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St. Willibrord von Echternach bzw. Utrecht
Festtag: 7. November
auf Münzen der Abtei Echternach


Kirchenstaat, Leo XIII. 1878-1903 :   Bronzemedaille 1887
auf sein 50-jähr. Priesterjubiläum, gewidmet v. den Katholiken der Niederlande.
Ø 51 mm, ca.60 g.   Forrer -. MZ 103 -.

Vs.:   LEO·XIII·PMvSACERDOTII· - ANNVM·L·EXPLENS·
Büste links, unten Signatur J.P.M.MENGER.F. (Jean Philip Mathias Menger)
Rs.:   BENEDIC·PATER·OPT·S·S·SERVATII·ET·WILLIBRORDI·PROGENIEM  -  Der heilige Papst Bonifatius thronte zwischen zwei knienden Bischöfen, links der heilige Willibrord mit einem Modell der Kathedrale von Utrecht und rechts der heilige Servatius mit einem Modell der Kathedrale von Maastricht.
Im Abschnitt: NEERLANDIA.CATHOLICA. ANNO.CHRISTIANO. MDCCCLXXXVIII

Willibrord wurde im Jahre 658 in Northumbria, in Nordengland, geboren. Noch als Kind brachten ihn seine EItern zum hl. Wilfrith in das Benediktinerkloster Ripon bei York. 678 übersiedelte Willibrord nach Irland, wo er 12 Jahre in einem vom hl. Egbert geleiteten Kloster verbrachte, und 690 ging er mit 12 Gefährten in die Mission im Lande der Friesen, wo ihm Pippin II., der ihn kräftig unterstützte, das südwestliche Friesland als Missionsgebiet zuwies. Um das Jahr 692 finden wir Willibrord bei Papst Sergius; bei einem zweiten Rombesuch wurde er von diesem Papst am 21. November 695 zum Erzbischof der Friesen geweiht.
Als Zentrum seines Erzbistums baute der englische Missionar eine Kathedrale in Utrecht, doch obwohl er auf die Hilfe des fränkischen Adels zählen konnte, mißlang ihm die Einrichtung einer friesischen Kirchenprovinz. Nach dem Tode Pippins im Jahre 714 brach die Friesenmission zusammen, die Mönche wurden vom heidnischen König Radbod verjagt, und Willibrord verlegte das Gebiet seines Wirkens nach Ostfranken und Thüringen, später auch nach Helgoland und Dänemark, doch war ihm dort kein nachhaltiger Erfolg beschieden. Ab 719 konnte, dank der Unterstützung von Karl Martell, der Wiederaufbau der Friesenmission, in der während einiger Zeit auch der Hl. Bonifatius arbeitete, beginnen.
Im Jahre 698 gründete Willibrord auf Land, welches er von der Merowingerprinzessin Irmina, der Tochter Dagoberts II., zum Geschenk erhalten hatte, das Kloster Echternach in Luxemburg. Dort starb der vielgereiste Missionar am 7. November 739 achtundachtzigjährig, und dort wurde er auch begraben. Obwohl Willibrord, dessen Leben der berühmte Alkuin beschrieb, schon gleich nach seinem Tode als Heiliger verehrt wurde, blieb sein Kloster Echternach während Jahrhunderten recht klein. Der gewaltige Bau, der heute den Ort beherrscht, wurde erst von den bauwütigen Äbten Mathias Hartz (1717-1728) und Gregor Schupp (1728-1751) errichtet. 1795 versteigerte die französische Revolutionsarmee das Kloster, und 1944/45 wurden die Kirche und einige andere Gebäude von Deutschen gesprengt, nach dem Kriege aber wieder aufgebaut.
Weit über die Grenzen der näheren Umgebung hinaus wurde die Abtei durch ihre am Dienstag nach Pfingsten unter Beteiligung der Geistlichkeit und des Bischofs stattfindende Echternacher Springprozession bekannt, eine Art von sakralem Tanz mit einer ganz eigenartigen Schrittfolge. Der Ursprung und genaue Sinn der Springprozession sind unbekannt, doch kann sie bereits im 16. Jahrhundert nachgewiesen werden.
Der vor allem in Luxemburg und Holland beliebte Heilige wird bildlich als Bischof dargestellt, oft mit einem Kirchenmodell und manchmal mit einem Weinfaß, das an eine wundersame Weinvermehrung, die in seiner Legende erzählt wird, erinnern soll.
Die Abtei Echternach, der Kaiser Otto III. im Jahre 992 das Münzrecht verlieh, ließ im 11. Jahrhundert eigene Pfennige schlagen, welche den Kopf ihres Gründers zeigen, in der Umschrift dessen Namen nennen und ungefähr ein Gramm wiegen. Die Prägequalität dieser ungemein seltenen und nur in wenigen Exemplaren bekannten Münzen, die von verschiedenen Autoritäten auch verschiedenen Äbten zugeschrieben werden, ist aber leider so schlecht, daß sich die Abbildung einer Photographie hier verbietet.
Hans Herrli, MünzenRevue 11/1993, S.1402
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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