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St. Eustachius
Festtag: 20. September
auf Münzen der Abtei Nordhausen


Nordhausen als Münzstätte der Fauenabtei zum Heiligen Kreuz:
Äbtissin Cäcilia, 1140-1160. Brakteat, Nordhausen.    Ø ca.40 mm.   0,75 g.  Berger 2161.
CEC - ILI - AABB
Verschleierte Frau mit Palmzweig und Lilie sowie eine weitere verschleierte Frau mit Palmzweig und erhobener Linken sitzen einander gegenüber, in der Mitte kniet der heilige Eustachius mit einem Perlstab, darauf Kreuz, über dem Heiligen ein Stern.
In den beiden verschleierten Frauen hat man wohl einerseits (links) die Gründerin des Stifts Mathilde (um 895-969) und andererseits (rechts) die Äbtissin Cäcilia (1140-1160) zu erblicken.


Äbtissin Berta, um 1160-1180 :  Brakteat, Nordhausen.    Ø ca.40 mm, 0.95 g.   Berger 2162.
S-CS EVSACHIVS BERTA ABBATISA DE NOR
Heiliger Eustachius mit Palmzweig und Kreuzstab sitzt auf einem Bogen vor kniender Äbtissin.

St. Eustachius ist, obwohl einer der 14 Nothelfer und zuständig für jede Art von schwierigen Lebenslagen, einer der weniger bekannten Heiligen. Zum Teil mag dies daran liegen, daß es über sein Leben verschiedene, sich widersprechende Legenden gibt. Nach der bekanntesten, die Elemente aus den verschiedensten Quellen miteinander vermischt, war Eustachius, der vor seiner Taufe Placidus hieß, ein römischer Soldat, der wegen seiner Tapferkeit von Kaiser Trajan zum Befehlshaber einer Legion oder sogar eines Heeres befördert wurde. Als ihm bei der Jagd ein Hirsch erschien, der in seinem Geweih den gekreuzigten Heiland im Strahlenglanz trug, bekehrte er sich mit seiner Frau und zwei Söhnen zum Christentum. In der Folge wurden Eustachius und seine Familie vom Schicksal hart geprüft. Seine Knechte und Mägde, seine Rinder und Pferde fielen Seuchen zum Opfer, Räuber plünderten ihn aus, und ohne alle Habe gelang der Familie noch gerade die Flucht auf ein nach Ägypten in See stechendes Schiff. Weil Eustachius die Überfahrt nicht bezahlen konnte, wurde seine Frau in die Sklaverei verkauft, seine Söhne wurden von wilden Tieren verschleppt und er selbst mußte sich in einem Dorfe als Knecht verdingen. Trajan, von Feinden hart bedrängt, ließ nach seinem vermißten Feldherrn suchen, und nach 15 Jahren wurde dieser endlich bei der Feldarbeit gefunden. Der wieder in seine alte Stellung eingesetzte Eustachius warb Truppen an und erkämpfte glänzende Siege über die Feinde Roms. Durch glückliche Zufälle wurde er auch wieder mit seinen Söhnen und seiner Frau vereint. Die Familie kehrte im Jahre 118 nach Rom zurück, wo Trajans Nachfolger, der Kaiser Hadrian herrschte. Dieser empfing den siegreichen General zwar mit allen Ehren, ließ ihn aber einem Löwen vorwerfen, als er sich weigerte, an einer heidnischen Opferfeier teilzunehmen. Als der Löwe den standhaften Christen nicht anfiel, sondern sich vor ihm verneigte, ließ der Kaiser Eustachius in einen ehernen Stier, unter dem ein heißes Feuer brannte, einschließen. Die Leiche des Märtyrers, die man nach drei Tagen von der Hitze unversehrt fand, ruht heute in einem Porphyrsarg in der römischen Kirche S. Eustachio. Allerdings sind die Gebeine des Heiligen dort nicht mehr ganz vollständig, denn einige Reliquien wurden in die Pfarrkirche St. Eustache in Paris überführt.
St. Eustachius ist der Patron der Tuchhändler, Klempner und Jäger, aber auch einer Reihe von Orten, u. a. von Madrid, Paris oder der Heiligkreuzabtei in Nordhausen.
Der Heilige, der nicht selten mit St. Hubertus, dem Bischof von Lüttich, verwechselt wird, erscheint in bildlichen Darstellungen gewöhnlich mit Kreuz und Hirschgeweih als Attributen. In der National Gallery in London befindet sich eine 1430 von Pisanello gemalte Darstellung des Heiligen, doch viel berühmter wurden Dürers St. Eustachius als Ritter, welcher die rechte Tafel des Paumgartner-Altares in der Alten Pinakothek in München bildet, und der 1505 entstandene Kupterstich des gleichen Künstlers.
Hans Herrli, MünzenRevue 9/1991, S.1015
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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