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St. Maximilian von Theveste
Festtag: 12. März
auf Münzen von Cambrai


Erzbistum Cambrai, Maximilian de Berghes, 1556-1570 :
Ecu o. J. vor Annahme der Erzbistumswürde (1556-59).     Ø 41 mm, 27,88 g.   Dav.8211.
Vs.:   MAX·A·Berg·D:G·EPS·Ꮺ·D:CAmbrai·Sacri·IMPerii·Princeps·COmes·CAmbrai·
gekrönter Doppeladler über den Wappen von Berghes, Cateau und Cambrésis
Rs.:   ·SANTVS·MAX - IMILIANVS     St. Maximilian stehend mit Fahne und Reichsapfel.

Maximilian, ein frühes Beispiel eines Wehrdienstverweigerers aus Gewissensgründen, lebte am Ende des 3. Jahrhunderts in Theveste (Tebessa) in Numidien. Dies war die Zeit, als sich das Römische Reich unter Diokletian und seinem Mitkaiser Maximianus Herculius immer mehr in Richtung eines totalitären Militärstaats entwickelte. Grundsätzlich rekrutierte sich die römische Armee damals zwar aus Freiwilligen, doch wurden im Zuge der Verstärkung der Heere die Söhne von Veteranen zwangsweise ausgehoben. Diese Maßnahmen trafen bei den Christen auf eine Einstellung, die mit individuellen Unterschieden vom Pazifismus bis zur völligen Verweigerung der Mitarbeit im heidnisch geprägten Staate reichte. Während einflußreiche christliche Schriftsteller, wie Origenes oder Hippolyt, sich nur am Schicksal des irdischen Staates desinteressiert zeigten, rief der nicht weniger berühmte Tertullian die christlichen Soldaten sogar zur Fahnenflucht auf. Diese Haltung erklärt sich weitgehend aus dem Umstande, daß die Vereidigung der Soldaten einen stark religiös geprägten Akt, die Weihe an den Gottkaiser, darstellte.
Anders als viele Legenden von Soldatenmärtyrern gelten die Überlieferung um Maximilian und das Protokoll der Verhandlung vor dem römischen Prokonsul Dion als authentisch. Der Christ Maximilian, der mit seinem Vater, dem Veteranen Fabius Victor, und dem Advokaten Pompeianus vor dem Prokonsul erschien, weigerte sich nicht nur, Militärdienst zu leisten, sondern sogar, seine Diensttauglichkeit feststellen zu lassen. In einer Verhandlung, in der sich die Argumente beider Seiten nicht wesentlich von den heute in ähnlichen Situationen vorgebrachten unterschieden, ließ sich Maximilian weder durch Vernunftgründe noch durch die Androhung der Todesstrafe umstimmen. Dem römischen Beamten blieb am Ende nichts übrig, als den widerspenstigen Maximilian dem Scharfrichter zur Enthauptung zu übergeben. Am 12. März des Jahres 295 wurde Maximilian im Alter von einundzwanzig Jahren, drei Monaten und achtzehn Tagen in Theveste hingerichtet. Eine fromme Christin namens Pompeiana brachte den Leichnam des Märtyrers nach Karthago, wo sie ihn in der Nähe des Grabes des heiligen Bischofs Cyprian bestatten ließ.
Heilige auf Münzen weisen gewöhnlich einen Bezug zum Ort auf, für den sie geprägt wurden,, doch St. Maximilian verdankt sein Erscheinen auf unserer Münze allein der Namensgleichheit mit Maximilian de Berghes, dem ersten Erzbischof von Cambrai, und vielleicht auch mit Kaiser Maximilian II. (1564-1576).
Hans Herrli, MünzenRevue 3/1992, S.309
Siehe auch heiligenlexikon.de.

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