Startseite Karl V. TOUR :  Ulrich von Württemberg ➜

      Zeitgenossen im Heiligen Römischen Reich      

Wittelsbacher Herzöge in Bayern
Albrecht IV. der Weise, 1447-1508, regierte 1465-1508
Wilhelm IV. der Standhafte, 1493-1550, regierte 1508/11-1550
Ludwig X. der Landshuter, 1495-1545, regierte in Landshut 1514-45
Albrecht V. der Großmütige, 1528-79, regierte 1550-79

Albrecht IV. der Weise, 1447-1508, regierte 1465-1508
- in Bayern-München ab 1465   und   in Bayern-Landshut ab 1505 -
Albrecht, war der dritte von fünf Söhnen Herzog Albrechts III. des Frommen (reg. 1438-1460). Zunächst für den geistlichen Stand bestimmt, kehrte er nach dem Tod seines ältesten Bruders Johann umgehend nach München zurück, um zunächst mit seinem älteren Bruder Sigismund und ab 1467 allein die bayerische Regierung zu übernehmen. Er wurde einer der umsichtigsten Fürsten Bayerns, förderte Kunst und Wissenschaften und erhielt den Beinamen "der Weise". Herzog Albrecht IV. konnte das bayerische Territorium bedeutend vergrößern, musste jedoch auf den Besitz der alten bayerischen Hauptstadt Regensburg 1492 verzichten. Nach dem Tod Georgs des Reichen von Bayern-Landshut ohne männliche Nachkommen musste sich Albrecht gegen den Pfälzer Wittelsbacher im Landshuter Erbfolgekrieg 1504/1505 durchsetzen. Mit Hilfe des Kaisers Maximilian I. konnte er den Schiedsspruch von Köln erreichen, der die Wiedervereinigung von Ober- und Niederbayern bestimmte. Albrecht IV. zog aus den innerwittelsbachischen Konflikten die Konsequenz des Primogeniturgesetzes vom 8. Juli 1506, das die Voraussetzung für den Zusammenhalt des Herzogtums schuf und die Epoche der Teilherzogtümer beendete. Albrecht IV. leitete mit seinen Münzverordnungen von 1506/1507, in denen u. a. die Ausprägung größerer Nominale bestimmt wurde, das neuzeitliche Münzwesen Bayerns ein.


Weißgroschen 1506, München.     Ø 22 mm, 2,19 g.   Hahn 8b; Witt.197.
Vs.:   ALBᗺRTVS BAVARIᗺ DVX   (ᗺ = E)
In einer feinen Einfassung geharnischtes Brustbild des Herzogs r. mit Hut und geschultertem Schwert.
Rs.:   ¤BAVARIᗺ (ᗺ retrograd) GROSSVS·I506
H - A (= Herzog Albrecht) über verbundenen Schilden Pfälzischer Löwe / Bayerische Rauten, unten Schleife.
Weißgroschen wurden so genannt wegen ihrer silberweißen Farbe, die durch ein Beizverfahren entsteht, das bei minderhaltigen Münzen an der Oberfläche das Kupfer entfernt und das Silber sichtbar macht.


Goldgulden 1506, München.     Ø 22 mm, 3,28 g.   Hahn 9; Witt.188c; Friedb.178.
Vs.:  ·ALBERTI·AVRVM·BAVARIE DVCIS
Quadriertes Wappen Pfalz/Bayern (Löwe/Rauten) zwischen H - A (Hzg. Albrecht), oben Jz. 1506.
Rs.:   O MARIA¤ - ·ORA·PRO·ME·   "Oh Maria, bete für mich"
Kniender Herzog vor sitzender Maria mit Kind.
Dieser Grundtypus von Goldgulden, bestehend aus Wappen mit 4-feldigem Schild und Heiligenseite, ist auf vielen Goldgulden von benachbarten Münzherrn gebräuchlich, wie beispielsweise die Goldgulden aus Salzburg mit dem Heiligen Rupert und die Würzburger Goldgulden mit dem Heiligen Kilian. Albrecht wählte auf seinen Goldgulden die Madonna, Patronin der Münchner Hauptkirche. Mariendarstellungen auf Münzen um 1500 sind recht häufig gewesen. Als Zutat auf die bayerischen Goldgulden kam hier der vor ihr kniende Herzog dazu. Diese Darstellung könnte vom venezianischen Dukaten inspiriert worden sein. Dort kniet der Doge vor dem Heiligen Markus.


