zwischen denen der steigende Löwe von links, im Tore mit geöffneten Flügeltüren unter Fallgatter das Kleeblatt. Die Zeichnung des Wappens bei den einzelnen Varianten verschieden. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit Z4, bei a, d-f zwischen · = · ; b. zwischen (bogig) ·16 = Z3· ; c. zwischen (bogig) ·✱ = ✱· _ Umschriften zwischen Strichkreisen. Auf der Vs. von a-c ist der innere Kreisteil zwischen den Türmen nicht gezeichnet.
a. _ ·MON NOVA·I(!)ANNOVER = ··   ||   FERDI·II·D·G·RO·IM·S·A 16 ≐ Z3·
b. _ wie a., aber HANNOVER   ||   wie a., aber SE·AV✱·
c. _ ·wie b.   ||   wie a., aber S·A·16✶Z3
d. _ ·MO·NO·CIVI·HANNOVER = ··   ||   FERDI·II·DG RO·IM·S·AV 16 ≐ Z3
e.f. _ wie vor, aber HANNOVER· = ··   ||   FERDI·II·D·G·RO·IM·S·AV 16 ≐ Z3
a-f = Blankenburger Ex.: Ø 21-22 mm, 2,11, 2,02, 1,85, 1,70, 2,25, 1,72 g (Normalgewicht : 2,16 g).
Kny.5173 (wie b, mit etwas anderer Interpunktion). Kni.5326-5329. Von obigen Typen befinden sich solche in nachstehenden Sammlungen: 1) Staatl. Slg. Berlin: je 1 Stück wie b (abgebildet), e und f. _ 2) Staatl. Slg. Dresden: 1 Stück wie e und f. _ 3) Slg.Knigge-Hannover: je 1 Stück wie b und c, bei letzterem aber Rs.: 16 ≐ Z3 wie d, aber Rs.: S·A _ 4) Vaterl. Museum Hannover: je 1 Stück wie d, aber Rs. S·A und wie e und f.

Typ IØ 21 mm

Typ II   23,5x23,5 mm
Nr.144 Mariengroschen 1623. _ a-m. Vs.: Im Feld Schild mit Kleeblatt. _ Rs.: Madonna mit Krone in Flammenglorie. Mutter und Kind ohne Schein. Die Krone bei a-c eine Bügel- bei d-e ein Zackenkrone. _ Umschriften zwischen Strichkreisen, bei i, l und m fehlt auf der Vs. der innere Kreis.
Typ I. Der Schild ist einfach halbrund.
A: Über dem Schilde ein Punkt.
a. _ MO·NOVA·HANNOVER·16Z3·   ||   MARI MA = TER·DEI·
b. _ MON·NO·HANNOVER·6Z3·   ||   ·MARI·MA = TER·DEI··
c. _ MON·NOVA·HANNOVER·6Z3·   ||   wie b.
d. _ MON·NOVA·HANNO·6Z3·   ||   MARI·VIR = GINE NA
B: Über dem Schild ·✶·
e. _ MON·NOVA·HANNOVER·6Z3   ||   ·MARI·VIR:GINE·NA·
Typ II. Der Schild ist mehrfach ausgeschweift.
A: Zu den Seiten des Schildes je ein sechsstrahliger Stern, über dem Schilde ein Ringel.
f. _ MONNE(!)·NOVA·HANNOVE·6Z3   ||   MARIA·MA = TER·DEI/
g. _ MON·NOVA·HANNOVER 16··Z3   ||   MARIA·MA = TER·DEI⦂
B: Zu den Seiten des Schildes und über ihm je ein sechsstrahliger Stern.
h. _ MON·NOVA·HANNOVER·6Z3··   ||   MARIA MA = TER·DEI
i. _ MO·NOVA·HANNOVER 6Z3··   ||   wie h.
C: Zu den Seiten des Schildes je ein sechsstrahliger Stern, über dem Schilde ein Punkt.
k. _ MONE·NOVA·HANNOVER 6Z3   ||   MARIA·MA = TER·DEI⦂
l. _ MONE·NO·HANNOVER·6Z3   ||   ... DEI·
m. _ MO·NO· ... 6Z3··   ||   ... DEI·:
Bei l. fehlt der Punkt über dem Schild.
a-m = Blankenburger Ex.: Ø 20-22 mm; 1,50, 1,49, 1,60, 1,40, 1,39, 1,21; 1,50, 1,77, 1,61, 1,75, 1,52, 1,43 g. (Normalgewicht: 1,62 g).
Kny.5192 (wie d), 5191 (wie m?). Kni.5393-5399 (wie Typ I), 5400-5404 (wie Typ II). Im Germanischen National-Museum in Nürnberg eine Klippe, (vergl. Blätter für Münzfreunde 1923, 371): Kleeblatt im ausgeschweiften Schild zwischen * = * Rs.: Maria mit Kind. Vs.: MON·NO·HANNOVER 6Z3, Rs.: MARIA·MA = TER·DEI _ Dieselbe Klippe, aber von viel besserer Erhaltung im Britischen Museum in London (23,5 x 23,5 mm, 3,65 g, abgebildet). Außerdem im Vaterl. Museum Hannover wie Typ I,d, aber Vs. ohne Punkt über dem Schild und Rückseite: MARI·VI = RGINE·NA (Ø 2,10 mm, 1,58 g, abgebildet als 144a), und Typ II,m, aber Vs.: MONE· Mit Rücksicht auf die abgebildete Klippe ist ein Groschenstück vom Typ II wegen des gleichen Aussehens nicht wiedergegeben.

