Startseite Heilige auf Münzen TOUR :  selige Johannes von Montfort


Johannes der Täufer
Festtag: 24. Juni
auf Münzen von Florenz, Lübeck, Dortmund, Frankfurt, Breslau, Lüneburg, Toskana, Rhodos/Malta, Genua


Republik Florenz, 1189-1532 :   Fiorino di stella da 12 denari (ab 1260).     Ø 18 mm, 1,73 g.
Vs.:   +FLORENTIA·   -   Florentiner Lilie.
Rs.:   +S IOHANNE·Baptista·   -   Brustbild des Johannes, in der Linken Kreuzstab.
Johannes der Täufer, hier mit Kreuzstab als Attribut, ist Schutzheiliger von Florenz.


Republik Florenz, 1189-1532 :   Fiorino d'oro o. J. (1252-1303).     Ø 20 mm, 3,50 g.
Vs.:   +FLOR - ENTIA     Lilie, das Wappen von Florenz.
Rs.:   ·S·IOHA - NNES·B   Beizeichen Kelch,
stehender Johannes der Täufer mit Nimbus und Kreuzstab.
Florenz begann 1252 mit der Prägung der Fiorino genannten Feingoldmünze mit der Lilienblume (fior di giglio) und dem Schutzheiligen der Stadt. Diese Prägung war so erfolgreich, dass ihr bald gleichwertige Nachahmungen folgten.


Stadt Lübeck :   Goldgulden o.J.(1341-1500) Florentiner Typ.     Ø 20 mm, 3,49 g.   Friedb.1472.
Vs.:   ·×FLORE'nus· - ·LVBICensis   -   Florentiner Lilie mit dammaszierten Felder.
Rs.:   ·S·IOHA - NNES·Baptista·   Beizeichen Doppeladler,
stehender Johannes der Täufer mit Nimbus und Kreuzstab.
Lübeck bekam 1340 das Prägerecht für Goldmünzen und begann sofort mit der Prägung von Nachahmungen der Floren aus Florenz (siehe oben). Dies sind die ersten deutschen Goldgulden. Später verselbständigte sich das Münzbild der Gulden von ihrem Vorbild (siehe unten).


Reichsmünzstätte Dortmund, Kg. Sigismund von Luxemburg, 1419-37 :
Goldgulden o. J., nach 1419.     Ø 22 mm, 3,41 g.
Vs.:   MOnETA - nO'TREMOn
Johannes der Täufer mit Lilienzepter (statt Kreuzstab), zwischen seinen Füssen Mondsichel und Rosette.
Rs.:   SIGISMV'D' ROMANORV REX  -  Reichsapfel im verzierten Sechspass.


Reichsmünzstätte Frankfurt, Pfandinhaber Philipp der Ältere von Weinsberg 1460-1503 :   Goldgulden 1496.     Ø 22 mm, 3,23 g.
Vs.:  mOneta·nOva·FR - AnCF·1496  -  Johannes der Täufer mit Lamm Gottes.
Zwischen den Füssen das Wappen des Pfandinhabers.

Rs.:   +mAXImILIAnVS·ROmAnorum·REX   -   Reichsapfel in Dreipass.
Johannes der Täufer wird an seinem Attribut "Das Lamm Gottes" erkannt.


Stadt Frankfurt :   Goldgulden 1619.     Ø 22 mm, 3,20 g. Friedb.960.
Vs.:   MONeta·AVRea·REIP.FRA - NCOFVRTENSIS·1496
Johannes der Täufer mit Lamm Gottes in der Rechten, Stadtwappen in der Linken.
Rs.:   Titel Ks. Matthias, gekrö. und nimbierter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust.


Stadt Lübeck :   1 1/2 Dukaten o.J.(um 1500).     Ø 27 mm, 5,05 g.
über beide Seiten:  
◦MOnETA¤nO'va¤ - ◦CIVITATIS (Adler)◦ // IMPERIALIS◦ - LVBICEnC'is
Vs.:   In Mandorla steht Hl. Johannes von vorne mit Heiligenschein,
segnender Rechten und das Lamm Gottes in der Linken.