Goldgulden 1506, München.     Ø 22 mm, 3,25 g.   Hahn 11; Friedb.177.
Vs.:  +ALBERTI·AVRVM·BAVARIE DVCIS  -  im Dreipass: Wappen zwischen H - A, darüber Jz.1506.
Rs.:   O MARIA. - ORA PRO·ME   -   kniender Herzog vor stehender Maria mit Kind.


Goldgulden 1506, München.     Ø 22 mm, 3,23 g.   Hahn 11; Friedb.177a.
Variante mit dem Kind auf dem rechten Arm der Maria. Schreibfehler bei DVCIS.


Schauguldiner 1507, Stempel von Benedikt Burkhart (Hall, Tirol).     Ø 46 mm, 29,81 g.
Domanig 5 (Erzhaus) & 32 (Dt. Medaille); Witt.217; Moser-Tursky 87; Köhlers Belustigung (1732)S.361
Laut Domanig die älteste deutsche Prägemedaille.

Vs.:   ALBERTI¤FIGVRACIO¤EFIGIEI¤BAVARIE¤DVCIS·¤
"Die Abbildung des Bildnisses des Herzogs in Bayern Albrechts"
Geharnischtes Hüftbild l. mit Drahthaube und geschultertem Schwert.

Rs.:   ¤ARMORVM¤BAVARIE¤DVCVM¤FIGVRA¤1·50·Λ·   (Λ = 7, nicht 4)
"Des Wappens der Herzöge in Bayern Abbildung"
Quadriertes Wappen Pfalz/Bayern (Löwe/Rauten) mit Helm und Helmzier.


Goldgulden 1508, Straubing.     Ø 22 mm, 3,25 g.   Hahn 17; Witt.223b; Friedb.179.
Vs.:   ✠ALBᗺRT⦂AVRum⦂BAVARIᗺ⦂DVCI◦I508
Wappen zwischen h - A (Herzog Albert), darüber S (Straubing).
Rs.:  O:ᙏARIA - ¤ORA·PRO·ᙏE¤  -  kniender Herzog vor sitzender Maria mit Kind auf dem linken Arm.
In Straubing wurden 1506-11 Goldgulden, Halbbatzen, Pfennige und Heller geschlagen (Münzzeichen S).

Wilhelm IV. d. Standhafte, 1493-1550, regierte 1508/11-1550
- erste Sohn von Albrecht IV. der Weise -
Wilhelm IV. kam nach dem Tod seines Vaters Albert IV. 1508 im Alter von 15 Jahren an die Regierung, stand aber bis 1511 unter der Vormundschaft seines Onkels Wolfgang. Im Gegensatz zum Primogeniturgesetz seines Vaters von 1506 teilte er im Jahr 1516 die Regierung mit seinem Bruder Ludwig. Während Wilhelm IV. in München die Bezirke München und Burghausen regierte, leitete Ludwig von Landshut aus die Bezirke Landshut und Straubing. Wilhelm IV. konnte sein Land aus den kriegerischen Ereignissen der Zeit weitgehend heraushalten. Beraten von seinem einflußreichen Kanzler Leonhard von Eck bekämpfte er energisch die Reformation, aufständische Bauern und die Täufer. Der Renaissancefürst Wilhelm IV. versuchte, die Stellung Bayerns gegenüber dem Haus Habsburg zu stärken, unterlag jedoch bei der böhmischen Königswahl 1526 und der deutschen Königwahl 1531 dem späteren Ks. Ferdinand I.. Der Versuch der Verhinderung des habsburgischen Machtzuwachses einerseits und der Kampf gegen die Protestanten und für die alte Kirche andererseits war für Wilhelm IV. eine schwierige Gratwanderung, für die er den Beinamen "der Standhafte" erhielt.


Goldgulden 1508, Straubing.     Ø 22 mm, 3,26 g.  Hahn 17; Friedb.179.
Vs.:   ✠ALBᗺRT⦂AVRum⦂BAVARIᗺ⦂DVX◦I508
Wappen zwischen H - W (Herzog Wilhelm), darüber S (Straubing).
Rs.:  ¤O ᙏARIA - ¤ORA·PRO·ᙏE¤  -  kniender Herzog vor sitzender Maria mit Kind auf dem l. Arm.
Bereits 1511 wurde die Straubinger Münzstätte geschlossen, da der Betrieb offenbar nicht rentabel war.


