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Jens Uwe Rixen
(1930-1999)
Publikationen

zusammengestellt von Manfred Mehl in NNB 9/1999 S.408

Nachruf von M. Mehl:
Die Erforschung der deutschen und speziell der schleswig-holsteinischen Papiergeldgeschichte hat einen ihrer bedeutendsten Vertreter verloren. Am 3. Juli 1999 verstarb, gerade 69jährig, in Kiel Dr. Jens Uwe Rixen, überraschend und völlig unerwartet aus seinen numismatischen Arbeiten herausgerissen.
Nach seinem Studium der Zoologie in Kiel verschlug ihn die Berufssuche zunächst nach Langenargen am Bodensee, anschließend dann in das Amt für Naturschutz der Baden-Württembergischen Landesregierung in Tübingen, wo er bis zu seiner Pensionierung als "Konservator", d.h. in diesem Falle oberster Naturschützer des Landes, tätig war. Zu seinen Aufgaben gehörten u.a. die Ausweisung von Naturschutzgebieten (z.B. Federsee), Steuerung der Aufkäufe für den Naturschutz vorgesehener Gebiete durch das Land, Entschädigung der Bauem usw. Dieses war sein Beruf, das Sammeln und die wissenschaftliche Tätigkeit im Bereich der Numismatik waren und blieben bis zuletzt sein Hobby.
Trotz jahrzehntelangen Lebens im Süden der Bundesrepublik blieb er seinem Heimatlande, vor allen Dingen seiner Heimatstadt Kiel, treu, so daß er die Jahre seines Ruhestandes auch dort wieder verbrachte.
Meine Erinnerungen an Dr. Rixen reichen weit mehr als 30 Jahre zurück, als er in Vorbereitung des Spezialkataloges "Die Banknoten des Deutschen Reiches" die hoch in die zigtausend Exemplare reichenden Bestände an Reichsbanknoten in Harry's Hamburger Hafenbasar (Inh. Harry Rosenberg) sichtete, um möglichst alle erreichbaren Serien- und Kontrollbuchstaben zu erfassen. Eine wahrhafte Sisyphusarbeit. Doch der Erfolg liegt auf der Hand: Das damals zusammen mit Albert Pick entstandene Werk ist gerade im letzten Jahre überarbeitet und ergänzt in einer 3. Auflage herausgekommen. Es wird auch weiterhin bestehen und auch in folgenden Auflagen seinen Namen mittragen. Neben seinem weiteren Katalogwerk "Das Notgeld der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Reichspost", Berlin 1974, galt sein Hauptaugenmerk der Münz- und Papiergeldgeschichte seiner Heimat Schleswig-Holstein, wovon eine Reihe von Publikationen ein beredtes Zeugnis ablegt. Die wichtigsten davon sollen hier kurz aufgeführt werden:


In Zusammenarbeit mit Kurt Jaeger: Die Münzprägungen der deutschen Staaten vor Einführung der Reichswährung. Band 6: Nordwestdeutschland: Ostfriesland, Oldenburg, Jever, Kniphausen, Bremen, Hamburg, Lübeck, Schleswig-Holstein, Lauenburg. _ Basel 1971.

Die norddeutschen 2/3-Taler des 18. und 19. Jahrhunderts. _ GN 1971, H.25, S.327

Die Kronentaler. _ GN 1972, H.27, S.6f

Die Anweisungen der S.O.S.-Kasse in Hadersleben von 1927. _ GN 1974, H.42, S.178-182

Das wertbeständige Notgeld des Deutschen Reiches von 1923. _ GN 1975, H.50, S.301-305

Die Notgeldausgaben Nordschleswiger Kreditinstitute von 1916/1917. _ GN 1978, H.68, S.283-289

Das schleswig-holsteinische Notgeld von 1812. _ HBN, Heft 30/32, 1976/78 (1985) S.159-196 & Tf.8

Das Notgeld der Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft 1923. _ Der Geldscheinsammler, Nov. 1986, S.21-27. Ergänzungen hierzu in: Der Geldscheinsammler, Februar 1989, S.33.

Notgeld im Kieler Raum 1812-1948. Bd.I: Ausgaben der Stadt Kiel, der Provinz Schleswig-Holstein und der Reichsbehörden. _ Herausgeber Landesbank Schleswig-Holstein, Girozentrale. Kiel 1992.

Das Notgeld der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Reichspost. _ 1. Auflage 1974. 139 S.

Seine letzte Arbeit, die Vorbereitung einer stark erweiterten Neuauflage seines Kataloges "Das Notgeld der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Reichspost" ist, so glaube ich, fast fertig geworden, so daß auch dieses Werk noch herauskommen und von Jens Uwe Rixen Zeugnis ablegen kann.

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