Rs.:   gekrönter Kaiser thront mit mit Zepter und Reichsapfel in den Händen.
Zwischen den Füssen das Stadtwappen.
Johannes erklärte: "Das ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt."


Bm. Breslau, Johann von Thurzo, 1506-20 :   Groschen 1507.     Ø 25 mm.   Friedensburg 452.
Vs.:   IOAnnES:EPiscopVS:VRATIslaviensis  -  Familienwappen, darüber Mitra und Krummstab-Krümme.
Rs.:   S:BAPTISTA - SVCVRRE   "Heiliger Täufer, komm zur Hilfe"
Haupt Johannes des Täufers auf einer Schüssel, darunter Bistumswappen.
König Herodes verstieß seine Königin, um Herodias, der Frau seines Bruders, zu heiraten. Nachdem Johannes dies öffentlich tadelte, liess Herodes ihn enthauptet. Laut Überlieferung erbat und erhielt Salome den Kopf Johannes (als Belohnung für einen Tanz), um ihn ihrer Mutter Herodias auf einer Schüssel zu überbringen.


Bm. Breslau, Martin Gerstmann, 1574-85 :   Dukat 1575, Neisse.     Ø 22 mm, 3,51g.
Ausbeute der Grube Zuckmantel.
Das Lamm Gottes übernimmt Johannes' Kreuzstab und ruht auf einem Buch.


Stadt Lübeck :   Taler 1581.     Ø 41 mm.   Dav.9411.
Vs.:   hl. Johannes im Fellkleid mit Buch, Lamm Gottes und Kreuzfahne, davor das Stadtwappen.
Rs.:   gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl, Titel des amtierenden Kaisers in der Umschrift.

Über den in christlichen Augen letzten Propheten des Judentums sagte Jesus: "Unter den von der Frau Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer." Diese Worte und die Stellung Johannes als Vorläufer Christi ließ eine große Zahl von Orten und Berufen den Täufer zu ihrem Patron erwählen, und es gibt denn auch keinen anderen Heiligen, der auf Münzen so vieler verschiedener Prägeherren erscheint.
Die Eltern des Johannes, Elisabeth, eine Kusine der Jungfrau Maria, und Zacharias, waren bereits recht alt, als ihnen der Erzengel Gabriel die Geburt eines Sohnes ankündigte. Als Zacharias an der Wahrheit dieser Verkündigung zweifelte, wurde er bis zur Geburt des Kindes mit Stummheit geschlagen. Im Alter von 30 Jahren zog Johannes, der nach der Legende am 24. Juni des gleichen Jahres wie Jesus geboren wurde, nach Jerusalem, in die Wüste und an den Jordan, und überall verkündete er das bevorstehende Kommen des Messias. Als sich dann Jesus von ihm taufen ließ, erklärte Johannes: "Das ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt." Wegen dieser Aussage wird Johannes auf Bildern gewöhnlich zusammen mit einem Lamm gezeigt. Der König Herodes, welcher im stetig wachsenden Ansehen, das der Täufer bei seinem Volke genoß, eine heraufziehende politische Gefahr sah, wurde noch zusätzlich erbittert, als Johannes die Verstoßung der Königin und die Heirat des Herrschers mit Herodias, der Frau seines Bruders, öffentlich verurteilte. Als sich seine Tochter Salome, auf Anstiften der gekränkten Herodias, als Geschenk den Kopf des Täufers erbat, gab Herodes dem Wunsche nach und ließ diesen öffentlich enthaupten. Salome, welche der Herodias den abgeschlagenen Kopf des Johannes auf einem Teller überbringt, wurde ein außerordentlich beliebtes Motiv der bildenden Kunst, das seit Jahrhunderten unzähligen Malern als Vorlage für ihre Werke diente.
Johannes der Täufer wurde, wie der hl. Hieronymus erwähnte, in Samaria begraben. Ruinen einer Kirche, die man später über seinem Grabe errichtete, wurden 1931 freigelegt. Im Mittelalter rühmten sich außer Konstantinopel auch die syrischen Städte Damaskus und Emesa (das heutige Homs) des Besitzes des wahren Hauptes des Täufers, und weitere Reliquien, welche dem Johannes zugeschrieben wurden, gab es zuhauf.
Johannes, der meist im Fellkleid und mit Kreuzstab dargestellt wird, ist der Patron zahlreicher Orte, u. a. der Stadt Florenz, die ihn auf ihre vielfach nachgeahmten Goldmünzen, die Florine, setzte, des Johanniterordens, der Architekten, Bauern, Hirten, Wirte, Kaminfeger, Kürschner, Schneider, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Weber und Winzer, die er vor dem Hagel beschützt. Er hilft gegen Kopfleiden und Unfruchtbarkeit, Kinderkrankheiten und epileptische Anfälle. Johannisbeeren und Johanniskraut, Johanniswürmchen und Johanniskäfer erhielten ihre Namen, weil sie um den Johannistag auftreten.
Hans Herrli, MünzenRevue 6/1991, S.654
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.