Gussmedaille 1535.   Modell von Matthes Gebel.     Ø 42,5 mm.  Habich 1122; Witt.255.
Vs.:   VVILHELM·VON·GOTS·GNADEN·PFALCZ GRAF·BEI·RHEIN·SEINS·ALLTERS·IM·XLI·IAR·
"... im seinem 41 Lebensjahr"   -   Bärtiges Brustbild mit Hut, Mantel und Halskette n. rechts.
Rs.:   HERGZOG·IN·OBERN·VND·NIDERN·BAIRN·ZC·ANN·DOM·M·D·XXXV·
vierfeldiges Wappen (Rauten/Löwe), doppelt behelmt.

Wilhelms Ehefrau Maria Jakobäa von Baden, Enkelin von Markgraf Christoph I.


Gussmedaille 1534.     Modell von Matthes Gebel.     Ø 39 mm, 37,73 g.   Habich 1109; Witt.276.
Vs.:   IACOBA·PFALZGZGR·BEI·RHENI· - HEROZ·IN·OB·VND·NI·BAIREN·IRS·ALTERS·XXVII·
Büste rechts mit Haube und Federhut.
Rs.:   2 verschlungene Hände halten Herz mit 3 Blumen, oben 2 Löwen mit dem bayerisch-badischen Wappen, unten 3 Blumen. Umher ein Kranz.
Maria Jakobäa (1507-1580) heiratete Herzog Wilhelm IV. von Bayern am 5.10.1522 in München.


Silbergußmedaille 1560.     Ø 40 mm, 31,70 g.   Witt.277.
Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   +IACOBA:COMIT:PA:RHE:DV:BAVAR:MAR:BADE   -   Büste rechts mit Witwenhaube.
Rs.:   ᏪANNO·M - ·D·LX·Ꮺ   -   väterliches Wappen Baden-Spohnheim mit Helm und Zier.
Maria Jakobäa (1507-1580) war 1560 bereits 10 Jahre Witwe.

Wilhelms und Jakobäas Sohn Theodor


Dicker Schautaler 1533.     Modell von Matthes Gebel.     Ø 35 mm, 26,14 g.   Hauser 13; Witt.555.
Vs.:   *THEOD·ILLVST·DVC·BOIOR,·GVILELM·PRIMO G
"... Wilhelms Primogen (Erstgeborene mit Nachfolgeanspruch)"  -  Das jugendliche Brustbild Theodors nach rechts mit umgelegter Halskette und Binde auf dem Kopf, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl I5 - 33.
Rs.:   ·INSIGN· - ·QVATT'· - ·AVIAR' - ·THEOD·  -  Vierfeldiges Wappen auf Blumenkreuz, in den Winkeln die Wappen von Österreich, Braunschweig, Katzenelnbogen und Pfalz-Bayern.
Theodor (1526-1534) war der älteste Sohn, wäre der nächste bayerische Herzog geworden,
starb aber im Alter von nur acht Jahren.

Ludwig X. der Landshuter, 1495-1545, regierte in Landshut 1515-50
- zweiter Sohn von Albrecht IV. der Weise -
Als er volljährig wurde, erhob Ludwig Ansprüche auf die Mitregierung mit der Begründung, vor der Aufstellung des Primogeniturgesetzes (1506) geboren worden zu sein, und bat Kaiser Maximilian I. um Hilfe. Ludwig X. wurde 1516 von seinem älteren Bruder, Herzog Wilhelm IV., im Jahr 1516 zum Mitregent ernannt. Herzog Ludwig X., der in Landshut regierte, hielt mit seinem in München regierenden Bruder Wilhelm IV. ein enges und gutes Verhältnis. Deshalb konnten die beiden auch Intrigen aller Art erfolgreich abwehren. Ludwig X. bewarb sich 1526 um die Wenzelskrone und 1530 um die Wahl zum Römisch-deutschen König, unterlag jedoch jeweils gegen dem späteren Ks. Ferdinand I.. Nach dem Tod Ludwigs X. am 22.4.1545 in Landshut übernahm Bruder Wilhelm IV. wieder die alleinige Regierung. Die Missachtung des Primogeniturgesetzes war erledigt und sollte sich bis 1918 nicht wiederholen.


