Startseite Heilige auf Münzen TOUR :  St. Theonestos von Philippi


St. Theodul
Festtag: 16. August
auf Münzen von Sitten


Bistum Sitten, Nikolaus Schiner als Vikar, 1496-97 :   Dicken o. J.   Ø 28 mm, 9,58 g.
Vs.:   NICOlaus - Sanctissimi DomiNi Papae - VICArius - ELectus'SEdunensis
Wappen von Supersaxo auf Distelkreuz.
Rs.:   °°S◦THEODO - L' - EPiscopuS◦SEDVN'  -  Der stehende hl. Theodul mit Mitra, Heiligenschein,
Schwert und Bischofsstab, blickt auf den Teufel, der eine Glocke trägt.
Nach der Legende musste der Teufel eine vom Papst geschenkte Glocke von Rom nach Sitten tragen.


Bistum Sitten, Nikolaus Schiner, 1497-99 :   Dicken o. J.   Ø 28 mm, 9,10 g.   Palézieux 25.
Vs.:   +NICOLAV’·EPiscopuS·SEDVnensis’·PREfectus·ET·COmes·VAlais
Wappen von Schiner mit Infeln, darüber Schwert, Mitra und Bischofstab.
Rs.:   °S⦂THEO - EPS⦂SEDVN  -  Stehender Hl. Theodul mit Mitra und Nimbus,
in der Rechten ein Schwert, in der Linken den Bischofstab, schaut herab auf
den Teufel, der am Bodem liegt und eine Glocke empor hält.


Bistum Sitten, Nikolaus Schiner als Bischof, 1497-99 :   Guldiner 1498.
Ø 42 mm, 29,39 g.   Dav.8786.
Vs.:   +NICOLAVS¤EPiscopuS¤SEDVNENsis - PREfectus'.ET.COmes·1498
Thronender Ks. Karl der Große übergibt dem knienden Bischof Theodul ein Schwert [gemeint ist die weltliche Herrschaft über das Ober- und das Unterwallis]
Rs.:   Familienwappen mit Schwert, Mitra und Krummstab im Wappenkreis
von 16 Wappen der Zenden von Wallis.


Bistum Sitten, Matthäus Schiner, 1499-1522 :  Dicken o.J.   Ø 29 mm, 9,63 g.
Vs.:   ⚛MATEVS·EPS·SEDV'·PRE'·ET·CO'·VAL'  -  Schinerwappen mit bischöflichen Insignien.
Rs.:   °S - THEODO - PAT'·SEDV' - °
Der sitzende hl. Theodul v. vorne, mit Krummstab und Schwert in Händen, daneben eine Glocke.


Bistum Sitten, Matthäus Schiner, 1499-1522 :   3 Groschen o. J.   Ø 26 mm, 2,83 g.
Vs.:   +MATHEVS.EPiscopuS.SEDVnensis'.PREfectus'.ET.COmes'.VAllesiae
Das Schinerwappen mit Krummstab, Mitra und Schwert.
Rs.:   *S- CATERIN - S T - EODOL'
Hl. Theodul mit geschultertem Schwert und Krummstab und Hl. Katharin von Alexandria mit Krone,
Nimbus und Schwert stehen zueinander.


Bistum Sitten, Matthäus Schiner, 1499-1522 :   2 Groschen o. J.   Ø 25 mm, 2,25 g.  Elsig 74.
Vs.:   +MATHEVS·EPS·SEDV’·PRE’·ET·CO’·V  -  Schiener-Wappen mit Infeln im Vierpass.
Rs.:   +S·THEODOLVS·PATRA’· SEDVNES  -  Brustbild des Hl. Theodul von vorne.