Stadt Lüneburg:   Breiter Reichstaler o. J. (um 1611).   Ø 52 mm, 28,81 g.   Dav.LS 342A
Vs.:   ·DA PACEM DOMINE IN - DIEBVS NOSTRIS·⚒·
Innenkreis: ·SI DEVS PRO NOBIS - QViS CONTRA NOS·
"Herr, schenke uns Frieden in unseren Tagen; wenn Gott für uns ist - wer kann (da) gegen uns sein"
⚒ (2 Zainhaken auf Kreuz) für Münzmeister Henning Hansen.   -   Behelmtes Stadtwappen.

Rs.:   ECCE·AGNVS·DEI·QVI·TOLLIT· - PECCATA·MVNDI·VISITAVIT·NOS
Innenkreis: ORIENS·EX·ALTO
"Siehe, (dies ist) das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt trägt; es ist zu uns gekommen vom Himmel"
Hl. Johannes mit Buch und Lamm steht v. v. auf bewachsenem Boden, links abnehmender Mond mit Gesicht.


Republik Florenz, 1189-1532:   Barile da 10 Soldi o.J. (1504).   Ø 27 mm, 3,47 g.
CNI 323; MIR 71/2.

Vs.: ·+·FLOR - ENTIA·   -   Lilie
Rs.: ·S·IO·BAP - TIZANS·   -   Johannes tauft Christus.
Im Feld: Wäppchen von Albizzi, darüber ein B (Zeichen der Banco di Andrea di Matteo Albizzi).
Zentralpunkte auf beiden Seiten.


Herzogtum Toskana, Alessandro de Medici, 1532-37:   Mezzo giulio.   Ø 23 mm, 1,66 g.
Vs.:   ·ALEXANDER·MED·R·P·FLOREN·DVX·   -   Gekröntes Medici-Wappen.
Rs.:   S·IOANNES·BAPTISTA   -   Nimbierte Büste des Heiligen im Pelz und mit Kreuzstab.


Großherzogtum Toskana, Cosimo III. Medici, 1670-1723:  Piastra 1680.
Ø 44 mm, 31,28 g.   Dav.4211.
Vs.:   Titulatur und Brusbild des Münzherrn aus Florenz.
Rs.:   FILIVS MEVS - DILECTVS   "Mein geliebter Sohn"
Der nimbierte Johannes tauft Jesus in Wasser des Jordans, darüber schwebt der hl. Geist (Taube)
Diese Münze ist eine Walzenprägung, die etwas dezentriert aus dem Zainstreifen ausgestanzt wurde, und
dessen Rand getroffen wurde von der Ausstanzung der angrenzenden Prägung.


