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5.   Medaillen ab Berhart Nr.113

113

Silbergußmedaille 1531, Concz Welcz zugeschrieben.   Ø 28,7 mm, 12,31 g.   Bernhart 113; Katz 206.
Vs.: ᕠ·PROGENIES·DIVV QVIT9·SIC·CARO·ILLE·IMPERII·CAESAR·
Brustbild halbl., bärig, Baskenmütze, Mantel, Vließ am Band.
Rs.: ᕠ·LVmInA·ET·ORA·TVLIT·AETatis·SVAE·XXXI·M·D·XXXI·   -   gekrönter Doppeladler.

Während deutsche Medailleure ihre Modelle in Holz oder Stein anfertigten, haben böhmische Medailleure hauptsächlich Prägesstempel hergestellt.

116

Silbergußmedaille 1550, Stempel von Concz Welcz,   auf Ks. Karls 50. Geburtstag.
Ø 44,6 mm, 12,31 g.     Bernhart 116; Katz 212; Slg.Lanna 616; Slg.Doneb.4379.

Vs.:   V·G·GNADEN·KAROLVS·DER·V·RO·KAISER·WART·GEBORN·IM - 1500
thronender Kaiser mit Krone, Schwert und Reichsapfel.
Rs.:   ·IHESVS·CHRISTVS·AIN·KYNIG·IN HIMEL·VND·DER·ERDEN·1550
thronender Christus mit Zepter und Kreutglobus (Reichsapfel).

117

Berühre die Abbildung, um die Rückseiten zu sehen.
Medaille o.J. (nach 1530) auf den Sieg bei Pavia 1525.    Ø 61 mm. 62,45 g.
Bernhart 117; Habich II/1,1907; Katz 205.   { Innsbruck: Silber geprägt 59 mm }

von Monogrammist Concz Welcz (†um 1554) und seine Schule (Erzgebirge ab 1530).
Vs.:   ¤·CHRistVS·REGIT·ANIMAS·HAEC·REGNA·CAROLVS·VSVS EST·POPVLI·
In einer reich verzierten Renaissancearkade einander gegenüber die Hüftbilder von Kaiser Karl V. und Erzherzog Ferdinand I., seitlich Wachsoldaten, unten Putto zwischen Doppeladlerwappen und Wappen Österreich-Kastilien mit Pferdeleib (?), zu dessen Seiten jeweils eine Hälfte des Österreich-Reichsschildes.
Rs.:   ¤·DomiNuS·DISSIPAT·POPVLOS·QVI·BELLA·VOLVNT·ET·SIBI·IPSIS·CONFIDVNT·
"Der Herr vernichtet die Völker, die Kriege wollen und sich nur auf sich selbst verlassen"
Darstellung der Schlacht bei Pavia mit Stadt, Schloß und Park, militärische Formationen, Geschützen, Zeltlager und den Wappen der der gegnerischen Parteien (links unten: Schottland, Navarra und Frankreich, rechts oben: Österreich und Römisch-deutsches Reich), rechts auf den vorderen Zeltdach, Signatur: CW.

119

Silbergußmedaille o. J., mit CE signiert.     Ø 25,5 mm, 6,5 g.
Bernhart 119; Slg.Wilmersdörffer 29 (dieses Ex.); Katz 175.

Vs.:  genau wie nachfolgendes Stück.
Rs.:   PHILIPPI·REGIS·FILIVS / ·ALEXAN·DER·MACEDO   äussere Umschrift beschnitten,
behelmtes Brustbild Alexanders links, ligierter Signatur Œ im Rücken.
Die Rs. mit dem Alexander-Bild wurde 1532 mit dem Bild Johann Friedrichs dem Grossmütigen auf der Vs. gekoppelt. Diese Medaille ist etwas grösser und zeigt auf der Rs. die zweizeilige Umschrift (Katz 174).
Nach dem Schalkaldischen Krieg (1546) versprach die veränderte Medaille wohl mehr Absatz.

120

Silbergußmedaille o. J. (um 1556) mit CE signiert.     Ø 26,5 mm.
Bernhart 120; Slg.Enzenb./Böhmen 81 (dies Ex.); Vs. wie Katz 175.

Vs.:  ♣KARO () LVS· - ·ROMA· () ·IMPERA♣   zwischen Wappen () und ligierter Signatur Œ (CE).
barhäuptiges Brustbild n. rechts, bärtig, Vließ am Band.

Rs.:  FERDINA·· - ··REX·ROMA:CE:   CE = Signatur,  -  barhäuptiges Brustbild rechts, bartlos, Vließ am Band.

121
.
Dreieckige Gussklippe o. J. (1550). Modell von dem böhmischen Medailleur CE.
3x 34 mm, 5,27 g.     Bernhart 121; Katz 176.     { Wien, München, Gotha: Kantenlänge 35 mm }
Vs.:  CAROLVS MAXIMVS / ROMANORVM / IMPERATOR   -   geharnischte Büste mit hohem Hut rechts.
Rs.:  ALEXANDER MACEDO / PHILIPPI / REGIS FILIVS
Behelmte Büste Alexanders III. von Makedonien links.

