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Stadt Göttingen

Göttingen liegt im Tal der Leine und wurde 953 erstmals als 'Gutingi' erwähnt. Göttingen bekam um 1212 Stadtrechte, gehörte 1351-1572 der Hanse an, war vom 14. Jh. bis 1463 Hauptstadt des Fürstentums Göttingen im Besitz einer Nebenlinie des Welfenhauses, kam dann an das Fürstentum Calenberg, 1584 an die Wolfenbütteler Linie der Welfen.
Das Münz- und Wechselrecht ging 1351 durch Pacht von der Obrigkeit an die Stadt, und 1382 durch Kauf. 1664 gab die Stadt die unrentabel gewordene Münzprägung auf.

Älteres Wappen: Gotisches G, auch gekrönt.
Jüngeres Wappen: Welfischer Löwe im Bogen, darüber drei Türme mit Dächern; geht auf das älteste erhaltene Siegel zurück.



Liste   nach U. E.G. Schrock
(Katalogliste mit Verweisen auf einzelne Münzen dieser Seite)


Hohlpfennig o. J.     Ø ca.17 mm.   Schrock 2.
Im Wulstrand ein ungekröntes gotisches G.


Hohlpfennig o. J.     Ø ca.16 mm, 0,34 g.   Schrock 3.
Im Wulstrand ein ungekröntes gotisches G und ein dicker Punkt rechts davon.

Der Körtling von 1410 (Schrock 7) ist einer der ersten datierten Körtlinge.


Körtling 1429.     Ø 21 mm, 1,49 g.   Schrock 8c; Levinson I-24 (Vs.).
Vs.:   ✠ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺ  -  G im Achtpaß
Rs.:   ✠AnO✴DnI✴M✴ᗭᗭᗭᗭ✴XXIX  -  G auf Fußkreuz.


Körtling 1429.     Ø 21 mm, 1,49 g.   Schrock 9a-var; Levinson I-24.
✠ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺ   G im Zwölfpaß   //   ✠AnO✴DnI✴M✴DDDD✴XXIX
ähnlich wie vor, jedoch Jz. mit DDDD (verdrehtes ᗭ !) statt ᗭᗭᗭᗭ


Körtling 1466.     Ø 21 mm, 1,34 g, 12h.   Schrock 12b; Saurma 3907; Levinson I-97.
✠ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺ'  -  G im Achtpaß  //  ✠ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺ'  -  G auf Fußkreuz.


Körtling 1486.     Ø 20 mm, 1,26 g.   Schrock 20d; Levinson I-207 (Vs.).
Vs.:   ✠ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺn  -  G im Achtpaß
Rs.:   ✠AnO✴DnI✴M✴ᗭᗭᗭᗭLXXXVI  -  G auf Fußkreuz.


Körtling 1488.     Ø 21 mm, 1,40 g.   Schrock 22; Schulten 1004; Levinson I-221.
✠ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺ'   //   ✠AnO'✴DnI✴ᙏ✴ᗭᗭᗭᗭº✴LXXX8
Jahreszahl 1488 gemischt dargestellt mit römischen und arabischen Ziffern.


Körtling 1490.     Ø 20 mm.   Schrock 24; Levinson 250.
+ᙏOnᗺ✴nOVA✴GOTTInGᗺ✴   //   +AnnO'✴DnI✴ᙏ✴ᗭᗭᗭᗭ✴Xᗭ


Körtling 1497.     Ø 20 mm, 1,10 g.   Schrock 31a; Levinson 361.
+ᙏOnᗺTA⦂nOVA⦂GOTTInG   //   +AnO⦂DnI⦂ᙏ⦂ᗭᗭᗭᗭ⦂XᗭVII


Körtling 1499.     Ø 20 mm, 1,41 g.   Schrock 33var; Levinson 417.
+ᙏOnᗺTA⦂nOVA⦂GOTTInG   //   +AnO⦂DnI⦂ᙏ⦂ᗭᗭᗭᗭ⦂XᗭIX⦂


Körtling 1500.     Ø 22 mm, 1,43 g.   Schrock 34; Levinson 450.
+ᙏOnᗺTA⦂nOVA⦂GOTTInG   //   +AnO⦂DoᙏInI⦂ᙏ⦂ᗭᗭᗭᗭᗭ
DOMINI kann ausgeschrieben werden weil die Jahreszahl weniger Platz benötigt.