Rhodos, Johanniterorden, Fabrice del Carretto, 1513-21 :  Zecchino o. J.
Ø 22 mm, 3,48 g. Friedb.11.
Vs.:   Sanct·IOAnnI - Frater FABRICII·Del·CArretto
St. Johannes überreicht das Banner dem knienden Grossmeister.
Rs.:   ·SIT·Tibi·XPE·DATus.Quem Tu - ·REGIS·ISTE·DVCatus
"Dir, Christus, sei dies Herzogtum gegeben, das Du regierst"   -   Christus in der Mandorla.
Umschrift und Münzbild wie im Vorbild aus Venedig.
Diese Nachahmung des venezianischen Zecchino unterscheidet sich vom Vorbild in einem Detail:
Übergeben wird der Banner nicht von "San Marco Veneti" sondern vom Hl. Johannes.
Johannes der Täufer ist Schutzheiliger des Johanniterordens.


Malta, Johanniterorden, Jean de la Valette, 1557-68 :  2 Tari o. J.   Ø ? mm, 5,93 g.   R.S. 88.
Vs.:   +Frater·IOANNES DE VALLETE·Magister·HOspitalis·Hierosolymorum
Vierfeldiges Wappen (Johanniter/Valette).
Rs.:   +PROPTER VERITATEM ET IVSTICIAm  -   Haupt des hl. Johannes in einer Schüssel mit Fuss.


Malta, Johanniterorden, Alof de Wignacourt, 1601-22 :  4 Tari 1609.
Ø 33 mm, 10,41 g.   R/S.13.
Vs.:   +Frater·ALOFIVS DE WIGNACOVRT·Magister·Hospitalis·Hierosolymorum
Gekröntes, vierfeldiges Wappen zwischen T - 4 (Wertangabe).
Rs.:   +S·IOAN·BAPtista·ORAte·PRO·Nobis·I609·MO·N·
Haupt Johannes des Täufers liegt in einer Schale.


Malta, Johanniterorden, Adrian de Wignacourt, 1690-97 :  4 Zecchini 1695.
Ø 35 mm, 13,8 g.
Vs.:   ஃ·Magnus·Magister·HOSPITALIS ET Sancti:SEPulcri:HIERVSALEMorum
Gekröntes, vierfeldiges Wappen (Johanniter/Wignacourt) zwischen Jahreszahl.
Rs.:  +Frater·ADR:DE WIGNACOVRT - S:IOAN:BAPTista:
Johannes der Täufer überreicht die Johanniter-Fahne dem knienden Großmeister.
Johannes wird gerne als Hirte in Fellgewand dargestellt.


Johanniter-Orden auf Malta, Großmeister Emmanuel Pinto, 1741-73 :   30 Tari 1757.
Ø 44 mm, 29,27 g,   Dav.1600.
Vs.:   Quadriertes Wappen des Großmeisters (Johanniter/Pinto)
Rs.:   NON - SVRREXIT MAIOR   "Ein größerer ist nicht erstanden"
Johannes der Täufer mit Lamm und Fahne des Johanniterordens. Wertangabe im Abschnitt: T XXX.
Jesus sagte: "Unter den von der Frau Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer."


Johanniter-Orden auf Malta, Emmanuel de Rohan, 1775-97 :   Tarì 1786.     Ø 25 mm, 8,6 g.
Vs.:   Gekrö. quadriertes Wappen (Johanniter/Rohan) auf kopflosen Adler zwischen T - I (Wertangabe).
Rs.:   NON AES SED FIDES ·1786·   "nicht das Erz sondern der Glaube zählt"
Haupt des Johannes der Täufer liegt in einer Schale.


Rep. Genua, 1528-1797 :   8 Lire 1796, Genua.     Ø 40 mm,   Dav.1370.
Vs.:   DUX·ET·GUBernator· - REIPublicae·GENUensis· - L·8
Zwei Greifen halten gekrö. Wappen von Genua.
Rs.:   NON·SURREXIT· - MAJOR· 1796·   "Ein größerer ist nicht entstanden."
Stehender Johannes der Täufer mit Kreuzstab, daran Band mit ECCE AGNUS DEI "Siehe Lamm Gottes".

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