125

Geprägte Silbermedaille 1532 von Hieronymus Magdeburger.     41,7 mm, 15,38 g.
Bernhart 125; Slg.Lanna 593; Katz 46.

Vs.:   ✶TECVM✴REGNA✴DEVS✴PARTITVS✴VT✴IMPERAT✴ASTRIS✴153Z
Brustbild l. mit Hut, Goldenes Vlies am Band. Im Feld: CAR - OLVS· / ·RO· - ·IM·
unten am Feldrand das Monogramm H mit überlagertem +.

Rs.:   ✶ILLE✴REGENDA✴TIBI✴SIC✴SOLA✴CVNCTA✴DEDIT✶
Gekrönter Doppeladler mit Wappenschild (Österreich|Kastilien) auf der Brust.
Die über beide Seiten verlaufende Inschrift lautet übersetzt:  "Gott, der das Königreich mit Dir geteilt hat,
hat Dir alle Länder zur Regierung übergeben, so wie er dem Himmel gebietet"

126

Geprägte Silbermedaille 1532, Stempel von Hieronymus Magdeburger.     Ø 40 mm, 16,08 g.
Bernhart 126; Katz 47.   { Wien: Silber 41 mm }

Vs.:   ✶CAROLVS¤DEI¤GRATIA¤ROMAnorum¤IMPERATV[o]R¤SEMPER¤AVgustus
Büste nach links, bärtig, flaches Barett, Vließ am Band. Rand hier ohne Kranzeinfassung.
Rs.:   Schlachtszene, oben ✶1532✶, im Abschnitt: +DE+GALLIS+ / +AD+CANNAS+
"(Sieg) über Franzosen in Cannas"     + = Dreiblatt mit aussen geschlitzten Blättchen.
Kg. Ludwig XII. von Frankreich und Ks. Karls V. Grossvater Ferdinando de Aragón teilten sich 1500 vertraglich das Königreich Neapel. Doch die stärkeren Spanier setzten sich durch. Der Gran Capitán Gonzalo de Aguilar besiegte 1503 in Appulien bei Cerignola die Franzosen entscheidend, wonach das ganze Königreich Neapel an Spanien fiel. Diesem Sieg war bereits eine ähnlichen Medaille gewidmet: CONSALVI AGIDARI VICTORIA DE GALLUS AD CANNAS (Gonzalo Aguilars Sieg über die Franzosen in Cannas). Ganz in der Nähe hatte Hannibal den berühmten Sieg von Cannae über die Römer errungen, daher wurde Cannae statt Cerignola auf der Medaille gesetzt, die offensichtlich Vorlage für Magdeburgers Stück wurde.
Die Rs. wurde auch mit einem Brustbild von Stefan Schlick auf der Vs. verbunden.

Hieronymus Magdeburger (nachweisbar 1507-40) aus Freiberg im Erzgebirge war gelernter Goldschmied und arbeitete als Stempelschneider. Seine etwa zwischen 1525 und 1539 entstandenen 80 Medaillen wurden Vorbilder der erzgebirgischen Prägemedaillen. Charakteristisch für sein Werk sind die Schrift-Trennzeichen in Form eines Dreiblattes mit aussen geschlitzten Blättchen.

127

Rhombische Klippe 1548 von Hieronymus Dietrich.    18x18 mm   Bernhart 127; Katz 534b.
Vs.:   Brüste rechts mit hohem Hut.   Im Feld: KA - RO / RO - MA
Rs.:   PLVS - OVTR   -   gekrönter Doppeladler zwischen den Säulen des Herkules, darunter 1548.

130

Medaille 1541, Monogrammist WS, nach einem Modell von Hans Reinhardt.     Ø 43 mm, 19,49 g.   Bernhart 130; Habich 1999; Katz 527b; Lanna 602.   { Wien: Silber 43 mm }
Vs.:   ·TECVM·REGNA·DEVS·PARTITVS:VT·IMPERET·ASTRIS·
Bärtiges Brustbild mit flachen Barett und Vließkette halbrechts.
Rs.:   ·ILLE·REGENDA·TIBI·SIC·SOLA·CVNCTA·DEDIT·15 - 41  -  Doppeladlerschild von Vließkette umgeben, zwischen Säulen im Meer. Oben Bügelkrone ohne Bänder (Inful). Über der Krone auf einem Schildchen WS
Originale der böhmischen Medaillen wurden in der Regel geprägt.
Von dieser Medaille schreibt Katz: "ist mir in einem geprägten Exemplare noch nicht vorgekommen."
Bernhart kennt unter der Nr.130 nur die Jahreszahl 1551.

