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Französische Herrscher der Renaissance

Teil 1
Johann II., Herzog von Bourbon, 1459-1488.
Anne von Bretagne,   Herzogin der Bretagne 1498-1514 und Königin ➜
Ludwig XII.,   König von Frankreich 1498-1515
Teil 2
Louise von Savoyen,   Mutter von Franz I. ➜
Franz I.,   König von Frankreich 1515-1547
Die drei jungen Söhne von König Franz I.
hier: Teil 3
Heinrich II.,   König von Frankreich 1547-1559

Heinrich II. ,   König von Frankreich 1547-1559
Heinrich II., Sohn von Franz I. und Claude de Bretagne, hatte 4 Jahre seiner Jugend in Spanien als Geisel Karls verbracht, nachdem dieser seinen Vater Franz I. 1526 freigelassen hatte. Er folgte 1547 seinem Vater auf den französischen Thron. Während Heinrich, wie bereits sein Vater, die Protestanten im eigenen Land erbittert verfolgte, unterstützte er den protestantischen Kurfürsten Moritz von Sachsen gegen den Kaiser, indem er sich 1552 die französisch sprechenden Städte Toul, Verdun und Metz abkaufen liess. Karls Versuch, Metz durch Belagerung zurückzugewinnen, scheiterte.
1547 wurde in Paris eine Werkstatt gegründet, um das Land mit Prägestempel zu versorgen. Alle Münzstätten wurde Anfang 1549 geschlossen und dann wieder nacheinander bis Mitte 1551 wieder eröffnet. Heinrich II. führte die Pflicht ein, die Jahreszahl der Prägung auf der Münze anzugeben.
Siehe die Liste zur Kennzeichnung der Münzstätten auf Münzen.


Double Henri d'or, 1.Typ, 1552 Paris (A & Pt.18).   Ø 28 mm, 7,23 g. Dupl.971A; Friedb.367.
Vs.:  HENRICVS·II·D·G·FRAN·REX·   -   Barhäuptige Büste in Rüstung rechts.
Rs.:  DVM·TOTVM⩈COMPLEAT·ORBEM·1552    ⩈ = Zeiches des Bastien de Riberolles.
Kreuz aus vier gekrönten H, Monde und Lilien in den Winkeln, Münzzeichen A in der Mitte.


Henri d'or 1551, Saint-Lô (C).     Ø 25 mm, 3,60 g.   Ciani 1244; Dupl.972; Friedb.368.
Vs.:   HENRICVS·II·D·G·FRANCO·REX·   -   Barhäuptiger Kopf rechts.
Rs.:   ¤DVM·TOTVM·COMPLEAT·ORBEM (Mz.)1551   "Auf dass er das Universum ausfülle"
Vier gekrönte "H" ins Kreuz gestellt, in den Winkeln je zwei Lilien und zwei Monde.
In der Mitte: C für die Münzstätte Saint-Lô.   Hammerprägung.


Teston 1. Typ, 1549, Lyon (D & Pt.12).     9,44 g.   Ciani 1264; Dupl. 981.
Vs.:   +HENRICVS·2·DEI·GRAtia·FRANCORum·REX·F
Rs.:   +XPS(Christus)·VINCIT·XPS REGNAT·XPS·IMPErat·1549F
Ein "Point secret" unter dem 12. Buchstaben und ein D unter dem Wappen zeigen die Münzstätte Lyon an.
Hammerprägung.   Auf beiden Seiten ein Zentralpunkt.


Teston 1. Typ, 1550, Paris (A & Pt.18).       Dupl. 981.
Wie vor, aber aus der Münzstätte Paris:
"Point secret" unter dem 18. Buchstaben und ein A unter dem Wappen.