Silbergussmedaille 1535. Modell von Matthes Gebel.     Ø 42 mm, 30,00 g.  Habich 1123; Witt.264.
Vs.:   LVDVIG·VON·GOTS·GNADEN·PFACZ GRAF·BEI·RHEIN·SEINS·ALTERS·IM·XXXVIII·IAR·
"... im seinem 38. Lebensjahr"   -   Bärtiges Brustbild mit Hut, Mantel und Halskette nach rechts.
Rs.:   HERGZOG·IN·OBERN·VND·NIDERN·BAIRN·ZC·ANN·DOM·M·D·XXXV·
Vierfeldiges Wappen Bayern/Pfalz (Rauten/Löwe), doppelt behelmt und mit Zier versehen.


Gussmedaille o. J. (1535) von Ludwig Neufahrer.     Ø 40,3 mm, 23,99 g.  Habich 1325; Witt.265.
Vs.:   LVDOVICVS·COMES·PALATINVS·RHENI· - VTRIVSQVE·BAVARIE·DVX·
Büste links mit flachem Hut und Pelzschaube.
Rs.:   SI·DEVS·NOBISCVM·QVIS·CONTRA·NOS·
"Wenn Gott mit uns ist, wer kann gegen uns sein?"  -  Doppelt behelmtes quadriertes Wappen.


Silbergußmedaille o. J. von Ludwig Neufahrer.     Ø 27 mm, 11,55 g.   Witt.266.
Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   LVDOVIC:COMES· - PALATI:RHENI VTRI:BAV - DVX
Bärtige Büste rechts, flacher Hut und Pelzmantel.
Rs.:   FLOREAT·SEMPER·BAVARIAE·REGIo·   "Auf daß Bayern ständig blühe"
Die nach rechts stehende Bavaria hält in der Linken den vierfeldigen Wappenschild, in der Rechten einen über die Schulter emporreichenden Blütenzweig.


Gussmedaille (1535), unsigniert.     Ø 25,4 mm, 6,08 g.   Habich 1324; Witt.267.
Brustbild nach links mit Pelzschaube und Hut.   //   Wappen Pfalz/Bayern.
SI DEVS NOBISCVM QVIS CONTRA NOS   "Wenn Gott mit uns ist, wer kann gegen uns sein?"


Silbermedaille o. J. um 1535 vom "Meister der Gruppe des Herzogs Ludwig".
Ø 24,3 mm, 9,86 g.   Habich 1327; Witt.268.

Vs.:   ¤LVDOVICus:COMEs - PALATInus:RHENI VTRIsque:BAVvariae·DVX
Bärtiges Brustbild rechts mit umgelegtem Mantel und flachem Hut.
Rs.:  ¤FLOREAT·SEMPER·BAVARiae·REGIO  -  Vierfeldiges Wappen Pfalz/Bayern (Löwe/Rauten).


Gussmedaille 1540, unsigniert.     Ø 36,9 mm, 22,69 g.   Habich 1411; Witt.269.
Vs.:   LVDOVIC·COMES·PALATIN9·RHENI·VTRIVSQ BAVA·DVX
Brustbild nach links, mit Barett und Pelzschaube zwischen geteilter Jahrzahl 15 - 40.
Rs.:   FLOREAT*SEMPER*BAVARIÆ*REGIO*   "Auf daß Bayern ständig blühe"
Bavaria mit Mauerkrone in einem von zwei Löwen gezogenem Triumphwagen nach links.

Albrecht V. der Großmütige, 1528-1579, regierte 1550-79
- Sohn von Wilhelm IV. der Standhafte -
Albrecht war der zweite Sohn Herzog Wilhelms IV., des Standhaften. In der bayerischen Geschichte stellt Albert wohl das Ideal eines Renaissancefürsten dar. Zu seinen vielfältigen Interessen als Kunstsammler und Mäzen gehört seine Passion für Münzen und Medaillen. Durch den Erwerb von Münzsammlungen legte er den Grundstock der Staatlichen Münzsammlung München. Der Herzog brachte eine ganze Reihe von begabten Goldschmieden und Stempelschneidern nach München, die eine große Anzahl von Medaillen und Schauprägungen, zum Teil mit Münzcharakter, anfertigten und München dadurch in Konkurrenz zu den anderen beiden süddeutschen Zentren der Stempelschneidekunst, Nürnberg und Augsburg, treten ließen. Albrecht gründete auch die Staatsbibliothek, das Antiquarium und die Kunstkammer. Die Kunstsinnigkeit Albrechts V., der den Beinamen "der Großmütige" erhielt, vergrößerte die bei Regierungsantritt übernommene Schuldenlast Bayerns und führte daher mehrfach zu Konflikten mit den Landständen. Er konnte sich aber gegen die Opposition durchsetzen, die vor allem eine umfassende Kirchenreform forderte und in der Ortenburger Adelsverschwörung von 1564 gipfelte. Herzog Albrecht V. entwickelte sich mit Hilfe der Jesuiten zu einem der Hauptvertreter der Gegenreformation in Deutschland. Herzog Albrecht V. heiratete 1546 Anna von Österreich, eine Tochter von Ks. Ferdinand I. Nach seinem Tod 1579 folgte ihm sein Sohn Wilhelm V. in der Regierung des Herzogtums.