In der Verehrung St. Theoduls wurden drei Walliser Bischöfe zusammengefaßt, ohne daß sich nicht immer sicher entscheiden läßt, welcher der drei im Einzelfalle eigentlich gemeint ist.
Ein Bischof Theodul, der um 380 bis 391 wahrscheinlich in Octodurum, dem heutigen Martigny am Nordende des Passes über den Großen St. Bernhard, residierte, ist im Jahre 381 durch seine Unterschrift in den Akten als Teilnehmer der Synode von Aquileia bezeugt. 519 findet man einen weiteren Bischof Theodul an der Synode von Agaunum. Während seiner Amtszeit soll ein Burgunderkönig, der hl. Sigismund, die über den Gräbern der Märtyrer der Thebäischen Legion errichtete Abtei St. Maurice gestiftet haben. Einem dritten Bischof Theodul verlieh angeblich Kaiser Karl der Große im Jahre 805 die weltliche Herrschaft über das Ober- und das Unterwallis.
St. Theodul oder St. Jodel (beides sind lokale Formen des Namens Theodor) ist die Hauptperson vieler Legenden. So soll der Heilige vom Papst in Rom eine "Wetterglocke" geschenkt erhalten haben, die er sich dann von einem Teufel, den er einem Besessenen ausgetrieben hatte, über die Alpen nach Sitten tragen ließ. Um auch andernorts der bewährten und begehrten Hilfe St. Theoduls bei der Abwehr von Unwettern teilhaft werden zu können, wurden später beim Guß neuer Wetterglocken irnmer wieder kleine Stückchen dieser Sittener Glocke der Glockenspeise beigemengt.
Der Schutz vor Sturm und Hagel war aber nicht die einzige Art von Unterstützung, die St. Theodul seinen Walliser Weinbauern zukommen ließ. In Jahren schlechter Traubenernten ließ er sich die leeren Fässer bringen und nachdem er in jedes Faß eine einzige Beere gelegt hatte, füllten sich alle Fässer in mirakulöser Weise mit bestem Weine. Durch dieses in den Augen mancher Weintrinker doch etwas anrüchig erscheinende Wunder wurde St. Theodul zum geschätzten Patron der Winzer und in dieser Rolle auch in süddeutschen Weinbaugebieten verehrt.
Der heilige Theodul erscheint in bildlichen Darstellungen als Bischof. Oft trägt er ein Schwert, das Symbol der weltlichen, richterlichen Gewalt. Weitere Attribute wie Trauben, eine Glocke und der Teufel weisen auf die bekannten Legenden um den Heiligen hin.
Hans Herrli, MünzenRevue 8/1991, S.900
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia als Theodor von Sitten.


Bistum Sitten, Matthäus Schiner, 1499-1522 :
Guldiner 1501.     Ø 42 mm, 29,65 g.   Pal.78; Dav.8789.
Vs.:   ¤MATHEVS·EPS·SEDV·PRE·ET·CO·VAL '
Schinerwappen mit Insignien, umher 16 Wappen der Zehnten von Wallis.
Rs.:   ⦂S¤THEODOLVS¤SEDVNORVM¤PATRONVS¤1501¤⦂
Hl. Theodul mit Mitra und Nimbus sitzt auf gotischen Bischofsstuhl von vorne und hält Bischofsstab
und Schwert, links kleiner Teufel mit Glocke.


Bistum Sitten, Matthäus Schiner, 1499-1522 :
Messtaler: breiter 1¼ Guldiner 1501 im Gewicht von 4 Dicken.    Ø 45 mm, 38,62 g.  Dav.A8788.
Vs.:   + MATEVS·EPiScopus·SEDVnensis·PRaEFectus·ET·COmes·VALEnSis
Innen das mitrierte Familienwappen der Schiner mit Krummstab und Schwert.
Ringsum 17 Wappen des Domkapitals, der Oberwalliser Zenden und der Unterwalliser Banner.

Rs.:   + PRECIBVS:S:THEODOLI:DIMISSA:EST·CVLPA·CAROLI
"Gebete St. Theoduls vergeben die Schuld Karls"
Der Heilige Theodul im bischöflichen Ornat und mit Krummstab und geschultertem Schwert kniet vor einem Altar mit liturgischen Geräten. Hinter dem Altartisch ein Engel mit einem Schriftband CAVDITA EST ("gegründet wurde"), auf der Gegenseite hinter dem Schwert der Teufel mit der geschulterten Glocke. Unten die Jz. I50I.
Gemeint ist Kaiser Karl der Grosse, der dem dritten ober erwähnten Bischof Theodul die Grafschaft Wallis als weltliche Herrschaft überlassen haben soll. Doch es war Kg. Rudolf III. von Burgund, der die Grafschaft Wallis dem Bf. Hugo 999 schenkte.
Vgl. den späteren 2. Messtaler 1528.


