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St. Chrysanthus
Festtag: 25. Oktober
auf Münzen von Regio Emilia und Salzburg


Reggio Emilia, Ercole II. d'Este, 1534-59 :  Giulio o. J.    Ø 27 mm, ca.3,2 g.   CNI IX 710/186ff.
Vs.:   SVB·HOC·GL - VPEO·TVTI·   -   Wappen.
Rs.:   ·S· - CHRISANTVS·M·R GINSIVM   -   St. Chrysanthus mit Palmzweig.

Nach der Legende wurde Chrysanthus als Sohn einer Senatorenfamilie im ägyptischen Alexandria geboren, doch kam er schon in jugendlichem Alter nach Rom, wo er sich den Christen anschloß. Um ihn wieder vom Christentum abzubringen, wurde Chrysanthus von seinem Vater mit fünf Jungfrauen, die ihn verführen sollten, eingesperrt. Als dieser Schachzug wirkungslos blieb, weil die Verführerinnen in tiefen Schlaf versanken, wurde Daria, eine kluge Vestalin, beauftragt, Chrysanthus wieder für die heidnischen Götter zurückzugewinnen, doch endete eine gelehrte Disputation über religiöse und philosophische Fragen mit der Bekehrung der Vestalin und der Heirat von Chrysanthus und Daria. Als dem Paar später gemeinsam die Bekehrung einer größeren Zahl von Heiden, darunter 70 Soldaten, gelang, ließ der Präfekt Celerin Chrysanthus in ein stinkendes Verlies werfen, das jedoch zu seiner Überraschung alsbald von Wohlgerüchen erfüllt wurde. Daria brachte man in ein Dirnenhaus, doch sorgte ein entsprungener Löwe dafür, daß sich ihr dort kein Mann nähern konnte. Die beiden standhaften Christen wurden nun zum Tode durch Verbrennen verurteilt, doch als auch das Feuer den beiden Christen nichts anhaben konnte, wurden sie auf Befehl des Kaisers Numerianus am 25. Oktober des Jahres 283 in einer Sandgrube im Friedhof des Thraso an der Via Salaria Nuova lebendig begraben. (Als Caesar oder Augustus kam der rechtschaffene und tolerante Numerianus in Wirklichkeit nie weiter westlich als Heraklea in Thrakien. In Rom herrschte 283-285 sein älterer Bruder Carinus, ein fähiger General, aber berüchtigt für seine Willkür und Brutalität.)
Das Grab der Märtyrer, das Papst Damasus (366-384) mit einem Epigramm schmückte, wurde von den Goten (537/38) zerstört, aber sofort wiederhergestellt. Im 6. Jahrhundert wurden Chrysanthus und Daria in Ravenna gemeinsam im Oratorium des hl. Andreas und Daria allein im Zuge der Jungfrauen in S. Appolinare Nuovo dargestellt. Ungefähr zur selben Zeit berichtete St. Gregor von Tours über zahlreiche Pilger am Grabe der Märtyrer in Rom, und im 7. Jahrhundert wird eine ihnen gewidmete Kirche erwähnt. 844 kamen die Gebeine der Heiligen in die Benediktinerabtei Prüm in der Eifel und 848 nach Münstereifel, wo ihr Schrein in einer Krypta des 17. Jahrhunderts steht.
Chrysanthus, ein Patron der Richter, ist auch der Schutzheilige der Bewohner der Städte Reggio Emilia, Salzburg und Oria bei Otranto. Dargestellt wird der Heilige oft als Ritter mit einem Blumenkranz auf dem Kopfe, mit einer Lanze oder der Märtyrer-Palme, gelegentlich auch mit einer Axt oder Fackeln, die an die Art seines Martyriums erinnern sollen.
Hans Herrli, MünzenRevue 10/1991, S.1132
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.


Ebm. Salzburg, Max Gandolph von Küenburg, 1668-87 :
Taler 1682, auf das 1.100jährige Jubiläum des Erzstiftes.    Ø 42 mm, 29,38 g.   Dav.3509A; Zöttl 1986.
Vs.:   ✲TRANSLATI A MAX:GAND:EX COMIT:DE KVENBURG ARCHIEP:&PR:SALISB:S:SED:AP:LEG:   "Überführt wurden (ihre Gebeine) von Max Gandolf aus dem Geschlecht der Grafen von Kuenberg, Erzbischof und Primas von Salzburg, Legat des Apostolischen Stuhles"
Unter strahlenden Wolken stehen die fünf Heiligen Martinus (mit Gans), Vincentius, Hermes (mit Schwert), Chrysanthus und Daria nebeneinander; im Abschnitt deren Namen.

Rs.:   ANNO M.DC.LXXXII.FVNDATI ARCHIEPISCOPAT'SALISB:VNDECIMO SAECVLO✲
"Jahr 1672, 11 Jahrhunderte nach der Gründung des Erzbistums Salzburg"
Strahlendes Dreieck mit Gottesauge, darunter sechsfeldiges Stifts- und Familienwappen,
darüber Kardinalshut mit herabhängenden Quasten, zu den Seiten stehen die beiden
Stiftsheiligen St. Rupertus mit Mitra, Salzgefäß und Krummstab und St. Virgilius mit Mitra,
Krummstab und Dommodell, die Köpfe nach r. bzw. nach vorn gewandt;
zu den Seiten des Wappens die geteilte Signatur P - S (Stempelschneider Paul Seel).

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