Silbergußmedaille (1540)   vom Vater in Auftrag gegeben.     Ø 37 mm, 15,69 g.   Witt.381.
Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   ALBERTVS Dei Gratia COMES PALAtinus RHENI ET VTRisque BAVARIAE DVX
Jugendliche Büste links, zwischen ÆTatis - XII.
Rs.:   SI DEVS NOBISCVM QVIS CONTRA NOS
Doppelt behelmtes Wappenschild Bayern (Rauten) / Pfalz (Löwe) mit Kette des goldenen Vliesses.


Dukat o. J., München.     Ø 21 mm, 3,43 g.   Hahn 50; Witt.418a/c; Friedb.183.
Vs.:   ✥ALBERTus9·COMes·PAlatinus·Rheni·BAVAriae·DVx·
Bärtiges Brustbild nach links mit Mütze und umgelegter Kette des Ordens vom Goldenen Vlies.
Rs.:   SI·DEus9·NOBIScum - QVIs·CONtra'·NOS   "If God is with us, who can be against us?"
Quadrierter Schild Pfalz/Bayern (Löwe/Rauten), umher die Ordenskette und unten das Goldene Vlies.
Herzog Albrecht V. hatte den Orden vom Goldenen Vlies 1546 verliehen bekommen.


Vergoldete Silbermedaille o. J. (nach 1554)   nach Vorbild von Hans Aesslinger.
Ø 40 mm, 20,70 g.   Habich 3171; Witt.384 (dieses Ex.).

Vs.:  ALBERTVS COM·PAL·RHE - VTRI·BAVA·DVX
Bärtige Büste links, 1526 im Abschnitt eingraviert.
Rs.:   SI·DEVS·NOBISCVM - QVIS·CONTRA·NOS
Doppelt behelmter Schild, umher die Ordenskette und das Goldenen Vlies.


Goldmedaille o. J., nach 1554, unsigniert, Modell von Hans Aesslinger.     Ø 28,5 mm, 14,90 g.
Habich 3174; Witt.387.

Vs.:   ALBERTVS·COM·PALAT:RHENI·VTRI9:03:BAVARIÆ:DVX
Barhäuptige Büste r. mit verziertem Harnisch und Ordenskette vom Goldenen Vlies.
Rs.:   SI DEVS NOBISCVM - QVIS CONTRA NOS
Quadrierter Schild Bayern/Pfalz, umher die Ordenskette und das Goldenen Vlies.
Hans Ässlinger machte 1536 seine Meisterprüfung. Er arbeitete seit 1550 für den Münchener Hof und wurde 1555 Bürger der Stadt. Nach einigen Aufträgen für Salzburg bezog er ab 1562 ein festes Jahressalär vom bayerischen Herzog in Höhe von 80 Gulden. Neben Medaillen fertigte Ässlinger auch Skulpturen, so etwa ein Relief mit dem Urteil des Paris im Münchener Nationalmuseum. Er starb 1567.


Berühre die Abbildung, um die Rückseite zu sehen.
Silbergußmedaillon 1558.   von Hans Ässlinger, Originalguß.   Ø 124 mm, 402,8 g.
Habich 3176; Witt.388.