Bistum Sitten, Philipp II. de Platea, 1522-1529 :
Guldiner 1528   Ø 44 mm, 29,38 g. Dav.8790.
Vs.:   +PHVS' ELECTVS SEDVNEN'
Wappen de Plates, mit Schwert dahinter. Ringsum 16 Wappen des Domkapitals, der Oberwalliser Zenden und der Unterwalliser Banner, wobei anstelle des Wappens von Eifisch ein Rankenornament erscheint.
Rs.:   +S⁑THEODOLVS⁑EPVS'⁑SEDVNEN'⁑I⁑5⁑28⁑
Der hl. Theodul im bischöflichen Ornat mit Krummstab und geschultertem Schwert kniend vor Altar mit liturgischen Geräten. Links kleiner Engel, der ein Band mit der Aufschrift GAVDITA EST hält.
Rechts Teufel mit Glocke. Unten die im Stempel getilgte Jahreszahl 1501 noch sichtbar.
Vgl. den früheren 1. Messtaler 1501.


Bm. Sitten, Adrian I. von Riedmatten, 1529-1548 :  Dicken o.J. (um 1540).   Ø 29 mm, 9,21 g.
Vs.:   ADRIANVS°EPVS°SEDVNEN'
Familienwappen der Riedmatten auf gekreuztem Schwert und Krummstab, darüber Mitra.
Rs.:   °S - °THEODO - PAT' SEDVN - °
Thronender hl. Theodul mit Mitra, Krummstab und Schwert von vorn, daneben Glocke.


Bm. Sitten, Adrian I. von Riedmatten, 1529-1548 :  Halbdicken 1542.   Ø 27 mm, 4,75 g.
Vs.:   ADRIANVS+D+R+EPS+SEDVNE
Familienwappen von Riedmatten zwischen zwei Kleeblättern, darüber Jz.1543.
Rs.:   °S - °THEODO - PAT'SEDVN - °
Büste des hl. Theodul halblinks, mit Mitra, Nimbus, Krummstab und Schwert.


Bistum Sitten, Johannes Jordan, 1548-1565 :  Dicken 1557.   Ø 29 mm, 9,35 g.  Palézieux 134var
IO⁑IORDAN⨯EPS⨯SEDV⨯PRE⨯ET⨯CO⨯VA   //   S*THEODOL9 - PAT9⨯SEDVSN - *
Thronender Hl. Theodul mit Schwer, Bischofsstab und Glocke zwischen Jz. 5 - 7.


Bistum Sitten, Hildebrand von Riedmatten, 1565-1604 :  Dukat o.J.   Ø 24 mm, 3,24 g.
Die einzige Walliser Goldmünze.   Pal.187; Elsig 109; Friedb.381.

Vs.:   ♣·HIL·♣·DRI·♣·EPS·♣·SED·     Verziertes Kreuz, wie auf Scudo d’oro von Carlo II di Savoia.
Rs.:   S·THEO·PA· – VAL·PATR Wappenschild von Riedmatten, oben Brustbild des hl. Theodul mit Schwert und Krummstab.


Bistum Sitten, Hildebrand Jost, 1613-1638 :
Halbtaler 1624, Sitten.    Ø 36 mm, 13,41 g.   Palézieux 205; Elsig 115.
Vs.:   *HILTEB·IODOCVS·EPS·S·C·ET·P·V·1624
Mitriertes Wappen von Jost, dahinter Schwert und Krummstab.
Rs.:   SANCTVS*THEODOLVS*EPS*SEDVN9
Hl. Theodul, stehend mit Schwert und Bischofsstab, hahinter der Teufel mit Glocke, links seine Füsse.

Lit.
Elsig, P. :  Kopf oder Zahl, die geschichte des Geldwesens im Wallis, Sitten 1993
Palézieux-du Pan, M. ::  Numismatique de l'évêché de Sion, SNR 10-15 (1901-02 & 1908-09) im Netz

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