Teston 2. Typ, 1553, Rouen (B & Pt.15).       Dupl. 983.
HENRICVS·II·D·G·FRANCO·REX·   //   +XPS·VINCIT·XPS·REGNAT·XPS·IMPE·1553


Teston 2. Typ, 1554, Poitiers (G & Pt.-).       Dupl. 983.
HENRICVS·II·D·G·FRANC·REX·   //   +XPS·VINCIT·XPS·REGNAT·XPS·IM·1554


Teston 2. Typ, 1554, Toulouse (M & Pt.5).       Dupl. 983.
HENRICVS·II·D·G·FRAN·REX   //   +XPS·VINCIT·XPS·REG·XPS·IMPE·1554·R

Vorangehende Prägungen sind Hammerprägungen, nachfolgende sind Prägungen "du moulin",
hergestellt mit einer Spindelpresse, unter Verwendung passend runder Schrötlinge,
die aus gewalzten Zainen herausgestanzt wurden.


Teston du moulin o. J., Paris (A).       Ciani 1264; Dupl. 987A.
Vs.:   ✠HENRIᑢVS II DEI G FRANᑢOR REX  -  Belorbeerter Kopf nach rechts.
Rs.:   ✠ᑢHRS VINᑢIT CHRS REGNAZ CHRS IMP  -  Gekrönter Lilienschild und Zeichen A für Paris.

Künker, Osnabrück: Aukt.119 Nr.778 (2.2007) Zuschlag 700 EUR
Teston du moulin 1554, Paris (A).     Ø 28 mm, 9,57 g.   Ciani 1285; Dupl. 990.
Vs.:   HENRICVS·II·DEI·G·FRANCORum·REX
Rs.:   + CHRistuS·VINCIT CHRistuS REGNAT CHRistuS IMPerat (Monogramm EB) 1554
gekröntes Wappen Fankreichs, darunter A für die Münzstätte Paris.
Maschinenprägung ("du moulin"), vielleicht mit Ring(*). Dieses Stück ist erstaunlich rund.
Berühre die Abbildung mit den Cursor, um dies zu beurteilen.
1551 öffnete in Paris die mechanisierte Münzstätte "Monnaie du Moulin des Étuves". Ihr Name bezieht sich auf das Wasserrad "moulin", das auf einem in der Seine verankerten Schiff montiert war. Dieses Wasserrad trieb Walzen an, die Zaine von gleichmässiger Dicke produzierten. Diese Münzstätte setzte erstmals ein Spindelprägewerk ein, genannt "balancier", und produzierte ab 1552 Umlaufmünzen von verbesserter Qualität. 1558 scheiterte die Münzstätte am Widerstand der Münzer. Erst ein Jahrhundert später setzte sich dieses Prägeverfahren zur Münzherstellung in Frankreich durch.
  (*)   D.R.Cooper, The Art and Craft of COINMAKING, 1988, Seite 54.


Double Henri d'or à la Gallia o. J.     Ø 29 mm, 7,26 g.   Dupl.978; Friedb.372.
Wie nachfolgend, aber andere Stempel und FRACOR statt FRANCO.


Dickabschlag zu 8 Henri d'or à la Gallia, 1555.    Ø 29 mm, 3 mm dick, 29,15 g.  Friedb.≈372.
Exemplar in der Bibliothèque nationale de France, geprägt in Moulin des Étuves (Monnaie du Moulin), Paris.

Vs.:   HENRICVS·II·DEI·G·FRANCO·REX   -   belorbeerte Büste rechts in Prunkrüstung.
Rs.:   OPTIMO - PRINCIPI·EB [lig. Monogramm]
Sitzende Gallia (Frankreich) hält Viktoria, die ihr ein Lorberkranz reicht. Im Abschnitt: GALLIA.
Rand:   + DISCDITE A ME OMNES QVI OPERAMINI INIQVITAT.1555
"geht weg von mir, alle Übeltäter"
Die Prägung erfolgte mit einem Spindelprägewerk mit graviertem Ring für die Inschrift auf dem Rand.
Dicke Plättchen haben wohl die ersten Versuche mit der neuen Technik erleichtert.
[Siehe: Edge Rimming in The Art and Craft of COINMAKING by Denis R. Cooper]
Stack's Bowers weniger schöne Stück (Jan.2020, NYINC Auktion, Los 20311), geschätzt 80.000 USD, blieb ohne Zuschlag.