Vs.:   ✥ALBERTVS·COMes:PALATinus:RHENI·VTRIus':Que:BAVARIÆ'DVX
Bärtiges Brustbild nach recht in dekorierter Rüstung mit Vliesorden und umgelegter Feldbinde.
Rs.:   PARCERE SVBIECTIS ET DEBELLARE SVPERBOS 1558
"Schone Unterworfene und bezwinge Hochmütige" (Virgil, Aeneis)   -   Löwe reißt Stier,
rechts beschützt ein anderer Löwe ein Lamm, im Hintergrund sind zwei Burganlagen zu sehen, die mit einer Brücke über einem reißenden Fluß miteinander verbunden sind, oben schwebt ein Engel mit zwei Kränzen.
Auch der erste Schmalkaldische Bundestaler von 1542 trägt diesen Virgil-Spruch.
In der Staatlichen Münzsammlung München befindet sich ein weiteres Original dieser Renaissancemedaille, die heute als Logo auf dem jährlich erscheinenden Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte verwendet wird. Zuvor wurde die Medaille bereits seit 1890 als Titelbild der Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschft verwendet.


Vergoldete Bronzegußmedaille 1570 mit Henkel.     Ø 37,4 mm, 19,22 g.   Witt.400.
Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   +ALBERTVS·COM·PALAT·RHEN·VTRI·BAV - RI·DVX·70
Rs.:   ✴SI·DEVS·NOBISCVM· - QVIS·CONTRA·NOS·


2 Dukaten 1565, München.     Ø 25 mm, 7,03 g.   Hahn 52; Witt.414; Friedb.182.
Vs.:   ✥ALBERTus9:Dei:Gratia:COmes:PAlatinus:RHeni:VTRiusque:BAVARiae:DVX
Geharnischtes Brustbild r., mit der Rechten das Schwert schulternd.
Rs.:   NON·NOBbis:DOmibe:Non:NObis - SED·NOMine:Tuo:Da:GLORiam·15·65·
"Nicht uns, oh Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre!"
Vierfeldiger Wappenschild, umher die Kette und das Orden vom Goldenen Vlies.


Schautaler 1576.   Werkstatt H. Gerhard.   Ø 43 mm, 29,10 g.   Habich II,2 3188; Witt.408.
Vs.:   ✥ALBERTVS D.G:COM PAL:RHE.VTRIVS:BAVA:DVX
Geharnischtes Brustbild r., umgelegte Feldbinde und die Ordenskette vom Goldenen Vlies.
Rs.:   LABORIS:ONVS:HONOS:LEVAT:M:D:LXXVI
Zwei gegeneinander anrückende Streitscharen, links Heerführer mit Standarte auf einem
nach rechts springenden Roß.


Vergoldete geprägte Silbermedaille 1576.     Ø 42 mm, 15,75 g.   Witt.411.
Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   Büste r. in Rüstung, goldene Vlies, umher ·Albrecht·Herzog·In· - ·Ober·Vnd·Nieder·Bayern·.
Umher 17 Stadtwappen mit zugehörigen Namen: MVNChen LANdsHut INGolstadt STRAubing LANdSberg WASserburg BVRGhausen REIChenhall BRAVnau SChongAO DEGgEndorf KELheiM VILCshofen WEILheim RAIN FRIedBerg TRAVnstein.
Rs.:   gekrö. quadriere Wappen von zwei Löwen gehalten, Orden vom Goldenen Vlies und Jz. 1576.
Umher weitere 17 Wappen mit zugehörigen Stadtnamen:
SHE(ä)Rding AIChach DINGolfing OTTIng ERDIing PFAFfenhofen LANdau MOSPburg WEN(m)ding OSTERhofen NEVStadt ABENsberg FV(ü)RTh DIETFurt SCHRObenhausen STATanhof GRAV(f)enau.

Herzog Albrecht V. und seine Gemahlin Anna
Albrecht V. heiratete 1546 in Regensburg Erzherzogin Anna von Österreich, eine Tochter
von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gattin Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn.


Silbermedaille o. J.,   späterer Guß.   Ø 71,2 mm, 96,00 g.   Witt.393.
Vs.:  
ALBERT9 D:G COMES PALATIN9·RHENI·VTRI9 Q·BAVARIÆ·DVX·MONARCH CO HIRS SVABECKI
innen: ANNA·DG·DVCIS·BAVAR·VNGAR·BOHEMIÆ·REGINA·ARCHID·AUSTRIÆ·COMIT·TIROLIS·
Die Hüftbilder von Albert V. im Harnisch mit geschultertem Schwert und seiner Gemahlin Anna, einander gegenüber, oben die Wappenschilde von Bayern und Habsburg nebeneinander, umlegt mit der Ordenskette vom Goldenen Vlies, darüber halten zwei Engel mit Kränzen den Fürstenhut.
Rs.:   LVDOVICVS·IIII - ROM·IMPERATOR - AVGVSTVS·Pius·Felix· - GERMAN·REX
innen: ·DVX·BAVARIÆ - COMES·HOLANDI - Æ·SELANDIÆ - FRISIÆ·
Nimbierter Doppeladler mit Rautenschild auf der Brust, in der Umschrift vier Wappenschildchen.