16 mm
Nr.145: Dreier 1623. _ a.b. Vs.: Im Feld das Stadtwappen zwischen zwei Punkten, über dem Löwen ein Punkt. Rs.: Der Reichsapfel mit 3 zwischen (bogig)
a. ·16 = Z3·
b. ··16 = ·Z3✴·
Blankenburger Exemplare: Ø 17 mm, 0,78, 0,68 g.
Zu Kni.5441. Martin 3. Je ein weiteres Stück in der Staatl. Slg. Berlin (Ø 16 mm, 0,70 g) und in der Bundessammlung Wien (Ø 16 mm, 0,77 g, abgebildet).

Über die Münztätigkeit der Stadt in den Jahren 1622/23 berichten die General-Kreiswardeine in ihren Visitationsberichten: ...


Nr.146b, Ø 40 mm, 29,19 g
Nr.146: Taler 1624. _ Vs: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer, auf den Zinnen zwei den inneren Kreis oben durchbrechende Türme, zwischen ihnen stehend der steigende Löwe von links. Tor mit offenen Flügeltüren, im Torbogen unter Fallgatter das Kleeblatt. _ Rs.: Im Feld der gekrönte Reichsapfel mit Scheinen, den inneren Kreis oben durchbrechend, auf der Brust den leeren Reichsapfel. _ Umschriften zwischen Strickkreisen:
a. _ ··MONETA·NOVA·HANNOVER· = ·16Z4   ||   ·FERDINAND·II·D:G·RO·IM·SE·A.
b. _ wie a.   ||   ... S·A·
a-b = Blankenburger Ex.: Ø 41-42 mm, 29,17, 28,75 g. _ Madai 4951 (wie a). Schulthess-Rechberg 7008 (wie a). Schultze 482 (wie a). Reimmann 6710 (wie b). Kaselowsky 2205 (SEM·AV). Buschhoff 1774 (wie b), außerdem 1 Stück wie a im Vaterl. Museum Hannover, wie b je 1 Stück in Gotha und Slg. Knigge-Hannover (Nr.5062, Ø 40 mm, 29,19 g, abgebildet).