131

Geprägte Medaille 1537, Stempel von Wolf Milicz.     Ø 44 mm (ohne Henkel), 24,39 g (mit Henkel).
Bernhart 131; Katz 272; Slg.Lanna 600.   { Wien: Silber, geprägt 44 mm }

Vs.:   ¤CAROLVS¤V¤ROMANORVM¤IMPERATOR¤SEMPER¤AVGVSTVS¤1537
Brustbild mit Mütze fast von vorn, leicht nach r. mit Hut, Kette mir dem Goldenen Vlies, Kinnbart,
der in zwei Spitzen endet. In der r. Hand einen Handschuh.

Rs.:   +AQVILA¤ELECTA¤IVSTE¤ - ¤OMNIA¤VINCIT¤MDXXXVII  -  Von der Ordenskette vom Goldenen Vlies umgebener Wappenschild mit gekröntem doppelköpfigen Reichsadler, oben grosse Krone mit Bänder,
im Feld l. und r. je eine Säule im Meer.   Ausserhalb der Umschriften Blätterrand.
Die Familie Milicz, Vater Wolf und Sohn Nickel, lieferte im 16. Jh. über Jahrzehnte Münzstempel an die böhmischen Münzstätten Joachimsthal und Prag. Neben den Münzstempeln gibt es jedoch eine grössere Zahl von Medaillenstempeln, sowohl auf Zeitgenossen als auch mit zeitlosen allegorischen resp. biblischen Darstellungen. Die meisten sind ohne Datum, lassen sich jedoch durch typische Merkmale in Gruppen ordnen. So verwendete Nickel Milicz als Interpunktionszeichen kleine Rauten mit einem Kringel darin (seit ca. 1544), um 1550 wechselt er auf »nur« Kringel und um 1560 wechselt der Buchstabe N in eine spiegelbildliche Form N. Vielleicht besteht ein Bezug zum eigenen Vorname, und die spiegelbildlichen N sollen eine Art Stempelschneider-Signatur darstellen, teilweise wirken sie wie eine Ligatur aus N und M.

132

Silbermedaille 1537, Stempel von Wolf Milicz.    Ø 43,5 mm; 18,10 g.  Bernhart 132; Katz 271.
{ Wien: Silber geprägt 44 mm }

Vs.:   ¤CAROLVS¤V¤ROMANORVM¤IMPERATOR¤SEMPER¤AVGVSTVS¤1537   zwischen zwei erhabenen Linienkreisen.  -  Brustbild halb rechts, bärtig, flache Mütze, Vließkette, beide Hände sichtbar. Hier ohne Laubrand.
Rs.:  ¤HAEC¤REGNA¤CAESAR¤¤ - ¤CHRistVS¤REGIT¤ALiAS¤1537   zwischen zwei erhabenen Linienkreisen.
"Dies Reich beherrscht der Kaiser, Christus herrscht in anderen".
Gekrönter Wappenschild mit Vließkette zwischen den Säulen des Herkules. Kaiserkrone hier ohne Inful.
Hier zwei erhabene Aussenkreise an Stelle des Laubrandes.
Die Kaiserkrone besteht aus einem Reif mit Lilienkranz, dem kaiserlichen Hochbügel von der Stirn zum Nacken und aus der Mitra, die das Gottesgnadentum symbolisiert. Die Mitra wird gelegentlich von einem bandförmigen Inful ergänzt, wie auf der folgenden Rückseite.

133

Silbergußmedaille 1544, unsigniert, Werkstatt Wolf Milicz.     Ø 43 mm; 24,00 g.
Bernhart 133; Katz 280; Slg.Lanna 605.   ( Wien: Silber geprägt 43,5 mm )

Vs.:   ·LVMINA·ET·ORA·CAROLI·V·IMPRATOREIS·GERMANIAE·M·D·XLIIII
Brustbild halbr. mit Bart, Mütze, Harnisch, Mantel, Goldene Vlies am Band.
Rs.:   CAESAREAE·MAIESTATIS·CAROL - IS·ARMA·AC·INSINIA(sic)·M·D·
Schild, darin gekrönter Doppeladler, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies,
zu den Seiten die Säulen des Herkules, oben große Kaiserkrone mit Inful.

134

Gussmedaille 1547, Modell von Nickel Milicz, Joachimsthal.
Ø 47 mm, 38,20 g.   Bernhart 134; Katz 312; Slg.Lanna 607.
Auf den Sieg Karls V. bei Mühlberg über den sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen.

Vs.:   LVMINA·ET·ORA·CAROLI·V·INPERATOREIS·GERMANIAE·MDXLVIIᕠ
Büste l. mit Bart, kleinem Barett; Vlies an der Schnur. Laubrand.
Rs.:   CAESAR - EAEᕠMAIESTATIS - CAROLVISᕠARMAᕠACᕠ;INSINI
Doppeladlerwappen mit Ordenskette zwischen den Säulen des Herkules. Oben Bügelkrone mit Inful. Laubrand.
Die Säulen des Herkules stehen hier nicht im Wasser, wie üblich.

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