Geprägte Goldmedaille o. J. ausgegeben auf der Hochzeit 1546.     Ø 40,4 mm, 37,54 g.   Witt.394.
Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München.

Vs.:   ALBERTVS D G COM PAL RHE VTRI BAVAR D ANNA D G ARCHIDVCI AVST VX     Zugewandte Büsten.
Rs.:  SVB VMBRA ALARVM TVARVM PROTEGE NOS
"Nimm uns im Schatten deiner Flügel in Schutz"
Wappen von Bayern/Pfalz und Österreich, gelegt auf nimbierter Doppeladler mit Kruzifix.


Geprägte Silbermedaille o. J. um 1576.     Ø 81 mm, 113,0 g.   Habich 3185; Witt.405.
Vs.:   ALBERTVS:D:G:COM:PAL:RHE:VTRIVS:BAVA:DVX:ANNA:AB:AVS: DI:FERD:I:CÆ:AVG:PII:FEL:FIL:ÆC·
Die Brustbilder des Paares fast v. v., der Herzog barhäuptig im Harnisch mit der Ordenskette vom
Goldenen Vlies und Feldbinde, die Herzogin mit Haube. Vor dem Paar der vierfeldige bayerische Schild,
der durch den österreichischen Bindenschild unten gespalten ist.

Rs.:   SI DEVS NOBISCVM - QVIS CONTRA NOS   "Wenn Gott mit uns ist, wer kann gegen uns sein?"
Zwei auf Felsen stehende Löwen halten das zweifach behelmte, vierfeldige bayerische Wappen.
Dahinter die Stadtansicht von München mit der Frauenkirche.
Um die Darstellung ein Kreis von 34 Wappenschilden bayerischer Städte:
1. München, 2. Landshut,
3. Straubing, 4. Wasserburg, 5. Reichenhall, 6. Schongau, 7. Kelheim, 8. Weilheim, 9. Friedberg, 10. Aichach, 11. Ötting,
12. Pfaffenhofen, 13. Moosburg, 14. Osterhofen, 15. Neustadt a. D., 16. Schrobenhausen, 17. Furth, 18. Grafenau,
19. Stadtamhof, 20. Dietfurt, 21. Abensberg, 22. Wembding, 23. Landau, 24. Erding, 25. Dingolfing, 26. Schärding,
27. Traunstein, 28. Rain, 29. Vilshofen, 30. Deggendorf, 31. Braunau, 32. Burghausen, 33. Landsberg, 34. Ingolstadt.
Bei diesem Exemplar handelt es sich eindeutig um eine Prägung auf einem vorgegossenen Schrötling. Georg Habich waren von dem Medaillon nur zwei Güsse bekannt, die Existenz eines geprägten Exemplares hielt er nicht für möglich.

Lit.:
Hahn, W.R.O. :  Typenkatalog der Münzen der bayerischen Herzöge und Kurfürsten 1506-1805.
    Braunschweig 1971.
Habich, G. :  Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts
  - Bd.I, 1.Hälfte: München 1929. XXXVI & 130 S. (Nrn.1- ) & Taf.1-109
  - Bd.I, 2: München 1931. S. XLI-LXXVI & 131-262 (Nrn.?956-1843) & Taf.110-196
  - Bd.II,1: München 1932. S. LXXXI-CXXIV & 263-460 (Nrn.1844-3182) & Taf.197-302[CXCVII-CCCII]
  - Bd.II,2: München 1934. S. CXXIX-CXXII & 461-557 & Taf.CCCIII-CCCXXXIV + [Beil.] 48 S.
• Beierlein, J.P. [Witt.] :  Die Medaillen und Münzen des Gesamthauses Wittelsbach. München 1897/1901.

Startseite Karl V.  /  Charles V TOUR :  Ulrich von Württemberg ➜