Ein zweiter Typ hat das Münzzeichen hinter NOVA· : ·MONETA·NOVA··HANNOVER· = 16Z4. So Slg. Schulthess-Rechberg 7007 (mit SEM·AV). Reimmann 6709 (Rs. wie a). Meyer-Ged. 8405 (SE·AV· = ·), davon auch je 1 Stück in der Slg. Knigge, im Vaterl. Museum Hannover sowie in der Bundessammlung Wien (Ø 40,2 mm, 28,78 g, abgebildet als Abb.146a). Kni.5063 (SE·AV·), 5064 (SEM·AV), 5065 (Rs. wie a), 5066 (mit russischem Gegenstempel von 1655, Ø 44 mm, 33,2 g, abgebildet als Abb.146b). Schlüter 34166 (Rs. wie a). Hesemann 476 (SE·AV· = ·). Aukt.-Kat. F. Schlessinger 11.Nov.1929, Taf.12, 1030 (SEM·AV = · = ·), und 1 Stück im Germ. Museum Nürnberg mit Rs.: S·A und je ein weiteres Stück mit SE·A· im Kopenhagener Kabinett und in der Slg.Knigge. Kni.5065 ist abgebildet im N.S.A. 1891, S.55.

Typ II, Ø 33 mm
Nr.147: Halbtaler 1624. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. Der Löwe freischwebend. _ Rs.: Im Feld gekrönter Doppeladler mit Scheinen, die Krone durchbricht den inneren Kreis. Auf der Brust der Reichsapfel, worin ein Punkt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
MO·NE·NO·CIVI·HANNOVER· = 16Z4·   ||   ·FERDINAND·II·D:G·RO·IM·SEM·AV·
Blankenburger Ex.: Ø 31 mm, 14,50 g. _ Schultze 483. Kni.5091. Ein zweiter Typ hat das Münzzeichen hinter CIVI· : MONE·NOVA·CIVI··HANNOVER· = 16Z4, Rs. wie oben. So auch Kni.5092. Außerdem 1 Stück wie Typ II in der Slg. des Vaterl. Museums Hannover (Ø 33 mm, 14,62 g, abgebildet).

Nr.148b, Ø 28,5 mm
Nr.148: Vierteltaler (Ort) 1624. Vs.: Im Feld das Stadtwappen wie vorher. Der Löwe freischwebend. _ Rs.: Im Feld, den inneren Kreis oben durchbrechend, der gekrönte Doppeladler mit Scheinen, auf der Brust den Reichsapfel, worin ein Punkt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ ·MONE·NOVA·HANNOV· = 16Z4   ||   ·FERDINAND·II·D:G·RO·IM·S·A·
b. _ wie a.   ||   ·FERDINAD·(!) ...
a-b = Blankenburger Exemplare: Ø 29-30 mm, 6,98, 7,26 g.
Schultze 484 (wie a). Kni.5100 (wie b, aber ohne Punkt vor MONE, mit Punkt nach Z4), 5101 (wie b, Ø 28,5 mm, 7,18 g, abgebildet). Heye 4971 (wie a, aber ohne Punkt vor MONE und FERDINAND, ferner D·G·). Engelke Taf.IV,43 (wie b). Wie a je 1 Stück in der Bundessammlung Wien (Ø 31 mm, 6,95 g) und im Vaterl. Museum Hannover.

Nr.149c, Ø 26 mm
Nr.149: Achteltaler (Halber Ort) 1624. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. Der Löwe freischwebend, im Torbogen kein Fallgatter. _ Rs.: Im Feld die Inschrift: a. __ ·EIN· | ·HAL· | ·R:ORT· b.c. _ ·EIN· | ·HALB | ·REICHS | ·ORT·
Die Umschriften zwischen Strichkreisen:
a. _ MO·NE·NO·C·HANNOVER = ··   ||   FERDINAD(!)·II·D·G·R·I·S·16Z4
b. _ wie a.   ||   FERDINAND·II·D·G·R·I·S·A·16Z4
c. _ MONE·NO:C··HANNOVE = R·   ||   wie b.
a-c = Blankenburger Exemplare: Ø 24-24,5 mm, 3,40, 3,58, 3,50 g.
Schultze 485.10 (wie a). Kni.5105, abgebildet Engelke Taf.IV,44 (wie a) ... Außerdem je 1 Stück wie a in Berlin und im Vaterl. Museum Hannover und wie c im Vaterl. Museum Hannover (Ø 26 mm, 3,56 g, abgebildet).