Vergleiche mit einem Zeichnung im Profil [Musée Condé in Chantilly]
sowie mit einem Ölbild [Louvre], beide um 1547 von François Clouet.


Henri d'or 1559, Bayonne (L).     Ø 25 mm, 3,61 g.   Ciani 1246; Dupl. 1028; Friedb.377c.
Vs.:   HENRICVS·II·D·G·FRANCOR·REX
Belorbeertes Brustbild im Harnisch rechts, darunter ein waagerechter Anker, Zeichen für Bayonne.
Rs.:   ✶DVM TOTVM·COMPLEAT·ORBEM·1559   "Auf dass er das Universum ausfülle"
Vier gekrönte Monogramme ins Kreuz gestellt, in den Winkeln Lilien. In der Mitte ein L für Bayonne.


1/2 Teston 2. Typ, 1560, Toulouse (M).       Dupl. 1032.


Teston 1561, Saint-Lô (C, posthume Prägung).       Dupl. 1052.
HENRICVS·II·D·G·FRANCOR·REX·   //   +XPS·VINCIT·XPS·REGNAT·XPS·IMP⩈I56I

Medaillen


Bronzegußmedaille 1552.     Ø 55 mm.   TNG pl.XII,1; Mazerolle 99.
Auf französische Siege gegen das Heiliges Römisches Reich.

Vs.:   HENRICVS·II·GALLIARVM REX INVICTISSimus·Pater Patriae·   "Heinrich II., unbesiegbarster König von Frankreich, Vater des Vaterlandes"   -   Belorbeerte Büste in Rüstung nach rechts.
Rs.:   OB RES IN - ITALia·GERMania·ET GALlia· FORTITER AC FOEL - ICiter·GESTAS
"Für mutig und glücklich Ding in Italien, Deutschland und Frankreich getan"
Pax mit Feder und Abundantia mit Füllhorn, beide auf Quadriga gelenkt von Fama, deren Posaune nach vorne gerichtet ist.     Im Abschnitt:
EX VOTO PVBlico 1552   "Auf Wunsch der Öffentlichkeit".


Gußmedaille o. J. (1552-56)   von Étienne de Laune     Ø 52,5 mm.
Armand III,285; TNG XI,5; Mazerolle 103; Kress 542.

Vs.:   HENRICVS·II·FRANCORum REX INVICTISSimus·Pater Patriae·   "Heinrich II., unbesiegbarster König von Frankreich, Vater des Vaterlandes"   -   Belorbeerte Büste in Rüstung nach rechts.
Rs.:   ᏪTE COPIA - LAVRO ET FAMA - BEARVNT
"Gott hat dich mit Überfluss Sieg und Ruhm glücklich gemacht" [Köhlers Belustigung 1750, S.345, 44.Stück]
Bild ähnlich wie vor, jedoch Posaune nach hinten gehalten.
Im Abschnitt:
NVIA (=Novaria?)

Siehe die Medaille 1552 auf Ks. Karls gescheiterten Rückeroberungsversuch von Metz.

Lit.:
• Duplessy, Jean :  Les Monnaies Françaises Royales de Hugues Capet à Louis XVI (987-1793),
    2. Auflage 1999. Bd.1: bis Louis XII.; Bd.2: ab Fraçois I.
• Ciani, Louis :  Les monnaies royales francaises de Hugues Capet a Louis XVI,   Paris 1926
TNGTrésor de Numismatique et de Glyptique ... Médailles françaises depuis le règne de Charles VII,
    Paris 1836 & im Netz
• Hoffmann, H. :  Les monnaies royales de France depuis Hugues Capet jusqu'à Louis XVI,
    Paris 1878 & im Netz
• Mazerolle, Fernand :  Les médailleurs français du 15e siècle au milieu du 17e,   Paris 1902 & im Netz
• Armand, Alfred :  Les médailleurs italiens des quinzième et seizième siècles, 3 vol.   Paris 1883 & im Netz

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