Körtling 1502.     Ø 20 mm, 1,28 g.   Schrock 36a; Schulten 1004.
Vs.:   +ᙏOnᗺTA⦂nOVA⦂GOTTI   -   gotisches G im Achtpaß.
Rs.:   +AnO⦂DnI⦂M⦂ᗭᗭᗭᗭᗭII   -   gotisches G auf Fußkreuz gelegt.
Körtlinge sollen erstmals in Göttingen geschlagen worden sein. Das älteste bekannte Stück trägt die Jz. 1410 (ANO DNI M CCCC X, Schrock 7) und galt 6 Pfennige. Spätere Körtlinge galten 8 Pfennige. Kennzeichnend ist das Münzbild mit dem Grossbuchstaben 'G'. Diesen Münztyp übernahmen Einbeck ('E') und Northeim ('N'). Des weiteren wurden Körtlinge mit dem Bildmuster der Tiroler Etschkeuzer in Goslar, Hameln, Hildesheim geschlagen.
Der Name 'Körtling' bezieht sich auf die 'kürzere' Aufzählung von Pfennigbeträgen: "Körtling ... genannt, darum, daß man damit die Rechnung gekürzt, als bei Pfennigen gezählt..." [1592].


Mariengroschen 1514.     Ø 24 mm, 1,23 g.   Schrock 46a var.
Vs.:   ✠MOnᗺ⦂nOVA⦂GOTInGhᗺ⦂I7Iጸ   (I7Iጸ; = 1514)
Gekröntes G auf Fußkreuz gelegt, Ringel in den Winkeln.

Rs.:   AVᗺ⦂MARI - A⦂GRAᗭIA   -   Maria mit Jesuskind, Zepter, Krone, Nimbus und Glorie.
Der von Goslar 1505 eingeführte Mariengroschen wurde in Göttingen erstmals 1514 geprägt
Der Mariengroschen galt 3 Körtlinge.
Die Krone über dem G tritt erstmals auf dem Mariengroschen von 1514 auf.
Andere Münzsorten bis auf den Körtling übernahmen danach die Krone in ihr Münzbild.


Körtling 1515.     Ø 20 mm, 1,23 g.   Schrock 47d.
Vs.:   ϿᙏOnᗺTA⦂nOVA⦂GOTTIn  -  G im Achtpaß
Rs.:   ϿAnO⦂DnI⦂ᙏ⦂ᗭᗭᗭᗭᗭ⦂XV  -  G auf Fußkreuz.
Ͽ ist das Zeichen von Münzmeister Hans Ludolf, 15-16, 17?


Körtling 1516.     Ø 20 mm, 1,23 g.   Schrock 48a.
ϿᙏOnᗺTA⦂nOVA⦂GOTTInG   //   ϿAnO⦂DnI⦂ᙏ⦂ᗭᗭᗭᗭᗭ⦂XVI

Zur Zeit von Ks. Karl V., 1519-1558


Körtling 1533.     Ø 20 mm.   Schrock 52.
✱ᙏOnETA◦nOVA◦GOTTING   //   ✱ANO◦DnI◦ᙏ◦ᗭᗭᗭᗭᗭ◦XXXIII


Mariengroschen 1538.     Ø 24 mm, 1,66 g.   Schrock 57b.
Vs.:   ✼MONETA⦂NOVA⦂GOTTING⦂1538   -   gekröntes G auf ein Fußkreuz gelegt.
Rs.:   MARIA⦂MAT - ER⦂CRISTI   -   Maria mit Jesuskind, Zepter und Flammenglorie.
Göttingen hatte 1514 die Prägung von Mariengroschen begonnen. Das nachfolgende Stück wurde mit einen Gegenstempel in Hildesheim umlauffähig gemacht. Dort waren bereits eigene Mariengroschen in Umlauf.
.

Mariengroschen 1538.     Ø 24 mm, 1,66 g.   Schrock 57b; Buck/Bahrf. 573 vgl.
Der Gegenstempel von Hildesheim macht das Stück zur Hildesheimer Münze (Buck/Bahrf. 573 vgl.).


Körtling 1538.     Ø 19 mm, 1,05 g.   Schrock 58 a/f.
Vs.:   ⚛ᙏOnETA◦nOVA◦GOTTInG   -   gotisches G im Achtpaß.
Rs.:   ⚛An◦Dn◦ᙏ◦ᗭᗭᗭᗭᗭ◦XXXVIII   -   gotisches G auf Fußkreuz gelegt.
Die ersten Kortlinge von 1429 wogen 1,55 g (0,82 g fein).
Die letzten Körtlinge der Stadt Göttingen tragen die Jahreszahl 1555 und wogen 0,85 g (0,21 g fein).
Anfangs galt der Körtling 6 Hohlpfennige, am Ende galt er 8 Hohlpfennige.
Der Körtling trug immer ein ungekrönter G und Umschriften in gotischer Schrift.