Ø 23 mm
Nr.150: Goldgulden 1625. _ Vs.: Im Feld zwischen ✱ = ✱ das Stadtwappen wie sonst, der steigende Löwe auf den Zinnen stehend, die Türme durchbrechen oben den inneren Kreis. Das Kleeblatt im Tor unter Fallgatter. _ Rs.: Im Feld der Doppeladler mit Krone, aber ohne Scheine, den inneren Kreis oben durchbrechend, auf der Brust den Reichsapfel, worin ein Punkt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
✱MO·NO·AVR·CIVI·HANNOVER✱ = 16Z5   ||   ✱FERDI·II·D·G·ROMA·IMP·SEM·AV✱
Blankenburger Ex.: Ø 23,5 mm, 3,23 g. _ Köhler, Duc.-Cab.2940. Kny.5132, abgebildet Engelke Taf.IV,45. Kni.5051. ... Je ein gleiches Stück wie das oben beschriebene auch in der Staatl. Slg. Berlin und im Vaterl. Museum Hannover (Ø 23 mm, 3,21 g, abgebildet).


Ø 43,5 mm
Nr.151: Taler 1625. _ Vs.: Im Feld zwischen ·✱· = ·✱· (·✱· übereinander) das Stadtwappen von anderer Zeichnung als bisher. Die Mauer mit fünf Zinnen gekrönt, die höheren, den doppelten inneren Kreis durchbrechenden Türme ruhen auf eigenem Unterbau, stehen also nicht mehr auf den Mauerzinnen, der steigende Löwe zwischen den Türmen freischwebend, im Tor mit geöffneten Flügeltüren das Kleeblatt unter Fallgatter. _ Rs.: Im Feld, den inneren Kreis oben durchbrechend, der gekrönte Doppeladler ohne Scheine, auf der Brust den Reichsapfel, bei a mit Z4, bei b leer. _ Umschriften auf der Vs. zwischen inneren Strick- und Strichkreisen und äußerem Strichkreise, auf der Rs. zwischen Strichkreisen:
a. _ MONETA·NOVA·CI·⁑⁑VITA·HANNOVER = 16:✱:Z5  ||  ✱FERDINAN·II·D·G·ROMA·IMPE·SEMPER·AVG
b. _ wie a.   ||   wie a., aber SEMPE·AVG:
a-b = Blankenburger Ex.: Ø 44,5 mm, 28,52, 28,72 g. _ ... Außerdem 1 Stück wie a in London und bei Knigge mit verrutschtem Stempel. Wie b je 1 Stück in Berlin, Nürnberg, Kopenhagen und im Vaterl. Museum Hannover. In Slg. Knigge-Hannover ein Stück (Typ a., Ø 43,5 mm, 28,33 g, abgebildet).

Ø 34 mm
Nr.152: Halbtaler 1625. _ Vs.: Stadtwappen, ·MONET·NOVA·CI·HANNOVER* = 16Z5
Rs.: Doppeladler mit IZ im Reichsapfel, ⋮FERDINAN·II·D·G·ROMA·IMPE·SEM·AVG⋮
34 mm, 15,2 g, abgebildet. _ Kni.5093.