Hohlpfennig o. J. (ab 1538).     Ø ca.12 mm, 0,27 g.   Schrock 59A.
Sog. Gosler mit kleiner Krone; flacher hohler Pfennig mit dem gekrönten G im Wulstkreis.


Hohlpfennig o. J. (ab 1537).     Ø ca.12 mm, 0,33 g.   Schrock 59B.
Sog. Gosler mit großer Krone; flacher hohler Pfennig mit dem gekrönten G im Wulstkreis.


Mariengroschen 1545.     Ø 24 mm, ? g.   Schrock 64b.
Vs.:   MONETA:NOVA:GOTTING:1545   -   gekröntes G auf ein Fußkreuz gelegt.
Rs.:   MARIA:MATE - R:CRISTI   -   Maria mit Jesuskind, Zepter und Flammengloriole.


Mariengroschen 1550.     Ø 24 mm, ? g.   Schrock 67f.
Vs.:   MONETA:NOVA:GOTTING:1550   -   gekröntes G auf ein Fußkreuz gelegt.
Rs.:   MARIA:MAT - ER:CRISTI   -   Maria mit Kind, Zepter und Flammengloriole.
Mit dem Dreiblatt zeichnete Münzmeister Melchior Huxer 1548-53 in Göttingen.

Zur Zeit von Ks. Ferdinand I., 1558-1564


Fürstengroschen 1558.     Ø 25 mm, 1,45 g.   Schrock 77a.
Vs.:  MONI - NOVA - GOTT 1558  -  gekröntes G auf Kreuz gelegt.
Mz. Herz mit gekreuzten Pfeilen des Münzmeisters Dietrich Öckeler 1558-62 in Göttingen.

Rs.:   ·FERDI·D· - G·IMPE·  -  gekröntes Doppeladler, Reichsapfel mit IZ.
Dietrich Öckeler, Münzmeister 1558-62, führte als Zeichen ein Herz mit oder ohne gekreuzten Pfeilen .


Fürstengroschen 1559.     Ø 25 mm, 1,67 g.   Schrock 79A.
MONI - NOVA - GOTT 1558   //   ·C???L V·R·IMPERAROR· (Rs. wie Schrock 74)


Fürstengroschen 1559.     Ø 25 mm, 2,10 g.   Schrock 79Bd.
MONE - NOVA - GOTT 1559   //   ·FERDI·D· - G·IMPE


Fürstengroschen 1561.     Ø 25 mm, 2,13 g.   Schrock 82.   Doppelschlag beidseitig.
MON - NOVA - GOTI 1561 (Mz. Herz ohne Pfeile)   //   ·FERDI·D· - G·IMPER·

Zur Zeit von Ks. Maximilian II., 1564-1576


Fürstengroschen 1567 (12 Pfennige).     Ø 25 mm, 1,75 g.   Schrock 85.
Vs.:   MON - ET·N - OVA· - GOT·   -   gekröntes G auf Langkreuz. Krone zwischen 6 - 7.
Rs.:   MAXI·D - G·IMP·(Mz.)   -   gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 12.
Das Mz. (schreitender Bär hält Zainhaken) führte Hans Berens (Münzmeister 1566-73 in Göttingen).


1/24 Taler 1573.     Ø 23 mm, 2,00 g.   Schrock 86c.
MON· - NOV· - GOTT - INGE   //   MAXIMILIAN·ROMA·IMPE·(Mz. wie nachfolgend)


1/24 Taler 1574.     Ø 24 mm.   Schrock 87vgl.
Vs.:   MONE - NOV - GOTI - NGIS   -   gekröntes G auf Langkreuz.
Rs.:   MAXIMI◦D◦GR◦RO◦I S◦A(Mz.)   -   Reichsapfel mit Wertzahl Z4 zwischen Jz. 7 - 4.
Das Mz. (gekreutzte Zainhaken vor Pfahl) steht für Melchior Huxer (Münzmeister 1573-74 in Göttingen).

Zur Zeit von Ks. Rudolph II., 1576-1612

Weiter zur Fortsetzung :  Göttingen ab 1600 (ab Schrock 90)

Lit. :
• Schrock, U.E.G. :  Münzen der Stadt Göttingen, Bremen 1987.
• Schrock, U.E.G. :  Warum prägte Göttingen Taler?, GN 106 (März 1985) S.67f
• Meinhardt, G. :  Münz- und Geldgeschichte der Stadt Göttingen, Göttingen 1961.

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