Ø 27 mm
Nr.153: Achtel Taler (Halber Reichsort) 1625. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen wie vorher, zwischen ·✱· = ·✱· (·✱· übereinander), der Löwe über drei Zinnen schwebend.
Rs.: Im Feld, unter kleinem, den inneren Kreis durchbrechenden leeren Reichsapfel die Inschrift:
a. _ ✱ = ✱ | ✱EIN✱ | ✱HALB✱ | REICHS | ✱ORT✱ | ·✱·
b. _ · = · | ✱EIN✱ | ✱HALB✱ | REICHS | ✱ORT✱ | ··
Die Umschriften zwischen Perlenkreisen.
a. _ MONE·NOVA(lig)··CI·HANNO: = 16✱Z5   ||   ✱FERDINAN·II·D·G·ROM·IM·SE·AV✱
b. _ wie a.   ||   ✱FERDI·II·D·G·ROM·IM·SEM·AVG✱
a-b = Blankenburger Exemplare: Ø 27 mm, 3,57, 3,41g. _ ... Kni.5107 (wie b), Kni.5106 (wie b, aber FF(!)RDI), ... Außerdem je 1 Stück wie a in Berlin (Ø 27 mm, 3,56 g, abgebildet) und Kopenhagen, wie b in London und im Vaterl. Museum Hannover.


Ø 34 mm
Nr.154: Halbtaler 1626. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen wie vorher, der steigende Löwe von links auf der Mauer. _ Rs.: Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel, darin IZ. _ Umschriften zwischen Perlkreisen:
MONET·NOVACI·HANNOVER = 16✱Z5   ||   FERDINAN·II·D·G·ROMA·IMP·SEMP·AVG:
Slg. Knigge-Hannover: Ø 34 mm, 14,68 g, abgebildet. _ Knigge 5094.

Nr.155: Groschen (= 1/24 Taler) 1626. _ Vs.: Stadttor, MON·NOVA·HANNOVER· = =
Rs.: Im Feld zwischen Punkten der Reichsapfel mit Z4, FERDI·II·D·G·RO·IM·S·A 16·26
Kny.5174.

Von den 1627 geprägten Goldgulden, Talern, Halbtalern, Halbörtern ist uns kein Stück erhalten. Vielleicht wurden sie mit den Stempeln von 1625 und 1626 geprägt.

Ø 24 mm
Nr.156: Goldgulden 1628. _ Vs.: Im Feld zwischen ✱ = ✱ das Stadtwappen. Der Löwe zwischen den Türmen auf den Zinnen stehend. Das Kleeblatt unter Fallgatter. _ Rs.: Im Feld gekrönter Doppeladler ohne Nimbus, den inneren Kreis oben durchbrechend, mit leerem Reichsapfel auf der Brust. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
·MO·NO·AV·CIVI·H·HANNOVER· = 16Z8   ||   *FERDI·II·D·G·ROMA·IMP·SEM·AV·AV*
Doppelschlag, das A von AV über dem O von NO
Blankenburger Ex.: Ø 24 mm, 3,15 g. _ Kni.5052. Einen zweiten Stempel haben Reichardt 2278 und Vogel, Abt.3, Taf.48, 2396: ·MONETA·NO·AVR·CIVI·HANNOVER· = 16✱Z8 Rs.: ✱FERDINANDVS· usw. wie oben. Das Ex. Knigge (Ø: 24 mm, 3,18 g) ist abgebildet.

Die Guldenprägung brachte 91 Taler 13 Mgr. 7 ₰ Verdienst ein (Engelke S.103).

Von den im Jahr 1628 geprägten Talern und Halbtalern ist bisher noch kein Stück bekannt geworden.

Goldgulden wurden am 2. Mai, 5. Juni, 6. Juli und 20. Dezember gemünzt, die ersten 3 Güsse wurden während der Münzmeistervakanz (April bis Oktober) unter der Aufsicht des früheren herzoglichen Münzmeisters Hans Lafferds in Goslar und eines gewissen Isaack Hennigsen von dem städtischen Münzohm Peter geprägt (Engelke S.104).

Fortsetzungen: Teil 2 (Fortsetzung)
Mm. Moritz Bergmann, Oktober 1628 bis † 2. Oktober 1666 M·B· oder MB(ligiert)   _ Nr.157-239
Mm. Andreas Schele, 12.10.1628 bis 27.11.1674 (A·S·)   _ Nr.240-295

Startseite Texte zur Prägetätigkeit von Städten